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Ein reißendes Geräusch

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19.02.2006
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Ein reißendes Geräusch

Die beiden sehen wirklich tot aus.
Ich suche mit Blicken die Straße ab. Nichts als flirrende Hitze auf schwarzem Asphalt. Zieht sich von einem Ende der Welt zum anderen, eingebettet in das trostlose Ocker von verdorrtem Gras. Die Luft steht, ein nahendes Auto würde man meilenweit im Voraus hören.
Meine Aufmerksamkeit wandert zurück zur Szene vor mir. Ich nage nervös die spröde Haut von meiner Unterlippe und reime mir das Bild zusammen. Mit offenen Türen steht der Chevrolet da. Die Bremsspur und die Furchen im Gras sprechen eine deutliche Sprache. Einer der Kerle hat es nicht weit weg vom Auto geschafft. Nach zwei Schritten muss er zusammengebrochen sein. Der andere Typ wollte wohl Schutz hinter dem mickrigen Erdhügel suchen, einen Steinwurf vom Chevy entfernt. Dicke schwarze Flecken summen über den Rücken des Kerls. Wie lange dauert es, bis Fliegen an Leichen kleben? Bedeutet das, dass der Unfall erst vor kurzem passiert ist? Oder liegen die beiden hier schon eine Weile?
Scheiße, will ich das so genau wissen? Ich sollte mich um meinen eigenen Dreck scheren und ...
Verschwinden?

»Verschwinde aus meinem Leben, du Niete!«
»Sarah, bitte ...«
»Was war es diesmal - hä? Hat dein Rücken wieder schlappgemacht? Oder hat dich ein Kollege angeschwärzt? Lass mich raten, dein Boss - der hat dich einfach auf dem Kieker gehabt.«
»Hör mir bitte zu«, flehe ich, doch Sarah denkt gar nicht daran.
»Ich habe mir diesen Scheiß zum letzten Mal angehört! Warum passiert das immer dir? Immer dir! Soll ich dir sagen weswegen«- sie sticht mit einem Zeigefinger nach mir - »weil du ein verdammter Versager bist.«
Sarah holt kurz Luft. »Wenn du so weitermachen kannst, bitte. Ich will was andres. Ich will leben. Leben, verstehst du?«
»Das will ich doch auch ...«
»Dann tu das gefälligst - aber ohne mich!«
»Sarah ...«
»Deine wimmernde Stimme macht mich fertig. Verschwinde. Verschwinde

Ich spähe noch einmal in beide Richtungen der Teerzunge, dann gehe ich auf den Chevrolet zu. Aus größtmöglicher Distanz versuche ich einen Blick ins Innere zu werfen, verrenke mir den Hals so weit ich kann. Eine Reisetasche klemmt zwischen Rückbank und Fahrersitz. Der Schlüssel steckt noch. Das Handschuhfach ist offen, voller Papier. Ich will nicht noch näher herangehen, bereits jetzt erkenne ich schon zu viel von dem Toten. Er liegt auf der Seite, mir den Rücken zugewandt, die Beine angewinkelt, der Oberköper abgekippt. Eine halbe Fötusstellung. Dunkelblondes Haar, Tweedjacke, schwarze Hose, Lederschuhe. Sehen teuer aus. Herrgott, weswegen starre ich da so hin?
Ich will mich abwenden, aber etwas an dem Papier im Handschuhfach ... Sind das wirklich ...?
Meine Skrupel sind vergessen. Verdammt, das ist kein Papier, es sind Geldscheine. Viele Geldscheine. Es wirkt beinahe so, als hätte das Fach den Geldstau nicht ausgehalten, als wäre es von innen gesprengt worden. Die Scheine liegen auf dem Fahrersitz, der Fußmatte, zetteln eine Spur ins Gras.
Ich drehe mich rasch um, kneife die Augen zusammen und suche den Horizont ab. Nichts. Das Blut rauscht mir in den Ohren. Ich halte die Luft an, lausche. Kein Motorengeräusch. Aber das könnte sich schnell ändern. Ich zögere noch eine Sekunde, dann beuge ich mich ins Fahrzeug. Meine Finger zittern leicht, als ich die Scheine aufklaube. Ich stopfe sie in die Taschen meiner Jeans, doch es sind zu viele.
Für einen Moment bin ich überfordert, die Hände voller Noten stehe ich da. Mein Blick fällt erneut auf die Reisetasche. Rasch kraxle ich auf den Beifahrersitz und nestle nach einer Schlaufe. Die Rache für diese unachtsame Verrenkung erfolgt sofort. Ein rotglühender Schürhaken wird mir in den Rücken getrieben, bohrt sich seinen Weg vom Steißbein die Wirbelsäule hoch. Der Schmerz lässt mich aufkeuchen. Ich kann mich nicht bewegen. Will mich auch nicht bewegen. Verharre, die eine Hand in das abgenutzte Leder gekrallt, die andere umklammert die Schlaufe der Reisetasche.
Ich warte bis der Schmerz abebbt, dann ziehe ich die Tasche zu mir. Als ein reißendes Geräusch die Stille zerfetzt, schreie ich auf. Von einem Augenblick auf den nächsten bin ich in Schweiß gebadet. Angstschweiß, der nach verbranntem Gummi stinkt.
Nur zögerlich wird mir bewusst, dass es nicht mein Rücken war, in dem etwas gerissen ist, sondern die Reisetasche.
Mein Fluch bleibt irgendwo auf halbem Wege stecken, als ich sehe, was aus dem Schlitz quillt. »Heilige Schei...«
Die Gier lässt den Schmerz plötzlich duldbar werden: Viel zu hektisch hieve ich die Tasche auf den Vordersitz. Ich öffne den Reißverschluss, halte mir die Hände vor den Mund. Ich bin wieder ein zehn Jahre alter Bengel, dem die Worte fehlen, als Mutter mein erstes Fahrrad ins Zimmer schiebt. Damals war ich von derselben Angst paralysiert wie jetzt. Ich fürchtete, dass sich das Fahrrad in Luft auflösen würde, wenn ich es berührte. Deswegen wollte ich es einfach nur anstarren, jedes Detail in mich aufnehmen, sodass es selbst dann noch da wäre - wenigstens in meiner Vorstellung - wenn es wie ein böser Traum unter meiner Berührung zerplatzt.

Ich greife in die Tasche, greife tief hinein, bade meine Hände, meine Unterarme, fast bis hoch zu den Ellenbogen in Geldscheinen. Ich reibe die Scheine zwischen den Fingern, sie lösen sich nicht auf. Ich kichere unkontrolliert.
Mit dem Geld könnte ich ... ich könnte ... Mir wird ganz schwindelig von der Flut an Möglichkeiten, die mir plötzlich offen steht.
Mein Rücken, der Arzt hat gesagt, er würde meinen Rücken wieder hinkriegen. Es gäbe Behandlungen dafür. Und Sarah. Sarah will leben. Sie braucht Geld. Ein neues Auto, eine größere Wohnung - ach was, ein eigenes Haus. Jawohl. All das ist zum Greifen nah. Das sind locker, locker ... Ich bekomme Atembeschwerden beim Überschlagen der Geldbündel. Zählen kann ich später, jetzt muss ich erst einmal ... Ich blicke mich hektisch um. Fingerabdrücke. Überall Fingerabdrücke, ich habe das ganze Auto beschmiert damit. Ich suche nach einem Lappen, einem Stofffetzen, irgendwas, mit dem ich meine Spuren verwischen kann. Dabei betatsche ich das Auto von Neuem. Stopp!
Bleib ruhig, Ruhe bewahren. Ich atme gezwungen tief ein und wieder aus. Dann noch einmal, dann ... Konnte die Polizei überhaupt etwas mit meinen Fingerabdrücken anfangen? Ich war doch nirgends registriert. Aber wenn sie mich schnappten? Ich muss hier weg!
Nicht kopflos werden, ermahne ich mich. Die Tasche in mein Auto. Ein Tuch suchen. Abdrücke verwischen. Verdammt, wo habe ich überall angefasst? Das dauert zu lang.
Ich klettere aus dem Wagen, hinterlasse dabei noch mehr Fingerabdrücke, reibe die Tür mit meinem Shirt ab. Meine Hände sind nass und ich kann deutlich die frischen Spuren sehen. Doch je mehr ich reibe und wische, desto mehr Abdrücke entdecke ich. Die Tür ist voll davon. Die Armaturen. Das ganze verdammte Auto. Scheiße, das konnten nicht alles meine Spuren sein! Aber wenn doch, wenn doch?
Hör mit dem Wischen auf, du musst hier weg!
Gehetzt suche ich die Straße ab. Nichts. Aber war da ein Motorengeräusch?
Idiot, jetzt stehst du hier und lauschst - du könntest längst in deinem Wagen sitzen und abdampfen.
Außerdem ist da kein Motorengeräusch. Nada. Nur deine Pumpe. Also, komm wieder runter, bevor dich der Schlag tri-
»Hilfe ...«
Es ist nicht mehr als ein Flüstern und doch hat dieses eine Wort die Wucht eines Peitschenknalls.
Hatte der Kerl in Fötusstellung sich eben bewegt?
»Scheiße, der ist nicht tot.«
Ja, kein Zweifel, der Kerl hat sich bewegt. Eben wieder. Wenig mehr als ein Zucken zwar, aber ein Irrtum ist ausgeschlossen - der Typ lebt noch. Und er röchelt ein zweites Mal um Hilfe.
Ich kann nicht anders, wie eine Marionette zieht es mich zu dem winselnden Bündel Mensch. Mein Gang ist sonderbar ungelenk, ich habe das Gefühl, als würde das Gras nicht unter meinen Schritten nachgeben, als würde es sich durch meine Schuhe in meine Fußsohlen bohren.
Die Gestalt bietet einen schrecklichen Anblick. Von hinten habe ich die Blutlache vermutlich für einen Schatten gehalten. Nun, die Sonne im Rücken, ist es unmöglich, sich erneut dieser Illusion hinzugeben. Die Hände hat der Kerl auf den Bauch gepresst, in dem hoffnungslosen Unterfangen, die Blutung zu stoppen. Aber da ist nicht mehr viel zu stoppen. Der Kerl muss sich beinahe komplett leergeblutet haben. Die Lippen heben sich kaum von der aschfahlen Gesichtsfarbe ab. Weiß und rot, mehr Nuancen gibt es nicht. Und plötzlich ist da auch der Geruch. Wie habe ich den zuvor nicht wahrnehmen können? Der eigenwillig süßlich-metallische Geruch von Blut.
Mein Blick wandert zu der Pistole, die neben dem Sterbenden im Gras liegt. Waffen haben mich zu keiner Zeit sonderlich interessiert. Aber als ich das Mordinstrument zum Greifen nahe vor mir habe, spüre ich ein Kribbeln durch meinen Körper gehen. Beunruhigend und erregend zugleich. Ich schaue zu dem zweiten Kerl rüber. Noch immer reglos. Ohne Frage niedergestreckt von eben dieser Waffe.
»Mister ... bitte.« Ich habe niemals zuvor eine so erbarmungswürdige Stimme vernommen. Aber noch viel schlimmer sind die Augen des Kerls. In ihnen bündelt sich alles Restleben zu der Hoffnung, dass ich gekommen bin, um ihn zu retten.

Noch habe ich die Wahl: Ich kann die Polizei rufen, einen Krankenwagen. Vielleicht ein Held sein. Die Schlagzeile würde lauten: „Mann stellt Bankräuber.“
Ich habe die Kerle zwar nicht gestellt, aber ich könnte es so aussehen lassen. Die Waffe an mich nehmen. Aber ich hätte eine Menge zu erklären. Möglicherweise würde mir das sogar gelingen, würde ich wirklich ein Held sein. Aber für wie lange? Und danach? Danach wäre ich wieder ein arbeitsloser Tagelöhner mit kaputtem Rücken.
Und überhaupt - Bankräuber. Hatten sie davon was im Radio berichtet? Nein. Drogengeld? Mafia? Erbarmungswürdig? Scheiße.
Als ich in die Knie gehe und meinen Arm ausstrecke, strahlt die Hoffnung in den Augen des Kerls für einen Moment so hell, dass selbst in das wächserne Gesicht Farbe zurückfließt.
Die Hoffnung erlischt, als ich an ihm vorbei und nach der Waffe greife, frisst augenblicklich Gräben in das Gesicht, lässt es in dieser Sekunde um Jahre altern. Fast erwarte ich, dass es porös wird und zu Staub zerfällt. Für einen Moment bin ich so sehr von der Waffe in meiner Hand fasziniert, dass ich alles andere um mich herum vergesse. Das Metall ist aufgewärmt von der Sonne, liegt schwer und fest in der Hand. Schmiegt sich in meine Anatomie, als wäre es eigens für mich gegossen worden.

Die Wirklichkeit fängt mich mit einem fernen Brummen ein. Motorengeräusch!
Eine Hand über die Augen geschirmt, suche ich die Straße ab. Ich bin mir nicht sicher aus welcher Richtung das Geräusch kommt. Aber scheiße, das spielt auch keine Rolle. Ich muss hier weg.
»Mister ...« In diesem Aufbegehren liegt eine Kraft, die der Kerl unmöglich noch in sich haben konnte. Eine blutige Hand zittert in meine Richtung. Ich erhebe mich, stopfe die Kanone in die Tasche, werfe einen letzten Blick auf den Sterbenden, ziehe den Reißverschluss zu. »Tut mir leid.«
Als ich mir die Reisetasche über die Schulter schmeiße, reißt es zum zweiten Mal vernehmlich. In der Tasche klafft nun ein Riss, der so breit ist, dass ich umständlich mit zwei Händen zupacken muss, damit keine Geldbündel herauspurzeln. Trotzdem kann ich nicht verhindern, dass ich Scheine verliere, bis ich an meinem Auto angelangt bin. Kurz hadere ich mit mir, ob ich sie wieder einsammeln soll. Ich denke an Hänsel und Gretel, an eine Spur aus Brotkrumen.
Unfassbar. Mit so einem Dreck verschwendest du deine Zeit. Beweg deinen Arsch, Henry!
Ich stopfe die Reisetasche in den Fußbereich auf der Beifahrerseite und knalle die Tür zu.
Jetzt kann ich die Quelle des Lärms orten. Das Fahrzeug nähert sich aus Osten. Entgegengesetzte Richtung zu meiner. Ich zögere. Soll ich mein Pickup wenden? Vor ihnen davonfahren? In die Richtung, aus der auch die beiden mit dem Geld gekommen sind? Keine gute Idee. Wer weiß, wer alles die Suche aufgenommen hat.
Ich drehe den Zündschlüssel. Stotternd erwacht der Pickup zum Leben. In meiner Überraschung darüber, dass die Karre gleich beim ersten Mal anspringt, lasse ich den Wagen einen Satz nach vorn machen und würge ihn dann ab.
Am Horizont kann ich bereits einen wabernden Fleck ausmachen. Zunehmend schälen sich die Konturen eines Fahrzeugs heraus.
Nach drei Anläufen bringe ich den Motor wieder zum Laufen. Ich trete das Gaspedal durch, hacke die Gänge nach oben und hole alles aus der Maschine, was sie zu bieten hat. Röhrend lasse ich den Chevrolet, die Leichen - mein altes Leben? - hinter mir.
Der flimmernde Punkt manifestiert sich zu einem Truck. Er nähert sich schnell. Sehr schnell. Scheiße, nein, nicht der nähert sich schnell, sondern ich mich. Verdächtiger könnte man sich kaum benehmen.
Sofort habe ich das Bild eines dicken Truckers vor Augen. In einem verblichenem Shirt mit avantgardistisch anmutendem Fleckenmuster ungewisser Herkunft, steht er einem Polizisten gegenüber, macht wild gestikulierend seine Aussage: »Ja, Officer, ich habe ein auffälliges Fahrzeug gesehen. Rotbrauner Pickup, raste, als wäre der Teufel hinter ihm her.«
Ich trete etwas zu heftig auf die Bremse, sodass der Wagen ins Schlingern kommt.
»Super, viel unauffälliger. Hast du klasse hingekriegt, Henry!« Ich hämmere wütend auf das Lenkrad ein.
Neues Bild. Der Trucker korrigiert sich, schiebt dabei seinen Cowboyhut hoch, kratzt mit braungeränderten Nikotinnägeln die Stirn: »Wissen Sie, erst raste der wie bekloppt, dann konnte er sich nicht entscheiden, ob er mich rammen oder in den Graben fahren will - und als ich den Fahrer erkennen konnte, Officer, da hat er wie ein Wilder aufs Lenkrad eingedroschen. Völlig plemplem, wenn Sie mich fragen. Das Nummerschild? Ja, das habe ich mir gemerkt.«

Die Sonne spiegelt sich auf der Frontscheibe des Trucks, sodass mir ein Blick auf den Fahrer verwehrt bleibt. Als ich an ihm vorbeischieße, meine ich zu sehen, wie der Trucker mir aus dem Fenster einen Vogel zeigt. Aber ich kann mich auch geirrt haben. Meine ganze Konzentration gilt dem Halten der Spur.
Schön in der Spur bleiben. Cool bleiben. Cool bleiben. Es ist heiß im Wagen. Cool bleiben. Heiß. Wagen. Der Wagen. Ich muss ihn loswerden. Und wenn sie das Nummernschild ermitteln? So könnten sie mich finden. Nein, halt - den Besitzer des Wagens, meine Adresse - ehemalige Adresse - aber nicht mich. Ich habe keine Adresse mehr. Und mit dem Geld kann ich eine neue Existenz aufbauen. Falschen Ausweis und so. Aber soweit muss es gar nicht kommen. Denk doch mal nach, Henry - wie wahrscheinlich ist es, dass sich der Trucker bei dem Tempo und der Hitze dein Nummernschild gemerkt hat? Habe mir seins auch nicht gemerkt. Keine Panik. Cool bleiben. Cool bleiben. In der Spur bleiben. Der Spur folgen.
Doch schon bald ist eine Entscheidung fällig. Kurz vor dem Horizont kreuzt eine Straße meinen Weg. Scheideweg. Schicksalsweg? Die Orte sagen mir alle nichts. Wonach entscheiden? Alle Himmelsrichtungen offen. Osten hieße Umkehren. Im Westen nichts Neues. So hieß doch mal ein Film, oder? Dass mir das jetzt einfällt, ist ein Zeichen. Im Norden ist es kalt. Mit Geld setzt man sich immer nach Süden ab. Jawohl, Sonne, Strand, Wärme. Kühle Drinks. Cool bleiben. Mit quietschenden Reifen biege ich auf die Straße nach Süden.
Der Asphalt ist in weniger gutem Zustand als die Ost-West-Route. Schlaglöcher laden dazu ein, sich die Monotonie mit Slalomübungen zu versüßen. Es juckt mir in den Fingern, aber ich halte mich zurück. Zudem geht die Fahrbahn nicht wie bisher plan in die Steppe über, sondern wird mit einem Graben davon getrennt. Eigentlich nicht mehr als eine Furche, aus der Unkraut quillt. Trotzdem macht mich der Graben nervös. Ein seltsamer Sog geht davon aus. Als ob der Pickup angezogen wird. Ständig muss ich gegenlenken. Oder ist die Lenkführung defekt? Schweiß tropft mir in die Augen, doch ich traue mich nicht, die Hände vom Lenkrad zu nehmen, um ihn wegzuwischen. Meine Knöchel treten weiß hervor. An manchen Stellen wirkt das hervorwuchernde Kraut wie Greifarme. Pelzige, dornenbewährte Greifarme. Sie erinnern mich an den Film-
Scheiße, viel zu nah!

Ich reiße das Lenkrad herum, schlingere auf die Gegenfahrbahn, reiße das Lenkrad wieder zurück, der Graben saugt mich an, ich will gegenlenken, in dem Moment tut sich die Mutter aller Schlaglöchern auf, entreißt mir die Kontrolle, entreißt mir das Fahrzeug, Quietschen, Krachen, Splittern, Schmerz, schwarz.

Nur allmählich bekommt das Schwarz Risse, lässt verschwommene Farben durch. Je mehr ich erkennen kann, desto präsenter wird auch der Schmerz. Ich will die Augen wieder zukneifen, zurück in die Vergessenheit flüchten, aber da nehme ich aus den Augenwinkeln die Reisetasche wahr.
Ich habe den ganzen Scheiß nicht auf mich genommen, um jetzt pennend von den Bullen geschnappt zu werden. Ist viel Zeit vergangen? Noch hängt Staub in der Luft. Ich kann nicht lange weggewesen sein. Der Pickup hat Schieflage, sowohl nach vorn, als auch zur Seite. Beifahrerseite. Glück im Unglück, die Tür ist böse nach innen verbogen. Ähnlich lädiert wie die Motorhaube. In der Scheibe sind feine Risse zu erkennen. Ohne Hoffnung drehe ich den Zündschlüssel. Der Wagen röchelt nicht einmal. Nada.
Ich atme tief ein, will den Schmerzlaut reflexartig unterdrücken, schaffe es aber nicht. In meinem Schädel pocht es, als kämpfe sich etwas mit einem Hammer den Weg nach draußen. Auf meiner Brust wälzt sich ein heftiges Gewicht. Mein Atem rasselt. Aber am schlimmsten ist der Rücken. Mein Rückrat steht in Flammen und die Flammen fressen allen Knorpel weg, lassen Wirbel über Wirbel schaben, machen mich zu einer stotternden Maschine, die ohne Schmiermittel nur noch unter Ächzen und Pfeifen plumpe Bewegungen ausführen kann.
Ich sammle mich für den Ausstieg. Die Fahrertür lässt sich mit erstaunlich wenig Gewalt öffnen. Sieh das Positive! Schon das zweite Glück im Unglück. Ich klettere aus dem Wagen. Misstrauisch setze ich meine Füße auf das Unkraut. Schlafende Greifarme, die jeden Moment erwachen können.

»Brauchen Sie Hilfe?«
Am Straßenrand stehen zwei Gestalten und starren zu mir runter, die Augen mit den Händen abgeschirmt. Etwas in der Stimme lässt mich vermuten, dass die Frage nicht zum ersten Mal gestellt worden war.
Ich habe die Sonne im Rücken, kann die beiden deutlich ausmachen. Erleichtert stelle ich fest, dass es sich bei dem Paar um zwei recht betagte Figuren handelt. Der Mann erinnert an den späten David Carradine. Von drahtigem Wuchs mit zerfurchtem Gesicht, das selbst beim Lächeln seinen bitteren Zug nicht verliert. Dazu das passende Spinnenwebenhaar.
Die Frau sieht schlicht wie ein Müttchen aus, um den Kopf ein geblümtes Tuch gebunden.
Einige Meter hinter den beiden parkt ein Wohnmobil Marke Eigenbau. Womöglich ein Rentner-Paar, das auf die alten Jahre noch einmal das wilde Leben schmecken wollte. Vielleicht war es wirklich David Carradine, der seinen Tod nur vorgetäuscht hat, um ohne Paparazzi die Welt zu bereisen. Weit und breit ist niemand anderes zu erkennen. Drittes Mal Glück im Unglück. Henry, du schaffst es!
»Ich ... hatte einen Unfall«, sage ich mit einiger Verspätung. „Können Sie mich in den nächsten Ort mitnehmen?“
Die beiden tuscheln kurz miteinander. Dann Carradine: »Natürlich, kommen Sie rauf, wir fahren Sie zum Arzt.«
Besser hätte ich es kaum treffen können, beglückwünsche ich mich. Ein ahnungsloses Hutzel-Pärchen, das mir den perfekten Schutz gewährt. Selbst wenn eine Fahndung rausgeht, ein Rentnerpärchen im Wohnmobil würde wohl keinen Verdacht erregen.

Meine Freude ist so groß, dass selbst der Schmerz in den Hintergrund tritt. Die Greifarme sind plötzlich nur noch Unkraut und sogar ein Lüftchen kommt auf, streichelt meine brennende Haut.
»Das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich hole nur kurz meine Sachen.«
Ich beuge mich wieder ins Fahrzeug und angle nach der Reisetasche. Mein Rücken protestiert, aber ich beiße die Zähne zusammen, bekomme eine Schlaufe zu fassen, ziehe. Die Tasche kommt mit einem Reißgeräusch frei.
»Scheiße!« Der Riss ist jetzt so groß, dass er sich nicht mehr verbergen lässt. Die Bündel quillen aus dem Loch wie Gedärm, erbrechen sich ins Auto. Ohne dass die Alten von der Kohle Wind bekommen, kriege ich die Tasche nicht die Böschung hoch.
Mein Fluch ist lautlos, aber von solcher Gewalt, dass in meinem Magen ein Gewitter aufzieht und es vernehmlich grollt.
»Soll ich Ihnen helfen?« Carradine macht bereits Anstalten in den Graben zu klettern. Ganz schön rüstig für ein Modell seines Alters.
»Nein, nicht nötig«, rufe ich einen Tick zu laut. Hastig schaufle ich Geldpakete aus der Reisetasche in den Fußraum des Beifahrers. Das bereitet mir fast noch mehr Schmerzen als Kopf, Brust und Rücken zusammen. Ich muss die Hälfte entleeren, um genügend Spannung aus dem Stoff zu nehmen. Und selbst so muss ich noch mit beiden Händen die zerfetzte Stelle zusammenklammern. Mir geht nicht in den Kopf, wie man so viel Geld klauen und dann an der Qualität der Tasche derart geizen kann. Das ist pervers.
»Ich komme zu Ihnen runter.«
»Schon fertig«, sage ich und beginne mit dem Aufstieg. Das Unkraut gibt seine Tarnung auf, windet sich unter meinen Schuhen, versucht mir den Halt zu nehmen, Schlingen zu bilden. Doch meine Wut gibt mir Kraft, ich entreiße mich den Fängen, trample das Unkraut nieder, kämpfe mich keuchend nach oben.
Der Alte streckt mir helfend die Hand entgegen. Sie zu ergreifen hieße jedoch die Tasche zu gefährden. Eisern kämpfe ich mich alleine weiter, meine Sohlen zermalmen und zerreißen.
»Nehmen Sie meine Hand!«
»Ich schaffe es, danke«, presse ich hervor.
Unter einem Fuß habe ich bereits Asphalt, den zweiten will ich nachziehen, doch im letzten Moment schlingt sich ein Tentakel um den Knöchel und reißt mich zurück.
Im Reflex lasse ich die Reisetasche fallen, um meinen Sturz mit den Händen abzufangen. Das Geld ergießt sich auf die Straße, pflastert das Teer mit einem Fächer aus bedrucktem Papier.
Das Lüftchen ist zur Ahnung eines Windes gereift, zupft an den Scheinen.
Ich krabble auf den Alten zu. »Ich kann das erklären.«
Seine Augen sind aufgerissen. Aber sie starren nicht auf das viele Geld, sondern auf die Kanone, die aus der Tasche geschliddert ist.
Der Alte will einen Schritt darauf zumachen, doch ich bin näher. Ich erhebe mich langsam, die Waffe auf ihn gerichtet. In Filmen machen sie das auch immer so langsam. Ich hoffe, ich erziele einen ähnlich lässigen Effekt. In Wirklichkeit vermag ich mich keinen Deut schneller zu bewegen. Ich bin fast überrascht, dass ich überhaupt in die Senkrechte komme. In meinen Ohren hallt das Knirschen und Knacken meines Rückens wider.
Kein Hochgefühl diesmal. Die Waffe fühlt sich wie ein klobiges Stück Eisen an. Schwer, unhandlich, ein Fremdkörper.
»Bitte Mister, wir sind alt, wir haben nicht viel ...« Plötzlich hat der Alte gar nichts mehr von Carradine, ist nur noch ein alter Mann, der um sein Leben bangt.
»Ich will gar nichts von Ihnen«, unterbreche ich ihn, gegen das Schwindelgefühl ankämpfend. »Ich ... ich brauche nur ein Auto. Fahren Sie mich einfach in den nächsten Ort.« Ich lecke mir über die trockenen Lippen. »Ich bezahle Sie auch dafür.«
»Wir wollen nichts von Ihrem Geld, Mister. Nehmen Sie den Wagen. Sie können alles haben.«
»Nein, nein«, ich wedle mit dem Revolver. »Sie fahren! Und verdammt, es soll sich auch für Sie lohnen. Es wird alles ...«
Wo ist die Alte hin? Hab sie völlig aus den Augen verloren. Vorhin stand sie noch - Ist sie gerade hinter das Steuer geklettert?
In diesen wenigen Sekunden meiner Unachtsamkeit, als oben und unten plötzlich die Plätze tauschen, wird mir mein Irrtum schmerzhaft bewusst. Es handelt sich bei dem Alten wirklich um David Carradine - und er hat die Rolle des Kung-Fu-Mönchs niemals nur gespielt.
Es sind beinahe sanfte Berührungen, die mich treffen, doch sie erfolgen schneller, als ich sie wahrnehmen kann. Ich verliere das Gleichgewicht, die Waffe entgleitet mir, ich schmettere zu Boden, bin bewegungsunfähig.
Die Scheinwerfer des Wohnmobils flammen auf, die Tür wird aufgestoßen, das Müttchen winkt ihren Mann herrisch ins Innere. »Nun komm schon!«
»Sofort, sofort.« Carradine eilt auf das Wohnmobil zu, nicht aber ohne nach den Geld-Bündeln zu grabschen, die auf seinem Weg liegen. Dann knallt die Tür zu und das Mobil schnauft an mir vorbei. Ich sehe ihm nach, bis es vom Horizont verschluckt wird.

Carradine hat mich mit seinem Kung-Fu-Scheiß gelähmt. Hilflos muss ich mit ansehen wie der Himmel zuzieht. Je dunkler es wird, desto mehr frischt der Wind auf. Es ist, als winken mir die Geldbündel spöttisch zu, bevor sie aus meiner Reichweite flattern. Diese Verhöhnung gibt mir noch einmal Kraft. Ich robbe auf die Reisetasche zu, packe sie und krieche weiter. Jedem einzelnen Bündel hinterher. Wie noch nicht flügge gewordene Küken, versuchen sie vor mir davonzuhüpfen. Vielen gelingt die Flucht und meine Flüche verfolgen sie. Doch nicht alle entkommen mir. Und mit jedem Schein, den ich in die Tasche zurückstopfe, kehrt auch Leben in meinen Körper zurück.
Ich weiß nicht, wie ich es den Graben hinunter und ein weiteres Mal hinauf schaffe. Als ich wieder auf der Straße stehe, ist es dunkel. Vielleicht ist es Nacht. Kein Zeitgefühl. Keine Sterne. Die Wolkendecke zimmert das Firmament völlig zu. Vielleicht liegt es auch an meiner verschwommenen Sicht.
Die Tasche ist längst nicht mehr so prall gefüllt, aber für ein sorgloses Leben würde es reichen. Die Waffe steckt in meinem Hosenbund. Mit dem nächsten Fahrer werde ich kurzen Prozess machen. Diesmal müsste schon der Terminator aus dem Auto steigen, um mich aufzuhalten. Das alles war eine Probe, erkenne ich jetzt. Ob ich würdig genug für ein neues Leben bin.
Ich taumle am Straßenrand entlang, Richtung Süden und male mir meine Zukunft aus. Ein Häuschen, irgendwo auf dem Lande. Mit Terrasse. Einen Garten. Schaukelstuhl. Liegestuhl. Einfach darin liegen, entspannen. Ein paar Hühner vielleicht. Sarah liebt frische Eier. Sarah …

Ob ich auf die Straße getaumelt bin oder das Fahrzeug zu nah am Rand gefahren ist, weiß ich nicht. Ich kann nicht mal sagen, wo genau es mich erwischt. Es knallt, Reifen kreischen, ich wirble durch die Luft, tausend Eindrücke, die im Schmerz verglühen, alles undeutlich - nur dieses reißende Geräusch, das vernehme ich ganz deutlich. Und diesmal ist es nicht die Reisetasche. Das spüre ich. Denn von den Schultern abwärts spüre ich gar nichts mehr.
Ich liege verkrümmt da, die Welt ist auf die Seite gekippt. Ich bin ruhig. Mit genügend Geld kann man alles reparieren. Den Rücken kriegt der Doktor wieder hin, hat er gesagt. Alles eine Frage des Geldes. Die Reisetasche ist ein Stück von mir geschleudert worden, hat eine Spur der Verheißung auf den Asphalt gestreut. Im Scheinwerferlicht sehe ich das ganz klar. Sehe den Schatten, höre, wie er flucht. »Scheißescheißescheiße.«
Jemand beugt sich zu mir runter, ein Kerl, kaum etwas über zwanzig. Kein Terminator, eher wie der junge John Connor. Das Gesicht kalkblass. In seinen Augen spiegelt sich mein Antlitz. Aber mit dem Bild stimmt etwas nicht.
Der Blick des Jungen irrt zur Reisetasche. Er stößt einen Laut aus, der alles bedeuten kann. Er geht vor dem Geldhaufen auf und ab, rauft sich die Haare, murmelt unverständliches. Dann stopft er das Geld zurück in die Tasche.
»Hilfe ...«, bringe ich hervor.
Der Junge hockt sich wieder vor mich. Sieht mir kurz in die Augen. Sehe ich da Mitleid? Ekel? Connors Blick ruht nicht lange auf mir, er sucht die Straße ab. Verzieht das Gesicht, als lausche er angestrengt. Ich lausche mit. Rauschen. Lautes Rauschen.
»Mister ... bitte«, sage ich. Ich will noch mehr sagen, will ihm anbieten zu teilen. Er müsste mich nur zu einem Arzt bringen. Es ist genug für zwei. Auch mit der Hälfte würde jeder von uns noch gut leben können. Verstand er denn nicht?
»Tut mir leid«, sagt der Junge und steht auf. Mit quietschenden Reifen braust der Wagen davon, nimmt alles Licht mit sich.

 

Hallo weltenläufer,

spannend ist sie die Geschichte, ohne Frage. Sie hat mir im angedeuteten SoC auch gut gefallen, die Kritikpunkte, die ich dazu habe, sind rein persönlicher Natur, ich bin sicher, andere sehen das ganz anders.
Da dein Protagonist ja so überhaupt nicht zielstrebig ist, wäre es bei der Geschichte aus seiner Ich-Perspektive natürlich nicht richtig, diese zielstrebig zu gestalten. Meine Schmerzgrenze, was Spannungsmomente aus Dämlichkeit betrifft, ist allerdings recht schnell erreicht. Irgendwann, wenn ich immer wieder lese, das jemand nach langem Zögern von allen möglichen Entscheidungen natürlich die falsche trifft und sich immer weiter in die Scheiße reitet, klicke ich weg. Bei Filmen nutze ich dann den schnellen Vorlauf, bei Geschichten überfliege ich dann ein paar Zeilen, um wenigstens erst bei der zwangsläufig folgenden Konsequenz der Fehlentscheidung wieder einzusteigen.
Entsprechend häufen sich für mich (nur für mich, als Manko der Geschichte würde ich es nicht sehen wollen) die Verwicklungen, möglicherweise auch die Zufälle. Die Bedrohung des Rentnerpaares zum Beispiel war mir dann eine Nummer zu viel. Das Paar bräuchte es auch nicht, um dann in der Spiegelung des Anfangs zu enden, in der Gier und Zufall nehmen, was Gier und Zufall gegeben haben.

Gut nachvollziehen kann ich die ganzen (Allmachts)fantasien deines Protagonisten, immer, wenn er an Sarah denkt, wenn er sich die Reaktionen vorstellt. Ab und zu übernehmen sie ja die Funktion des Gewissens (wenn er sich als Bankräuber stellenden Held sieht), auch wenn meistens die irreale Vorstellung, er könne Sarah mit dem Geld zurückgewinnen sein Handeln leitet. Ich bin ja sicher, Sarah hätte er eher zurückgewonnen, hätte er gleich die Polizei gerufen, aber dann hättest du die Geschichte ja nicht erzählen können, höchstens eine andere.
Was ich mich natürlich frage, ist, warum die Geschichte auf dem Highway irgendwo in den USA mit einem Chevy spielen muss (ändere bitte Chevro als Abkürzung). Auf nächtlicher Pappelalllee zwischen Potsdamm und Stralsund ließe sie sich sicher mindestens genau so effektvoll erzählen.

So nach so viel "persönlicher" Kritik noch einmal. Grundsätzlich liest sich deine Geschichte gut und spannend, alle Anmerkungen haben eher mit meinen persönlichen Schwächen zu tun.
An einer Stelle, die ich jetzt nicht wiederfinde hast du durch den Verzicht auf ein einleitendes Personalpronomen am Satzbeginn einen etwas merkwürdigen Bezug geschaffen (Oder kurz: Irgendwo fehlt ein "Ich").

Liebe Grüße
sim

 

Hallo weltenläufer

Fand die Geschichte ebenfalls spannend - über zwei Drittel vielleicht sogar packend - und sehr angenehm zu lesen. Rechtschreibfehler oder sonstige handwerkliche Fehler sind mir keine aufgefallen.

Zum Inhalt: Wie gesagt, sie beginnt sehr spannend. Schon mit dem ersten Absatz ist man als Leser drin in der Szene, den hast du überhaupt schön beschrieben: Die Einöde, die Hitze, der flimmernde Asphalt (sagt man wirklich "flirrend"?), das Summen der Fliegen über den Leichen. Das ist sicher nichts Neues, aber du hast das Bild, die Stimmung gut eingefangen, und mir hat das richtig Lust auf die Geschichte gemacht.

Was dir in der Folge sehr gut gelingt, ist die Direktheit und Geradlinigkeit deiner Geschichte. Ich habe jetzt nicht jeden Satz analysiert, aber mir ist keiner aufgefallen, wo ich sagen würde: Der ist zuviel, das gehört jetzt nicht hierher, das trägt nicht zur Geschichte bei. Selbst der kurze Einschub mit Sarah hat seine Berechtigung. Also schön direkt erzählt, unterstützt auch durch die teilweise abgehackten und sich ständig wiederholenden Gedankengängen deines Protagonisten. Hier spürt man seine aufkommende Hektik, seine Freude, aber auch seine Angst, erwischt zu werden. Auch hier findest du mE das richtige Maß, nicht zu viel, nicht zu wenig.

Ebenfalls schön, dass es sich hier um ein recht einfaches Motiv handelt: Mann findet Geld und will sich damit aus dem Staub machen, doch damit beginnen die Probleme erst (btw, vielleicht kennst du den Roman Ein einfacher Plan von Scott Smith oder den Film dazu, eine der besten Geschichten die ich jemals gelesen habe, und das Grundmotiv ist dasselbe). Hiermit kann man sich identifzieren, das wird ohne Umschweife und Schnörkel erzählt. Auch der Beginn der "Flucht" vermag mich noch zu fesseln, gerade die Szene mit dem Trucker und den eingebildeten Polizeigesprächen machen die Sache schön spannend. Und man fragt sich: Wie wird das alles enden?

Tja, und jetzt kommen wir leider zu dem Teil, mit dem ich nicht mehr so viel anfangen kann. Es beginnt damit, dass der Mann nach Süden flüchtet, da frag ich mich schon zum ersten Mal, warum überlegt er sich Himmelsrichtungen, ich denke er will zu Sarah? Anfangs treibt ihn hier die Freude über das Wiedersehen noch an, doch sie rückt dann sehr schnell in den Hintergrund zugunsten von Südseeinseln und Cocktails. Da bin ich das erste Mal nicht mehr mitgekommen. Warum fährt er nicht schnurstracks zu Sarah?

Weiter kommt mir der erste Unfall (der Zweite auch, aber vor allem er Erste) sehr, sehr erzwungen vor. Ich habe nicht verstanden, warum er überhaupt in den Graben fährt. Der "Sog", den der Graben auslöst, ist mir für diese bodenständige Geschichte zu weit hergeholt. Das wirkt für mich wie eine Verlegenheitslösung, da hätte mir selbst der etwas ausgelutschte platte Reifen besser gefallen ... da hätte ich wenigstens folgen können.

Dann wird die Geschichte recht bizarr mit dem Kung-Fu-Rentner, hier gleitest du mE zu sehr ins Unglaubwürdige ab. Es passt einfach nicht mehr zu dem schlichten, aber eindringlichen Beginn. Jetzt kommt auf einmal so ein Element, das vielleicht eher nach Kill Bill passen würde - er sieht ja passenderweise auch noch aus wie David Carradine. Aber naja, in dieser Geschichte find ichs unpassend.

Auch die Pointe kommt mir dann allzu erzwungen daher - am Ende gehts ihm wie den Bankräubern (oder was auch immer) zu Beginn. Hier macht der Text eine Aussage, die es eigentlich nicht bräuchte - der Protagonist wird für sein herzloses und unsoziales Verhalten mit denselben Mitteln bestraft.

Also zusammenfassend hat mir die Geschichte trotzdem gut gefallen, weil meiner Meinung nach die ersten sehr guten zwei Drittel überwiegen. Der Schluss hat mir dann aber nicht mehr so gut gefallen, weil plötzlich zu viel Unerklärliches und Unglaubhaftes passiert.

Und eine Anmerkung doch nur zur Sprache: Manchmal versuchst du nach meinem Gefühl etwas zu erzwungen, ausgefallene Bezeichnungen für Alltägliches zu finden, bspw. "Teerzunge" für Straße. Das bräuchte es meiner Meinung nach nicht. Richtig gestört hab ich mich nur am Wort "nestle", da musste ich an Kakao denken :). Sonst aber nochmal ein explizites Lob für die schöne Sprache, vor allem auch die guten und realistisch eingefangenen Gedanken des Protagonisten :thumbsup:.

Viele Grüße.

 

Hallo sim
schön mal wieder einen Beitrag von dir unter einer Geschichte von mir zu finden :)

Meine Schmerzgrenze, was Spannungsmomente aus Dämlichkeit betrifft, ist allerdings recht schnell erreicht.
hehe, ich kann mich daran doch schon etwas länger erfreuen. Obwohl dämlichkeit jetzt natürlich ein bisschen hart ist. Der Prot agiert bestimmt im Optimum seiner Möglichkeiten. Also wenn das Glaubhaft wird, dann mag ich das länger. So wie bspw im Flim U-turn, fällt mir spontan ein

Das Paar bräuchte es auch nicht, um dann in der Spiegelung des Anfangs zu enden, in der Gier und Zufall nehmen, was Gier und Zufall gegeben haben.
Wahrscheinlich rechnen die wenigsten damit, dass die Geschichte tatsächlich zu einem guten Ende führt, aber Szenen wie diese sollen wenigstens für einen Moment den Hoffnungsschimmer aufblitzen lassen.
Kennst du den Film bound?
Mir hat noch nie ein Bösewicht so leid getan wie der Mafiakerl. Er wird in die Scheiße geritten, hockt schon am Abgrund und schafft es dann doch noch alles glatt zu bügeln - nur um daraufhin wieder an den Abgrund geschubst zu werden. Und so fort. Das fand ich damals echt genial. (Der FIlm ist aber auch veredelt gefilmt) Ist in meiner Kg nicht das gleiche, aber dieses Emporkämpfen und Hoffensoll schon mitschwingen.

Gut nachvollziehen kann ich die ganzen (Allmachts)fantasien deines Protagonisten, immer, wenn er an Sarah denkt, wenn er sich die Reaktionen vorstellt. Ab und zu übernehmen sie ja die Funktion des Gewissens (wenn er sich als Bankräuber stellenden Held sieht), auch wenn meistens die irreale Vorstellung, er könne Sarah mit dem Geld zurückgewinnen sein Handeln leitet.
Das freut mich sehr, denn ursprünglich hatte Sarah noch sehr viel mehr Raum in der Geschichte. Da gab es noch einige Rückblenden und Einschübe, aber letztlich schien mir das dann doch zu überladen.
Überhaupt hat mir das Kürzen bisher noch nie so viel Spaß gemacht. Über jeden Absatz, jeden Satz, jedes Füllsel, das ich nach dem x-ten Mal noch gefunden habe und streichen konnte, habe ich mich diebisch gefreut.

Was ich mich natürlich frage, ist, warum die Geschichte auf dem Highway irgendwo in den USA mit einem Chevy spielen muss (ändere bitte Chevro als Abkürzung). Auf nächtlicher Pappelalllee zwischen Potsdamm und Stralsund ließe sie sich sicher mindestens genau so effektvoll erzählen.
ja, diesem Vorwurf muss ich mich natürlich stellen. Was soll ich sagen, ich hatte diese Einstiegsszene vor Augen. Die war einfach da und wollte sich nicht verpflanzen lassen. Irgendwie brauchte es für mich diese mürbe machende Hitze, den Asphalt, die raue Endlosigkeit. Mit den Auto-Marken habe ich dieses Hihghway-Bild natürlich untermauert, aber auch das floss einfach so. (Der Pickup hatte ursprünglich eine tiefere Bedeutung, aber die ist der Zensur zum Opfer gefallen)
Bewusst habe ich aber auf Namen von Ortschaften oder auch nur die Erwähnung der Währung verzichtet. Die Geschichtekann also auch woanders spielen. Ein Auge zudrücken, mit dem anderen wegschauen :drool:

So nach so viel "persönlicher" Kritik noch einmal. Grundsätzlich liest sich deine Geschichte gut und spannend
Vielen Dank, dein Urteil bedeutet mir viel :)

An einer Stelle, die ich jetzt nicht wiederfinde hast du durch den Verzicht auf ein einleitendes Personalpronomen am Satzbeginn einen etwas merkwürdigen Bezug geschaffen (Oder kurz: Irgendwo fehlt ein "Ich").
Ich hab sie leider auch nicht gefunden :shy:


Hallo Schwups,

Fand die Geschichte ebenfalls spannend - über zwei Drittel vielleicht sogar packend - und sehr angenehm zu lesen. Rechtschreibfehler oder sonstige handwerkliche Fehler sind mir keine aufgefallen.
puh, das als Einleitung zu einem so langen Kommentar gibt ja erstmal Kraft für das Kommende ;)

Das ist sicher nichts Neues, aber du hast das Bild, die Stimmung gut eingefangen, und mir hat das richtig Lust auf die Geschichte gemacht.
nein, neu sicherlich nicht. Aber die Funktion hat es scheinbar erfüllt. Schön.

mir ist keiner aufgefallen, wo ich sagen würde: Der ist zuviel, das gehört jetzt nicht hierher, das trägt nicht zur Geschichte bei. Selbst der kurze Einschub mit Sarah hat seine Berechtigung
das ist natürlich immer schön zu hören. Glaube mir, in einem Rutsch stand der der Text aber nicht so da.
Also schön direkt erzählt, unterstützt auch durch die teilweise abgehackten und sich ständig wiederholenden Gedankengängen deines Protagonisten. Hier spürt man seine aufkommende Hektik, seine Freude, aber auch seine Angst, erwischt zu werden. Auch hier findest du mE das richtige Maß, nicht zu viel, nicht zu wenig.
ja, dieses Tempo erzeugen, das war mir wichtig. So soC-mäßig nicht über das Ziel zu schießen, ist ja immer eine Herausforderung

(btw, vielleicht kennst du den Roman Ein einfacher Plan von Scott Smith oder den Film dazu, eine der besten Geschichten die ich jemals gelesen habe, und das Grundmotiv ist dasselbe)
muss zugeben, dass ich nur den Film kenne. Aber der ist wirklich beeindruckend. Man nimmt es dem Trio einfach ab und es tut weh zu sehen, wie sich der einfache Plan mehr und mehr zu einem schwarzen Loch entwickelt.

gerade die Szene mit dem Trucker und den eingebildeten Polizeigesprächen machen die Sache schön spannend.
da fürchtete ich schon ein bisschen zu weit gegangen zu sein.

Tja, und jetzt kommen wir leider zu dem Teil, mit dem ich nicht mehr so viel anfangen kann. Es beginnt damit, dass der Mann nach Süden flüchtet, da frag ich mich schon zum ersten Mal, warum überlegt er sich Himmelsrichtungen, ich denke er will zu Sarah? Anfangs treibt ihn hier die Freude über das Wiedersehen noch an, doch sie rückt dann sehr schnell in den Hintergrund zugunsten von Südseeinseln und Cocktails. Da bin ich das erste Mal nicht mehr mitgekommen. Warum fährt er nicht schnurstracks zu Sarah?
hmmm, das ist natürlich oll, wenn dich das derart rausgekickt hat. Dann hat der Wahn des Prots anscheinend nicht gut genug funktioniert, um dich in seine Logik zu binden.
Henry ist ja alles andere als organisiert. Ziemlich richtungslos sogar. Sein Verschwinden von Sarah (fährt einfach planlos mit dem Pickup weg?), seine Flucht, die Visionen mit dem Geld. Da schienen mir Himmelsrichtungen als ebenso unkonkret nur konsequent. Und weswegen weg von Sarah? Ich würde denken in erster Linie zählt: das Geld in Sicherheit bringen. Denn nur wenn er das schafft, kann er auch Sarah zurückbekommen. Gleich zu ihr bedeutet die Gefahr erwischt zu werden.

Zum Sog und Carradine nur so viel: Auch das sind Folgen des Wahns. Funktioniert natürlich nur, wenn man sich davon einfangen lässt. Oder, um die Schuld nicht dem Leser aufzubürden, wenn es der Text schafft, dich in den Wahn zu ziehen. Was er hier wohl leider nicht geschafft hat. Schade.

Also zusammenfassend hat mir die Geschichte trotzdem gut gefallen, weil meiner Meinung nach die ersten sehr guten zwei Drittel überwiegen.
Danke noch mal für die lobenden Worte :)

nd eine Anmerkung doch nur zur Sprache: Manchmal versuchst du nach meinem Gefühl etwas zu erzwungen, ausgefallene Bezeichnungen für Alltägliches zu finden, bspw. "Teerzunge" für Straße. Das bräuchte es meiner Meinung nach nicht. Richtig gestört hab ich mich nur am Wort "nestle", da musste ich an Kakao denken
mja, das mit Teerzunge kann ich verstehen. Nesteln ... okay, das ist ein weniger gebrauchtes Verb, könnte also tatsächlich stören.
Ansonsten habe ich ziemlich großen Wert darauf gelegt, einen recht simplen Wortschaft zu gebrauchen. Teerzunge habe ich selbst noch im Kopf, genauso wie Mordinstrument. Teerzunge fand ich aber wegen der Assoziation so stark. Wenn dir noch Bsp einfallen, die du auch direkt nennen könntest, wäre ich dir dankbar.


Hallo inverse,
danke auch für deinen Beitrag.

grüßlichst
weltenläufer

 

Salü weltenläufer,

jetzt habe auch ich mich durch die Gedankenwelt dieses ‚Scheiterhaufens’ (> ich meine das scheitern, nicht die Scheiter) gelesen und zwar mühelos, weil die Geschichte recht flüssig zu lesen ist und spannend auch. Aber sehr, sehr, ja nahezu ausserordentlich pompös! Dein Prot. macht viel Aufhebens um wenig Inhalt, braucht viele Worte für wenig Sinn, gibt unheimlich Gas und kommt nicht vom Fleck. Da fühle ich mit Sarah und am liebsten hätte ich gesagt: ‚Verpiss dich, du Lahmarsch!’ Wenn du diese Reaktion beabsichtigtest, hast du mich voll erwischt!
Was mir nicht so gefällt, sind die erwähnten Promis (?), unter denen ich mir gar nichts vorstellen kann. Wenn Dein Prot 'so aussieht, wie ...', entsteht bei mir kein Bild. Tja, das muss nicht dein Fehler sein! Trotzdem schreib ichs dir mal so hin :D

Korrekturangebote:

klecksen eine Spur ins Gras.
bei Klecks denke ich an Flüssiges, Farbklecks, Butterklecks, Honigklecks, nicht an Papierscheine, vielleicht: zetteln eine Spur?
Mein Gang ist sonderbar ungelenk, ich habe das Gefühl, als würde das Gras nicht unter meinen Schritten nachgeben, als würde es sich durch meine Schuhe in meine Fußsohlen bohren.
Stoppel können bohren, Kieselsteine auch, aber Gras?
Der Kerl muss sich beinahe komplett leergeblutet haben. Die Lippen heben sich kaum von der aschfahlen Gesichtsfarbe ab.
sich leerbluten, wie soll das gehen? Der Kerl muss beinahe komplett leergeblutet sein.
Und wenn sie das Nummernschild ermitteln? So konnten sie mich finden.
So könnten sie mich finden.
Zudem geht die Fahrbahn nicht wie bisher Plan in die Steppe über,
wie bisher plan > klein, hat ja mit dem Plan nix zu tun
der Graben saugt mich an, will gegenlenken,
ich will
wie man so viel Geld klauen und dann an der Qualität der Tasche derart geizen konnte. Das war pervers.
Vorschlag: ... geizen kann. und: Das ist pervers.
werde ich kurzen Prozess machen. Diesmal musste schon der Terminator aus dem Auto steigen,
diesmal muss schon oder müsste schon
Ich kann nicht Mal sagen, wo genau es mich erwischt.
nicht mal > klein
In seinen Augen spiegelt sich mein Antlitz.
Antlitz > ein grosses Wort für Gesicht, ist wie Haupt für Kopf
Er stößt einen Laut aus, der alles bedeuten konnte.
bedeuten kann
Er müsste mich nur zu einem Arzt bringen.
Er sollte?
Es ist genug für zwei. Auch mit der Hälfte würde jeder von ihnen noch gut leben
für zwei > jeder von ihnen = jeder von uns?

Das wars schon!

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Hallo Gisanne,

jetzt habe auch ich mich durch die Gedankenwelt dieses ‚Scheiterhaufens’ (> ich meine das scheitern, nicht die Scheiter) gelesen und zwar mühelos, weil die Geschichte recht flüssig zu lesen ist und spannend auch.
das klingt nicht sehr begeistert, aber deine Erklärung folgt ja im Anschlauss

Aber sehr, sehr, ja nahezu ausserordentlich pompös! Dein Prot. macht viel Aufhebens um wenig Inhalt, braucht viele Worte für wenig Sinn, gibt unheimlich Gas und kommt nicht vom Fleck
ja, der letzte Satz ist es wohl. Deswegen womöglich der pompöse EIndruck. Wobei ich das WOrt jetzt echt nicht damit in Verbindung gebracht hätte. Sinn war natürlich den Leser in die wirrer und wahnhafter werdenden Gedankenspiralen des Prots einzufangen, mizudrehen. Wenn man erstml in einer solchen Spirale gefangen ist, ja, dann kommt man von Hündchen auf Stöckchen.

mit Sarah und am liebsten hätte ich gesagt: ‚Verpiss dich, du Lahmarsch!’ Wenn du diese Reaktion beabsichtigtest, hast du mich voll erwischt!
MIt der Reaktion bin ich vollauf zufrieden :D

Was mir nicht so gefällt, sind die erwähnten Promis (?), unter denen ich mir gar nichts vorstellen kann. Wenn Dein Prot 'so aussieht, wie ...', entsteht bei mir kein Bild
mja ... also David Caradine/Kung Fu ist schon eine Sendung, die ich als *hüstel* Kulturgut ... also ist zugegeben nicht ganz Bonanza, aber erfreut sich eines unheimlichen Bekanntheitsgrades. In solchen Fällen ist es in meinen Augen vollkommen in Ordnung, wenn der Autor dieses "Wissen" voraussetzt. Wissen in Anführungszeichen, weil es ja nciht wirklich notwendig ist, um den Verlauf der Geschichte zu kapieren. Da hängt ja jetzt nichts dran.
Naja und dann habe ich Carradine ja durchaus beschrieben.

John Connor ist kein Promi, sondern unser Erlöser in der Zukunft ;) Jener welcher, der die Rebellion gegen die Maschinen anzetteln wird. :D
Mja, ob man den kennen muss. Aber braucht es ein schärferes Bild? Für die Funktion, die der Junge erfüllt, bekommt er doch genug Gesicht, oder?

Danke für deine Korrekturangebote.
Da werde ich mich gleich mal ans Editieren machen. Mit dem Klecksen war ich selbst nciht so zufrieden. Dachte mir das eher im Sinne von- Druckerschwärze kleckst von den Scheinen ...

Aber Gras kann durchaus bohren. Dicke vertrocknete Halme - aua!

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Dachte mir das eher im Sinne von- Druckerschwärze kleckst von den Scheinen ...
:lol: hehe, kopierst du Banknoten mit nem Tintenstrahldrucker? Lass das man nicht die Notenbank (ich weiss nicht, wie die bei euch heisst) lesen.

Ja, mit den 'Promis' lass das man so. Da bin ich halt ein bisschen fernab und nicht ganz im aktuellen Dings daheim. Immerhin weiss ich noch, wer der Terminator ist :D

das klingt nicht sehr begeistert
weil ich schon öfters Geschichten von dir mit Begeisterung gelesen habe :)

 

Hey weltenläufer,

was ist denn das für ein Prot? So ein Wicht, der nichts auf die Rolle bekommt. Ganz ehrlich, als er am Ende so da lag, dachte ich nur - ja, war nicht anders zu erwarten.
Das ist auch eigentlich mein Problem an der Geschichte. Irgendwann weiß man ziemlich genau, wie der Hase läuft. Und genau so läuft er auch. Schön linear gerade aus, ansteigend. Schon als er die Waffe an sich genommen hat, da dachte ich, Mensch Junge, was willste denn damit? Da entwickelt sich nichts. Er vermag mich nicht zu überraschen. Und ob ich gehofft habe, es möge sich für ihn zum Guten wenden? Glaub nicht. Eigentlich wollte ich nur wissen, wann er denn endlich aufgibt. Und das fand ich dann hübsch, wie er da endet. Das sich der Kreis schließt.

Vielleicht etwas gegen Deine Intention. Aber für mich führte es auf diese Art zu einem sehr befriedigenden Abschluss :D. Ich hab mich auch gefreut, als der Rentner ihn vermöbelt. Was anderes hätte gar nicht in die Situation gepasst.

Sprachlich hätte ich mich schon über ein paar Glanzlichter gefreut. Nicht ganz so schlicht. Auf der anderen Seite passt es natürlich perfekt zu dem Typen und seiner Geschichte.
Aber schön, dass Du einen Hang dazu hast, Deinen Figuren Wahnsinn anzuheften, das belebt die Szenerie ungemein, an den Stellen, bekommt es richtig Tempo.

Beste Grüße Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Fliege,

was ist denn das für ein Prot? So ein Wicht, der nichts auf die Rolle bekommt
hehe, naja, dann habe ich ja zumindest Gefühle ausgelöst. Ein bisschen leid tun sollte er einem aber schon.
Mja, da hat der Text bei dir dann wohl nicht so ganz hingehauen. Schade. Also ich kann ja durchaus Texte lesen und meinen Spaß dran haben, obwohl ich am Anfang bereits sehr sicher bin, wohin der Hase läuft. Befriedigt dann womöglich die morbide Ader, anderen beim Scheitern zuzugucken.

Aber schön, dass Du einen Hang dazu hast, Deinen Figuren Wahnsinn anzuheften, das belebt die Szenerie ungemein, an den Stellen, bekommt es richtig Tempo.
ohne diese wahnspiralen würde der Text kaum funktionieren, denke ich. Also da bräuchte es dann andere Stationen, die die Geschichte voranbringen.
Und erwischt - da habe ich wirklich einen Hang zu. Man soll ja schreiben, womit man sich auskennt :drool:

Danke für dein Vorbeisummen. :)
grüßlichst
weltenläufer

edit:
Gisanne,

kopierst du Banknoten mit nem Tintenstrahldrucker
sag's aber keinem weiter! :sealed:

Da bin ich halt ein bisschen fernab und nicht ganz im aktuellen Dings daheim
die Stammt aus den 70ern :lol:

 

Hi Weltenläufer,

Es ist die Situation, die einen sofort in die Geschichte zieht. Es ist zwar eine außergewöhnliche Situation, aber für eine Geschichte ist es keine außergewöhnliche Idee. Allerdings ist es durch die Wahl der Sprache außergewöhnlich spannend.

Die Situation spitzt sich immer mehr zu, was zum weiterlesen zwingt, bis er mit vom Fundort weg fährt, dann wird es mir zuviel Aktion. Auf mich hätte die Geschichte einen tieferen Eindruck gemacht, wenn sie bereits mit der Entscheidungssituation im Auto geendet hätte

Zitat:Noch habe ich die Wahl: Ich kann die Polizei rufen, einen Krankenwagen. Vielleicht ein Held sein. Die Schlagzeile würde lauten: „Mann stellt Bankräuber.“ --Hättest du bereits an dieser Stelle des Textes ein Ende entwickelt, wäre es mir genug gewesen.

Fazit: Spitzenklasse geschrieben, spannend, aber zuviel drangeklebte Aktion am Ende, die für ein Tarantino Drehbuch sicherlich geeignet wäre, mir aber beim Lesen irgendwie zu unrealistisch vorkommt.

Grüße Jan

 

Hallo,

ein nahendes Auto würde man meilenweit im Voraus hören.
Ich hab ein Problem mit Partizipien. Ein sich nährendes Auto; wenn es das überhaupt hier braucht. Das einzige was nahen sollte, ist Unheil oder der Morgen.

Die Bremsspur und die Furchen im Gras sprechen eine deutliche Sprache. Einer der Kerle hat es nicht weit weg vom Auto geschafft.
Schreit nach einem Doppelpunkt.
Alles Kleinkram.

Verdammt, das ist kein Papier, es sind Geldscheine. Viele Geldscheine. Es wirkt beinahe so, als hätte das Fach den Geldstau nicht ausgehalten, als wäre es von innen gesprengt worden. Die Scheine liegen auf dem Fahrersitz, der Fußmatte, zetteln eine Spur ins Gras.
Die No Country for old men-Prämisse.

die Hände voller Noten stehe ich da
Nee, Noten alleine ist kein Synonym für Geldscheine. Banknoten immer.

Soll ich mein Pickup wenden?
Meinen, man denkt das „Truck“ mit.

avantgardistisch anmutendem Fleckenmuster
Passt das zum Ich-Erzähler oder eher zum Autor?

Im Westen nichts Neues
Ha! Jetzt kann ich mal richtig klugscheißen. Die Geschichte spielt offensichtlich in Amerika, durch das Mister zu erkennen, und in Amerika heißt das Buch nicht „Im Westen nichts Neues“, sondern irgendwas mit „All quiet on the western front“ oder so. Also HA! Ertappt! Der Gedankengang käme also einem Ami da nicht.

Der Mann erinnert an den späten David Carradine.
Das ist ein Anglizismus, the late David Carradine = Der verstorbene David Carradine. Auf deutsch würde man so was sagen wie : David Carradine in seinen letzten Jahren, oder letzten Filmen oder irgendwie.
Ja, obwohl, mit Bands und so geht das auch, oder allgemein mit Werken, mit abstrakten Sachen: Ein früher Picasso (das Werk ist gemeint), aber mit Menschen ist das schwierig.

Ich würd den Carradine rausnehmen am anderen, und versuchen plastischer zu bleiben, es stumpft ein bisschen ab gegen Ende, ich weiß auch nicht, ob der Ich-Erzähler die richtige Wahl für die Geschichte war.
Davon ab: Gute Geschichte, ich hab das gern gelesen, ist über weite Teile spannend und dicht geschrieben, gegen Ende lässt es leider nach – wobei die Pointe durchaus etwas hat -, bei so Geschichten ist es eigentlich am schönsten, wenn der Hänger irgendwo in der Mitte ist und das letzte Drittel dann noch mal richtig anzieht. Das mit den Rückenproblemen war eine sehr gute Idee, das erdet die Geschichte. Sarah bleibt leider ein bisschen blass, das gewinnt mal an Bedeutung, ist dann aber über weite Teile der Geschichte nicht anwesend, für mich hätte es die Figur deutlicher gemacht, wenn er sich in diesem Gekränktsein das so ein frisch Verlassener sicherlich hat, von ihr eher weiter abwendet. So nach dem Motto: Mit dem Geld kauf ich mir eine Bessere als sie. Und dann lass ich sie spüren, was sie verpasst hat. Das wäre vielleicht stärker gewesen, als „Ich kauf ihr ein eigenes Haus, dann hat sie mich wieder lieb“.


Gruß
Quinn

 

Hallo lollek

"Es ist die Situation, die einen sofort in die Geschichte zieht."
Das habe ich natürlich erhofft. Gleich ins Geschehen, den Leser einfangen.*

"*weg fährt, dann wird es mir zuviel Aktion. Auf mich hätte die Geschichte einen tieferen Eindruck gemacht, wenn sie bereits mit der Entscheidungssituation im Auto geendet hätte"
Hm, also mir persönlich wäre das zu wenig gewesen. Ich finde es ja gerade spannend zu sehen, wie der Protagonist mit seiner Entscheidung zurecht kommt.*

"Fazit: Spitzenklasse geschrieben, spannend, aber zuviel drangeklebte Aktion am Ende, die für ein Tarantino Drehbuch sicherlich geeignet wäre, mir aber beim Lesen irgendwie zu unrealistisch vorkommt."
Spitzenklasse klingt ... Spitzenklasse ;)
Also, dass die Action drangeklebt ist, hm, den vorwurf kann ich nicht so nachvollziehen. Oder wir meinen damit was grundsätzlich anderes. Drankleben hat für mich damit zu tun, dass es nich "passt": Also entweder bricht es aus der Handlung, Oder man nimmt es dem Erzähler nicht ab, oder es ist mies geschrieben.*

In jedem Fall ein dickes danke fürs lesen und kommentieren. Der Vergleich mit Tarantino ist natürlich sehr schmeichelnd ;)


Yo Quinn,

"Ich hab ein Problem mit Partizipien. Ein sich "nährendes" Auto; wenn es das überhaupt hier braucht. Das einzige was nahen sollte, ist Unheil oder der Morgen."
Hehe, dein vertippet ist auf jeden Fall sehr spaßig :D
Mja, ansonsten ist das natürlich einen Gedankengang wert. Vielleicht kann ich das geschickter ausdrücken.*

"Die No Country for old men-Prämisse."
Muss zugeben, dass ich den noch gar nich gesehen habe. Aber die Prämisse ist natürlich ein Klassiker*

"Passt das zum Ich-Erzähler oder eher zum Autor"
Erwisch ;)

"Die Geschichte spielt offensichtlich in Amerika, durch das Mister zu erkennen, "
Jaja, geb's ja zu. Habe zwar extra auf Währung und Ortsnamen und so verzichtet, aber die Assoziation zu USA ist natürlich da. Nicht zuletzt wegen Mister und den automarken.*

"Auf deutsch würde man so was sagen wie : David Carradine in seinen letzten Jahren, oder letzten Filmen oder irgendwie."
Mja, aber so eng würd ich das jetzt nicht nehmen

Echt carradine rausnehmen? Hm, plastischer könnt ich ja auch werdn ohne ihn zu streichen.*
Aber ist das der Hänger, den du meinst? *grüble*
Mit Sarah, weiß nicht, ob es da die Abneigung braucht. Geht, denk ich, in beide richtungen.*

Einen dicken dank fürs lesen und besprechen, Quinn.*

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Quinn schrieb:
Ein sich nährendes Auto
Sorry für OT, aber bei dem süßen Vertipper konnte ich nicht widerstehen. :D ;)

 

Moin weltenläufer

Für's Setting gibts von mir nen Daumen nach oben! Das ist stimmungsvoll und gut eingefangen - ich hatte schon beim ersten Lesen an No Country for old Men gedacht, zerschossene Autos, Wüste, Tote und Geld. Kennt man ja. ;) Und bis zu der Stelle, an der Henry auf Carradine trifft, war ich auch gern dabei. Den Erzähler haste wirklich schön wabbelig hingekriegt und die Carradine-Connor-Vergleiche passen auch gut in dies Roadmovie.

Ich find's aber schade, dass du hier keinen Antagonisten reingesetzt hast, nen richtig fiesen Dreckskerl, der den armen Henry jagt und quält und ihn dazu bringt, über seine Weinerlichkeit hinauszuwachsen und mal ordentlich auszuteilen. So ungefähr.
Hier kämpft er mehr mit sich als mit den Umständen, sein Rücken, die Tasche, die Zweifel - das ist ja alles nachvollziehbar, aber besser fänd ich's, wenn er mal nen Geistesblitz gehabt hätte, irgendeine gute Idee, die dann ja durchaus auch von Außen zunichte gemacht werden kann. Aber dieses tölpelhafte durch die Gegend schlurfen und sich andauernd selbst ausknocken, hm. Dadurch rutscht die Geschichte so bisschen ins Alberne zum Schluss. Weiß nicht ob das gewollt war.
Richtig gut dass du hier mal etwas völlig anderes versuchst - die hebt sich inhaltlich von deinen anderen Sachen, die ich kenne, deutlich ab. Leider auch weil sie nicht so gelungen ist.

In seinen Augen spiegelt sich mein Antlitz

Warum nicht einfach Gesicht?

Carradine eilt auf das Wohnmobil zu, nicht aber ohne nach den Geld-Bündeln zu grabschen, die auf seinem Weg liegen.

bspw: ... und grabscht nach den Geldbündeln, die auf ...

Mein Rückrad

Rückgrat

Wissen Sie, erst raste der wie bekloppt, dann konnte er sich nicht entscheiden, ob er mich rammen oder in den Graben fahren will - und als ich den Fahrer erkennen konnte, Officer, da hat er wie ein Wilder aufs Lenkrad eingedroschen. Völlig plemplem, wenn Sie mich fragen. Das Nummerschild? Ja, das habe ich mir gemerkt.

Das finde ich richtig gut. Wie seine Angst alles nur noch schlimmer macht. Auch klasse gesagt.

Im Westen nichts Neues. So hieß doch mal ein Film, oder?

Dazu gibts sogar ein Buch. Ein bisschen bekomm ich hier den Eindruck, du hättest lieber nen Film gedreht. :)

Grüße
Kubus

 

Ich find's aber schade, dass du hier keinen Antagonisten reingesetzt hast
Den braucht Henry doch gar nicht, der macht sich schon selbst fertig genug *g* ;)

 

Den braucht Henry doch gar nicht, der macht sich schon selbst fertig genug *g*
Ja, leider. Ich hätt ihm den Fiesling gegönnt damit er mal Cojones zeigen kann. Der kann doch bestimmt auch anders. ;)

 

Hallo weltenläufer

Ein klein wenig bemüht, diese Groteske um den Tölpel, dem das Schicksal seine Streiche spielt. Aber spannend und sprachlich humorvoll dargelegt.

Im Lauf der Geschichte entblösst der Prot. gar alle Nuancen seiner Persönlichkeit.

Ich greife in die Tasche, greife tief hinein, bade meine Hände, meine Unterarme, fast bis hoch zu den Ellenbogen in Geldscheinen. Ich reibe die Scheine zwischen den Fingern, sie lösen sich nicht auf. Ich kichere unkontrolliert.

Etwas Egozentrisch, dieses ich, ich, ich.

Die stotternden Gedankenwiederholungen etwa bei … locker, locker … reizen spürbar an den Lachmuskeln.

Die Hoffnung erlischt, als ich an ihm vorbei und nach der Waffe greife, frisst augenblicklich Gräben in das Gesicht, lässt es in dieser Sekunde um Jahre altern. Fast erwarte ich, dass es porös wird und zu Staub zerfällt.
Annähernd eine religiöse Vision, was er im Gesicht des Verletzten erblickt: … Staub zu Staub …

Das Ende, nicht eigentlich überraschend, und doch – ich erwartete, er merke, dass es Blüten sind.

Mit Vergnügen gelesen.

Gruss

Anakreon

 

Hi Kubus,

Für's Setting gibts von mir nen Daumen nach oben! Das ist stimmungsvoll und gut eingefangen
ja, das war zuerst da. Dieses Bild. Schön, wenn es rüberkommt

ich hatte schon beim ersten Lesen an No Country for old Men gedacht, zerschossene Autos, Wüste, Tote und Geld. Kennt man ja.
schon wieder der Vergleich mit No country ... Hat Quinn ja auch gebracht. Dabei habe ich den Film noch gar nicht gesehen. Wird wohl Zeit. Bekannt ist das Setting natürlich trotzdem. Da gibt es ja Dutzend Filme dieser Art

Den Erzähler haste wirklich schön wabbelig hingekriegt und die Carradine-Connor-Vergleiche passen auch gut in dies Roadmovie
ja, ich fand auch, das den beiden etwas "staubiges" anhaftet, das wunderbar in das Setting passt

Ich find's aber schade, dass du hier keinen Antagonisten reingesetzt hast, nen richtig fiesen Dreckskerl, der den armen Henry jagt und quält und ihn dazu bringt, über seine Weinerlichkeit hinauszuwachsen und mal ordentlich auszuteilen. So ungefähr.
Mja, kann ich verstehen. Das ist jetzt natürlich eher so ein introvertiertes Dingen. Mit einem Antagonisten wäre das aber eine gänzlich andere Geschichte geworden. Sicher auch reizvoll zu schreiben, aber mich hat eher dieser Gedankenritt gereizt

Dadurch rutscht die Geschichte so bisschen ins Alberne zum Schluss. Weiß nicht ob das gewollt war.
naja, albern nicht direkt. Da wollte ich eher so einen Galgenhumor wie in U-Turn von Oliver Stone erreichen.

Warum nicht einfach Gesicht?
okay, da du der zweite bist, werd ichs wohl ändern. Ich finde, Antlitz klingt irgendwie hm ... umfassender. Henry erkennt ja letztlich mehr als nur sein Gesicht, so war meine Idee. Aber scheint nicht gezündet zu haben. :(

Das finde ich richtig gut. Wie seine Angst alles nur noch schlimmer macht. Auch klasse gesagt.
da fürchtete ich schon zu dick aufgetragen zu haben. Gut, dass es nicht der Streichung anheim fiel

Dazu gibts sogar ein Buch. Ein bisschen bekomm ich hier den Eindruck, du hättest lieber nen Film gedreht.
hehe, wieso nicht einen Film draus machen ;)

Danke für deinen Kommentar.


He sim,

Den braucht Henry doch gar nicht, der macht sich schon selbst fertig genug *g*
du sagst es ;)


Hallo Anakreon,

Ein klein wenig bemüht, diese Groteske um den Tölpel, dem das Schicksal seine Streiche spielt. Aber spannend und sprachlich humorvoll dargelegt.
hm, da scheinen wir andere Begriffe zu verwenden. Also wenn etwas bemüht ist, kann es schlecht spannend sein, oder? :confused:

Etwas Egozentrisch, dieses ich, ich, ich.
eindeutig

Das Ende, nicht eigentlich überraschend, und doch – ich erwartete, er merke, dass es Blüten sind.
ich glaube, dafür fehlt Henry das knowhow.

Mit Vergnügen gelesen.
Das freut mich. Vergnügen ist mir vollkommen genug bei dieser Geschichte :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer

Hm ja, der von mir verwendete Ausdruck war wirklich verwirrend ungenau und dadurch überflüssig. :shy: Ich habe nochmals in die Geschichte Einblick genommen, um das hinführende Gefühl abzurufen. Ich denke, eine Umstellung des Satzes bringt es auf den Punkt:
Grotesk und ein wenig tölpelhaft, wie Henry sich bemüht, die Schicksalsstreiche zu überwinden.

Gruss

Anakreon

 

Hallo ankreon noch mal :)

Hehe, was so ein paar vertauschte Worte doch für eine andere Aussage erwirken können. Danke für die Klarstellung ;)

Grüßlichst
Weltenläufer

 

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