Was ist neu

Doktor Feelgood

Mitglied
Beitritt
24.08.2008
Beiträge
6
Zuletzt bearbeitet:

Doktor Feelgood

Er musste schon lange im Bett gelegen haben. Sein Rücken tat ihm vom Liegen weh. Die Zeit schien sich auf eine merkwürdige Art verändert zu haben. Die Momente dehnten sich aus und vergingen in unregelmäßigen Abständen, aber irgendwie doch wieder linear.
Sein Körper fühlte sich auch so anders an. Er erinnerte sich daran, wie er mit seinen Freunden durch den Wald gelaufen war und einen Damm aus Ästen und Steinen gebaut hatte, der einen kleinen Bach gestaut hatte. Er erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen. Da hatte sich sein Körper anders angefühlt ... irgendwie lebendiger.
Etwas stimmte nicht.
Wenn er sich erinnerte, sah er gewisse Ereignisse glasklar vor seinem inneren Auge. Er sah sich auf seinem morgendlichen Weg zur Schule, oder er erinnerte sich an den Ärger im Gesicht seines Vaters, wenn er wieder etwas Dummes angestellt hatte.
Und dann waren da diese winzigen Erinnerungsfragmente. Situationen mit Personen, die er nicht kannte. Begriffe und Worte, die er mit keinerlei Bedeutung verknüpfen konnte. Wie Nachrichten aus einer fremden Welt.
Wie diese Erinnerung mit dem Saal. Sie musste irgendetwas zu bedeuten haben, denn er träumte häufig davon. Da war dieser Saal mit lauter jungen Menschen. An einer Tafel stand ein Mann im fortgeschrittenen Alter.
Der Mann hatte etwas vom lieben Gott, so wie er sich den lieben Gott vorstellte. Alt, weißes Haar ... und langer Bart. Der liebe Gott sagte auch etwas, das er allerdings nur zum Teil verstand. „In der Gehirnchirurgie ... Entscheidungen treffen .... als Chirurg werden sie ... “
Er konnte das nicht verstehen. Was bedeutete „Gehirnchirurgie“? Den Begriff hatte er noch nie gehört. Oder doch? Da war etwas, aber er kam nicht darauf, was es war.
Was eine Entscheidung war, wusste er. Sein Vater hatte ihm immer gesagt, er solle sich entscheiden. Er solle entweder ein guter Schüler sein und fleißig lernen oder bei Onkel Franz auf dem Feld helfen. Musik wäre nur Unfug, hatte sein Vater gesagt.
Manchmal waren da diese furchtbaren Albträume. Er sah einen kahlen menschlichen Kopf vor sich. Hände in Handschuhen (seine Hände?), die mit geübten Handgriffen etwas auf den Kopf malten. Oft fragte er sich, ob der Mensch, dem der Kopf gehört, wohl Haarausfall hat. Noch während er sich das fragte, geschah das Grausame. Die Hände hielten eine Bohrmaschine und der Bohrer fraß sich in die Schädeldecke des Kopfes.
Manchmal weinte er dann. Wann wohl endlich Mutter wieder zu ihm kommen würde? Ob sie ihm dann wieder liebevoll über den Kopf streicheln würde? Das würde ihm gefallen.
Das Licht ging an. Entsetzen flammte in ihm auf. Wie war er in dieses Zimmer gekommen? Hier war er noch nie gewesen. Er lag in einem großen Bett und war ... gefangen. Rund um ihn herum waren Gitter. Ob er böse gewesen war und Mama ihn ins Internat geschickt hatte?
„Guten Morgen, Herr Doktor!“
Wer hatte das gesagt? Woher war die Stimme gekommen? War Doktor Straßmann hier? War er krank? Hatte Mama den Kinderarzt gerufen? Wo war der Arzt dann? Wem gehörte die Stimme?
Ein fahles, mondförmiges Gesicht tauchte über ihm auf. Er sah einen Mund, der zu einem Grinsen verzogen war. Gelbe Zähne, unrasiertes Gesicht. Pickel.
„Na mein kleiner Doktor Feelgood! Haben wir uns wieder in die Windeln geschissen und gepisst?“
Angst durchströmte ihn. Diese Stimme war böse ... der Mann war auch böse ... es war ganz sicher nicht Dr. Straßmann. Was wollte der böse Mann nur von ihm? Wo war Mutter?
„Keine Antwort ist auch eine Antwort! Dann schauen wir mal nach!“
Hände mit langen, gelben Fingernägeln rissen die Bettdecke weg und machten sich an ihm zu schaffen. Augenblicklich wurde ihm kalt. Warum konnte er sich nur nicht bewegen?
Die Hände des Fremden machten etwas an seinen Hüften, das ein knisterndes Geräusch erzeugte. Auch an seinem Bauch wurde es jetzt kalt. Und es roch so komisch.
„Das riecht jetzt mal ganz schön nach Oberarztkaka, was?“
Wer war der Kerl und was wollte er? Mama hatte ihm beigebracht, dass er immer freundlich zu Erwachsenen sein musste, also lächelte er.
„Ja, das ist mein Doktor Feelgood ... Liegt in seiner eigenen Scheiße und lässt es sich gut gehen. Tja ... was etwas Sauerstoffmangel und eine Prise Demenz aus einem super Arzt machen können ... Schade schade ...!“
Der Unbekannte machte weiter mit seiner für ihn nicht nachvollziehbaren Tätigkeit. Er lächelte. Es fühlte sich gut an.
„Du hältst dich immer noch für etwas ganz Besonders, oder? Warte nur ab.“
DAS hatte ihm Mami immer gesagt – dass er etwas ganz Besonderes sei.
„Ich werde dir jetzt mal etwas zeigen!“
Der Unbekannte verschränkte die Arme vor der Brust. Er trug weiße Handschuhe wie in seinem Traum. Ob er auch Köpfe anbohrte?
„Menschen wie du widern mich an! Ihr denkt, ihr wärt etwas ganz Besonderes. Aber das stimmt nicht! Du bist genau wie ich, nur ein langsam vor sich hinfaulender Haufen Biomasse. Und momentan faulst du schneller dahin als ich ... trotz deiner begnadeten Fähigkeiten als Chirurg!“
Der Unbekannte machte etwas an seinen Beinen und zog ein blaues Bündel hervor.
„Und jetzt zeige ich dir mal, was ich hier habe!“
Der böse Fremde wickelte das Bündel auf. Er schaute hinein. Es war Kaka. Er hatte anscheinend ins Bett gemacht. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Wenn Mama das erfuhr ... Gestank schlug ihm ins Gesicht.
„Ja ... das ist deine Scheiße und du bist von mir abhängig ... Von MIR, der nie eine Uni von innen gesehen hat!“
Plötzlich wurde er müde und schlief ein.
Das Licht ging an. Entsetzen flammte in ihm auf. Wie war er in dieses Zimmer gekommen? Hier war er noch nie gewesen. Er lag in einem großen Bett und war ... gefangen. Rund um ihn herum waren Gitter. Ob er böse gewesen war und Mama ihn ins Internat geschickt hatte?
„Wie sehen Sie nur aus, Herr Doktor Henseler?“
Eine weiche Frauenstimme ertönte dicht neben seinem Ohr.
„Sie haben ja einen richtigen Bart!“
Sein Vater war doch gar kein Onkel Doktor. Warum nannte ihn jemand Doktor Henseler? Sein Papa war Metzger.
Weiche Hände strichen ihm durchs Gesicht. Fast wie Mama es auch manchmal getan hatte. Das Gesicht einer jungen Frau lächelte ihn an. Er mochte diese Frau. Sie war lieb zu ihm, obwohl er nichts von dem verstand, was sie ihm sagte.
Sie redete mit ihrer schönen Stimme auf ihn ein und verteilte etwas in seinem Gesicht. Dann kratzte sie mit einem Plastikding durch sein Gesicht und kämmte ihn.
„Jetzt sehen Sie wieder hübsch aus. Das müssen Sie sehen!“
Die junge Frau verschwand aus seinem Blickfeld, kam aber schnell mit etwas in den Händen wieder. Einem Spiegel.
Die junge Frau hielt ihm den Spiegel vor sein Gesicht. „Sehen Sie, wie toll Sie aussehen!“
Er sah in den Spiegel und etwas in seiner Brust verkrampfte sich. Er sah ein altes Gesicht im Spiegel. Er kannte dieses Gesicht nicht.
Graue Haare, eingefallene Wangen und Pergamenthaut. All das erkannte er nicht.
Was er jedoch kannte, waren die Augen. Es waren seine Augen ... es waren seine Augen, die ihm aus dem Spiegel entgegenblickten! Jetzt verstand er.
Dann drehte die Praktikantin den Spiegel wieder weg und redete mit ihrer engelsgleichen Stimme und ihren, für ihn bedeutungslosen Worten auf ihn ein.
Wann es wohl Mittagessen gab? Ob Mama ihre Spezialgötterspeise gemacht hat? Seine Gedanken verloren sich im Nichts und er schlief ein.
Das Licht ging an. Entsetzen flammte in ihm auf. Wie war er in dieses Zimmer gekommen? Hier war er noch nie gewesen. Er lag in einem großen Bett und war ... gefangen. Rund um ihn herum waren Gitter. Ob er böse gewesen war und Mama ihn ins Internat geschickt hatte?
„Hallo, mein alter Freund!“
Eine kraftvolle Stimme füllte den Raum aus. Das Gesicht eines alten Mannes erschien. Aber das war nicht sein Großvater. Der Alte rückte sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich, legte die Hand auf seine Hand und schwieg. Dort blieb er lange sitzen, ohne etwas zu sagen. Er genoss die Anwesenheit des Unbekannten.
Dann erhob sich der Fremde und strich ihm über die Schulter.
„Du hast nie vergessen, Mensch zu bleiben ... während all dem, was du als Chirurg erlebt hast. Und deshalb will ich dir diesen letzten Dienst erweisen.“
Der alte Mann griff in seine Jackentasche und zog etwas hervor. Es war aus Glas und hatte vorne eine Spitze.
„Eine Überdosis Morphium, mein Freund. Die Qual hat jetzt ein Ende.“
Er spürte kurz einen spitzen Schmerz in seiner Armbeuge.
„Aua!“
Der Alte lächelte ihn an. Eine Träne lief an seiner rechten Wange herunter.
„Ich habe niemals vergessen, was ich dir vor langer Zeit versprochen habe.“

 

Hallo Kreator,

also ich muss sagen, dass deine Geschichte mich wirklich gefesselt hat. Obwohl ich eigentlich schon aufhören wollte, weil wirklich eine Menge Fehler und auch einige stolpersteinartige Formulierungen drin sind.

Auch wenn es sich um einen Alsheimer, oder demenzkranken handelt, solltest du z.B. hier

Der Mann rückte sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich, legte seine Hand auf seine Hand und schwieg.
Der Mann blieb lange. Er genoss die Anwesenheit des Mannes.
Dann erhob sich der Mann und strich ihm über die Schulter.
„Du hast nie vergessen Mensch zu bleiben...während all dem was Du als Chirurg erlebt hast. Und deshalb will ich Dir diesen letzten Dienst erweisen.“
Der alte Mann griff in seine Jackentasche und zog etwas hervor. Es war aus Glas und hatte vorne eine Spitze.
doch ein paar Männer durch ein paar andere Worte zu ersetzte "der Unbekannte" fiele mir spontan z.B. dazu ein.

Auch heftig:

Plötzlich wurde er müde und schlief ein.
Plötzlich ging das Licht an.

Da musst du auf jeden Fall nochmal drüber schauen, da ist echt ne Menge zu korrigieren.

Aber von der Geschichte her fand ich es wirklich beklemmend. Ich könnte mir vorstellen, dass du der Realität ziemlich nah kommst. Und wenn nicht, wars trotzdem spannend ;)

achja, und herzlich willkommen

beste grüße
krilliam Bolderson

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kreator,

diesmal nur formale Kritik:

Die Auslassungspunkte (...) sind in der Zahl immer drei, mit Leerzeichen davor und danach.

Es fehlen im Text Kommata, meist vor Relativsätzen. Zum Beispiel: ... der Mann, der ...

Keine Leerzeichen vor Kommata.

Zumindest einmal fehlt ein Punkt.

Auf den Stil ist Krilliam ein wenig eingegangen: Wiederholungen und so.

Absätze bzw. Zeilenumbrüche erscheinen mir manchmal willkürlich gesetzt zu sein.


Die Liste musst du entschuldigen, doch stören solche Sachen beim Lesen und lenken vom Inhalt ab. Kg.de bietet da das Korrektur-Center an - dort findet man alle Infos zur - wie der Name schon sagt - Korrektur. :) Ich verschiebe mal die Geschichte dahin. Wenn die überarbeitet ist, wird sie hierher zurückverschoben. Genaueres unter: Willkommen im Korrektur-Center! - Bitte lesen

Willkommen! - wollt ich noch sagen :)

Gruß
Kasimir

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Vielen Dank für die konstruktive Kritik! Werde mir die Geschichte nocheinmal vornehmen und entsprechend ändern!

Vielen vielen Dank für die Kritik! Vielleicht hört sich das seltsam an, aber ich freue mich wirklich. Ich will etwas an meiner Schreibe tun und ich denke das ist ein sehr guter Weg!

 

Hallo Kreator,

was mir noch aufgefallen ist:

Er solle entweder ein guter Schüler sein und fleißig lernen, oder bei Onkel Franz auf dem Feld helfen. Musik wäre nur Unfug ... hatte sein Vater gesagt.

Vor "oder" kein Komma.
Nach "Unfug ..." - Komma

Oft fragte er sich, ob der Mensch dem der Kopf gehört, wohl Haarausfall hat.

Mensch[Komma]

Die Hände des Fremden machten etwas an seinen Hüften , das ein knisterndes Geräusch erzeugte.
Vor Komma kein Leerzeichen

Du bist genau wie ich nur ein langsam vor sich hinfaulender Haufen Biomasse.
ich[Komma]

Von MIR der nie eine Uni von innen gesehen hat!“
MIR[Komma]

Ob Mama wohl ihre spezial Götterspeise gemacht hatte?
gemacht hat müsste als Zeitstufe reichen, weil der Text ja in Präsenz ist.

spezial Götterspeise - entweder zusammengeschrieben oder:

Ob Mama wohl ihre spezielle Götterspeise gemacht hatte? / Ob Mama wohl ihre Spezialität, Götterspeise, gemacht hatte?

legte seine Hand auf seine Hand und schwieg.
Wessen Hand auf wessen Hand?

„Du hast nie vergessen Mensch zu bleiben ... während all dem was Du als Chirurg erlebt hast.

all dem[Komma]

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich beim Durchgang alles gefunden habe. Aber das Meiste dürfte es sein. Das wird dir dann nach der Korrektur der Moderator des Korrektur-Centers sagen - Tserk. Er ist auch fürs Zurückverschieben zuständig.

Ach:

Er erkannte das Ding nicht als Spritze.
-würde ich weglassen, der Leser kommt von selbst drauf.

Die Geschichte übrigens finde ich in der Idee gut! Bis auf Wiederholungen, Auslassungspunke und das kursive "er", die mich persönlich gestört haben, lässt sich die Geschichte gut lesen. Hat teilweise so einen witzigen Ton, der umso makabrer kommt.

Gruß und bis bald wieder in Gesellschaft :)
Kasimir

 

Hallo Kreator,

die Geschichte hat mich wirklich tief getroffen. Besonders weil ich an die
Menschen in den Altenheimen denken mußte, die dort hilflos vor sich hinvegetieren und oft schlecht behandelt werden.
Hatte beim Lesen Tränen in den Augen.


viele Grüße
MonaLisa

 

Vielen Dank für das Kompliment.... Es tut soooo gut ein Feedback zu bekommen!

 

Größtenteils okay. Aus dem Korrektur-Center zurück nach Gesellschaft.

 

Hallo Kreator,

und herzlich willkommen auf kg.de! :)

Ich finde, die Geschichte ist Dir wirklich sehr gelungen! Dabei hätte ich hinter dem Titel nie so eine tiefsinnige Geschichte vermutet; zuerst mußte ich überhaupt an ein Kartenspiel denken, grass, in dem eine Karte ebenfalls »Doktor Feelgood« heißt – wenn man die erwischt, hat man die beste Karte im Spiel gezogen, was man von Deinem Protagonisten leider gar nicht behaupten kann.

Wie Du ihn in seiner Wahrnehmung darstellst, macht auf mich einen sehr realistischen Eindruck, auch wie die verschiedenen Menschen mit ihm umgehen.
Am Ende ist mir fast schlecht geworden, als der Freund ihm die Morphium-Spritze gibt. So gesehen ist Deine Geschichte ein guter Beitrag zur Sterbehilfediskussion. Der befreundete Arzt meint es gut, er hält sein Wort, das er ihm zu einer Zeit gegeben hat, als der Protagonist noch entscheidungsfähig war. Aber man hat nicht den Eindruck, daß er tatsächlich so sehr leidet, auch wenn seine Erinnerung fast ausgelöscht ist und er sich nicht mehr verständlich machen kann.

Aber meiner Meinung nach steckt da noch etwas viel Tieferes in Deiner Geschichte, und das deutest Du mit den Erinnerungen an, die ja nicht unbedingt die Schönsten sind: der Ärger im Gesicht des Vaters, die Angst vor dem Internat usw. Sicher, es sind auch schöne drin, wie die Freude auf die Götterspeise, oder das Streicheln … wobei die Art des Streichelns nicht unbedingt die herzlichste ist und auch das Warten auf die Mama mehr wie ein Teil der Erinnerung wirkt, er also wohl sehr viel auf sie warten mußte. Insgesamt bekomme ich da jedenfalls das Gefühl, daß die Erinnerungen die Teile seines Lebens sind, wo er noch er selbst war, bevor er brav wurde und nur mehr aus einer Fassade bestand. Jetzt ist die Fassade weg, und alles, wo er noch er selbst war, findet er in seinen Erinnerungen wieder. Sein fühlendes Ich beginnt im nahenden Tod da weiterzuleben, wo es aufgehört hat, … aber da kommt der körperliche Tod in Form der Morphiumspritze.

Sehr stark und gern gelesen!


Ein paar Kleinigkeiten noch:

»Er musste schon lange im Bett gelegen haben. Sein Rücken tat ihm schon vom vielen Liegen weh.«
– zweimal »schon«; das zweite würde ich streichen: Sein Rücken tat ihm vom vielen Liegen weh.

»und einen kleinen Staudamm gebaut hatte, der einen Bach gestaut hatte.«
– ohne doppelten Stau: einen kleinen Damm gebaut hatte, der einen Bach staute.

»Da hatte sich sein Körper anders angefühlt ... irgendwie vitaler.«
– statt »vitaler« könntest Du auch »leichter« schreiben, das finde ich eine treffendere Beschreibung und paßt auch mehr zur eher einfachen Sprache.

»Da war dieser Saal mit lauter junger Menschen.«
– mit lauter jungen Menschen; oder vielleicht auch »dieser Saal voller junger Menschen«

»Der Mann hatte etwas vom lieben Gott ... , so wie er sich den lieben Gott vorstellte.«
– entweder drei Punkte oder Beistrich (Komma)

»„In der Gehirnchirurgie .... Entscheidungen treffen .... als Chirurg werden Sie ... “.«
– nur drei, nicht vier Punkte; und der Punkt nach dem Anführungszeichen gehört weg.

»Da war etwas, aber er kam nicht darauf was es war.«
– darauf, was

»Musik wäre nur Unfug ..., hatte sein Vater gesagt.«
– entweder drei Punkte oder Beistrich

»„Guten Morgen Herr Doktor!“«
– Morgen, Herr

»„Na mein kleiner Dr. Feelgood!«
– Na, mein kleiner Doktor Feelgood! (keine Abkürzungen in Geschichten)

»„Ja, das ist mein Dr. Feelgood ...«
– Doktor

»„Du hälst Dich immer noch für etwas ganz besonders, oder?«
– Du hältst dich immer noch für etwas ganz Besonderes
– Alle »Du«, »Dir«, »Dich« und »Deiner« im folgenden Dialog klein (zähle ich nicht einzeln auf)

»DAS hatte ihm Mami immer gesagt – das er etwas ganz Besonderes sei.«
– dass er

»Graue Haare, eingefallene Wangen und Pergamenthaut. All das erkannte er nicht.«
– Sollte das nicht »kannte« statt »erkannte« heißen?

»Es waren seine Augen ... es waren seine Augen, die ihm aus dem Spiegel entgegen blickten.«
– zusammen: entgegenblickten
– Außerdem hätte der Satz meiner Meinung nach ein Rufzeichen verdient.

»Dann drehte die Praktikantin den Spiegel wieder weg und redete wieder mit ihrer engelsgleichen Stimme und ihren, für ihn bedeutungslosen, Worten auf ihn ein.«
– Ich hätte sie eher für eine Krankenschwester als für eine Praktikantin gehalten.
– zweimal »wieder«, würde das erste streichen
– der Beistrich nach »bedeutungslosen« gehört weg

»Wann es wohl Mittagessen gab? Ob Mama wohl ihre Spezialgötterspeise gemacht hat?«
– zweimal »wohl«, würde das zweite streichen

»„Hallo mein alter Freund!“«
– Hallo, meiner

»Dort blieb er lange sitzen ohne etwas zu sagen.«
– sitzen, ohne

»„Du hast nie vergessen Mensch zu bleiben ... während all dem, was Du als Chirurg erlebt hast. Und deshalb will ich Dir diesen letzten Dienst erweisen.“«
– vergessen, Mensch
– du, dir

»„Ich habe niemals vergessen, was ich Dir vor langer Zeit versprochen habe ... “.«
– dir
– der Punkt nach der direkten Rede gehört weg; besser noch fände ich aber, wenn Du den Punkt statt der drei Punkte machst. Wofür sollten die drei Punkte gut sein? Zum Nachdenken regt die Geschichte an, nicht die drei Punkte. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Kreator,
alles ist schon angeklungen in den Kommentaren, doch so viel noch: Deine Geschichte funktioniert deshalb so beklemmend gut, weil jeder von uns Angst vor dem Ausgeliefertsein, der Willkür und dem machtmißbrauch hat. Manchmal habe ich deinem Prot. fast gewünscht, dass er die Situation nicht mehr erkennt, doch die Ängste der Kindheit sind auch nicht wirklich angenehmer!
Eine starke Geschichte.
LG,
Jutta

 

Vielen lieben Dank für die Verbesserungsvorschläge!
Ich habe sie gerne angenommen und die Geschichte dort verändert wo sie meiner Meinung nach wirklich verbesserungswürdig war.
Ich bitte auch weiterhin um möglichst viele Meinungen und auch Kritik - ich sehe diese Plattform als wirklich tolle "Schule". Ich beginne langsam meine Texte kritischer und (für mich ein großes Problem) noch langsamer zu lesen. Danke!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom