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Ein Stück vom Himmel

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08.01.2008
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Ein Stück vom Himmel

Ein Stück vom Himmel
© Stefanie Walter


Du warst noch so klein und so unschuldig, als du auf meinem Bauch lagst und ich traurig über deinen kleinen Kopf strich.
Ich hatte mich schon lange auf dich gefreut, auch wenn du gar nicht geplant warst und ich gar nicht wusste, wie ich mein Leben mit dir regeln soll, damit du nur das Beste bekommst.
Du warst mein kleiner Sonnenschein, noch bevor du überhaupt da warst.
Ich habe jeden Tag Lieder für dich gesungen und mit dir geredet, auch wenn du mich gar nicht hören konntest. Aber ich war so glücklich dass ein kleiner Engel in mir heranwächst.
Ich stellte mir vor, wie ich dich in meinen Armen halten würde und solange für dich singen würde bis du eingeschlafen bist.
Ich war so glücklich dich zu bekommen, und wollte dich vor allem Bösen beschützen.
Ich wäre nicht nur deine Mutter gewesen, sondern auch deine Freundin, die dir Vertrauen und Schutz gibt, und dir all die tollen Sachen zeigt.
Ich hätte dir alle Liebe der Welt gegeben und geschaut dass du immer glücklich bist.
Am Anfang hatte ich Angst, alles aufzugeben, aber ich wollte dich. Mein Herz war voll mit Liebe als ich von dir erfuhr. Ich konnte mir schon richtig vorstellen wie du aussehen würdest.
Mit dunklen Haaren und den schönen Augen deines Daddys.
Doch du wirst deinen Daddy nie kennen lernen, denn er musste uns viel zu früh verlassen, genau wie du und das tut mir so unendlich weh.
Jemand erzählt mir mal, dass jeder Mensch ein Stück vom Himmel ist und gebraucht wird. Irgendwo, irgendwie. Ich hatte mich so auf die Zeit mit euch gefreut und hatte so viel mit euch vor. Ich liebe dich über alles mein kleiner Schatz und ich weine um die Zeit, die wir nie zusammen erleben durften.
Es tut mir so weh dich in den Armen zu halten, ohne dass du dich bewegst, schreist und dein Herz schlägt.
Ich werde dich dem Himmel zurückgeben, sein schönstes Geschenk darf ich nicht behalten.
Aber ich weiß dass ihr immer da seid und an mich denkt, denn ihr beide seid ein Stück vom Himmel.

 

Hallo ladys85,

und herzlich willkommen hier.
Mir fehlt etwas an dem Text. Gut, er soll nur die Trauer über erlittenen Verlust ausdrücken, aber genau das gelingt ihm mE nicht. Die Geschöpfe kommen mir nicht nahe, da ich nicht mehr weiß, als dass es sich um einen Mann und ein Baby handelt. Es muss schon zur Welt gekommen sein, denn sonst hätte man es der Mutter nicht auf den Bauch gelegt. Woran ist es gestorben? Woran ist der Vater gestorben? Was ist passiert?
Beim Lesen störend sind die durcheinander geratenen Tempi.

Lieben Gruß
sim

 

...

Hallo. Danke für deinen Kommentar. Du hast schon Recht, aber ich habe diese Dinge mit Absicht nicht erwähnt, weil ich eben nur den Verlust in den Vordergrund stellen wollte und das Ende offen lassen wollte, sodass man sich seine Gedanken machen kann.

 

Hallo Lady,

das Ende ist doch gar nicht offen. Sie übergibt ihre beiden Toten den Himmel und schließt mit der tröstlichen Gewissheit, sie werden immer für sie da sein.
Ich fürchte ja auch so, das mit den Gedanken funktioniert so nicht, denn Gedanken mögen Nährböden, auf denen sie sich entwickeln können, Reibungsflächen, an denen sie sich entzünden. Die Intimität der "Du" Anrede ist technisch oft schwierig, da sie den Leser natürlich erstmal ausschließt oder zum Voyeur eines Textes macht, der auf den ersten Blick nicht für ihn bestimmt ist. Trotzdem halte ich diese Form für einen solchen Text durchaus für berechtigt, es ist nur dann schwerer, den Leser, der sich auch noch Gedanken machen soll, zu beteiligen. Und damit er sich in die beschriebene Intimität genügend eingebunden fühlt, wären eventuell Handlungen wichtig. Natürlich ist es letztlich egal, woran jemand stirbt, Verlust bleibt Verlust und entsprechend schmerzhaft. Aber es geht ja darum, dass dieser Schmerz den Leser erfasst. Und das tut er meistens eher dann, wenn dieser das Gefühl hat, von guten Bekannten zu lesen, mit den Figuren und Menschen einer Geschichte mitleidet.
Was glaubst du, warum Zeitungen bein Unglücken dazu neigen, ein paar der Opfer aus der Anonymität zu holen, und wenn es nur durch die Herkunft ist, die sie mit den Lesern teilen? Um der Identifizierung willen. Was man kennt, geht näher.
Wer ähnlichen Verlust erlitten hat, wird sich vielleicht dadurch in deinem Text wiederfinden, wer empathisch ist, mag einfühlsam genug sein, sich solchen Verlust und sein eigenes Gefühl dafür vorzustellen. Aber es ist die Frage, ob es nicht geschickter ist, über Geschehnisse eben diese Vorstellungskraft zu aktivieren, als über Gefühlsbeschreibungen Fantasien über ein Geschehen?

Lieben Gruß
sim

 

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