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Ein gemeinsames Ziel

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02.05.2001
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Ein gemeinsames Ziel

Ein gemeinsames Ziel

„Bringt mich zur Karawane! Seit Tagen irre ich herum! Bitte verzeiht mir den Ton und das Zupfen an euren Kleidern. Es ist kaum vorzustellen! Was habe ich durchgemacht! Seht, der Sand hat meinen Leichnam auf den Boden gezeichnet! Bitte, ihr müsst mich mitnehmen, es gibt keine andere Möglichkeit. Bleibe ich hier, bin ich Morgen tot und wenn sie es kurz bedenken, auch für sie wäre es eine größere Last mich zurückzulassen. Ich bin unauffällig und die Aufregung der letzten Tage treibt meine Ausführungen in solch windige Gefilde. Ich schwöre, ich werde ihnen ohne Wort folgen. Nur die kleine Bitte, dass sie ihren Weg ein wenig langsamer fortsetzen, erlaube ich mir zu stellen. Ich verlange natürlich nicht, dass sie das tun. Ich will, dass sie diesen Gedanken einmal gedacht haben.
Heldenhaft, wahrhaft heldenhaft sind sie in meinen Blick geritten und all die Hoffnung und Freude die ich empfand und empfinde, lässt mich vielleicht ihre Tugendhaftigkeit überschätzen. Doch niemand kann mir so gottesgleich erscheinen, der nicht ein Stück Tugend in seinem Herzen trägt. Nur durch dieses Vertrauen war ich fähig mit ihnen zu sprechen. Natürlich hätte ich ihnen wortlos folgen können, aber ich wusste, ohne Verbindung würde ich scheitern. Nun sehe ich in ihnen einen Freund und mein Aufgeben müsste ich jetzt auch vor ihnen verantworten. Es beginnt schon zu wirken, sehen sie nur wie die sichere Stellung meiner Füße den Sand zur Seite drängt.“

„Die Sonne hat ihre Augen verbrannt, und nicht genug, dass sie mich zwingen mit meinem letzten Schluck meine Kehle zu befeuchten um überhaupt antworten zu können, wollen sie noch meine freundschaftliche Begleitung? Ihre Worte berühren mich nicht und Tugend zergeht in der Wüste und selbst wenn ich ein Gott wäre, wäre ich ein durstiger. Es ist mir als Mensch, der ich bin, nicht möglich sie ins Schlepptau zu nehmen und sei es ausschließlich imaginär. Ich muss an mich selbst denken. Ihr verwirrter Blick macht mir Angst, der Durst spricht aus ihm. Wie soll ich hoffen, wenn ihr Schicksal, dem meinen sein Bild unterschiebt und so real hinterher trägt. Und hören sie, wie ich mich rechtfertige.“


„Es ist zu spät, mein Freund. Wo wollten sie ohne mich hin? Zu tief stecke ich in ihren Gedanken. Sie hoffen doch nicht wirklich auf mein Verständnis, hier, in meiner Verfassung und selbst wenn, es wäre vollkommen sinnlos. Lasse ich sie ziehen, wird mein Großmut sie erdrücken, töten sie mich, wird ihnen ihr Gewissen den Lebenssaft aus den Adern pressen. Sie kennen die Wüste zu gut, sie wissen selbst, dass die Seele hier wund und anfällig ist. Uns bleibt lediglich der gemeinsame Weg und meine Reserven sind klein.“

„Gut, dann bleibe ich hier. Ihre Vermutungen sind schlichtweg falsch. Meine Seele ist längst vertrocknet.“

„Wieso wollen sie dann bleiben?“

„Nicht aus Mitleid. Was habe ich für eine Wahl? Ich warte bis sie unfähig sind mir zu folgen. Lange dauert das nicht und eine kurze Rast ist in meinem Sinne.“

„Also warten wir und sterben, notfalls im Regen.“

 

Die Geschichte vermittelt die Grausamkeit der Wüste und die Verzweiflung der Reisenden. Das Ende schließt die Geschichte interessant ab.
Allerdings: Wäre ich in der Situation des möglichen Retters würde ich sicher nicht so lange geduldig zuhören. Es erscheint auch etwas widersprüchlich, dass die Personen trotz Hitze und Ausgelaugheit langatmige Sätze formulieren.

 

Ich finde das sehr Gut beschrieben!Die Geschichte bringt etwas rüber,sie zeig wie geizig Menschen in der Not sein können!sehr Gut!

 

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