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Durst

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04.05.2005
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Durst

„Hallo, mein Name ist Laszlo DiAngelo, und ich bin Trinker.“
Was für ein total beschissener erster Satz für eine Geschichte. Aber, hey, dies war seine Geschichte, diese Suppe hatte er sich selbst eingebrockt. Und jetzt hieß es: auslöffeln! Oder wie es einer seiner Romanbösewichter einmal formuliert hatte: „Du hast doch den Arsch offen, Mann! Jetzt musst du die Scheiße ausbaden!“ Ein Klassiker.
Laszlo war Schriftsteller. Allerdings kein besonders guter. Einigermaßen erfolgreich, ja; aber eben nicht gut. Und er hasste seine Arbeit. Wann auch immer er nach seinem Beruf gefragt wurde, versank er vor Scham im Boden, denn auf die unweigerlich folgende Frage „Ach ja? Was schreiben Sie denn so?“ musste er … na ja, er musste ehrlich sein. Schriftsteller lieferten Literatur; er hingegen lieferte Schund. Erotische Romane, Schmacht-Schmonzetten, Nackenbeißer, Kliteratur.
Und von den saftigen, grasbewachsenen Hügeln der schottischen oder irischen Highlands (wen kümmerte das schon?), die vom lodernden Feuer der rotglühend untergehenden Sonne entflammt waren, und auf denen sich Liebende unter leidenschaftlichen Küssen und mit bebenden Lippen die ewige Treue schworen, von da war es nur ein kurzer Weg in einen kühlen Raum voll klappriger Stühle und abgewrackter Versager.
„Hallo, mein Name ist Laszlo DiAngelo, und ich bin Trinker.“
Und der Chor der Verlierer erhob sich: „Hallo, Laszlo.“
Na, Klasse.

„Sie müssen nicht den Anfang machen, Laszlo, wenn Sie sich nicht wohlfühlen.“ Laszlo, Laszlo, Laszlo … Hör endlich auf, meinen Namen abzunutzen!
„Ja, nein, es wäre mir tatsächlich lieber, erst einmal zu warten.“
„Aber sicher. Amy, wie wäre es denn mit Ihnen?“
Laszlo lehnte sich zurück und ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. Da saßen sie: Trinker, Zecher, Saufkumpane. Wie ausgeschnitten aus dem TIME-Magazine: „Die fünfzehn größten Verlierer des Jahres“. Allesamt kauerten sie da, starrten auf den Boden, nagten an ihren Fingernägeln, fuhren sich mit zitternden Händen durchs Haar. Das war kein Blick in den Spiegel – das war ein Trauerspiel. Hier gehörte er nicht hin. Alkohol hin oder her.
Amy hatte ihr Fistelfalsett zu einer Arie des Versagens angehoben. Akt eins: Mann kennen gelernt, zum Trinken gebracht, verlassen worden, außer Kontrolle geraten, hallo, ich bin Amy, und so weiter. Und wo ihr die Worte ausgingen und sie ihre Passion nur unzulänglich vermitteln konnte, da sprang ihr Körper ein. Ein Körper, wie zum Leiden geschaffen. Ein Zeugnis jahrelanger Misshandlung. Fahl, schlaff, ausgemergelt. Aber irgendwie … Laszlo rutschte auf seinem Stuhl umher. Irgendetwas an ihrer blassen, leblosen Erscheinung irritierte ihn.
Es waren gerade die bis in die Poren plastikhaften Frauenfiguren seiner Geschichten, die ihn zum Trinker gemacht hatten. Wie sollte man eine Beziehung mit einem echten, lebenden Wesen eingehen, wenn man insgeheim an Nylana, die Piratenbraut denken musste, die mit ihrem wogenden Busengebirge die Weltmeere zu einem recht ansehnlichen Ort machte; wenn man sich langsam aber sicher vor allem zu ekeln begann, was Haare hatte, was schwitzte … was lebte? Aus so etwas konnte nur eine Männerfreundschaft entstehen. Das walte Jack.
Laszlo merkte, dass er begonnen hatte, Amy anzustarren. An ihr wogte nichts. Trotzdem … Mann, du fängst ja gleich an zu sabbern, Herrgottnochmal … Widerstrebend löste er seinen Blick von der leidenden Amy und schaute aus dem Fenster. Draußen war es bereits dunkel, und die entlaubten Bäume wiegten sich im Licht der Straßenlaternen. Dämlicher Herbst. Um sechs war es stockfinster, und mit der Dunkelheit kam die Einsamkeit, und mit ihr der Durst. Je länger die Nächte, desto länger das Zechen. Ob Amy wohl auch den Sommer vorzog? Bei näherer Betrachtung schien sie eher ein Herbst-Typ zu sein. Ihr blasser Teint, die dunklen Klamotten, die schwarzen Haare, die etwas strähnig ihren verträumten Blick umrahmten …
„… und dann war mir bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.“ Amy schaute vom Boden auf, ließ ihren Blick durch die Runde gehen, und für einen kurzen Augenblick hatte Laszlo das Gefühl, dass ihre Augen ein wenig länger bei ihm verharrten, als bei den anderen. Was für ein Triumph!
Okay, jetzt hast du ein Problem. Scheiß auf den Alkohol! Du findest die verwelkte Amy scharf. Das kann doch alles nicht wahr sein …
Er konnte die höhnenden Schulhofstimmen singen hören: „Laszlo liebt Amy! Laszlo liebt Amy!“ Jetzt war er es, der zu Boden blickte.
Laszlo liebt Amy! Laszlo liebt Amy!
„Laszlo, wollen Sie jetzt vielleicht?“
„Was?“ Auch das noch …
„Wollen Sie uns nicht erzählen, warum Sie hier sind?“
„Nein, also … Ich … jetzt … später …“
Hallo, ich bin Laszlo DiAngelo, Schriftsteller. Ich forme Wörter zu Sätzen von erhabener Schönheit.
„Später …“
Amy kicherte.
Laszlo liebt Amy! Laszlo liebt Amy!
Na, Klasse.

„Schriftsteller. Ich bin Schriftsteller.“
In der Pause war es passiert. Die Versager hatten sich erhoben und zu Grüppchen zusammengefunden, da war sie auf ihn zugekommen, ganz beiläufig. Eine Hand hatte sie in ihren Nacken gelegt und dabei mit einer Haarsträhne gespielt.
Hinreißend.
Laszlo wäre am liebsten weggelaufen, aber da hatte sie schon die verheerendste aller Fragen gestellt: „Und was machen Sie so?“ Nun stand sie da und strahlte ihn an. Ja, tatsächlich. Diese traurigen Augen konnten strahlen. Und jetzt strahlten sie. Sie strahlten aus ihren dunklen Höhlen wie die gleißenden Sterne der Nacht über der endlosen Wüste … Reiß dich zusammen, du dämlicher Idiot.
„Ich … ja …“
Strike eins! Noch mehr davon auf Lager?
„Mann, das finde ich toll. Ich könnte so etwas nicht.“
„Was denn?“
Wieder kicherte sie. „Schreiben, das könnte ich nicht.“
„Ja, ach … das ist … Und warum trinken Sie?“
Strike zwei! So kriegst du sie alle!
„Habe ich das nicht gerade erzählt?“
Es lief hervorragend. Da stand er einer Frau gegenüber, die so ganz anders war als seine Romanfiguren – gescheitert, krank und körperlich am Ende. Und er hatte nichts Besseres zu tun, als herumzustammeln wie ein Schuljunge, der Xena um ein Autogramm bittet. Was hatte dieses wandelnde Siechtum nur an sich, das ihn so verrückt machte?
„Entschuldigen Sie, es ist nur weil … Die ganze Situation hier …“
„Wollen Sie mich nicht zu sich nach Hause einladen?“
Laszlo schluckte.

Nachdem der Gruppenleiter das Treffen mit ein paar aufmunternden Worten beendet hatte, waren die anonymen Versager in alle Richtungen entschwunden. Nur Laszlo und Amy hatten noch einen Moment unschlüssig vor dem Eingang verharrt und sich in die Augen gesehen. Dann hatte das Verlangen die letzten Zweifel beiseite gefegt, und sie waren zu seiner Wohnung aufgebrochen. Sie hatten Händchen gehalten, und er war von ihrem kräftigen Griff überrascht gewesen.
„Wie wär’s mit einem Chardonnay?“ Laszlo begutachtete die Flaschen in seinem Barfach. Das war das Gute am Trinken: Man hatte immer etwas zu trinken im Haus.
„Ich trinke niemals Wein“, fistelte Amy von der Couch herüber.
Verwundert drehte er sich zu ihr um. Das war merkwürdig. Standen nicht alle Frauen auf Wein? Hatte Men’s Health gelogen? Aber wenn er eines gelernt hatte an diesem Abend, dann war es, dass Amy eben anders war. In jeglicher Beziehung. Anders und aufregend. So bleich und doch so voller Leben.
Deshalb würde sie großartig sein. Mit oder ohne Wein. Da war er sich ganz sicher. „Kein Wein, hm … Irgendwas Stärkeres?“
„Etwas Stärkeres … Ich wüsste da schon was.“
Plötzlich spürte er Amys Hände in seinem Nacken. Kräftige Hände. Er wandte sich ihr zu, und sah ihr in die Augen. Alte Augen. So vieles hatten sie schon gesehen. So viel Leid.
„Ach ja? Und an was hättest du da gedacht?“, hauchte er.
Oh ja, sie würde großartig sein.
Langsam näherte sich ihr Mund seinem Ohr …
Sie flüsterte: „Oh, ich dachte da an …“
Weiter kam sie nicht, da hatte Laszlo schon ihren Kopf gepackt und mit einem Bersten auf den Rücken gedreht.
„Oh, entschuldige … Wolltest Du was sagen?“

Er zog sich einen alten Regenmantel über, schleifte Amy in sein Arbeitszimmer, entnahm ihre Innereien und verpackte sie in kleine Plastiktüten. Dann quetschte er ihren Körper durch eine Wäschemangel und fing ihr Blut in einem Bottich auf. Als er sie ausgepresst hatte, schabte er das Fleisch von den Knochen, warf es zu den Innereien und steckte die Knochen in eine alte Kaffeemühle. Aber darum könnte er sich morgen noch kümmern.
Er nahm ein Whiskyglas, schöpfte etwas Blut aus dem Bottich und nippte daran.
„Hm.“
Dann ging er zu seinem Barfach, griff nach dem Chardonnay und mischte ein paar Tropfen in das Glas.
„Mh!“
Oh ja, sie war großartig.

„Hallo, mein Name ist Laszlo DiAngelo, und ich bin Trinker.“
Was für ein total beschissener letzter Satz für eine Geschichte. Aber, hey, dies war seine Geschichte, diese Suppe hatte er sich selbst eingebrockt. Und vielleicht würde er sein Problem ja irgendwann einmal in den Griff bekommen. Und dann würde es auch einen besseren letzten Satz geben.

 

Hallo, ich will mich mal für deine Kritik an meiner Geschichte revangieren. Und da hab ich doch gleich ein echt geiles Stück von dir rausgesucht. Ich hatte von Anfang an Spaß, deine Geschichte zu lesen und hab deinen Protagonisten immer sympathischer gefunden. Dein Stil ist sehr gut. Auch das Ende hat mich wahrlich überrascht, ABER (und auf diesem Wort liegt die Betonung) nur weil ich während des Lesens den Titel schon ganz vergessen hatte.
Ehrlich, das (fast) einzig schlechte, gravierende sogar, ist dieser dämliche Titel. Mal im ernst, hast du´s wirklich nötig, bei deinem Talent, bei solch einer Geschichte, solch eine nichtssagende, einfallslose Überschrift hinzuknallen? Boar, das hat dann schon ein wenig weh getan, aber das musst du wissen.
Wenn die Story nur "Durst" heißen würde, dann wäre das vollkommen in Ordnung, aber "Blutdurst", das klingt so nach "Massenmord-der-Klosternonnen", so auf die Art: Ich setz mal nen grusligen Titel auf, der zwar nicht zur Genialität meiner Geschichte passt, aber immerhin Leser anlockt.
Das nächste mal bitte mehr Gedanken über Überschriften machen. Ein Titel darf niemals das Ende oder die Lösung eines Rätsels, das während der Geschichte aufkommt, vorwegnehmen.

So, damit hätt ich mich genug über den Titel ausgelassen. Was ich noch anders gemacht hätte (wäre ich der Schreiber), hätte ich gar nicht so viel über Lazlos Vergangenheit erzählt. Eine Kurzgeschichte braucht keine zeitverschwendenden Einleitungen. Ich hätte den Absatz ab Zeile drei, nämlich "... Und jetzt hieß es: auslöffeln!..." bis zum "...Na, Klasse." Komplett rausgenommen. Sein Beruf als Schriftsteller ist für die Geschichte völlig unrelevant. Da ist halt ein Typ, der sitzt in so ner Versammlung der anonymen Alkoholiker. Er hat was zu verbergen und stiert die ganze Zeit auf diese Alte da. Sie bemerkt seine Blicke, lädt ihn nach Ende der Besprechung ein, er bringt sie um, trinkt ihr Blut und fühlt seine Sucht befriedigt.

Der erste und der letzte Absatz find ich ehrlich gesagt, sind sehr gut, ich würde sie so lassen, denn besonders der letzte bietet ja diese geile abschließende Krönung des Ganzen. "Und vielleicht würde er sein Problem ja irgendwann einmal in den Griff bekommen." Whoa, geil.

Naja, was soll´s. Das war mal meine offene und ehrliche Meinung dazu. Lösch den Titel und setz irgendwas besseres darüber, keine Ahnung, vielleicht "Chardonnay" oder so´n Schrott.

Bis dahin, ich les noch von dir!:thumbsup:

P.S.: Kannst du die Story auch als Ich-Erzähler schreiben? Vielleicht kommt dann dieser kranke Psychohonk oder dieser Drang nach Blut (der natürlich nicht verraten werden darf) besser zum Ausdsruck?;)

 

Tach Bantam!

Jau, danke für alles! Da "Honk" sowieso schon eines meiner Lieblingswörter ist, hat "Psychohonk" jetzt einen Ehrenplatz bei den Neuerwerbungen (gleich hinter "kerchen" und "rumgötzen"). :D

Ja, "Durst" hatte ich als Titel auch in Erwägung gezogen, dann aber fallen lassen, weil ich dachte, die Geschichte liest eh keiner ... aber es sollte anders kommen. Na, ich werd dann wohl doch nochmal rüberorgeln am Wochenende.

Ich hätte den Absatz ab Zeile drei, nämlich "... Und jetzt hieß es: auslöffeln!..." bis zum "...Na, Klasse." Komplett rausgenommen.
Ja, echt jetzt? Hm. Aber es hat Spaß gemacht, es zu schreiben. Und als Einleitung zum Zerwürfnis, warum er sonst nur Schundromanfrauen, jetzt aber so ein wandelndes Siechtum scharf findet, fand ich's angemessen.

Als Ich-Erzähler bekomm ich immer gleich so einen melancholischen Ton; und der wäre hier wohl weniger angebracht. Beim nächsten Mal versuch ich's. :)

Also: Dank für die offenherzige Meldung. Das Lob hab ich bereits verdaut (war lecker), die Anregungen werd' ich mir zu Herzen nehmen ... müssen - da die KG anscheinend doch mehr Feedback bekommt, als erwartet. :)

Bis denne,
Fisch

 

Hallo Igor!

Ich mach's mal kurz: Danke für's Lesen. Wenn's gefallen hat, freut mich das. Namensänderung ist beantragt. :)

meine Güte, was den Lesern so alles einfällt ... Metaebene, Fightclub, Vampire ...
Echt jetzt ... immer diese Leser. Lästig sowas. :D

Bis denne,
Fisch

 

Um mich zu verteidigen, muss ich sagen, dass selbst ein Lagerarbeiter nen Dachschaden haben könnte. Oder ein Lehrer (hmmm, was mir eine Idee für eine neue Kurzgeschichte gibt... MUHAHAHAHA :D).
Und so wie ICH es verstanden habe, ist Lazlo süchtig nach Blut. Da es aber keinen Club für Anonyme Blutoholiker gibt, sitzt er also bei den Alkis und hofft, dort Besserung zu erhalten. Und dann sitzt diese geile, blutjunge Ische da (der Leser denkt hier, er ist scharf auf ihre Titten oder er möchte sie gerne ...), aber Nein, als sie ihm so auf die Pelle gerückt ist und bis nach Hause gefolgt, reißt ihm der Kragen... Da trinkt er sie aus, weil er nun mal abhängig ist.
Natürlich hätte er auch erstmal fragen können, ob sie gerade ihre Tage hat, aber das würde in eine andere Kategorie reinpassen.

Soviel dazu. Also die Leser, die sich auf diese Geschichte stürzen, tun es zurecht, denn es ist ein origineller Einfall.
Bis denn...

Gruß

 

Hey, so langsam könnte ich mal nachzählen, wie oft die Geschichte für unterhaltsam befunden, und wie oft sie selbst zu Kotelett verarbeitet wurde. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Mach einen weiteren Strich bei "für unterhaltsam befunden" ;)

Hallo Fisch,

mir hat deine Geschichte gefallen.
Was für ein total beschissener erster Satz für einen Kommetarn. Aber, hey, dies ist mein Kommentar usw. :)

Du führst den Leser echt in die Irre; vor allem kurz vor der Auflösung drängst du ihn quasi dazu, anzunehmen, Amy sei ein Vampir ("Alte Augen. So vieles hatten sie schon gesehen.")

Das war das gute am Trinken: Man hatte immer etwas zu trinken im Haus.
hehehe; das Gute

Bruder Tserk

 

Yo, Ihr.

Roter Umschlag ... Schweigen der Lämmer ... *seufz* :shy: Es ist ja bald weniger Aufwand aufzulisten, an welchen Film datt Dingen noch nicht erinenrt hat. Krieg der Sterne, wie wär's damit? Oder, hey: Casablanca! Überlegt doch mal! Liegt doch auf der Hand ... quasi.

Ähm, ja, die Fehler wurden ausgebessert, der "Als Amy tot war"-Satz geändert. Schriftsteller bleibt der Gute. Basta! :)

@ TserK:

Du führst den Leser echt in die Irre; vor allem kurz vor der Auflösung drängst du ihn quasi dazu, anzunehmen, Amy sei ein Vampir
Hehe ... und das erinnert Dich nicht an Pretty Woman, oder Spiel mir das Lied vom Tod? Dabei liegt das doch so nahe ... Aber im Ernst: Da hat's ja mal wieder so gewirkt wie beabsichtigt! Zeige mich erfreut. Natürlich auch darüber, dass es unterhaltsam war. :)

Danke abermals für die Meldungen!

Bis denne,
Fisch

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Fisch!

Tja, was hat dieser Typ eigentlich wirklich für ein Problem? Was für eine Suppe hat er sich denn eingebrockt? Warum geht er denn zu den Anonymen Alkoholikern? Um Frauen durch die Mangel nehmen zu können? :D
Er hat ja eigentlich ein ganzes Bündel an Problemen: Trinken, falsches Frauenbild, Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit Arroganz, offensichtlich nicht gut verarbeitete Schulerlebnisse, Zweifel an seinem Job. Alles zielt nur darauf ab, den Leser in die Irre zu führen, Amy wird vorerst als undurchsichtige Täterin aufgebaut, Lazlo als unsicherer, eher sensibler Versager. Dass Laszlo auf einmal der irre Killer ist, kommt so zwar überraschend und pointenhaft daher, aber doch auch ziemlich unmotiviert. Im quantitativen Vergleich wird dem unsicheren Teil Laszlos ein ungleich größerer Platz eingeräumt als dem Killer Laszlo. Alles, damit der Leser sozusagen die Fallhöhe auch wirklich spürt ;) Alles auf Kosten der Motivation, der Charakterzeichnung, auch ein bisschen auf Kosten der Logik der Geschichte.

Man könnte natürlich die Szene, in der Laszlo Amy zerteilt und ausdrückt, als Metapher für den Schriftsteller sehen, der reale Personen für seine Arbeit benutzt, ihnen das Leben auspresst, damit er Stoff für seine Geschichten hat. Aber darum geht es der Geschichte nicht wirklich. Glaub ich halt. ;)

Gefallen hat auch mir der Stil, der sich keine Leerläufe erlaubt, Langeweile kommt nicht auf. Daher ist das Ganze natürlich sehr unterhaltsam.

Gruß
Andrea

 

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