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Ein Spiegelbild

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05.01.2023
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Ein Spiegelbild

Er saß im Zug, vor dem Fenster floss die Landschaft vorbei. Ab und zu huschten an den Gleisen stehende Bäume durchs Blickfeld, ebenso in regelmäßigen Abständen die Strommasten der Bahnstrecke. In der Ferne wogten Hügel, teils von gelben Feldern überzogen, teils von Wald bedeckt, und sahen aus, wie ein Meer mit riesigen, verschiedenfarbigen Wellen. Über ihnen wurde der Nachmittagshimmel langsam golden vom Licht der tief stehenden Sonne, die alle Schatten um diese Tageszeit in sanfte Länge streckte. Lucas lehnte seinen Kopf gegen die Scheibe des Zugfensters und ließ seine Gedanken frei schweifen. Völlig verträumt starrte er auf die Spiegelungen der Scheibe, in denen man die anderen Mitreisenden sehen konnte. Sein Blick wanderte verloren und gleichgültig über das matte Glas. Als er seinen Blick wieder scharf stellte, blickte er direkt in ein paar aufmerksam auf ihn gerichtete Augen. Sie mochten einer Person zwei Sitzreihen weiter vorn gehören, er konnte sie nur in der Spiegelung der Scheibe sehen. Er wandte sich kurz ab, dann blickte er zu der Stelle zurück, an der sich die Augen gespiegelt hatten. Sie blickten ihn nach wie vor an und gehörten offenbar einer jungen Frau, die ebenfalls den Kopf gegen die glatte Scheibe des Zugfensters gelehnt hatte. Sie lächelte leicht, wobei sich lediglich ein Mundwinkel nach oben zog. Es wirkte einladend und spöttisch zugleich. Lucas erwiderte den Blick eine Weile wie gebannt, wobei er die Erscheinung der jungen Frau auf sich wirken ließ. Sie hatte langes Haar von hellbrauner Farbe, dass ihr Gesicht umrahmte und an der Scheibe nach unten fiel. Lucas fiel auf, was für einen entschlossenen Eindruck das stolz wirkende Kinn machte. Ihre Nase war nicht bemerkenswert, aber ihre Augen hatten etwas Besonderes, denn aus ihnen schienen Offenheit und Wärme zu sprechen, das musste sich Lucas selbst gestehen. Obwohl er eigentlich jeden Menschen verachtete, der sich nur durch das Aussehen der Augen einer bestimmten Person über deren Charakter sicher war. Solche Menschen waren blauäugige Romantikerinnen oder Romantiker und er selbst zählte sich nicht zu diesen. Und doch konnte er den Blick nicht abwenden. Die junge Frau trug einen dunkelroten Overall und auf dem Sitz neben ihr stand ein großvolumiger Wanderrucksack. Doch diese Einzelheiten nahm Lucas nur noch am Rande wahr. Dieser Blick, gespiegelt durch eine dreckige Fensterscheibe, hielt ihn gefangen, ohne, dass er es als Gefangenschaft empfunden hätte. Irgendwann war er sich nicht einmal mehr bewusst, dass er die ganze Zeit der jungen Frau in die Augen schaute. So verstrich seine, ihm vorhin noch so lang erschienene Zugreise. Mit einem Mal erklang jedoch eine verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher über ihm. Sie riss ihn aus seinen Träumereien und es fühlte sich an, als hätte ihm jemand eine wunderbar warme Decke plötzlich weggezogen, sodass ihn ein heftiger Schauer überlief und er aufschreckte aus der wohligen Behaglichkeit.

Bahnhof Berlin Ostkreuz – Ausstieg in Fahrtrichtung links

Ja, richtig! - er musste aussteigen. Lucas sprang auf, packte seine Reisetasche und seinen Hut und hastete den Gang entlang davon. Nach einigem Gedränge in der aus dem Zug herausströmenden Menge stand Lucas auf dem Bahnhof. Ihm fror, auf dem Bahnhof war es windig. Die Leute um ihn herum machten sich eilig auf zum Ausgang des Bahnhofes, doch während Lucas sich ebenfalls gen der Treppen in Bewegung setzte, die hinunter in die Bahnhofshalle führten, suchte ihn plötzlich das Gefühl heim, etwas vergessen und im Zug gelassen zu haben. Er kam sich unvollständig vor. Seine Reisetasche? - dort, sie stand neben ihm auf dem Bahnsteig, der sich langsam leerte. Sein Hut? - er hatte ihn noch immer in der Hand. Lucas sah zurück zum Zug, den er eben verlassen hatte, als könne der ihm sagen, was er ihm so heimtückisch gestohlen hatte. Ein Gesicht blickte durch eine der Scheiben zu ihm hinaus. Ein Blick, der ihn sofort mit Wärme füllte, ein stolzes Kinn, ein roter Overall. Lucas stand regungslos auf dem Bahnsteig und starrte in dieses ihm fremde und doch, durch eine seltsame Bekanntschaft in einer Fensterscheibe, vertraute Gesicht. Ein Pfiff gellte kalt den Bahnsteig entlang, doch Lucas hörte ihn wie durch warme Ohrenschützer, gedämpft und weit, weit weg. Vor allem aber: uninteressant für ihn. Der Zug setzte sich in Bewegung. Lucas folgte mit den Blick dem Augenpaar, das ihn weiterhin ansah. Und plötzlich brach der Bann, wieder erwachte Lucas mit einem Frösteln aus seinem Traum. Und er stand da, alleine und verloren, sah dem Zug hinterher, der langsam Fahrt aufnahm und drehte unsicher und aufgeregt den Hut in den Händen. Seinem Gesicht sah man an, dass in seinem Kopf Gedanken rasten und sich gegenseitig auszuspielen suchten. Ein kalter Wind fuhr Lucas in die Jacke und ihm wurde bewusst wie allein er hier stand, wie einsam er war. Und dann begann er zu rennen, seine Reisetasche auf dem Bahnsteig zurücklassend. Er sprintete das Gleis entlang, den roten Rücklichtern des Zuges hinterher. Noch war der Zug nicht aus dem Bahnhof heraus, noch konnte Lucas es schaffen. Die kalte Luft stach ihm in der Kehle, doch er merkte es nicht. Ebenso wenig, wie er merkte, wie seltsam er sich benahm. Er rannte einem Paar Augen hinterher, die er für eine Bekanntschaft, eine Liebschaft hielt, weil er sie einige Zeit im Spiegelbild betrachtet hatte. Lucas wurde beherrscht von einem unermesslichen Wunsch. Dem Wunsch, nicht mehr alleine, nie wieder einsam zu sein.
Der Zug wurde immer schneller, doch noch holte Lucas auf. Er war nun nur noch wenige Meter hinter dem Ende des Zuges hinterher. Er sammelte seine letzten Energiereserven auf und beschleunigte ein letztes Mal zu einer (in geschlossenen Ortschaften mit Sicherheit verbotenen) Geschwindigkeit. Und nun er war gleichauf mit dem Ende des Zuges. Er sah das schaukelnde Trittbrett, auf das er springen musste, setzte zum Sprung an und flog seiner ungewissen Zukunft entgegen. Sie konnte im Krankenhaus oder in einem Rondevouz enden. Wer wusste das schon? Das Schicksal ist mitunter launischer als ein alter Esel.

 

Hallo @Joe Twist,

willkommen zurück bei den Wortkriegern. Dein zweiter Text hier gefällt mir deutlich besser. Hier ist ein Protagonist, hier passiert etwas, sogar so etwas wie eine Zuspitzung mit Weiter-Entwicklung. Sehr gut.

In Anlehnung an die Kommentare auf deine letzte Geschichte würde ich auch hier empfehlen, dass du dich mit den Rückmeldungen auseinandersetzt, das eine oder andere am besten direkt hier im Text bearbeitest. Das erhöht auch die Motivation der anderen Teilnehmer hier, sich mit deinen Geschichten zu beschäftigen und dir Feedback zu geben.

Wie gesagt. Schöne Geschichte ... aber ein paar Ecken und Kanten hat sie noch. Eigentlich hat sie zu viele Längen und Rundungen und ein paar mal fällst du aus dem Register, wie @Katla sagen würde (darf ich dich verlinken, Katla?).

Ich gehe mal auf den Text direkt ein, wobei ich anmerken würde, dass ich selbst die Dinge auch nicht alle hinbekomme, die mir hier aufgefallen sind.

Er saß im Zug, vor dem Fenster floss die Landschaft vorbei. Ab und zu huschten an den Gleisen stehende Bäume durchs Blickfeld, ebenso in regelmäßigen Abständen die Strommasten der Bahnstrecke. In der Ferne wogten Hügel, teils von gelben Feldern überzogen, teils von Wald bedeckt, und sahen aus, wie ein Meer mit riesigen, verschiedenfarbigen Wellen. Über ihnen wurde der Nachmittagshimmel langsam golden vom Licht der tief stehenden Sonne, die alle Schatten um diese Tageszeit in sanfte Länge streckte.
Uff, epische Landschaftsbeschreibungen schrecken erstmal ab. Warum erzählst du uns das? Eigentlich sollte der erste Satz ja fesseln und in Thema und Stimmung der Geschichte einführen. Ok, Zug ... Landschaft ... Bäume ... Blickfeld ... Strommasten ... Bahnstrecke ... wogende Hügel ... wie ein Meer ... vielfarbige Wellen ... goldener Nachmittagshimmel ... tief stehende Sonne ... Schatten in sanfte Länge.
Alles durchaus poetisch, aber eigentlich zu viel. Das hat fast etwas von Purple Prose. Ich würde mir wünschen, dass dein Protagonist hier schon mal greifbar wird. Wer ist es, der das hier beobachtet? Was löst es bei ihm aus? Usw.

Lucas lehnte seinen Kopf gegen die Scheibe des Zugfensters und ließ seine Gedanken frei schweifen. Völlig verträumt starrte er auf die Spiegelungen der Scheibe, in denen man die anderen Mitreisenden sehen konnte.
Ah, hier kommt ein Lucas ins Spiel. Jetzt wird es besser. Aber immer noch langatmig. Das "frei" kannst Du streichen. Das ist hier ein weißer Schimmel. "Völlig" ist auch so ein Füllwort. Überflüssig.

Sein Blick wanderte verloren und gleichgültig über das matte Glas.
Hier bist du eher unpräzise. Verloren oder gleichgültig? Oder lass ihn einfach wandern, den Blick oder entscheide dich.

Als er seinen Blick wieder scharf stellte, blickte er direkt in ein paar aufmerksam auf ihn gerichtete Augen. Sie mochten einer Person zwei Sitzreihen weiter vorn gehören, er konnte sie nur in der Spiegelung der Scheibe sehen.
Hm ... einerseits wird es jetzt spannend (ein Augenpaar!), andererseits ist hier auch wieder eine sprachliche Unschärfe. Er wird seinen Blick ja nicht bewusst scharf stellen, sondern irgend etwas wahrnehmen. Das geht noch besser.

Und "mochten"? Klingt sehr gestelzt und passt nicht zum Rest.
Hier findest du kurz was zum Thema "Register" oder Sprachebene. Das habe ich selbst erst in letzter Zeit vestanden:
https://www.wortkrieger.de/threads/welt-aus-rätsel-und-gesang.68788/post-768681

Er wandte sich kurz ab, dann blickte er zu der Stelle zurück, an der sich die Augen gespiegelt hatten. Sie blickten ihn nach wie vor an und gehörten offenbar einer jungen Frau, die ebenfalls den Kopf gegen die glatte Scheibe des Zugfensters gelehnt hatte.
Der erste Satz ist eventuell zu verschachtelt. Aber sonst finde ich den Absatz sehr gut.

Er wandte sich kurz ab, dann schaute er wieder zu den Augen hin. ... (wäre eine mögliche Altenative.)

Sie lächelte leicht, wobei sich lediglich ein Mundwinkel nach oben zog. Es wirkte einladend und spöttisch zugleich.
Gut, bis auf das wobei (Registerbruch).

Ihre Nase war nicht bemerkenswert, aber ihre Augen hatten etwas Besonderes, denn aus ihnen schienen Offenheit und Wärme zu sprechen, das musste sich Lucas selbst gestehen.
Wenn die Nase nicht bemerkenswert war, warum dann darüber sprechen? Das geht besser. (Auch wenn ich es auf die Schnelle auch nicht hinbekomme.)

Solche Menschen waren blauäugige Romantikerinnen oder Romantiker und er selbst zählte sich nicht zu diesen.
Hier hast du einen Wechsel der Erzählstimme. Wenn er über sich selbst nachdenkt, passt "zu diesen" überhaupt nicht. Es sei denn er ist ein Literat, der gerne gehoben mit sich selbst spricht. Davon habe ich aber sonst im Text nichts bemerkt.

Doch diese Einzelheiten nahm Lucas nur noch am Rande wahr. Dieser Blick, gespiegelt durch eine dreckige Fensterscheibe, hielt ihn gefangen, ohne, dass er es als Gefangenschaft empfunden hätte.
Lass die Einzelheiten lieber "verblassen", sonst lenkt es eher ab. Der Blick, der ihn gefangen hält, gefällt mir.

Irgendwann war er sich nicht einmal mehr bewusst, dass er die ganze Zeit der jungen Frau in die Augen schaute. So verstrich seine, ihm vorhin noch so lang erschienene Zugreise.
:dagegen:

Mit einem Mal erklang jedoch eine verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher über ihm. Sie riss ihn aus seinen Träumereien und es fühlte sich an, als hätte ihm jemand eine wunderbar warme Decke plötzlich weggezogen, sodass ihn ein heftiger Schauer überlief und er aufschreckte aus der wohligen Behaglichkeit.
Bis auf das eine Wort gut. Ich würde empfehlen, dass du den Text noch einmal auf Füllwörter abklapperst. Wenn du ein Wort streichen kannst, ohne dass sich der Sinn verändert, ist es ein Streichkandidat.

Nach einigem Gedränge in der aus dem Zug herausströmenden Menge stand Lucas auf dem Bahnhof. Ihm fror, auf dem Bahnhof war es windig.
Das geht besser. Aristoteles soll gesagt haben: Zeige die Tat des Menschen, nicht den Menschen.

Die Leute um ihn herum machten sich eilig auf zum Ausgang des Bahnhofes, doch während Lucas sich ebenfalls gen der Treppen in Bewegung setzte, die hinunter in die Bahnhofshalle führten, suchte ihn plötzlich das Gefühl heim, etwas vergessen und im Zug gelassen zu haben. Er kam sich unvollständig vor.
Eventuell im ersten Absatz etwas straffen, aber ansonsten gefällt mir dieser Absatz sehr gut. Er fühlt sich unvollständig und weiß erst einmal nicht, warum. Der erste Wendepunkt der Geschichte.

Seine Reisetasche? - dort, sie stand neben ihm auf dem Bahnsteig, der sich langsam leerte. Sein Hut? - er hatte ihn noch immer in der Hand.
Die Reisetasche sollte nicht stehen, wenn er sich eben schon auf den Weg gemacht hat. Das ist ein Anschlussfehler (er sollte sie in der Hand haben).

Und plötzlich brach der Bann, wieder erwachte Lucas mit einem Frösteln aus seinem Traum. Und er stand da, alleine und verloren, sah dem Zug hinterher, der langsam Fahrt aufnahm und drehte unsicher und aufgeregt den Hut in den Händen.
Das Frösteln stört mich ein bisschen und dass er dem Zug hinterher schaut. Wenn er den Zug schon von hinten sieht, wird er ihn nicht mehr erreichen können. (Selbst wenn die Geschichte irgendwann in der Vergangenheit spielen sollte.)

Seinem Gesicht sah man an, dass in seinem Kopf Gedanken rasten und sich gegenseitig auszuspielen suchten. Ein kalter Wind fuhr Lucas in die Jacke und ihm wurde bewusst wie allein er hier stand, wie einsam er war.
"Seinem Gesicht sah man an", das ist ein Bruch in der Erzählstimme. Bislang hast du als auktorialer Erzähler aus Lucas' Sicht geschrieben. Aber das ist von außen. Dadurch reißt du den Leser u.U. aus der Geschichte. Lass das Gesicht weg und beschreib die rasenden Gedanken direkt.

Und dann begann er zu rennen, seine Reisetasche auf dem Bahnsteig zurücklassend.
Jetzt wird es spannend und action-geladen. Vergiss das "zurücklassend". Schreib aktiver.

Die kalte Luft stach ihm in der Kehle, doch er merkte es nicht. Ebenso wenig, wie er merkte, wie seltsam er sich benahm. Er rannte einem Paar Augen hinterher, die er für eine Bekanntschaft, eine Liebschaft hielt, weil er sie einige Zeit im Spiegelbild betrachtet hatte. Lucas wurde beherrscht von einem unermesslichen Wunsch.
Echt, unermesslich? :dagegen:

Er sammelte seine letzten Energiereserven auf und beschleunigte ein letztes Mal zu einer (in geschlossenen Ortschaften mit Sicherheit verbotenen) Geschwindigkeit.
Das klingt wie schlechter Humor an der falschen Stelle. Lass ihn rennen, lass ihn leiden, lass uns mit fühlen.

Er sah das schaukelnde Trittbrett, auf das er springen musste, setzte zum Sprung an und flog seiner ungewissen Zukunft entgegen. Sie konnte im Krankenhaus oder in einem Rondevouz enden. Wer wusste das schon? Das Schicksal ist mitunter launischer als ein alter Esel.
Der letzte Satz ist tatsächlich großartig, aber das lakonische "wer wusste das schon", passt für mein Gefühl nicht zu der Action-Sequenz, auf einen fahrenden Zug zu springen. Kleine Anmerkung: Heute wäre das nicht möglich, die Türen der Bahn verriegeln in dem Moment, in dem der Zug anfährt.

Trotzdem gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße und viel Spaß bei der Überarbeitung
Gerald

 

Lieber Gerald,
vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung zu meinem Text. Bisher bin ich noch nicht zum Überarbeiten gekommen, werde das aber in den nächsten Tagen mal in Angriff nehmen. Ich hätte noch eine Frage:

Echt, unermesslich? :dagegen:
Was genau meinst du mit „Dagegen“? :D Ist dir das zu dramatisch oder überspitzt.
Außerdem wollte ich mich für den eingesendeten Link bedanken, ich habe schonmal reingelesen, die Ratschläge zu verschiedenen Registern haben mir die Komplexität der Sprachformen viel mehr bewusst gemacht.
Danke! :)
Joe

 

Hallo Joe,

Mir hat der Einstieg in deine Geschichte gut gefallen. Ich musste allerdings dreimal anfangen, bis ich die richtige Lesegeschwindigkeit hatte. Aber dann habe ich mich in der Landschaft und der Stimmung wiedergefunden.
Auch die Sache mit dem Spiegelgesicht kann ich nachvollziehen. Man schaut so vor sich hin, langweilt sich und fühlt sich auf einmal beobachtet, obwohl alle Sitznachbar in eine andere Richtung schauen. Selbst schon erlebt ... und selbst schon praktiziert.
Es sind mir dann aber ein paar zu viele Einzelheiten, die Lucas bei der Spiegelung bemerkt. Selbst bei völliger Dunkelheit draußen, bleibt das Spiegelbild verhältnismäßig unklar. Konzentriere dich auf die Augen und das Gesicht drumherum. Da lässt sich schon eine Menge rausholen.
Die Szene auf dem Bahnsteig war okay, bis er los sprintete ... also, ich weiß nicht. Hierzulande müsste sich Lucas mit Saugnäpfen an die Tür klammern und auf den nächsten Bahnhof hoffen. Da solltest du vielleicht nachbessern. Lass ihn doch früher loslaufen, als der Pfiff ertönt. Dann dauert es ja immer noch ein bisschen, bis die Türen zu sind.
Und zum Schluss solltest du aus dem

Rondevouz
unbedingt ein Rendezvous machen.

Liebe Grüße Melitta

 

Liebe Melitta,
Danke für deine Rückmeldung. Das mit dem unscharfen Spiegelbild ist ein guter Hineweis. Bei der Trittbrett-Szene schwebte mir ein älterer Zug vor. Vielleicht sollte ich das entweder ändern oder am Anfang irgendwie deutlich machen, dass die Geschichte früher spielt.
Danke,
Joe

 

Ja, das habe ich auch gedacht. Lass das Ganze doch zur Zeit von Dampfloks und alten Zügen spielen. Dann hast du gleich noch zusätzliches Futter für eine intensive Szene.

 

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