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Du hast geschlafen, als ich ging

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04.10.2007
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Du hast geschlafen, als ich ging

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Eine verschmierte Brille zeigt dir, wie die Welt sein kann.

Vielleicht hätten wir am Anfang aufhören sollen. Nur diesen einen Abend.
Ein Schmetterling lebt länger, wenn man ihn nicht berührt.
Die verunglückte Nacht hatte uns gewarnt.
Mein Verlangen nach dir war nur Steigerung, Definition. Alter Mann, junge Frau.
Das sind Fotos, die jeder gern am Stammtisch zeigt.
Wir hatten weiter gemacht. Gelebt, um das zu vergessen, was hinter uns lag.
Der exzessive Spaß den wir lebten und anderen aufdrängten, ließ uns drogensüchtig erscheinen. Und, das waren wir.
Leben, komme was da wolle.

... und dann war da dieser Traum.

Schatz, aufstehen, das Frühstück steht auf dem Tisch. Ab ins Büro, wir kommen noch zu spät. Beeile dich! Wollen wir nicht mal nach Italien? Oder hast du die Idee immer noch im Kopf? Griechenland, ohne Rückkehr.
Dann nimm doch den Becher mit ins Auto, ich kann nicht wieder zu spät kommen. Nach Feierabend gehen wir in die Stadt, einkaufen.
Du mußt dich rasieren, man, wie siehst du wieder aus.
Sie liebt mich nicht mehr. Es ist vorbei.

Das kleine Zimmer in unserer Wohnung, hatte ich vor Wochen bezogen. So lebten wir noch gemeinsam, aneinander vorbei.

Um in die Küche zu gelangen musste ich durch ihr Zimmer. Ich vermied es, so oft es ging, wenn sie schlief. Denn, ihre Schönheit verdoppelte sich im Schlaf.
Gestern war es sehr heiß, ich hatte unendlichen Durst. Es war spät, also schlich ich, ohne Licht zu machen, an ihrem Bett vorbei. Das Licht im Kühlschrank würde reichen, mir die Orientierung für den Rückweg zu verschaffen. Ich konnte nicht anders, einen Blick wagen. Sie hatte sich aus der Bettdecke gestrampelt. Das rechte Bein angewinkelt, hielt die Decke zwischen ihren Schenkeln. Ihre Haut, immer leicht gebräunt, wurde durch das diffuse Licht des Kühlschranks, zu einer erotischen Offenbarung. Würde sie eine leichte Berührung aus dem Schlaf reißen? Ich ließ es dabei sie zu betrachten. Die Verfärbung auf ihrem Po verwirrte mich, ich öffnete die Tür des Kühlschranks um mehr sehen zu können und erkannte die Ignoranz.
Ein Fleck, der aus Begierde oder Wollust an Menschen zu sehen ist, bevor sie Körperflüssigkeiten austauschen.

Mein Blut hatte sich einen anderen Weg gesucht. Mein Gesicht blutrot als ich mich im Badezimmerspiegel anstarrte. Alles war zitterig. Wie konnte das passieren? Ich hatte die Kontrolle verloren! Wir waren immer zusammen. Nein, wenn sie mit ihrer Mutter zum Work-Out fuhr nicht. Diese verdammten Trainer. Ich hatte die Adresse! Erstmal schlafen. Im Kopf kochte es und jede noch so kleine Wasserblase, zeigte ein Bild aus der Zeit, die wir gemeinsam glücklich waren.
Sie gehört mir! Der soll zurück bekommen, was er so lächerlich vergessen hatte.
Ich schlich wieder in ihr Zimmer, drückte sie fest an mich, so fest, dass sie nicht mehr aufwachen wollte.

Seit Stunden im Wagen, warte ich auf Licht. Irgendwann muss der Kerl aufwachen.
Endlich. Klarer Blick in die Küche, der Typ brüht Kaffee. Die Nacht ist vorbei. Ich klopfe an die Tür. Weißer Bademantel, blonder Schönling, mit Tasse in der Hand. Fragende, himmelblaue Augen. Hier, das hatten sie vergessen“. Ich reiche ihm den, nicht mehr makellos, weißen, Umschlag. Als er den Hautfetzen heraus nimmt, fällt die Tasse, er übergibt sich. Die Gelegenheit! Ich stech ihm mein Messer in den Nacken. Er will das, was passiert, mit seinen Händen verstehen, hat aber nicht den Verstand, es herauszuziehen.
Als ich zum Auto laufe, Blick zurück: Ein Körper am Boden, wie wenn man ein geschenktes Feuerzeug schüttelt, um die letzte Zigarette anzuzünden. Funken;- keine Flamme.

Hi, Schatz, du siehst scheußlich aus, schlecht geträumt? Wir fahren das Wochenende mit der Gym-Truppe nach Warschau.
Viel Spaß, Gruß ...

 

Hallo filifilos.

Leben;-
Das sieht aus, wie der Anfang von einem Smiley. ;-) Es geht sicher auch, wenn du das Semikolon weglässt. Der Gedankenstrich ist schon Trennung genug.

Ich ließ es dabei, sie zu betrachten.
Satzteile mit einem Infinitiv und zu werden abgetrennt.

Deine Geschichte hat mich ein wenig verwirrt. Die meiste Zeit beim Lesen habe ich versucht mir zu erklären, warum du die Schrift so oder so formatiert hast. Hoffentlich bin ich auch zum richtigen Ergebnis gekommen. ;)

Der erste Absatz mit der normalen Schrift hat für mich etwas Philosophisches. Wie auch immer - ich denke, dass die normale Schrift die aktuellen Gedanken des Prot. darstellen. Das Dicke ist dann das, was seine Frau gerade sagt, und das Schräge sind die Ereignisse der vergangenen Nacht, die er Revue passieren lässt.

Obwohl - ich frage mich, was das dann mit dem Hautfetzen im Umschlag auf sich hat. Ich habe das so verstanden, dass das die Haut der Frau ist, genaugenommen die Stelle mit dem Fleck, den ich als Zeichen dafür interpretiere, dass sie ihn betrogen hat. Der andere Mann schließlich wäre dann ihr Liebhaber.
Aber hätte der Prot. ihr wirklich die Stelle rausgeschnitten, würde sie nicht so fröhlich mit ihm am Tisch plaudern. Dann bleiben noch die beiden Möglichkeiten, dass das Schräge entweder seine Vorstellung ist, weil er wütend auf sie ist, oder aber er hat das Ganze nur geträumt, wie der letzte Dicke Teil vermuten lässt.

Ansonsten scheint der Prot. mit seinem Leben nicht mehr zufrieden zu sein. Er liebt zwar seine Frau noch, ist aber auch gelangweilt davon. So würde ich das verstehen, bin mir da aber nicht sicher.

Grüße von Jellyfish

 

Hi Jellyfish,
dank für die Mühe. Ich liebe Verwirrug. Tipp: "Träume werden war, ohne aufzuwachen".
Gruß filifilos

 

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