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Ein Brief an Maja
Liebe Maja,
wieder konnte ich deine verzweifelte Stimme nur am Telefon hören. Wieder konnte ich nicht bei dir sein, als du um Hilfe batest. Wieder saß ich in London in meiner kleinen Wohnung und du warst auf dem Weg nach Stuttgart. Wie gern wäre ich in diesem Moment bei dir gewesen und hätte dich in die Arme genommen. Wie gern würde ich dir helfen, darüber klar zu werden, was du für Jonas fühlst. Ich kenne dich zwar schon so lange, aber über deine Gefühle kann ich immer noch nicht klar werden. In manchen Momenten, dachte ich an die Zeit zurück, in der du mich in die Arme nahmst und ich meine Seele ausheulte- und das alles nur wegen Jonas. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Blatt eine solche Wendung nimmt. Ich konnte meinen Schmerz besiegen und du hast das alles noch vor dir. An manchen Tagen , wo du um Hilfe batest, dachte ich du wirst dich am selben Tage noch umbringen.
Wieder denke ich daran, was der Sinn des Lebens ist. Warum muss ein Mensch sich mit so vielen Dingen herumschlagen? Warum musst gerade du, die einfach nur danach strebt geliebt und verstanden zu werden so etwas durchmachen?
Ich muss leider zugeben, dass du mit seinen Gefühlen gespielt hast, aber wer kann das eigentlich bestimmen? Wer definiert Liebe?
Wieder drückt die Zeit.
Wieder drückt das Leben, mit all seinen Bedingungen.
Wenn alles so einfach wäre...
Deine Lena