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Eddie

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17.12.2005
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Eddie

Wenn Eddie lacht, lacht sein ganzer Körper. Seine Augen funkeln, seine Schultern beben und die kleinen Fältchen, die sich um seine Lippen bilden, ziehen sich wie Furchen zu seinen Lachgrübchen. Eddies Lachen ist tief und glucksend und die Laute, die dabei entstehen, erinnern an das dumpfe Brummen eines Greises. Seine Hände zittern vor Belustigung und sein Oberkörper beugt sich vor und zurück.
Wenn Eddie zu erzählen beginnt, unterstreichen seine wild gestikulierenden Arme und die grimassenhafte Mimik seines Gesichtes seine Worte. Sein Erzählfluss ist lebendig und temperamentvoll, aber genauso ruhig und nachdenklich. Ich habe kaum einen Menschen kennengelernt, dessen gute Laune so beständig und ansteckend ist wie die von Eddie. Eddie ist Faszination, Eddie bedeutet Lebensfreude. Sein Kleiderstil verkörpert seine Offenheit; knallbunte Farben und schräge Mützen heben ihn von der Menschenmasse ab. Er lässt sich nicht in eine Schablone zwängen; beachtet kaum Normen und Durchschnittswerte. Denn er ist Eddie und nicht irgendeine charakterlose Puppe, die sich beeinflussen lässt.
Seine Schulzeit war nicht einfach, irgendwann hat er es aufgegeben, sich zu wehren. Hat sich widerstandslos gestellt. Er hat sich vermöbeln lassen, ohne recht zu wissen warum. Aber es war die einzige Möglichkeit, nur mit einer blutenden Nase und einem verstauchten Handgelenk davon zu kommen. Jede falsche Bewegung bezahlte er mit einem Fausthieb. Aber irgendwie hat er es geschafft, nie seinen Stolz und seine Lebensfreude zu verlieren. Die trägt er in sich, tief in seinem Herzen. So wurde er geboren, so wird er sterben. Mit einer ungebändigten Fröhlichkeit und unvergleichlichem Humor.
Eddie hat die Sonne in sich und die Individualität gepachtet - herzlich und doch kritisch.
Selbstlos und doch stolz.
Verständnisvoll und trotzdem distanziert.
Eddie ist anders - Eddie ist schwarz.

 

Moin writtenby!
Herzlich Willkommen auf kg.de!

Ich muss leider sagen, dass mir dein Text nicht sonderlich gefallen hat. Eine Geschichte ist es für mich nicht, im besten Fall eine Charakteristik von Eddie. Du beschreibst Eddie und erzählst keine Geschichte. Es ist keine Handlung zu finden. ES geht nur darum, wie er ist. Du streust zwar ein paar Sätze zu seiner ASchulzeit ein, aber das reicht mMn nicht für eine Geschichte.

Das andere, was mich stört, ist der letzte Satz. "Eddie ist anders - Eddie ist schwarz." Was willst du damit sagen? Dass alle Schwarzen so sind wie Eddie? Ich denke, das wäre eine etwas gewagte Behauptung. Man kann eine Gruppe von Menschen (meinetwegen nimm Schwarze als Beispiel) doch nicht einfach alle über einen Kamm scheren und sagen "die sind so und so".
Oder willst du sagen, dass man schwarz sein muss, um anders sein zu können?
Wie auch immer ... vielleicht verstehe ich dich falsch, dann würde ich mich über eine Erklärung freuen.

Lieben Gruß
moon

 

Hallo writtenby,

und herzlich willkommen hier.
Leider lieferst du uns Charakterbeschreibungen, ohne diese durch Handlungen zu belegen oder darzustellen. Wir müssen schlucken, dass Eddie so ist.
Gestalterisch ist der Text nichts, als typische Agitpropltieratur, wie man sie in den siebziger Jahren geschrieben hat. Politisch korrekt, aber langweilig. Heutzutage grenzt du, wofür du Toleranz schaffen willst, durch solche Texte eher aus. Dialektisch gesehen ist der Text gerade in seinem Bemühen, gegen Rassismus zu schreiben, rassistisch.

Sorry, sim

 

Hallo writtenby,

von mir gibt´s nicht viel Neues. Auch ein herzliches Willkommen natürlich zunächst, aber auch Kritik deshalb, weil ich in deinem Text keine Geschichte mit Handlung sondern nur eine Personenbeschreibung sehe.

Der letzte Satz lässt mich deine Geschichte noch kritischer sehen, ich mag so Pointen nicht, in denen der Leser eine wesentliche Info erst im letzten Satz mitgeteilt bekommt.

Was auch immer du mit dem Text erreichen wolltest - du zeichnest ein eigentlich längst überholtes Klischee eines Schwarzen und bestätigst somit wahrscheinlich ungewollt Bilder und Vorurteile, die nicht unbedingt der Realität entsprechen (es aber natürlich gelegentlich können, klar).

Also: weiterschreiben, das nächste Mal vielleicht eine Geschichte mit Handlung?

Liebe Grüße
Juschi

 

hi writtenby,

ich habe bei der Pointe darauf gewartet, dass Eddie das Down-Syndrom hat. Spätestens beim dritten Satz war ich mir sicher. Mit deiner Auflösung hast du bei mir dadurch ein Kopfschütteln erzeugt.
Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi Writtenby,
eigentlich alles schon gesagt: Willkommen, Handlung fehlt, ungewollt rassisitisch.

Er hat sich verpöbeln lassen
Was meinst du damit? Ich kenne pöbeln (= verbal attackieren) und vermöbeln (= schlagen).

Gruß, Elisha

 

Hallo zusammen,
vielen Dank dass ihr meine Geschichte gelesen habt!
Ich kann verstehen dass ihr in meinem Text nach Handlung gesucht habt und - da habt ihr recht - keine gefunden habt. Ich bin mir selbst bewusst, dass diese "Personenbeschreibung" nicht als Kurzgeschichte einzuordnen ist. Dennoch bin ich teilweise sehr über eure Kritik überrascht. Vor allem wundere ich mich, dass meine Geschichte den eigentlichen Sinn verfehlt hat.
Ich wollte es überhaupt nicht so darstellen, als wären alle Schwarzen anders, oder als müsse man schwarz sein, um anders sein zu können. Im Gegenteil, meine Erzählung ist eine Momentaufnahme eines Lebens, wie es jedes von uns sein könnte. Ob Eddie schwarz, weiss oder gelb ist, ist völlig egal. Darum geht es gar nicht. Bewusst habe ich erst im letzten Satz preis gegeben, dass Eddie schwarz ist. Es geht nur darum, darzustellen, was eine kleine, winzige Tatsache - wie: er ist schwarz - in uns auslösen kann. Wie solch eine Eigenschaft einen ganzen Text aus einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen kann. Anstelle: "Eddie ist anders - Eddie ist schwarz", hätte auch folgendes stehen können: "Eddie ist anders - Eddie ist blind." Es sind die Emotionen, die mich interessieren, welche es in euch ausgelöst hat.
-> Musstet ihr die Geschichte noch einmal lesen, um die neue Eigenschaft in euren Gedanken berücksichtigen zu können?
-> Habt ihr euch während dem Lesen einen bestimmten Typ von Mensch vorgestellt, welcher schlussendlich verworfen worden ist?
-> Was verändert es für euch, wenn ihr eine "wichtige" Information erst am Schluss erhält?

Vielleicht bin ich mit dieser Geschichte auch einfach im falschen Themengebiet. Würde sie besser in die Rubrik "Experimente" passen? *help*

Greetz,
writtenby

 

@ Elisha
Ooops...kleiner Fehler...ist ein schweizerischer Ausdruck *schäm* Danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast!

 

Um einem Missverständnis vorzubeugen, ich habe dem Text keine rassitische Absicht unterstellt. Mir war klar, dass er genau das Gegenteil sollte. Nur durch die Fokussierung auf die Hautfarbe wird die Intention konterkariert.
Das wäre mir übrigens bei jeder anderen Auflösung ühnlich gegangen, egal ob blind, behindert, schwul, alt, krank ...
Du, writtenby, versuchst einen ganzen Text lang etwas als gleichgültig für die Akkzeptanz eines Menschen darzustellen, um es am Ende selbst als Besonderheit zu präsentieren.
Natürlich gibt es auch heutzutage immer noch Probleme im Leben von Schwarzen, von Behinderten, Blinden, etc. Nur kann man auf die eben nicht durch eine Charakterisierung wie diese hier aufmerksam machen. Natürlich gibt es immer noch Idioten, die jemanden seiner Hautfarbe wegen verprügeln. Nur allein mit diesem allgemeinen Fakt weckt man keine Emotionen. In dieser Hinsicht hängt dein Text ungefähr dreißig Jahre seiner Zeit hinterher.
Das beantwortet eigentlich auch schon die Frage nach dem Experiment. Es ist keines.

Lieben Gruß, sim

 

Nun, liebe Leser, ich weiss ehrlich nicht, was ich dem noch hinzufügen soll. Ich nehme eure Kritik gerne an, mache mir Gedanken dazu und werde den Text sobald ich kann überarbeiten. Auf jeden Fall werde ich versuchen, Eure Tipps für nachfolgende Geschichten zu verwenden.

Liebe Grüsse aus der Schweiz,
writtenby

 

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