Was ist neu

Dunkelheit

Mitglied
Beitritt
23.12.2008
Beiträge
37
Zuletzt bearbeitet:

Dunkelheit

Dunkelheit

Die Arme um ihre Knie gelegt sitzt sie abends in ihrem dunklen Zimmer. Zum Glück allein. Unter der Türspalte scheint plötzlich Licht zu ihr hinein. Mit dem Licht fängt es immer an. Sie drückt ihre Knie so fest sie kann an sich und vergräbt ihr tränenüberströmtes Gesicht darin. Als sie seine Schritte hört, weiß sie, dass ihr Freund in wenigen Augenblicken bei ihr sein würde. Ihr Körper fängt an zu zittern und ihr Schluchzen wird lauter. Sie hört wie er einen großen Schluck aus seiner Bierdose nimmt, rülpst, die Türklinke hinunter drückt. Schließlich steht er breit grinsend in der Tür und blickt auf das Häufchen Elend. Er geht langsam auf sie zu. In einer Hand hält er die Bierdose, mit der anderen lockert er seine Gürtelschnalle und zieht den Gürtel Stück für Stück aus der Hose. Aus ihren glasigen Augen blickt sie zu ihm auf, hofft auf ein bisschen Mitleid, doch vergebens, alles was sie zu spüren bekommt, ist der Schlag seines Gürtels auf ihrem Gesicht. Er steht jetzt ganz nah bei ihr, zieht sie zu sich hinauf, schaut schadenfroh in ihr ängstliches Gesicht. Sie sieht seine geraden, weißen Zähne, seine blauen Augen und seine nasse Stirn, riecht seinen nach Bier riechenden Atem und den Schweiß.
Plötzlich spürt sie seine Hand an ihrem Hintern. Sie stoßt einen Schrei von sich, doch als hätte er dies schon vermutet, landet seine Hand schleunigst auf ihrem Mund. Ihre Augen weiten sich, ihr Gesicht errötet, auf ihrer Stirn verteilen sich kleine Schweißperlen, sie zittert, ein nicht anzuhaltender Tränenfluss fließt ihr die Wangen hinunter. Er steckt seine Hand in ihre Hose und fängt an sie anzufassen. Sie verspürt Eckel gegen diesen Mann, der ihr so nah hätte sein sollen und doch so fremd ist, jedoch steht sie nur stumm da und lässt alles über sich ergehen. Das geht am besten, wenn sie ihre Augen schließt. Er zieht seine Hand aus ihrer Hose, reißt sie ihr vom Leib. Dann peitscht er sie mit seinem Gürtel aus. Sie hält die Augen geschlossen, gibt keinen Laut von sich, erträgt stumm die Pein. Er nimmt einen Schluck aus der Bierdose, wirft sie dann weg, öffnet seinen Reisverschluss und nimmt seinen Penis heraus. Er streicht mit seiner Hand darüber und schaut dabei auf ihren nackten Unterleib. Sie kann ihren Blick nicht von dem dicken, rosa Wurm nehmen, der sie voller Eckel und Schmerz erfüllt. Mit seiner Hand presst er ihren Kopf hinunter. “Du weißt ja was du zu tun hast!”, befiehlt er ihr, mit seiner, einst so von ihr geliebten Stimme. Ohne Widerrede tut sie was er ihr befohlen hat. Sie fühlt sich machtlos, unbeholfen und schwach. Ihr wird übel, sie stoßt ihn von sich weg, stürzt auf den Rücken. Das Licht fällt ihr direkt in die Augen, sie sieht nichts mehr. “Oh nein meine Liebe, für wen hältst du dich eigentlich?!”. Er geift nach ihren Haaren und zieht sie zum Bett hinüber. Sie fühlt sich wie betäubt. Er reißt ihr die Bluse auf, fasst ihre Brüste an und wirft sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie. Ihr Herz schlägt immer schneller, sie will schreien, doch er drückt ihr die Hand auf den Mund. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als stumm ihre Tränen zu vergießen und auf die fern liegende, erlösende Dunkelheit zu warten.

Nadine Hassan

 

Hi, NADU.

Obwohl dein Text einige Fehler bezüglich der Rechtschreibung und eine Menge ungeschickter Formulierungen beinhaltet, empfinde ich ihn doch als sehr intensiv und packend.
Besonders gelungen finde ich, dass man schon nach den ersten Sätzen ahnt, wovor deine Protagonistin Angst hat. Dann wird man aber durch die Schläge mit dem Gürtel abgelenkt und atmet schon -brachialerweise- erleichtert auf, weil man denkt: "Achso, sie wird nur geschlagen.", um dann doch mit der ersten Befürchtung konfrontiert zu werden.
Mit ein paar Veränderungen könnte das ein rundum fesselndes Stück Text werden.

 

danke für deine Kritik, falls du Verbesserungsvorschläge hättest, würde ich mich sehr freuen! =)

 

Hi, NADU.

Bevor ich auf ein paar Details eingehe: Ich habe mich im Laufe der Geschichte immer wieder gefragt, warum du sie nicht im Präsens verfasst hast. Das Präteritum schafft eine große Distanz zum Geschehen. Aber du willst den Leser ja direkt reinziehen. Noch intensiver wäre eine Erzählung aus der Ich-Perspektive, aber das sieht sicherlich jeder anders.
Nun wie versprochen ein paar Verbesserungsvorschläge:

Die Arme um ihre Knie gelegt saß abends sie in ihrem dunklen Zimmer.

Die Arme um die Kniee gelegt saß sie abends...etc..

Zum Glück alleine.

"Zum Glück allein." fände ich besser.

Unter der Türrinne schien plötzlich Licht zu ihr hinein.

Was für eine Türrinne? "unter der Tür", oder im Zweifelsfall "Türspalte" würde besser passen. Türrinne klingt doch recht banal.

Sie drückte ihre Knie so fest sie konnte an sich und vergrub ihr tränendurchnässtes Gesicht darin.

Gesichter können nicht durchnässt sein. Tränenüberströmt, tränennass usw. gern, aber ein tränendurchnässtes Gesicht stelle ich mir wie eine nasse Trockenpflaume vor. :-)

Sie hörte wie er einen großen Schluck aus seiner Bierdose nahm, rülpste, dann die Türklinke hinunterdrückten.

Hier würde ich das "dann" weglassen (dann könntest du auch "dann" am Anfang des folgenden Satzes verwenden und das unbeholfen wirkende "darauf" streichen), oder durch ein "schliesslich" ersetzen. Ist aber Geschmacksfrage.

Darauf stand er breit grinsend an der Tür und blickte auf das zusammengeknüllte Haufen Elend hinunter.

Warum steht er nicht "in" der Tür? Und den Haufen würde ich zum Häufchen machen. Das "hinunter" könntest du auch ersatzlos streichen. Das sie nicht zusammengekauert auf einem Schrank sitzt, leuchtet dem Leser ein. Auch "zusammengeknüllt" wirkt etwas plump.

Ihr lief langsam auf sie zu.

Wie wäre es mit "Er ging langsam auf sie zu."? "Lief" weckt bei mir den Eindruck, als wäre die Distanz zwischen ihnen sehr groß.

lockerte er seine Gürtelschnalle und zog ihn Stück für Stück aus der Hose.

Achtung! Wen oder was zog er aus der Hose? Den Gürtel? Oder was ganz anderes? Hier ist die Formulierung vielleicht bewusst zweideutig, aber sie wirkt zu irritierend, als dass ich sie so drin lassen würde.

Aus ihren glasigen Augen blickte sie zu ihm hinauf,

"blickte sie zu ihm auf" erspart dir eine überflüssige Silbe. Sehr schön finde ich hier, dass ihre Augen auch glasig sind. Obwohl du es nicht sagst, hat >er< ja sicherlich auch glasige Augen. Aber das ist wieder einmal Geschmackssache.

und setzte sein breites Grinsen auf.

Dass er "breit" grinst, wissen wir schon. Wie wäre es mit etwas mehr Information? Wie genau grinst er? Andererseits...ist eine genaue Beschreibung seines Grinsens überhaupt nötig? Und warum setzt er etwas auf? >Er< scheint mir hier zu aktiv zu sein. Es geht doch primär um >sie<, nicht um >ihn<.


Selbsterklärend. Den Absatz finde ich ungeschickt gesetzt. Nur um den Text zu strukturieren, wirkt er plump und bereitet den Leser auch unbewusst darauf vor, dass die Prügel doch noch nicht alles waren - so geht das Überraschungsmoment ein wenig flöten.

der ihr so nah hätte sein sollen und doch so fremd ist.

"hätte seien sollen". Sonst aber gut formuliert (zumal es eine -wenn nicht DIE- wesentliche Aussage des Textes ist).

auf ihrer Stirn verteilten sich kleine Schweißperlen,

Der ganze Satz ist insgesamt sehr gut gebaut. Aber wie verteilen sich Schweißperlen?

und immer noch kullerten ihr ein nicht anzuhaltender Tränenfluss die Wangen hinunter.

"kullerten" wirkt verspielt - und somit fehl am Platz. Wie wäre es mit "ein nicht aufzuhaltender Tränenfluss (alternativ: Fluss aus Tränen? Strom?) rann ihre Wangen herunter"? Das ist auch nicht optimal, bügelt aber die grammatischen Unkorrektheiten aus. Und grade hier, an einer so intensiven Stelle des Textes, lohnt es sich, nach der perfekten Formulierung zu suchen.

Sie stand nur ganz stumm da und lies alles über sie ergehen

Von den offensichtlichen Fehlern abgesehen, würde ich "nur ganz" streichen und den Satz auch als eigenen Satz mit Punkt stehen lassen. Es macht diesen und den Folgenden prägnanter.

Er zog seine Hand aus ihrer Hose, zog sie ihr, gefolgt von der Unterhose hinunter.

Der vielleicht wichtigste Satz des Textes ist völlig verkorkst. Hier wird klar, dass >er< wirklich auf´s Ganze geht und nicht nur "fummeln" will. Aber die Wortwiederholung "zog" und das viel zu rationale "gefolgt von" ruinieren die Stimmung gründlich. Streich den Satz komplett und formulier ihn nochmal ganz neu. Es wäre schade um die Geschichte.

nahm sein Glied heraus.

Das ist alles? Hab keine Scheu, zu schreiben, was er wirklich tat. Die Zielgruppe deines Textes ist nicht das Doktor-Sommer-Team, sondern Leser, die du schon ganz tief in den Bann der Geschichte gezogen hast. Sie wollen wissen, wie es weitergeht, was dieser verdammte Dreckskerl noch mit ihr anstellt und du speist sie mit dieser distanzierten, kühlen Formulierung ab. Der Leser will mehr! Also gib ihm mehr!

sie stieß ihn von sich weg, wobei sie auf den Rücken fiel, ihr schien das Licht direkt in die Augen, weshalb sie gar nichts mehr erkennen konnte.

"wobei" und "weshalb" nehmen das Tempo raus. Halte den Leser am Ball! Wie wäre es mit "Sie stiess ihn von sich weg, fiel auf den Rücken. Das Licht fiel ihr direkt in die Augen, sie sah nichts mehr." Hier ist zweimal "fiel" drin, aber das sind ja nur ungefähre Vorschläge. Du verstehst, worum es mir geht.

schrie er sie an

Solche nichtssagenden Formulierungen ("verba dicendi" genannt) gehören verboten. Wir wissen, dass er sie anschreit. Das Ausrufezeichen hat das deutlich gemacht. Und die Situation natürlich auch. Lass verba dicendi weg sooft du kannst.

und warf sich dann mit seinem ganzen Gewicht auf sie.

Dass die staccatoartig aneinandergereihten Sätze hier aufhören, finde ich sehr gut. Sie ergibt sich in ihr Schicksal, ist nicht mehr überrascht. Das "dann" würde ich trotzdem wieder weglassen.

Sie wollte schreien, doch er hielt ihr die Hand auf den Mund, weshalb ihr nichts anderes übrig blieb, als stumm ihre Tränen zu vergießen und auf die fern liegende, erlösende Dunkelheit zu warten.

"hielt"? Warum nicht "drückte", oder "presste"? Er strengt sich doch an, oder nicht? "weshalb" würde ich wieder weglassen. Der Leser kann sich in die Situation einfühlen und bedarf der ständigen Schlussfolgerungsphrasen nicht.

Einiges habe ich übergangen; nicht jedes Kommata und überflüssige Wort habe ich aufgegriffen. Aber es müsste reichen, um klar zu machen, worauf ich es abgesehen habe.
Den Text habe ich sehr gern gelesen und hoffe, dass du dich von der langen Liste nicht entmutigen lässt.

Liebe Grüße
Loui.

 

nein keine angst, entmutigen lasse ich michnso schnell nicht ;)
ich hab jetzt die sachen verändert, zu denen du mir geraten hast, ausserdem habe ich die geschichte ins präsens umgeschrieben und noch einige andere dinge hinzugefügt. Über deine Meinung über die neue Version wuerde ich mich ebenfalls freuen! =)

 

Hallo Nadu,

Schließlich steht er breit grinsend in der Tür und blickt auf das Häufchen Elend.

Hier nimmst Du für einen Augenblick eine größere Distanz ein, den Ausdruck "das Häufchen Elend" würde ich entweder streichen ("blickt auf sie") oder anders fassen ("blickt voller Erwartung auf sein Opfer" oder ähnlich), es muß eine Beziehung zwischen ihr und ihm und zwischen ihr und dem Leser bleiben, also näher ran.

Sonst: ich bin im Thema weder erfahren noch fachkundig, aber mir erschien es sehr dicht und authentisch erzählt. Die Ausweglosigkeit macht betroffen und vermittelt dauernde Bedrückung, aber das gehört zur Geschichte. Würde sie ihm jetzt an diesem besonderen Abend den Penis abbeißen (ich habe darauf gewartet), wäre es eine andere Geschichte.

Lieben Gruß

Set

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo NADU,

ich stehe deiner Geschichte sehr zwiegespalten gegenüber. Zuerst einmal möchte ich loswerden, dass sie unglaublich intensiv auf mich gewirkt hat. Es ist schon eine Weile her, dass ich mich durch Jack Ketchums "The Girl Next Door" (dt. Titel "Evil") "gequält" habe. Seitdem meide ich auf dem literarischen Feld eigentlich ganz gern das Thema von Frauenmisshandlungen. Ich kann mich mit dem Thema einfach nicht anfreunden, selbst dann nicht, wenn es als Mittel zur Anprangerung genutzt wird. Es geht mir einfach zu sehr an die Nieren. Für mich gibt es keine schlimmere Vorstellung, als dass ein geliebter Mensch in solch eine Situation gerät (deshalb hätte ich diese KG auch lieber unter der Rubrik Horror gesehen).
Aus dem oben genannten Grund bin ich erstmal froh, dass du eine sehr kurze Geschichte erzählst. Bei einem solchen Thema sollte man seinen Lesern nicht zuviel zumuten.
Trotzdem sparst du an den falschen Stellen. Du zeichnest eine Momentaufnahme. Wir sehen eine arme Frau, die sich schon vor dem Gewaltakt im Bett zusammenkauert und dann auf wiederlichste Art misshandelt wird. Leider fehlt mir für diese Schilderung der Anlass. Zuerst einmal bleibt bei mir die Frage offen: "Wieso, in Dreiteufels Namen, sitzt die auf dem Bett und wartet auf den Sadisten? Warum ist die nicht schon längst über alle Berge?" Bei einem so ernsten Thema sollte man den Leser mit dieser Frage nicht allein lassen.
Ich habe beim Lesen wirklich gehofft, dass es eine Pointe gibt, wenn man es bei dieser Thematik so nennen darf. Wie auch Setnemides hab ich erwartet, dass sie ihm den Penis abbeißt und ihm selbst in den Mund stopft, aber sie nimmt es hin und wartet auf die Dunkelheit. Vielleicht ist das auch unrealistisch, aber die Hoffnung hatte ich.
Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, dass dem Leser hier eine Sequenz Tortureporn präsentiert wird, ohne kontextuelle Einordnung, die dem Thema gerecht wird. Ohne dir das unterstellen zu wollen, wirkt diese Sequenz auf mich als Selbstzweck. Nur schockieren reicht bei diesem Thema nicht.
Sprachlich ist deine KG übrigens sehr intensiv geschrieben. Man fließt als Leser geradezu hindurch. Lediglich der "Eckel" in der Mitte des Textes ist mir sofort ins Auge gefallen. Der möchte gern zum "Ekel" werden.
Tut mir Leid, dass ich zum Inhalt/Thema nicht mehr nette Worte finden kann. Ich wünsche mir eine genauere Zeichnung der weiblichen Hauptfigur. Woher kommt sie, warum bleibt sie bei ihm? Was geht in ihr vor? Nur "Opfer" reicht mir nicht.

Liebe Grüße,
Seelenschmied

 

Hallo NADU

Tut mir Leid, mit der Geschichte kann ich nichts anfangen.
Das fängt schon mit dem Titel und ersten Satz an: Geschichten, die mit verschüchtert in der Dunkelhait auf dem Bett hockenden Frauen beginnen, drehen sich meist um das Gleiche: um Vergewaltigung, prügelnden oder sich gegenseitig massakrierende Eltern, Zwangsprostitution und dergleichen - meist eine Kombination aus Gewalt und Sex, mit extra viel mitleidheischenden Tränchen fürs Opfer, um sich moralisch korrekt zu positionieren.

Für mich als Leser bleibt weder eine Überraschung, noch ein Interpretationsspielraum. Die Emotionen, die ich gefälligst zu empfinden habe, sind klar vorgegeben, die Rollen starr verteilt, meist mit den immergleichen Handlungs-, Charakter- und Umgebungsklischees. Ich kann und darf keine eigene Position finden. Ich kann und darf weder interpretieren noch deuten.

Die Figuren sind platt, und über diese Plätte wird mit viel Drama hinweggetüncht. Keine einander widerstrebenden Emotionen wie sie in solchen Fällen oft vorkommen (z.B. dass das Opfer den Täter deckt, rechtfertigt, sich die Schuld gibt; dass der Täter hinterher Schuldgefühle hat und Besserung gelobt, Blumen bringt u.dergl.), kein Leben außerhalb des Missbrauchs, keine einzige Eigenschaft, die über die Zuweisung Täter-Opfer hinausgeht.

Ne, das war mal gar nichts. Wenigstens in bisschen Vor- und Nachgeschichte müsste schon sein.

LG, Pardus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nadu, ich hatte auch ein wenig Probleme mit der Geschichte. Die dargestellte Szenerie fand ich schon gelungen. Das hast du recht fliessend und fesselnd beschrieben. Man leidet schon mit der Prot mit. Aber mir fehlt genauso, wie von einigen bereits angemerkt, die Geschichte drum herum. Ich hab mich auch immer wieder gefragt, warum sie da sitzt und auf ihren "Freund" wartet. Am Anfang hab ich gedacht, sie ist eingesperrt und er vergeht sich an ihr. Da sind zuviele offene Fragen. Natürlich spricht nichts dagegen, dass man auch mal eine offenere Geschichte schreibt, aus der sich der Leser sich selber seinen Reim macht. Mir fehlt die Rahmenerzählungen . Erzähl ein bisschen von deiner Prot und auch von ihrem Peiniger. Sowas wie dass er nach hause kommt und wieder mal viel zu viel getrunken hat. Früher hatten sie schöne Abende verbracht, hatten gemütlich vorm TV gesessen mit einem guten Glas Wein etc...VIeleicht hat irgendein einschneidendes Erlebnis dazu geführt, dass er angefangen hat zu trinken und sich an ihr zu vergehen, weil sie sich langsam von ihm abwandte, seinen Suff nicht mehr ertragen konnte (Job verloren, sie hat ihn betrogen, gemeinsames Kind ist gestorben, er hat einen Arm verloren....gibt genug Möglichkeiten). Damit hätte deine Geschichte mehr Eigenleben und würde nicht nur eine Szene beschreiben. Die würde ich als Hauptteil nehmen und vieleicht wirklich ein Ende, was eine Wendung beschreibt (der abgebissene Penis den sich hier einige gewünscht haben ;) oder dass sie ihn endlich verlässt oder so....

, Gesicht. Sie sieht seine geraden, weißen Zähne, seine blauen Augen und seine nasse Stirn, riecht seinen nach Bier riechenden Atem und den Schweiß.
Wie schon gesagt, hätte ich gerne ein wenig mehr über die Beziehung der beiden gewusst, bevor er ihr Peiniger wurde. Er war ja mal ihr Freund, was hat sie an ihm geliebt und warum ist alles so aus dem Ruder geraten ? Da würd ich z.b. sowas schreiben:
Sie schaut auf seine perfekten geraden, weißen Zähne und seine blauen Augen. Wie gerne hatte sie früher diese vollen Lippen geküsst. Wie hatten ihr damals die Knie nachgegeben, als er ihr zum ersten mal tief und zärtlich in die Augen geschaut hatte. Wie wohl hatte sie sich in seinen starken Armen gefühlt. Jetzt zitterten ihre Knie nur noch aus Angst vor ihm und seine Berührungen ekelten sie an, der Blick aus seinen tiefblauen Augen war kalt und fordernd.

.

Das geht am besten, wenn sie ihre Augen schließt.
Sie kann ihren Blick nicht von dem dicken, rosa Wurm nehmen, der sie voller Eckel und Schmerz erfüllt. Mit seiner Hand presst er ihren Kopf hinunter.

Erst schliesst sie die Augen, dann kann sie ihren Blick nicht abwenden- widerspricht sich

Ich hoffe du konntest mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. Lg Engelchen

 

Hallo, NADU.

Im Vergleich mit der ersten Fassung der Geschichte, hast du jetzt ein schwieriges Detail mit eingebaut, über das offenbar viele stolpern: Du machst klar, dass das Opfer erwachsen ist. Und >seine< Partnerin. Bevor du die Geschichte umgeschrieben hast, war das alles unklar, bestenfalls angedeutet. Aber ohne diese explizite Zuordnung habe ich mir diese Frage gar nicht gestellt - einfach, weil für mich klar war, dass deine Protagonistin ein Kind ist. Dass das so gar nicht gedacht war, spielt ja erstmal gar keine Rolle, aber damit war für mich die Frage beantwortet, warum sie ihn nicht verlässt und dieses ganze "wie kam es dazu"-Thema war irrelevant. Jetzt, da sie mit diesem Mann zusammenlebt (und dennoch ein eigenes Zimmer hat - warum denn das?), tauchen diese Fragen aber auf. Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass unbedingt geklärt werden müsste, warum sie ihn nicht verlässt, warum er damit irgendwann mal angefangen hat, warum sie ihm nichts abbeisst, etc., aber dennoch wird ohne Dekor diese Geschichte genau das bleiben, was hier schon diagnostiziert wurde: eine Szene.
Wenn du sie nicht weiter ausbauen möchtest, wäre mein Vorschlag, sie so umzuschreiben, dass die Protagonistin tatsächlich ein Kind ist. Das würde zwar das Klischee solcher Geschichten noch weiter bestätigen, aber ich denke dass die Geschichte auf diese Weise noch intensiver werden könnte.

 

hey alle, vielen danke für eure Kritik erst einmal.

ich haette eine frage an alle: warum ist es euch immer so wichtig genau zu erfahren wer, wie, wo, warum, weshalb, was geschah davor/ danach, etc zu erfahren? ziel meiner geschichte ist es nicht das leben des maedchens zu erzählen, mein ziel ist es einen sehr sehr schlimme augenblick zu beschreiben, da sind doch details nciht relevant, oder? ausserdem lasse ich spielraum dafuer, dass der leser sich ws vorstellt, dass der leser teil an der gestaltung der geschichte hat. vllt ist das maedchen mit ihm verheiratet und er haelt sie in dem haus gefangen. vllt hat er seinen job veroren und ist seitdem so boese zu ihr und sie ist zu feige etw zu unternehemn, vllt hat er etwas gegen sie in der hand?! diese ganzen details soll sich der leser denken, vorstellen, die geschichte soll zum denken anregen. details sind dann dohc nciht SOOOOOOOOO wichtig oder?
ps: ich wuerde mcih freuen, wenn ihr eure kritik zu meiner geschichte "aus dem tagebuch einer frau" auch in der kategorie alltag zu finden abegeben würdet, da ich diese geschichte evt zum schreibwettbewerb unserer schule einsenden wuerde und gerne eure meinung dazu hoeren moechte...
vielen dank nochmal, ich hoffe ihr habt mich verstanden! =) =)

 

ich haette eine frage an alle: warum ist es euch immer so wichtig genau zu erfahren wer, wie, wo, warum, weshalb, was geschah davor/ danach, etc zu erfahren? (...) mein ziel ist es einen sehr sehr schlimme augenblick zu beschreiben, da sind doch details nciht relevant, oder?

Moikka Nadu,

also, all diese Fragen werden Dir aber von den Kommentierenden bereits beantwortet, nämlich in der jeweiligen Begründung ihrer Einschätzungen und ihrem Gefühl zu dem Text. Lies Dir das doch einfach nochmal aufmerksam durch. ;)

Finde es ja wunderbar, daß Du Dich so ins Schreiben kniest, und so einen Enthusiasmus hast - allerdings: Das Forum funktioniert nur über Nehmen und Geben. Es gibt viele Autoren, die hier Texte mit keinen oder nur sehr wenigen Rückmeldungen stehen haben, und die freuen sich genau wie Du auch, wenn sie eine Rückmeldung, einen Eindruck bekommen. Fast sämtliche Deiner Beiträge beziehen sich auf Deine eigenen Texte, und da finde ich es schon ein bißchen hart, daß Du hier noch ganz explizit um weitere Antworten zu einem anderen Text bittest.

Wenn Du selbst kommentierst, wirst Du schneller & häufiger Antworten bekommen (obwohl Du Dich in dieser Hinsicht ja nicht wirklich beklagen kannst, oder? :)). Es geht ja nicht um eine druckreife Literaturkritik, sondern um Deine Eindrücke und eine Rückmeldung.

Das nur mal von meiner Seite dazu.

Viele Grüße, und viel Spaß noch hier im Forum.
Katla

 

dankeschön fuer deine antwort katla..ich werde mich bemühen! =)

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, Du wirst nämlich sehen: wenn du Dir einen fremden Text genau anschaust und analysierst, genau begründest warum und was Dir gefällt oder nicht, lernst Du nämlich ne ganze Menge für Dich selbst.
Denn darum geht es ja: nicht zu wissen/sagen, nur was gefällt oder nicht, sondern sich den Grund suchen, und ausdrücken. So merkst Du, was auch für Dich selbst funktioniert, oder nicht.

Das ist obendrein das Gute dabei. ;)
..................................

Und wo ich schonmal hier bin, sag ich auch was zum Text (und ich setze es hierzu, damit sich nicht die Beiträge unnötig in die Höhe treiben):
Seelenschmieds Beitrag war hochinteressant - Dein Text liest sich tatsächlich als eine Art Betroffenheitsporno. Die einzige Handlung, die stattfindet, ist Sex. Unfreiwilliger, aber das ist egal.
Die Frau (das Mädchen?) bleibt völlig blaß - sehr verkitscht dargestellt, wie auch schon Pardus anmerkte: ... sie kauert im Dunkel, Tränen kullern, flenn heul OpferOpferOpfer. Also, mich bringt sowas gegen Deine Figur auf - genau das Gegenteil also, was Du erreichen willst. Für mich ist eine solche Darstellung weder interessant, noch ist es auf überhaupt eine neue Art gezeigt, noch rührt es mich.
Der Grund: wieso funktionieren konventionelle Pornos für viele Frauen nicht? Weil sie keine richtige Rahmenhandlung haben, keine interessanten/komplexen Protagonisten; sondern nur eins zeigen: Sex. So wie hier.
Das nur als Beispiel zu besseren Verständnis: mich stört reiner Sex nicht, aber reiner Kitsch - wie oben gesagt, mir wird hier eine Figur zu massiv als zartes, hilfloses Opfer aufgedrängt. Mit allen Klischees, die sich da bieten. Auch dazu muß ich mich Pardus anschließen, das ist hier zu oberflächlich.

Das ist das wirklich nur ein Stück Text, keine richtige Geschichte - es passiert nichts. Im Sinne einer Einsicht, einer Entwicklung (der Figur, der Sichtweise, des plots). Ich weiß schon, daß es sowas gibt - was soll mich also am Schicksal einer fiktiven Figur rühren? Dazu mußt Du mir/uns als Autorin einen guten Grund geben.

Moi moi,
Katla

 

stimmt, du hast recht... und was dazuzulernen, ist das meiste was ich brauche... mit 17 jahren und als ägypterin, kann man nicht erfahrungen genug sammeln, dankeschön! =)

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom