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Ein kleiner Zwischenfall

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01.05.2009
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Ein kleiner Zwischenfall

Ein kleiner Zwischenfall


Er fährt auf der Straße nach O., früh ist es, kaum Verkehr. Die Nacht ist mal wieder kurz gewesen, zu kurz.
Endlose Diskussionen und viel Wein.
Er würde gleich an einem der vielen Elendsviertel vorbeifahren, es liegt direkt neben der Straße. Hier ist er oft gewesen, kennt einige Leute.
Tanken müsste er bald, der Zeiger ist nahe bei Null.

Dann sieht er einen schwarzen Kombi ohne Nummernschilder am Straßenrand stehen. An einer Bushaltestelle schlagen zwei Männer mit Schlagstöcken auf einem am Boden liegenden Mann ein und treten ihn mit Füßen.
Er beschleunigt und drückt auf die Hupe, die Männer springen in ihren Kombi und rasen davon.
Er hält an und steigt aus.
Der Mann ist mühsam aufgestanden, hat sich auf eine Bank gesetzt. Er keucht und umklammert seinen zerfledderten) Brotbeutel, als ob dieser etwas wäre, an dem er sich festhalten könnte. Seine Kleider sind zerrissen, aus Mund, Nase und Ohren rinnt Blut. Er hat nur noch einen Schuh an, der andere liegt auf der Straße.
Er erkennt ihn, es ist Manuel G. Vierzig Jahre ist er alt . Er wohnt hier mit seiner Mutter zusammen.

Leicht geistig behindert ist er. Manuel fährt jeden Tag frühmorgens in einen Supermarkt, wo er Waren aus- oder einpackt. Das kann er, hat seit Jahren nie gefehlt.
Bei nächtlichen Treffen saß er immer nur da, fast nie sagte er etwas, nur manchmal nickte er. Er war immer bereit gewesen, Aufgaben zu übernehmen, die ihm übertragen wurden.
In die Stadt war er nachts gegangen und hatte Flugblätter verteilt.

Jetzt rennen ein paar Männer aus den umliegenden Häusern auf die Straße.
Ja, gesehen und gehört hätten sie, wie diese Schweine auf Manuel einschlugen, aber was hätten sie denn tun können, das waren doch Polizisten.
Er holt den Verbandskasten aus dem Auto und läuft zu Manuel. Der sitzt immer noch auf der Bank.
Wo soll er überhaupt anfangen, ihn zu verbinden? Er würde ihn ins nächste Krankenhaus fahren.
Er fasst ihn vorsichtig am Arm und will ihn zu seinem Auto bringen. Manuel sträubt sich.
„Ich muss auf den Bus warten, ich muss zur Arbeit“, flüstert er. .
Dann fällt Manuel plötzlich nach vorne. Er rutscht auf den Boden und bleibt liegen. Seinen Brotbeutel hält er noch immer fest umklammert.
Er beugte sich hinunter und versuchte Manuel aufzurichten:
„Komm, ins Krankenhaus!“
Einige Männer versuchen mit anzupacken.
Aber Manuel rührt sich nicht mehr, sagt nichts mehr, atmet nicht mehr, wird nicht mehr jeden Tag auf den Bus warten und nie mehr zur Arbeit gehen.
Morgen würde die Presse vielleicht kurz einen kleinen Zwischenfall erwähnen.

 

Hallo Kurtchen!

Die Hauptfigur kommt bei mir gut an. Ich erfahre, was dem Mann an der Haltestelle wirklich wichtig war. Schwer verletz will er sich noch zur Arbeit schleppen, im Tod umklammert er noch seinen Brotbeutel.
Er ist unpolitisch, in die Sache mit den Flugblättern ist er nur so reingerutscht.
Ich kann aber mit der Geschichte nicht viel anfangen. Ich habe den Eindruck, du wolltest eine Gesellschaftskritik schreiben. Nur, welche Gesellschaft wird da kritisiert? Wo und wann fand der Vorgang statt? Wogegen richtete sich der Protesttext auf den Flugblättern?
Ich finde, du solltest den Mut haben, ein paar Dinge beim Namen zu nennen!

Mit diesen "Informationen" kann ich nichts anfangen:

Wie schon öfter fuhr er auf der Straße nach P.,

Diskussionen und noch einmal Diskussionen über die Lage hier

In die Stadt war er nachts gegangen, hatte Flugblätter verteilt, in denen über die jetzige Lage informiert wurde.

Da solltest du noch etwas nachlegen.

Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix,

bei fast allen Anmerkungen bin ich inzwischen deiner Meinung.

Sollte vielleicht "nachlegen".

Gruß

Kurtchen

 

Hi Kurtchen!
Ich möchte jetzt keine ausführliche Kritik schreiben, sondern nur ein paar Sachen zur Sprache anmerken.
Du verwendest abschnitsweise sehr kurze Sätze. Ich finde das tut dem Klang und dem Rhytmus des Textes nicht gut.
z.B.

Er erkennt ihn, es ist Manuel G. Vierzig Jahre ist er alt . Er wohnt hier mit seiner Mutter zusammen.
Womit ich auch ein Problem habe ist mit deiner Satzstellung.
z.B. ( v.a. weil die beide Ausdrücke so dicht aufeinander folgen)
Vierzig Jahre ist er alt .
Leicht geistig behindert ist er

Das kann er, hat seit Jahren nie gefehlt.
Mir gefällt die Verkürzung im zweiten Satzteil nicht, zweitens suggeriert die Verbindung der Sätze einen Sachzusammenhang, den ich nicht erkennen kann. (Man muss nicht gut in etwas sein um nicht zu fehlen)
Wo soll er überhaupt anfangen, ihn zu verbinden? Er würde ihn ins nächste Krankenhaus fahren.
Zwar ergibt sich der Bezug aus dem Zusammenhang, aber grammatikalisch ist es nicht eindeutig.
Ich hoffe du kannst etwas mit meinen Kommentaren anfangen.
S:)nnige Grüße
Cathy

 
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Neuposting gelöscht, überarbeitete Version in dieses Startposting editiert. Antwort von Catherine zu Thread von September verschoben.
Bitte in Zukunft Geschichten editieren statt sie einfach neu zu posten.

Vielen Dank, sim

 

Tut mir Leid, ich werde älter, Alzheimer nähert sich.

Gruß

Kurtchen

 

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