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Ein Sommer nach Maß

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10.11.2003
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Ein Sommer nach Maß

Wie jeden Morgen galt auch heute sein erster Blick dem Himmel. Im Osten und Süden war alles dunkel und wolkenverhangen, und draußen auf dem Balkon begrüßten bereits ein paar Regentropfen seinen nackten und noch schlafwarmen Körper. Schwere Regenwolken im Westen bestätigten die Wettervorhersage, er wußte, es würde ein guter Tag werden.

Ja, das Wetter meinte es auch heute, wie so oft in letzter Zeit, gut mit ihm, der ganze Sommer war ganz nach seinem Geschmack. Mit mäßigen Temperaturen und viel Regen sorgte er für Verwirrung unter den Weltuntergangspropheten, zum zweiten Mal hintereinander war von der befürchteten allgemeinen Erwärmung infolge des Treibhauseffekts auch dieses Jahr nichts zu spüren. Es wäre für ihn richtig schön gewesen, wenn andere Spielverderber nicht sofort ihre Stimme erhoben und eine neue Eiszeit prophezeit hätten, es jagte ihm einen Schrecken ein, als er das hörte. Er liebte zwar den Regen, doch die richtige Kälte war ihm ein Gräuel. Wenn schon, dachte er oft, dann sollten die Treibhausbefürworter Recht behalten, denn er liebte nicht einfach nur Regen, er betete vor allem heiße, schwüle Tage mit viel Regen an, Tage, an denen Sonne und Regen sich abwechselten und ein feuchtwarmes Klima produzierten, ein Klima, das die Menschen zwang, sich leicht und gleichzeitig wasserfest zu kleiden, das und nichts anderes wünschte er sich. Nichts erregte ihn mehr als Frauen, die unter einem Regenmäntel kaum etwas trugen, der bloße Anblick einer Frau in einem schwarzen Lackmantel genügte, seinen Schwanz zum Stehen zu bringen. In seiner Vorstellung trugen die Frauen nie etwas darunter, mit bis unter das Kinn geschlossenen Mänteln täuschten sie Sittsamkeit nur vor, er allein wußte, wie es wirklich um sie stand. Ihre Mäntel waren meist zu kurz und ihre Schuhe zu hochhackig, als daß er darauf hereingefallen wäre, ihm könnten sie mit ihren kleinen Schritten und den unschuldig zu Boden gerichteten Blicken nichts vormachen.

Mit einem halbsteifen und leicht hin und her schwingenden Schwanz kehrte er in die Wohnung zurück, der kurze Ausflug seiner Gedanken ins Reich der Phantasie hatte wie ein Aphrodisiakum auf ihn gewirkt. Noch im Bad stand er ihm, sein roter, halb entblößter Kopf schob sich über den Beckenrand und schaute ihm bei der Rasur zu wie ein neugieriges Kind seinem Vater. Ein leichter Fischgeruch erinnerte ihn an die nächtliche Selbstbefriedigung, er konnte nicht anders, er mußte einfach wieder daran denken, wie vielen regenmantelbekleideten Frauen er heute begegnen würde. Auch er wird einen Regenmantel tragen, einen Trenchcoat alla Bogart, gleich ihm wird er sich einen Hut aufsetzen und seine Hände tief in die Taschen vergraben, und niemand würde je darauf kommen, daß er durch die Löcher in diesen Taschen mit sich selbst spielte. Er wußte, keine Frau wird sich beim Anblick seines glattrasierten Gesichts ihrer mütterlichen Gefühle entziehen können, nie ihm Leben würden sie hinter seinem Babygesicht einen alten Fummler vermuten, der nur darauf aus war, sie unsittlich zu berühren.

Noch war es nicht soweit, eine Ganzkörperrasur war wieder fällig. Unter der Dusche glitten seine Hände immer wieder gegen den Wuchs der Haare, außer Kopfhaaren duldete er keine anderen auf seiner Haut. Für ihn waren Körperhaare kein Merkmal der Männlichkeit, er betrachtete sie vielmehr als ein Relikt aus den Zeiten, als der Mensch noch nackt herumlief und keine Kleidung kannte. Ein moderner Mensch jedoch hatte keine Körperbehaarung mehr nötig, und er, ein am Anfang des 21. Jahrhunderts lebender Mann, war überzeugt, daß je weniger Haare ein Mensch aufzuweisen hatte, desto höher seine Kultur war. Von Anbeginn an hatte Homo Sapiens Kleidung als Ausdruck seiner Kultur betrachtet, die Felle wilder Tiere und die gewebten und gefärbten natürlichen Stoffe gipfelten nicht von ungefähr in einer Anzahl künstlicher Materialien, die heute das Herz jedes Kulturmenschen höher schlagen lassen. Natürlich, Barbaren lassen sich auch heutzutage noch Bärte wachsen und in primitive, womöglich unbehandelte Wolle kleiden, aber ein Mensch von wirklich hoher Kultur vermag nicht nur die Eleganz von Seide und Purpur zu schätzen, sondern auch die von Lack und Gummi.

Neben seiner Vorliebe für diese Stoffe, zeugte vor allem seine Abneigung gegen Körperbehaarung jeglicher Art von einem verfeinerten Empfinden für alles Schöne. Sicher, man könnte einwenden, er mochte glatte, rasierte Haut, weil er sonst seine ebenso glatte Gummianzüge nur schwer anziehen und tragen könnte, doch die Tatsache, daß er auch bei Frauen keine behaarten Mösen geschweige denn Beine duldete, zeigte, welch hohes Niveau er auch von seiner Umgebung verlangte. Die Entwicklung der Haute Couture und das in ihrem Fahrwasser vermehrte Auftreten von Lack- und Gummikleidung im Straßenbild unserer Tage, überzeugte ihn nun endgültig von stetigem Fortschritt der Menschheit, dem er, der schon vor Jahren Gummi trug, als Wegbereiter diente. Leider war die Zeit damals noch nicht reif gewesen, sie machte ihn zum Außenseiter und er mußte damit, wie Neuerer aller Epochen, einen hohen Preis bezahlen. Doch seine Einsamkeit schien ihm gering im Vergleich zu Schicksalen manch anderem Märtyrer der Menschheitsgeschichte, die, wie er, nichts anderes getan hatten, als ihrer Zeit voraus zu sein.

Dabei mochte er Menschen über alles. Freilich, er mochte nicht alle Menschen gleich gern - niemand kann das -, sondern nur die, die mit ihm auf gleicher kultureller Stufe standen, das heißt, er mochte Gleichgesinnte, oder genauer, er mochte besonders gern Frauen, die sich wie er rasierten und ausgefallene Kleidung trugen. Und heute, dem Nordseetief sei Dank, wird er wieder haufenweise Frauen in Regenmänteln treffen, er zweifelte nicht daran, daß etliche Geistesverwandte darunter sein würden. Als er sich in den engen Catsuit zwang, sah er im Geiste tausend Frauen das Gleiche tun. Gleich ihm zogen und zerrten sie an dem mehr oder minder weichen, mehr oder minder dünnen Gummi.

Sie waren ungeduldig und dachten wie er, wie viele Busse und U-Bahnen voller Menschen schon unterwegs waren, die Vorstellung, da fuhren manche nur mit einer dünnen Gummihaut bekleidet oder sogar ganz nackt unter ihren Mänteln, ließ ihre zitternden Hände Wolke auf Wolke von Puder verstreuen. Er bevorzugte einen zwischen den Beinen weit ausgeschnittenen, sonst aber sehr eng anliegenden Catsuit aus dünnem, hautfarbenen Gummi. Darüber zog eine ebenfalls an strategisch wichtiger Stelle offengelassene Flannelhose und ein T-Shirt an, die Gummistiefel und der helle Trenchcoat mit dem breitkrempigen Hut aus Leder, sowie ein schmales Diplomatenköfferchen komplettierten sein Outfit, das keine Tarnung, sondern eine Notwendigkeit war. Wie immer an solchen Tagen, wird er auch heute auf das ihn sonst elektrisierende Geräusch des aufeinanderreibenden Gummis verzichten und sich nur mit dem unvergleichlichen Gefühl auf seiner Haut begnügen müssen.

Schon als er der U-Bahn-Haltestelle zustrebte, taxierte er die in seinem Blickwinkel befindlichen Frauen auf ihre Eignung, ein Befummeln ohne Aufsehen über sich ergehen zu lassen. Erst auf dem Bahnsteig entdeckte er eine, die ihn in ihrem durchsichtigen Mantel sofort anzog, er mußte sich beeilen, um ihr beim Einsteigen möglichst nah zu sein. Beim Ein- und Aussteigen war das Risiko am geringsten, in dem allgemeinen Geschubse der Rush Hour konnte kaum eine Frau seine Hand auf ihrem Po als Absicht werten, und selbst die Schuld für das forsche Dringen seines Köfferchens zwischen ihre Beine konnte er im Notfall auf andere schieben.

Er machte zwar immer den ersten Schritt, doch alles Weitere kam auf die Reaktion der Frau an: protestierte sie, indem sie sich heftig umdrehte, ihn erbost ansah und womöglich noch ein paar Worte über unverschämte Menschen verlor, bevor sie von ihm abrückte, war die Frau für ihn gestorben. Auch diese hier warf ihm einen Blick über die Schulter zu, was eine ganz normale Reaktion bedeutete, da sie aber in seiner Nähe blieb, versuchte er es gleich wieder. Beim Beschleunigen drückte er sich an sie und lächelte entschuldigend, als sie ihn abermals ansah. Zur seiner Freude lächelte sie zurück, und so streifte seine Hand bei nächster Gelegenheit wie zufällig abermals ihren Hintern. Er lächelte und versuchte, sie nicht anzusehen, als er, anders als vorher, seine Hand nicht wieder zurückzog. Natürlich blieb seine Hand noch nicht mit vollem Gewicht auf ihrer Hinterbacke liegen, doch den Kontakt mußte sie auf jeden Fall spüren.

Sie schaute ihn lange an, doch er widerstand dem Drang, ihren Augen zu begegnen, tat den Gleichgültigen. Als sie sich darauf ein wenig von ihm wegbewegte, folgte ihr seine Hand, das heißt, nicht nur sie, auch er selbst folgte ihr, vielleicht, ja vielleicht bedrängte er sie sogar. Zweifellos hatte sich der Abstand zwischen ihnen beträchtlich verringert - er roch jetzt ihr Parfüm -, gleichwohl machte sie keine Anstalten, dem entgegenzuwirken. Er versuchte nun, sie mit seiner hoch an ihrer Hüfte liegenden Hand mehr an sich zu ziehen. Zu seiner Überraschung gab sie sofort nach, legte sogar ihre Hand auf die seine und hielt sie dort fest. Doch dies war wohl nur der Versuch, ihn in Sicherheit zu wiegen, schon im nächsten Augenblick nämlich, als eine Haltestelle kam, entwand sich die Frau ihm und stieg aus.

Er war verärgert über den plötzlichen Verlust der Beute, glaubte er doch genau zu wissen, wie es um sie stand. Die Frau hatte ganz offensichtlich nicht den Mut gehabt, Krach zu schlagen, er hätte sie sicher bis zur Endstation befummeln können, wenn sie nicht nahe der Tür, sondern mitten im Wagen stünden. Das hatte er schon oft erlebt: obwohl es ihnen unangenehm ist, lassen sich manche aus irgendwelchen Gründen lieber von wildfremden Männern betasten, als die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie jedenfalls wäre ein ideales Opfer gewesen, er mochte diese Art von stiller Gegenwehr, die zwar durchaus entschieden und kraftvoll sein konnte, doch die vor allem darum bemüht war, keinen Skandal zu provozieren. Nichts machte ihm mehr Freude, als eine junge, unerfahrene, möglicherweise durch seine Größe in Angst versetzte Frau vor allen Augen in seiner Gewalt zu wissen. Er fühlte mit, ahnte, wie schwer es für eine unsichere Frau sein konnte, einen teuer angezogenen, seriös wirkenden Mann zu beschuldigen, sie in unanständiger Weise berührt zu haben. Wenn er wie ein Landstreicher gekleidet wäre, keine Sekunde würde sie zögern, ihr Lassen-Sie-mich-Sie-Schwein auszustoßen. Es ist eben ein Unterschied, ob graumeliertes Haar gut frisiert ein frisch rasiertes oder ungekämmt ein bärtiges Gesicht umrahmt, und Menschen, die immer noch glauben, daß Kleider keine Leute machen, werden in solchen Momenten leichte und gerechte Beute ihres Irrglaubens, denn keine Frau, die etwas auf sich hält, würde sich je ohne Protest von einem Penner anfassen lassen, ganz gleich ob der früher mal ein Professor oder nur ein Politiker war.

Er war zwar weder das eine noch das andere, doch sein gut bezahlter Job ermöglichte ihm immerhin Dinge, die zu tun für einen Normalsterblichen einfach zu teuer wäre. Wer, wenn nicht ein Künstler wie er, kann sich heute noch leisten, unpünktlich oder mal auch gar nicht an seinem Arbeitsplatz zu erscheinen? Wer, außer ihm, kann zwei- oder dreistundenlang die U-Bahn-Linien rauf- und runterfahren und auf opferbereite Frauen warten? Wie zum Beispiel jetzt. Er mußte nicht unbedingt warten, er konnte auch aussteigen und vom Bahnsteig aus gleich wieder sein Glück versuchen, doch er blieb lieber passiv und sicherte sich lediglich einen Platz an der Tür an jener Seite des Wagens, von der er wußte, daß sie nur an den großen Haltestellen geöffnet wurde. Er wußte, daß er mit seiner vertrauenerweckenden Erscheinung eines Gentlemans gerade auf die Frauen am stärksten wirkte, die sich in der Menge unwohl fühlten und deswegen instinktiv nach Schutz suchten. Sobald er eine erblickte, die ihm geeignet schien, machte er Andeutungen, bei ihm wäre noch Platz frei, und wenn ihm kein Mann in die Quere kam und die Frau den ihr zugedachten Platz in der Ecke einnahm, begann er behutsam mit dem alten Spiel. Er ging nicht gleich voll an die Frau heran, aber wenn die Enge groß genug war, faßte er sie in einer Kurve, wie Halt suchend, am Arm. Am Anfang tat er das nur für einen Moment, aber wenn sie gut reagierte, glitt seine Hand beim nächsten Mal an ihrem Arm entlang, bis sie an ihrer Hüfte ihren vorläufigen Endpunkt erreichte. Das war eine kritische Stelle und viele widersetzten sich, indem sie seine Hand einfach wegschoben, vielleicht auch etwas dazu sagten, doch es gab ab und zu auch welche, die seine Annäherung ohne mit den Wimpern zu zucken duldeten.

Gerade stand er hinter einer recht üppig ausgestatteten Frau, die zwar keinen Regenmantel trug, dafür aber eine Jacke aus schwarzem Lack und einen ebensolchen Minirock anhatte, der kaum ihren knackigen Hintern bedeckte. Obwohl sie bereits einmal seine Hand von ihrem Arsch weggescheucht hatte, versuchte er es ein zweites Mal. Auch diesmal geschah das Gleiche, aber weil sie es ohne Begleitmusik der Sprache tat, ließ er sich nicht entmutigen. Um sich Gewißheit über ihre Stimmung zu verschaffen, stelle er sein Köfferchen ab und glitt beim Wiederaufrichten mit dem Handrücken über die ganze Länge ihrer Beine. Sie preßte ihre Schenkel reflexartig zuerst zusammen, stellte sie aber schon im nächsten Augenblick wieder weit auseinander, so daß sie, als er oben angelangt war, breiter dastand als zuvor. Es war nur seiner Erfahrung zu verdanken, daß er nicht zögerte und ihr von hinten sofort zwischen die Schenkel und an die Möse griff. Als er dort auf nackte Haut statt auf Baumwolle traf, wußte er, daß er richtig gehandelt hatte. Jetzt konnte ihm nichts mehr passieren, denn mit einer nackten Möse läßt sich schlecht behaupten, er hätte ihr an die Wäsche gewollt, zu leicht könnte er sie der Lüge überführen, und welche Frau traut sich schon, öffentlich zuzugeben, sie hätte unter einem derart kurzen Rock keinen Slip an.

Gleichwohl ließ er zunächst von ihr ab, die Stellung war ihm zu unbequem. Mit einem Arm umfaßte und drückte er sie dann von hinten an sich, während er mit dem anderen unter ihrem Rock verschwand, um so von der Seite leichter an ihr Geschlecht zu kommen. Er fand es glatt rasiert, und als er mit seinen Fingerkuppen kurz darüber strich, merkte er, wie ihr zwischen den dicht geschlossenen großen die kleinen Schamlippen heraushingen. Das kam einer Einladung gleich, er nahm die Lippen zwischen seine Zeige- und Mittelfinger und zog an ihnen. Sie stöhnte jedes Mal auf, doch weil die Lippen schon bald recht glitschig wurden, entschlüpften sie seinem Griff und ihr Stöhnen hatte ein Ende.

Während er seine schleimig gewordenen Finger an ihrem Hügel zu trocknen versuchte, blieb sie nicht untätig. Sie zwängte ihren Arm zwischen sich und ihn nach hinten, es vergingen kaum fünf Sekunden und sie hatte seinen Schwanz gefunden. Als sie ihm die Eier leicht zusammendrückte, war auch er nicht mehr zu halten. Er schob ihr zwei Finger auf einmal hinein, der Lärm des fahrenden Zuges übertönte zum Glück ihr lautes Aufstöhnen. Mit dem Gesicht halb zur Tür gewandt stand sie vor ihm in der rechten Ecke, sein Rücken und der weite Mantel bildeten den Sichtschutz, für jeden der hinschaute mußte klar sein, daß sich da nur zwei Verliebte eng aneinderschmiegten und nicht gestört werden wollten. Es würde jedem auch sehr schwer fallen, sie zu stören, denn selbst als an einer Haltestelle die Tür geöffnet wurde, ließen sie nicht voneinander ab. Die Frau hatte ihren Kopf rückwärts auf seine Schulter gelegt und schien im Stehen zu träumen, keiner von beiden machte den Eindruck, daß sie die dicht an ihnen heraus- und hereinströmenden Menschen überhaupt bemerkten. Die allerdings waren schon erstaunt, beim Eintreten eine hochgewachsene junge Frau vorzufinden, die in hochhackigen Schuhen breitgegrätscht an einem Mann lehnte und es ganz offensichtlich genoß, von seiner Hand liebkost zu werden. Doch es war nicht die in ihrer Möse wühlende Hand, die von vorne unter dem steifen Rock gar nicht zu sehen war, vielmehr sorgte die andere, ihre Titte umschließende Hand, für das Aufsehen.

Doch, wenn man von ein paar älteren Herrschaften, die etwas von den heutigen Zeiten murmelten, absah, nahm daran niemand wirklich Anstoß. Es war paradox, aber das einzig Offenkundige seines Tuns, nämlich das Kneten ihrer Brust, verhinderte, daß die Leute das wirklich Schamlose wahrnahmen. Vielleicht vermuteten sie es - das Hin und Her ihrer Hand unter seinem Mantel konnte zumindest für die Nahstehenden eigentlich nicht zu übersehen sein -, doch keiner traute sich, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Das war für ihn nichts Neues, die meisten Menschen schauten lieber schweigend weg anstatt zu protestieren, nur ganz, ganz selten fand sich mal jemand, der laut seinen Unmut äußerte.

Und gerade dieses Schweigen der Zuschauer beflügelte ihn. Nichts war schöner für ihn, als zu wissen, da schauen drei, fünf oder noch mehr Leute zu, wie er eine Frau befingerte. Er wichste sie jetzt heftiger, und jedes Mal, wenn er aus den Augenwinkeln sah, wie jemand sich aus Scham, bei solchem Tun anwesend zu sein, zur Seite drehte, trieb er ihr seine Finger noch tiefer hinein. Sie triefte bereits und die schmatzenden Geräusche, die sie manchmal von sich gab, waren denen ihres zusammengeknautschten Rockes so ähnlich, daß er meinte, gleich kommen zu müssen. Zweifellos war er an die Richtige geraten, er spürte unter seiner ihre Titte knetenden Hand das glatte Gummi ihres Unterhemdes. Sie hatte seinen Schwanz nach unten gebogen und wichste ihn nun mit kurzen, kraftvollen Bewegungen. Ihre ihn fest umschließende Faust trieb ihn fast zum Wahnsinn, und als sie auf seine geflüsterte Bitte, mit ihm doch etwas behutsamer umzugehen, nicht reagierte, griff er nach ihrem Kitzler und fing an, ihn zwischen den Daumen und Zeigefinger hin und her zu rollen. Sie bockte, versuchte mit heftigen Beckenstößen der sie quälenden Hand zu entkommen, doch sie dachte offenbar nicht daran, ihren eigenen Griff zu lockern. Im Gegenteil. Als ob sie ihn zwingen wollte, von ihr abzulassen, krallte sie ihm die Fingernägel noch tiefer in das Fleisch, es entstand ein kurzer, heftiger und stummer Kampf.

Sie näherten sich der Endstation und die wenige Fahrgäste, die noch im Wagen waren, schienen keine Notiz von diesem Kampf zu nehmen. Alle saßen sie weit entfernt, nur ein Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren stand ihnen so nah, daß es das Ringen und das Keuchen sehen und hören konnte. Die krampfhaft vor der Brust gehaltene Mappe, auf der unschwer der Name einer Schule zu lesen war, wies das Mädchen als eine Schülerin aus, die es offensichtlich versäumt hatte, vor zwei oder drei Stationen zusammen mit ihren Mitschülern auszusteigen.

Vor den Augen dieser einzigen Zuschauerin kämpften sie verbissen miteinander, keiner schien zunächst aufgeben zu wollen. Sie atmeten kaum noch, und wenn, dann war das eher ein nach Atem ringen und Schnaufen, die Frau jedenfalls japste nur noch nach Luft, das Zwirbeln ihres Kitzler jagte ihr offenbar einen Schauer nach dem anderen durch den Leib. Als sie plötzlich seinen Schwanz losließ, glaubte er sich schon Sieger und lächelte wie ein solcher das zuschauende Mädchen an, doch die mit scharfen Fingernägeln bewehrte Hand der Frau suchte nur nach neuem Fleisch, das sie malträtieren könnte. Ihre Finger legten sich um seinen Sack und ehe er sich versah, drückte sie ihm die Eier so fest zusammen, daß es ihm auf der Stelle kam. Es nütze nichts, daß er sich von ihr wegschob, sie ließ einfach nicht locker und zog ihm den Sack, den sie fest in ihrer Faust hielt, mitsamt spuckendem Schwanz aus dem Versteck seines Mantels heraus. Natürlich warf er sich sofort auf die Frau zurück, doch ein kurzer Blick zu dem Mädchen, das mit weit aufgerissenen Augen auf seine Mitte starrte, sagte ihm, daß es bereits zu spät war.

Es gab keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten. Um sich selbst am Schreien zu hindern, biß er bedenkenlos in den Nacken der Frau und ließ seiner Lust freien Lauf. Als der Zug zum Stehen kam und die Tür sich öffnete, preßten sich ihre zuckenden Leiber ein letztes Mal aneinander, dann erlahmten die bis dahin so geschäftigen Hände. Schweigend löste die Frau sich aus seiner Umarmung und ging. Sie ging fort und das feuchte Schimmern der Spuren seiner Lust an ihren Beinen war das Letzte, was er von ihr sah.

Sie drehte sich nicht um.

 

Schön, mal wieder eine typische Geschichte von dir zu lesen, Dion. Auch "Ein Sommer nach Maß" zeichnet sich durch die in diesem Fall wohltuende völlige Abwesenheit jeder Romantik und das Plädoyer für Lust unabhängig von komplexen emotionalen Beziehungen aus.

Wie in "Dienstagstrinker" und "Jagdfieber" (mit einer ganz ähnlichen Großwetterlage als notwendiger Bedingung) zeichnest du auch hier das Porträt eines erotischen Außenseiters akribisch und mit fast wissenschaftlicher Distanz und Sachlichkeit. Und selbst die eingeschworensten Anhänger von Bambisex werden zugeben müssen, dass dein erotischer Plot verdammt heiß ist. Er wirkt beileibe nicht sympathisch, dein alter Fuchs von Latex-Fetischist, und trotzdem kommt man als Leser nicht umhin, mit ihm auf der Fährte zu fiebern.

Damit komme ich zum kritischen Teil meines Kommentars: Für meinen Geschmack unterbrichst du die Spannungslinie manchmal unnötig, und zwar durch die - ich nenn sie mal so - kurzen Exkurse in die Kulturgeschichte wie z.B.

Ein moderner Mensch jedoch hatte keine Körperbehaarung mehr nötig, und er, ein am Anfang des 21. Jahrhunderts lebender Mann, war überzeugt, daß je weniger Haare ein Mensch aufzuweisen hatte, desto höher seine Kultur war. Von Anbeginn an hatte Homo Sapiens Kleidung als Ausdruck seiner Kultur betrachtet, die Felle wilder Tiere und die gewebten und gefärbten natürlichen Stoffe gipfelten nicht von ungefähr in einer Anzahl künstlicher Materialien, die heute das Herz jedes Kulturmenschen höher schlagen lassen.

Da würde ich die Gedankenwelt des Prot um der Suspense willen etwas straffen.

Ein paar prima Formulierungen sind dir gelungen, wie z.B.

"... denn mit einer nackten Möse läßt sich schlecht behaupten, er hätte ihr an die Wäsche gewollt..."
und
"Noch im Bad stand er ihm, sein roter, halb entblößter Kopf schob sich über den Beckenrand und schaute ihm bei der Rasur zu wie ein neugieriges Kind seinem Vater."

Interessant sind außerdem die beiden Phänomene, die du beschreibst und die deinem Helden sein Tun erst ermöglichen: Tatsächlich ist es nicht selbstverständlich, dass Frauen bei sexuellen Übergriffen von Unbekannten dies sofort der Öffentlichkeit mitteilen, und tatsächlich ist die Reaktion der Öffentlichkeit auf "obszönes" Verhalten viel eher Abwenden und Weggucken als Eingreifen, auch wenn eigene Schamgrenzen verletzt werden. So wie ich selbst diskret weggucke, wenn ein Mann an eine Hauswand uriniert, obwohl ich es im wahrsten Wortsinn unter aller Sau finde. Ich freu mich schon auf die eventuelle Folgediskussion.

Danke für die Abendunterhaltung!

Chica

 

Hallo Dion,
Die Unverschämthei mit die der Gummi-Fetischist in der Öffentlichkeit zur Sache geht, ist in meinen Augen auch erotisch für Nicht-Fetischisten. Gerade das Unerwartete, eine Gelegenheit geboten zu bekommen ist prickelnd und gibt dem Leser die Gelegenheit zur Identifikation mit dem sonst so fies charakterisierten Fetischisten.
Die Frau mit der es schließlich treibt, geht schließlich auch nicht schonungslos mit ihm um. Mir hat die Geschichte gefallen, denn die sexuelle Provokation hast du auf saubere Art erotisch gezaubert.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Kann schon sein, Chica, dass ich die Rechtfertigung des Prot für sein Sosein nicht optimal rübergebracht habe, anscheinend kann ich’s nicht besser. Die Geschichte ist schon ein bisschen älter, aber sie passt zu der Diskussion im „Was ist Wahrheit?“-Thread, wo es auch darum geht, dass ein jeder sich sein eigenes Weltbild zusammen bastelt, vor allem, um vor sich selbst zu bestehen.

Und es stimmt irgendwie, dass bei mir das Wetter fast immer eine Rolle spielt – vor ein paar Wochen wurde im Literaturbüro hier in München ein Stück von mir szenisch gelesen, und siehe da, es wird auch darin Bezug auf das Wetter genommen, mir ist das komischer Weise gar nicht so bewusst gewesen -, dass dir das aufgefallen ist ehrt mich, bald kennst du mich bzw. meine Geschichten besser als ich.

Ja, Goldene Dame, man muss kein Fetischist sein, um mit diesem Fiesling zu fühlen. Sie haben schon was drauf, diese sonderbaren Menschen - deswegen liebe ich sie ja so -, und so lange dabei niemand ernstlich zu Schaden kommt, sollen sie von mir aus tun und lassen, was sie wollen – so gibt es ab und zu wenigstens was zu sehen in der Stadt, nicht wahr?

Dank fürs Lesen und Kommentieren an euch beide.

Dion

 

Hallo Dion,

eine Geschichte, eine Geschichte, möchte ich jubeln angesichts deines "maßvollen Sommers" ;).
Und dazu eine angenehm respektlose erotische Geschichte über einen Außenseite mit ungewöhnlichen Vorlieben. Ein Prot, der nicht unbedingt sympatisch ist, mit dem man aber trotzdem mitfiebern kann. Weniger als seine Vorliebe stört mich allerdings sein elitäres Gehabe, auch wenn das in der Geschichte folgerichtig entsteht.
Eiskalt nutzt er menschliche und gesellschaftliche Schwächen für sich aus, nach denen unsichere Frauen lieber still halten, als einem gut gekleidetem Mann in der Bahn öffentlich eine zu scheuern, selbst dann, wenn von "Versehen" keine Rede mehr sein kann. Schön, wenn er auf seiner Tour dann mal eine trifft, die es offensichtlich genießt, was er mit ihr anstellt.

Insofern hast du einen gelungenen Spagat geschafft, eine sexuelle Spielart zu beschreiben, die nicht völlig zu Unrecht in der Gesellschaft auf Verurteilung stößt (Die Spielart, nicht die Menschen), ihr aber doch zu einer kurzfristigen Befriedigung zu verhelfen.

Einige der Exkursionen sind tatsächlich etwas lang, wie Chica schon anmerkte. Ansonsten hat auch mir deine Geschichte gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Insofern hast du einen gelungenen Spagat geschafft, eine sexuelle Spielart zu beschreiben, die nicht völlig zu Unrecht in der Gesellschaft auf Verurteilung stößt (Die Spielart, nicht die Menschen), ihr aber doch zu einer kurzfristigen Befriedigung zu verhelfen.
Tja, sim, es gibt Solche und Solche, keiner gleicht dem anderen. Das ist ja das Schöne in unserem Leben, es gibt immer was Neues zu sehen und zu erleben. Stell’ dir vor, wir wären alle gleich, dachten alle gleich, hätten alle die gleichen Vorlieben. Das wäre kein Paradies, das wäre Langweile pur.

Es sind immer die Nichtangepassten, die Bewegung ins Spiel bringen. Nicht das Rasenmähen am Samstag ist interessant, sondern die Uhrzeit, zu der es geschieht. Sagen wir um 1 Uhr Mittags. Selbst wenn keine schlafenden Kinder in der Nachbarschaft wären, es fände sich 100% jemand, der dir sagte, dass das verboten sei. Vielleicht würde er sogar sagen, ihn störe das ja nicht direkt, aber die anderen könnten sich gestört fühlen und überhaupt, das gehöre sich einfach nicht.

Meines Protagonisten Tun ist ebenfalls verboten. Eigentlich. Aber was soll so einer denn tun, wenn es ihn überkommt? Die potentiellen Opfer fragen, ob er sie befummeln darf? Oder zum Arzt gehen, damit er so wird wie alle anderen?

Und außerdem: es scheint wieder die Sonne, es sind 30 Grad draußen, in Gummiunterwäsche jetzt herum zu laufen dürfte Strafe genug sein, im Leben gleicht sich alles aus, nicht wahr? Aber vielleicht irre ich mich, vielleicht ist das Schwitzen darin überhaupt das Höchste der Gefühle.

Wie man’s auch dreht, es wird wieder nichts mit der gerechten Strafe.

Trotzdem danke fürs Lesen und Kommentieren.

Dion

 

Hallo Dion,

so ganz kann ich nicht nachvollziehen, wie du aus meiner Antwort auf die Idee kommst, ich hätte eine gerechte Strafe gefordert, oder würde mir die Uniformität der Menschen wünschen?

Lieben Gruß, sim

 

Das Ganze zielte nicht auf dich, sim. Jetzt, im Nachhinein, kann ich feststellen: ich habe den Thread wohl nur benutzt, um wieder einmal meinen Standpunkt an den Mann/Frau zu bringen, das allgemeine Geschwafel von mir zielte auf niemand, oder wenn doch, dann auf uns alle, mich inklusive.

Dion

 

Eine Geschichte nach Maß

Hallo Dion,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: Erotisch, direkt, kalkuliert und einnehmend.
Die Überheblichkeit des Prot ist zwar etwas nervig, aber komplettiert das Gesamtbild seines Wesens.

Als Bewohnerin einer ländlichen Gegend mit nur wenig U-und Straßenbahn-Fahrerfahrung laufen mir nicht täglich solche Gestalten über den Weg. Bei den nächsten Trenchcoatträgern jedoch werde ich doch mal ein etwas aufmerksameres Auge auf sie werfen ;).

Gerne gelesen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Du, bernadette, scheinst eine der Wenigen zu sein, die sich trauen, auch mehr als ein Jahr alte Geschichten zu lesen und zu kommentieren. Das kann unverhoffte Reaktionen seitens der AutorInnen hervorrufen – in etwa: „nun ja, die Geschichte stammt aus meiner Anfangszeit bei kg.de, heute würde ich sie anders schreiben, vielen Dank, daß du sie trotzdem gelesen hast“ –, doch von mir wirst du Solches nicht lesen: Es freut mich immer, wenn „alte“ Geschichte gelesen und kommentiert werden - vor allem, wenn sie von mir sind :D -, durchbricht man so ja dieses unselige Starren auf das Neue: Wie in den Zeitungen will man auch hier im Forum immer nur das Neueste lesen, schon ein paar Tage oder Wochen alte Geschichten haben keine Chance mehr, beachtet zu werden.

Aber das ist menschlich, auch mein Protagonist würde wahrscheinlich die gleiche Beute nicht zweimal haben wollen, auch er giert nach Neuem und Nochnichtdagewesenem, obwohl es ihm klar sein müßte, daß es wirklich Neues nicht geben kann – es gibt nur Altes in immer neuen Variationen, sprich Verkleidungen.

Daß dir diese Geschichte gefallen hat und das auch noch öffentlich äußerst, ehrt dich sehr, denn das ist nicht selbstverständlich, auf diese Geschichte habe ich von der weiblichen Seite bei anderen Gelegenheiten oft nur Kritik bekommen: „Wie kannst du nur Sympathien für so einen Menschen hegen!“ oder „Daß du eine Schülerin zuschauen läßt, grenzt an Kindermißbrauch – sie wird einen Schock fürs Leben davon tragen!“ oder „Typisch Mann, die Frauen und ihre Gefühle sind ihm völlig egal, nur sein Vergnügen zählt!“ oder „Es mag sein, daß es Frauen gibt, die sich gerne befummeln lassen, aber die sind dann krank, deine Geschichte aber stellt dieses Verhalten als normal hin – das darf nicht sein!“

Das sind nicht etwa nur Kommentare von strengen MoralistInnen, auch eine SadoMaso-Zeitschrift (Motto: SM aus der Szene für die Szene) hat diese Geschichte nur mit einer Veränderung veröffentlicht: Aus der 16-jährigen zuschauenden Schülerin haben sie eine 18-jährige Studentin gemacht. Als ob nicht auch eine wesentlich jüngere Person Zeuge einer solchen Szene werden könnte! Du hast recht, sagten sie mir auf meinen Einwand, in der Realität kann Solches passieren, aber darüber schreiben darf man nicht, nicht in unserer Zeitschrift, wir wollen nicht wegen dir auf den Index kommen, entweder du akzeptierst die Änderung oder wir drucken die Geschichte nicht.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Dion

PS:

bernadette schrieb:
Als Bewohnerin einer ländlichen Gegend mit nur wenig U-und Straßenbahn-Fahrerfahrung laufen mir nicht täglich solche Gestalten über den Weg. Bei den nächsten Trenchcoatträgern jedoch werde ich doch mal ein etwas aufmerksameres Auge auf sie werfen ;)
Wie darf ich das verstehen, bernadette: Willst du das Opfer spielen oder nur Zuschauerin sein? Wie du auch antwortest, es wird schwer für dich, noch als moralisch einwandfrei beurteilt zu werden. :D

 

Da hat sich aber noch ein Rechtschreibfehler eingeschlichen; hat vorher ein sechsjähriges Mädchen im Bus gestanden?

Dion schrieb:
sechszehn Jahren

Gruß, Matthias

 

DrWinter schrieb:
Da hat sich aber noch ein Rechtschreibfehler eingeschlichen; hat vorher ein sechsjähriges Mädchen im Bus gestanden?
Ich sehe keinen Rechtschreibfehler - bin auch der Autor, nicht? - und ein sechsjähriges Mädchen stand noch nie im Bus, und auch nicht in der U-Bahn, jedenfalls nicht in dieser Geschichte, obwohl es durchaus stehen könnte. :D

Danke trotzdem fürs Lesen und Kommentieren.

Dion

 

nur ein Mädchen von vielleicht sechszehn Jahren stand ihnen so nah, daß es das Ringen und das Keuchen sehen und hören konnte
Na, da helfe ich doch mal aus. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Danke, sim, ist mir echt peinlich, daß ich zweimal auf den gleichen Fehler aufmerksam gemacht werden mußte. Das Tollste war, daß ich den Fehler zwar sah, aber nicht auf meinen Text bezog - dachte wohl, so etwas mache ich nicht. :Pfeif: Aber wahrscheinlich habe ich an gar nichts gedacht, andererseits, heute ist ja Vatertag, heute kann man sich als Mann jeden Blödsinn erlauben. Und morgen auch noch - wegen Nachwirkungen! :D

Da sind Ausreden, was!?

 

Wie jeden Morgen galt auch heute sein erster Blick dem Himmel.
solche Sätze mag ich nie. Sein erster Blick gilt ja eh der Zimmerdecke (bzw. Wand, wenn er auf der Seite aufwacht). Es sei denn, er schläft unter freiem Himmel. ;) Ich weiß natürlich, was du damit meinst, aber da geht der Pedant mit mir einfach durch ...

Hi Dion,

liest sich wie eine Pornogeschichte.

Ich nehme mal an, dass der prot auf eine andere Weise keinen Orgasmus oder keine Freude daran bekommt/genießen kann? Das wäre zumindest für mich der einzige erkennbare Sinn der Geschichte. Lasse mich aber gerne belehren. :)

Tserk!
P.S: Fehlerliste kommt per PN.

 

Ja, ab und zu bist du schon pedantisch, Tserk, aber das hält sich in Grenzen und ist zu verkraften, auch weil du es fast nie versäumst, selbst darauf hinzuweisen.

Tserk schrieb:
liest sich wie eine Pornogeschichte.
Weißt du, Tserk, wie ein Staatsanwalt feststellt, ob es sich bei einer Geschichte um Pornographie handelt? In dem er beim Lesen auf seinen kleinen Freund achtet: Erhebt er sich, dann liest er Pornografisches, so einfach ist das – für einen Staatsanwalt natürlich, bei Staatsanwältinnen dürfte das vermutlich nicht so einfach sein. :D


Tserk schrieb:
Ich nehme mal an, dass der prot auf eine andere Weise keinen Orgasmus oder keine Freude daran bekommt/genießen kann? Das wäre zumindest für mich der einzige erkennbare Sinn der Geschichte. Lasse mich aber gerne belehren. :)
Ja, er ist ein Fetischist - ohne Latex kein Orgasmus -, aber der Sinn der Geschichte ist es nicht, das zu zeigen. Vielmehr soll diese kleine Geschichte ein wenig helfen, auch in diesen Menschen Menschen zu sehen, die bis auf eine kleine Abweichung ja so sind wie du und ich.

Und von dieser kleinen Abweichung - und dem Umgang der Gesellschaft mit ihr! – handelt diese Geschichte. Es ist der Versuch, uns die Gefühlswelt eines Fetischisten näherzubringen und gleichzeitig zu zeigen, wie wir anderen, also die Nichtgummifetischsten, reagieren, wenn seine und unsere Welt zusammenstoßen.

Ich danke dir fürs Lesen, Kommentieren und die lange Korrekturliste – ich habe alle deine RS-Vorschläge übernommen.

Dion

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dion,

diese KG ist in meinem "To do"-Stapel immer wieder nach unten gerutscht. Zum einen, weil ich sie vor der endgültigen Kritik noch einmal lesen wollte (das ist nun geschehen), und zum anderen, weil ich mir noch nicht sicher war, wie ich jene seltsame Faszination in Worte kleiden sollte, die ich beim Lesen der Geschichte empfand. Ob es mir jetzt gelingt? Schauen wir mal.

Um einen klaren Kommentar hinzukriegen, habe ich mir keine andere Kritik zu der KG durchgelesen - das schon mal vorweg.

So. Die Geschichte ist in einer atemberaubenden Konsequenz geschrieben und drückt sich eigentlich in keiner Passage vor Klarheit. Nirgendwo wird mal ausgewichen oder der Versuch unternommen, in halbherzige Nebensächlichkeiten zu flüchten. So, wie der Prot seinen Fetischismus unbeirrt durchzieht, so hast auch du als Autor dieses Thema durchgezogen. Beeindruckend! Und mir als Leser teilst du die Rolle des Voyeurs zu, und ich muss mich im Lauf der Handlung entscheiden, ob ich diese Rolle akzeptiere und wie ich diese Rolle ausfülle - in letzter Konsequenz sogar mit der Möglichkeit, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, wo mich die Handlung über den Konflikt hinausträgt, ob ich mich auch nur irgendwie mit der Passion des Prots identifizieren kann und will, zu dem Punkt, da ich nahezu unbewusst damit beginne, genau das einfach zu tun.

Ich darf dazu mal ein Bespiel nennen. In dem Film Frenzy von Alfred Hitchcock (vielleicht kennst du den ja) versucht der Schauspieler Barry Foster in der Rolle des Frauenmörders Bob Rusk in einer unglaublich intensiv und dramatisch gefilmten und geschnittenen Szene einer Frauenleiche seine Krawattennadel aus der totenstarren Hand zu entwenden, die ihn als Täter entlarven würde. Diese Szene spielt auf der Ladefläche eines kleinen Lieferwagens und die Leiche liegt unter einem Berg Kartoffeln. Als Zuschauer beginnt man (jedenfalls mir ging das so) irgendwann völlig abartig mitzufiebern und hofft, dass er diese verdammte Nadel endlich irgendwie aus der Hand der Leiche heraus kriegt. Es gelingt ihm schließlich und man stellt erschrocken fest, dass man darüber erleichtert ist. Eine unheimliche Manipulation.

Ähnlich hast du mich als Leser mit deiner Geschichte manipuliert. Das muss man erst einmal so hinkriegen! Ich zolle dir höchsten Respekt für diese außergewöhnliche Thematik, und dass du den dafür genau notwendigen Stil absolut treffend hinbekommen hast.

Es ist sicher leicht, Leser mit gängigen Themen bei der Stange (hähä) zu halten, mit Liebeskummer, Unverständnis der Generationen, mit Weltschmerz und dem Begehren einer unerreichbaren Person. Das hat genügend Idendifikationspotential, um den Leser anzusprechen. Aber auf diese Weise, mit dieser Passion und diesem Prot eine wirklich unterhaltsame KG abzuliefern, halte ich für eine besondere Leistung.

Ich glaube, ich konnte weitgehend tatsächlich das ausdrücken, was ich dazu schreiben wollte.

Seitdem ich diese Geschichte las, habe ich bei meinen Bus und Bahnfahrten immer einen kleinen, schmutzigen Hintergedanken in meinem Kopf - aber ich bin ein sehr disziplinierter Mensch und belasse es dabei.

Grüße von Rick

 

Ja, Rick, diese Geschichte drängt den Leser in die Rolle des Voyeurs, denn die des Protagonisten ist nicht leicht nachzuvollziehen, und wenn, dann wahrscheinlich nur von Männern :D – nein, das stimmt nicht ganz, ich hab’s gerade gelesen: Alle 3 Frauen, die diese Geschichte kommentiert haben, fanden sie auch erotisch.

Die besten Geschichten sind für mich immer die, die einen eindeutigen Protagonisten haben und in denen der Erzähler sich darauf konzentriert, alles nur aus diesen einen Blickwinkel zu sehen bzw. zu erklären. Sind die Gedanken und Handlungen des Prots zwar abwegig, doch in sich schlüssig, so kann sich der Leser nur schwer dem Sog des Erzählten entziehen – alles erscheint ja so wunderbar logisch! -, und nach und nach entsteht vor dem inneren Auge eine eigene Welt: Man vergißt, das man sie durch die rosarote Brille des Prot sieht. Und so kann es vorkommen, daß man wie bei Hitchcock mit dem Mörder mitfiebert: Es zählt nur dieser eine Augeblick, alles andere ist ausgeblendet.

Mit dieser Geschichte Ähnliches bei dir erzeugt zu haben, ehrt mich ungemein.

Ich danke dir fürs Lesen und Kommentieren.

Dion

PS: Ich wünsche dir noch viele unterhaltsame Bus- und Bahnfahrten, doch schau zu, daß du ob des Nachdenkens über die sich eventuell bietende Abendteuer nicht den Ausstieg verpaßt! Gedenke der Schülerin!

 

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