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Ein Sommernachtstraum

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15.05.2005
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Ein Sommernachtstraum

Ein Sommernachtstraum

Wollüstig riss sie mir die Kleider vom Leib und warf sie auf den Boden. Im Bett erkundeten meine Lippen jeden Zentimeter ihres Körpers, angefangen bei ihren zarten Ohren, über die höchsten Berge, bis in die Tiefen der Wälder ihres Unterleibes. Die Kerzen im Raum erwärmten die Luft um uns enorm. Wir schwitzten, aber das machte den Akt nur noch reizvoller. Langsam massierte ich ihren glänzenden Busen und saugte gefühlvoll an ihren Brustwarzen. Dann küsste ich sie auf den Mund und wir kamen zusammen.
Ich bewegte mich rhythmisch auf und ab und das unbeschreibliche Gefühl, das dabei entstand entführte mich in eine andere Welt. Ich sah mich auf einer weitläufigen, grünen Wiese, deren Blumen allesamt blühten und einen wohligen, süßlichen Geruch ausströmten. Immer wieder ließen sich Bienen auf den Blumen nieder und taten ihren Dienst. Am Himmel flogen einige Vögel vorüber und zwitscherten. Als ich wieder zur Erde schaute war die Wiese verschwunden, statt dessen formte sich eine ausgedehnte Schwärze um mich. Es war das Weltall. Ich fühlte mich frei, allen Ketten entledigt und bereit zu machen was ich wollte. Im nächsten Augenblick hielt ich eine große Waffe in meiner Hand, mein Körper war durchtrainierter denn je. Um mich tauchte die Szenerie von Miami auf. Nun war ich der kühne Cop, der sich von seinen Vorgesetzten nichts sagen ließ und die bösen Buben lieber abknallte, anstatt sie zu verhaften. Es dauerte nicht lange, bis ich den ersten Verbrecher entdeckte. Er rannte maskiert aus einer Bank, sofort nahm ich die Verfolgung auf und stellte ihn in einer Sackgasse, meine Waffe, eine fünfundvierziger Magnum, auf ihn gerichtet. Diesen Sieg wollte ich auskosten. Plötzlich löste sich der Schuss, das war zu früh, aber egal, er hatte sein Ziel getroffen. Keuchend rollte ich mich von ihr und zündete mir eine Zigarette an, stolz auf meine Männlichkeit.
„War das nicht unglaublich?“, fragte ich zu ihr gewandt.
Erst verdrehte sie die Augen, was ich nicht verstand, aber dann lächelte sie matt und sagte leise, fast zu sich selbst: „Ja, das waren die besten fünfzehn Sekunden meines Lebens“.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe erst überlegt, ob ich diese Geschichte hier niederschreiben kann, dachte aber dann, dass es ok ist, da sie auch in meinem Deutschkurs (der ebenfalls Minderjährige beherbergt) akzeptiert und sogar für sehr gut befunden wurde.

Achso: Mit diesem Thread sag ich natürlich auch mal ganz lieb "Hallo" :)

 

Hi Tezet,

herzlich Willkommen auf KG.de. :)

Deinen Text konnte man gut runterlesen; die Phantasien waren zwar etwas behäbig; aber jeder empfindet das nun einmal anders :D.

Wollüstig riss sie mir die Kleider vom Leib

welcher Mann träumt nicht von so einem Weib... :D

Dann küsste ich sie auf den Mund und wir kamen zusammen.

Ich dachte zuerst, beide hätten gleichzeitig einen Orgasmus...

bis ich dann las:

Plötzlich löste sich der Schuss, das war zu früh, aber egal, er hatte sein Ziel getroffen.

diesen Einschub müsste dich eigentlich dazu bewegen, das ganze unter Satire zu posten ;) - spätestens aber dann beim letzten Absatz.

Lieber Gruß
ber

 

Ja, der Text ist natürlich durch und durch satirisch. Aber ich dachte mir, auf Grund des ersten Absatzes stecke ich es erstmal in den Erotikbereich. :)

Was genau meinst du mit "behäbig"?

 

Naja, grüne Wiese... Bienchen, die bestäuben und Honig suchen...Vogelgezwitscher..etwas Kosmos und Verbrecher jagen... in einen Traum könnte man schon etwas abgedrehtere Situationen einbauen...das ist für mich behäbig :).

 

@ Sunflower: Wo steht denn, dass ich ein Kerl bin? :)
Miami ist eine Anspielung auf Miami Vice (wie gesagt, das mit den coolen Cops :P )
Der geklaute Titel sollte die Ironie auf die Spitze treiben, was hätte sich da besser geeignet, als ein Titel Sheakspeares´. :D

@ Bernadette: Bienchen und Blümchen sind natürlich Symbole, die man leicht versteht. Ich wollte da keine tiefgründigen Chiffren einbauen, da ich glaube, es hätte dem Text seine Einheit genommen.
Was den Rest des Traums angeht, so sollte er natürlich sehr simpel gestrickt sein. Die typischen Männerträume halt, wie man sie aus schlechten Büchern und Filmen kennt. Ich wusste nicht, wie ich dieses Bild besser ironisieren sollte.

 

Wo steht denn, dass ich ein Kerl bin? :)

Keuchend rollte ich mich von ihr und zündete mir eine Zigarette an, stolz auf meine Männlichkeit.

Du musst unbedingt dich als Person von dem Protoganisten unterscheiden.
Sue meinte natürlich den zweiteren bei ihren Ausführungen.

 

Sue Sunflower schrieb:
nun ja, wahrscheinlich kann ich mich als Mädel da nicht so reindenken in solche Assoziationen ;) :p

Wenn sie sich "als Mädel" nicht in die Art der Assoziationen denken kann, dann verstehe ich das so, dass sich die Frauenwelt allgemein nicht hineindenken kann und folglich der Autor ein Mann sein muss (er muss es in dem Moment ja können).

Hatte das aber nicht als Kritik an meiner Person aufgefasst. :)

Jaja. ^^ Ich bin sehr gerne spitzfindig, aber jeder hat so seine Macken. *ggg*

 

Hallo Tezet!

Reizvoll finde ich die Doppelbedeutung von "Schuss": Eine konkrete: Schuss aus einer Magnum. Und eine Bedeutung im übertragenen Sinne...

Interessant ist die Passage: "plötzlich löste sich der Schuss, das war zu früh" Als ob der Ich-Erzähler die Kontrolle über den Geschehensablauf, sozusagen die "Tatherrschaft" verliert. Nicht: "Er schießt" oder "Er feuert eine Kugel ab", sondern: "Der Schuss löst sich". Die Waffe gehorcht ihm nicht.

Die Bienen-Symbolik finde ich auch gut. Besorgen die Bienen durch den Transport des Pollens doch das Geschäft der Bestäubung, also Fortpflanzung, was ja eigentlich der Zweck von Sexualität ist. Dazu passt auch gut der Begriff "Dienst", den du für die Tätigkeit der Bienen gewählt hast. Beim ersten Lesen dachte ich: "Dienst" passt hier nicht in die Beschreibung eines Sex-Abenteuers, bei "Dienst" denkt man doch eher an Pflicht: Ein Beamter hat Dienst us.w. Aber das war nur mein erster Eindruck.

Grüße gerthans

 

:silly: Also ich musste bei der Bienensymbolik klar an Michael Mittermeier denken...
"Ich stelle mir das mal vor, da ist da so eine Biene... an einer Blume... Hey, Löwenzahn, ich poppp dich bis du blüüühst!!! *lol*

 

Hi Tezet!

Recht witzig geschrieben, super amüsant!
Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Lg, kleiner Rasta-Narr

PS: ah ja, doch: wie du sagst, liegt in der Kürze wie sooft die Würze, und das hast du augenscheinlich bewiesen.

 

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