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Ein Tag wie jeder andere

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04.09.2017
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Ein Tag wie jeder andere

Wie jeden Morgen stehe ich auf, gehe durchs Haus und öffne die Läden vor den Fenstern. Anschließend geht es zur Tür raus, um nach dem Briefkasten zu sehen. Meistens ist etwas da, sei es auch nur Werbung. Was auch immer ich finde, ich bringe es rein zu meiner Frau, der ich sogleich den Schlüssel gebe. Sie hängt ihn wieder zu den anderen, während ich ins Wohnzimmer gehe. Sie hat mir bereits Musik aufgelegt. Etwas Schönes zum Mitsummen. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie die Gruppe heißt, aber sie gefällt mir. Ich setze mich auf meinen Sessel und lege die Beine hoch auf einen kleinen Sitzsack, der sich dafür als äußerst bequem erweist.

So döse ich ein wenig vor mich hin, ehe mir einfällt, dass die Läden offen sind. Nanu, es ist schon dunkel draußen. Zumindest spät muss es sein, grau und trist, wie sich der Himmel präsentiert. Ich stehe auf und mache die Fenster zu, ziehe die Vorhänge zusammen und gehe sicher, dass alles dicht ist. Schließlich ist das Haus doch unsere Privatsache, da muss niemand hineinschauen zu später Stunde. Jetzt hab ich wieder was geschafft, das Haus ist ganz schön groß, und ich setze mich in meinen Sessel und lege die Füße hoch.

Da höre ich meine Frau rufen. Was wohl los ist? Ich stehe auf und sehe nach ihr: Sie steht im Flur vor einem offenen Fenster. Ach, das muss ich übersehen habe. Ich gehe ihr entgegen und hebe beschwichtigend die Hände, ehe ich mich daran mache, den Laden zu schließen und die Vorhänge zuzuziehen. Sie legt mir ihrerseits die Hand auf den Arm. Verdutzt blicke ich sie an, mache dann aber weiter. Dann kann ich meiner Frau nur noch irritiert zusehen, wie sie kopfschüttelnd den Gang entlang läuft. Hat sie noch etwas gesagt? Ist etwas passiert?

Durcheinander und etwas angestrengt gehe ich ihr nach bis in die Küche. Gerade macht sie das Frühstück bereit und ich setze mich an den Tisch. Es gibt etwas Tee und Brot mit Wurst. Letztere ist mir etwas zu viel und außerdem so unglaublich zäh. Etwas pikiert muss ich Reste davon übrig lassen. Meine Frau wirft sie schulterzuckend in den Müll. Hatte sie noch etwas gesagt? Sie scheint mir so stumm in letzter Zeit.
Ach, da ist noch ein Gesicht, ein junger Mann ist zu Besuch. Ich kenne ihn gut, er mich auch! Wir lachen etwas, ich glaube, weil ich eine Miene verzogen habe. Das kann ich gut, Scherze machen. Ich mache ständig Scherze, vielleicht auch etwas zu oft. Ich merke, dass meine Frau manchmal nur den Kopf schüttelt. Aber es fällt mir schwer, mir zu merken, welchen Witz sie gut und welchen sie nicht so gut fand. Irgendwie scheint das auch nicht konstant zu sein. Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht, sage ich immer. Und da hat mir bisher noch jeder zugestimmt!

Nach dem Frühstück gehe ich durchs Haus. Alle Läden sind schließlich offen, wie ich feststellen muss und sorgsam verschließe ich sie wieder. Es ist doch schon spät! Oder nicht?
Ich sitze gerade wieder in meinem Sessel, da kommt meine Frau herein und zeigt auf die Rollläden und Vorhänge des Wohnzimmers. „So spät ist es nicht, mach doch wieder auf“, bittet sie mich. Ich zucke mit den Schultern und entschuldige mich, ich war wohl etwas durcheinander. Hastig eile ich durch das Haus und öffne wieder alle Läden und ziehe die Vorhänge beiseite. Auch wenn es draußen grau und düster ist. Nun, bald ist Abend, dann mache ich wieder alles zu. Soll ja schließlich Ordnung sein, hier im Haus. Und ich werde dafür sorgen, dass jeder hier sicher ist.

Es gibt Mittagessen! Ich habe zwar keinen Appetit, aber meine Frau fragt lieb und nett, ob ich nicht dazu kommen wollte. Ich sehe nur noch einmal kurz nach den Fenstern. Und dem Briefkasten – vielleicht ist ja Post gekommen. Meistens ist etwas da, sei es auch nur Werbung. Was auch immer ich finde, ich bringe es rein zu meiner Frau, der ich sogleich den Schlüssel gebe. Sie hängt ihn wieder zu den anderen, während ich ins Wohnzimmer gehe.
Da steht sie wieder und sieht mich fragend an. Sie wirkt etwas kraftlos. Ach so, sie hat etwas zu essen bereitet, sagt sie. Ich stehe auf und folge ihr in die Küche. Wir essen gemeinsam, der junge Mann ist auch wieder da.
„Wie bist du denn …?“, frage ich.
„Ich habe einen Schlüssel“, sagt er bereits. Er schaut dabei nicht einmal auf. Merkwürdig, er wusste wohl, dass ich fragen wollte, wie er hereingekommen sei. Ein gescheiter Junge. Aber gut, so muss ich mir keine Sorgen machen, dass ein Fenster oder gar eine Tür unverschlossen war. Alles ist in Ordnung.

Das Essen war gut, nur bin ich scheinbar etwas in Gedanken verloren. Ich gieße das Falsche auf meinen Teller, aber meine Frau ist sofort da und nimmt mir kopfschüttelnd das Gericht ab. Ich bekomme einen neuen Teller, fertig angerichtet und kann essen.
Der junge Mann ist auch da, er lacht etwas und ich lache mit. Meine Frau und er unterhalten sich und ich machte ein paar Scherze dazu. Das kann ich gut, Scherze machen. Ich mache ständig Scherze, vielleicht auch etwas zu oft. Ich merke, dass meine Frau manchmal nur den Kopf schüttelt. Aber es fällt mir schwer, mir zu merken, welchen Witz sie gut und welchen sie nicht so gut fand. Irgendwie scheint das auch nicht konstant zu sein. Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht, sage ich immer. Und da hat mir bisher noch jeder zugestimmt!

Nun ist es Zeit, auf den Friedhof zu gehen, meine Eltern besuchen. Meine Frau nickt nur, als ich Hut und Jacke nehme und sage, wo ich hinmöchte. Sie hat sich gerade in die Küche gesetzt und trinkt etwas Tee. Wahrscheinlich ruht sie sich erst einmal von der ganzen Hausarbeit aus. Das hat sie sich aber auch verdient, meine gute Frau.
Ich gehe raus, die Straße runter, denselben Weg, den ich immer gehe. Kurz vor der großen Kreuzung nach links. Bis zum Ende, wo die große Eiche steht und da … ist eine Baustelle. Nun, das ist kein Problem. In diesem Ort bin ich groß geworden, ich muss nur zunächst links statt rechts. Dann die Straße runter. Ja, bis aufs Feld. Hier kann ich einen Umweg machen und komme dann zu … ja, ich muss hier nur länger entlang laufen.

Der Weg ist ganz schön lang. Aber ich werde mich nicht geirrt haben, schließlich bin ich hier aufgewachsen. Hier in … zuhause eben. Probieren wir es doch hier im Feld einfach mal mit links. Da sind ein paar Fahrradfahrer, ich winke mal höflich! Sie nicken mir zu, fahren weiter. Recht flott unterwegs, junge und quickfidele Burschen.
Ah, da vorne ist eine Straße. Wenn ich neben ihr her laufe, komme ich wieder zurück. Langsam wird es mir doch ungemütlich. Meinen Gang zum Friedhof muss ich auf morgen verschieben. Es wird auch langsam dunkel, wenn ich das richtig erkenne.
Zum Glück ist nicht viel los, ich muss sagen, mir ist immer recht unbehaglich, wenn Autos vorbeifahren. Auch im Haus, das ist ein ordentlicher Lärm. Und durch die Fenster können die Leute dann auch noch reinschauen und sehen, wie ich mich erschrecke. Einen armen alten Mann auslachen, das ist nicht nett. Deswegen müssen die Läden abends zu! Oh, es wird Zeit. Ich muss dringend nach Hause, um die Türen und Fenster zu schließen. Vorhänge müssen zugezogen werden. Gerade liegt alles offen, ich muss mich beeilen, es wird dunkel. Ich muss mich beeilen, meine Frau wartet bestimmt schon. Zum Glück ist hier nicht viel los, ich habe etwas Unbehagen, wenn Autos vorbeifahren.

Da kommt eins! Hastig, schnell zur Seite. Etwas von der Straße ab, es hat angefangen zu regnen.

Ich muss gestürzt sein. Dreck klebt an meiner Jacke. Eine schöne Jacke, die meine Frau ausgesucht hat. Oh nein, das wird ihr nicht gefallen. Wieder mehr Arbeit für sie. Was habe ich denn nun schon wieder gemacht? Wo bin ich eigentlich? Es ist so dunkel … da ist immerhin die Straße. Es regnet heftig und es ist kalt geworden. Zitternd reibe ich die Arme an meinen Oberkörper, verteile den Matsch und die roten Spritzer darin noch mehr.
Ein Auto hält und der Fahrer steigt aus: „Ist alles in Ordnung?“
„Ich muss nach Hause“, winke ich und blicke nach links und rechts. Wohin muss ich?
„Sie müssen sich den Kopf angeschlagen haben“, redet der Mann weiter.
„Ich muss nach Hause!“, sage ich.
„Wo wohnen Sie denn?“

Viele Menschen stehen um mich herum. Und rotes Licht ist da. Aber der Himmel ist noch immer dunkel. Ich liege auf dem Rücken, aber der Boden ist weich. Ein Mann beugt sich über mich.
„Wie geht es Ihnen?“
„Ich muss nach Hause!“, erwidere ich. Was wollen all die Menschen von mir? Warum ist hier so viel los? So viele Menschen, so viel Treiben, dieses grelle Licht, was ist denn los?

Neben dem Mann steht eine ältere Frau, die ebenfalls auf mich herabblickt. „Endlich bist du wach! Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht“, sagt sie.
Ich runzle die Stirn: „Wer sind Sie? Ich muss nach Hause!“

 

Hallo Vulkangestein,

deine Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Es ist sehr mutig, aus der Perspektive des Demenzkranken zu schreiben. Wenn überhaupt dieses Thema aufgegriffen wird, so sind es oft die Angehörigen oder Pflegepersonal, die sich mit dem zunehmenden Verfall auseinandersetzen (müssen).

Da ich selbst vom Alter her diese Krankheit ins Auge fassen muss (wenn man den Statistiken glaubt), beschäftigen mich folgende Überlegungen zum Verhalten deines Protagonisten:
Ist sein Zustand schon so weit fortgeschritten, dass er gar kein Bewusstsein von seiner Erkrankung hat?
Ich meine gelesen zu haben, dass die Erkrankten in der Anfangsphase sehr wohl merken, in welche Verluste sie gleiten, und sich schämen. Manche werden (deshalb?) aggressiv oder ziehen sich ganz zurück, obwohl sie durchaus noch kommunizieren könnten.

Die Ehefrau deines Protas hat, so verstehe ich deinen Text, schon aufgegeben, schüttelt nur den Kopf und korrigiert mehr oder weniger wortlos, was ihr Mann "falsch" macht. Allerdings lässt sie zu, dass er alleine das Haus verlässt, mit verheerenden Folgen. Vielleicht könnte man den Grad ihrer Resignation oder Erschöpfung noch verdeutlichen, auch wenn dein Protagonist das gar nicht wahrnimmt. Aus seiner Sicht ist ja auch alles in Ordnung. Mein Vorschlag:

Meine Frau nickt nur kurz ... Sie hat sich gerade in die Küche gesetzt und trinkt etwas Tee. Wahrscheinlich ruht sie sich erst einmal von der ganzen Hausarbeit aus. Das hat sie sich aber auch verdient, meine gute Frau. Bestimmt tun ihr die Füße weh.

Ist nur ein Vorschlag. Schmerzende Füße kennt er wahrscheinlich noch.

Die Wiederholung eines ganzen Abschnittes finde ich sehr gelungen, überhaupt das ständige Wiederholen. Für viele Ältere (ich eingeschlossen) ist es der gefürchtete erste Schritt, wenn sie sich fragen müssen: Habe ich das nicht schon erzählt? Und schlimmer noch, wenn man dezent darauf hingewiesen wird.

Meine Bewunderung für deine Geschichte hast du. barnhelm hat in der Tat die Thematik schon einmal aufgegriffen, ebenfalls sehr eindrucksvoll.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 

Gude wieselmaus,

danke für deinen Kommentar und entschuldige, dass ich so lange gebraucht habe, dir zu antworten.

Da ich selbst vom Alter her diese Krankheit ins Auge fassen muss (wenn man den Statistiken glaubt), beschäftigen mich folgende Überlegungen zum Verhalten deines Protagonisten:
Ist sein Zustand schon so weit fortgeschritten, dass er gar kein Bewusstsein von seiner Erkrankung hat?
Ich meine gelesen zu haben, dass die Erkrankten in der Anfangsphase sehr wohl merken, in welche Verluste sie gleiten, und sich schämen. Manche werden (deshalb?) aggressiv oder ziehen sich ganz zurück, obwohl sie durchaus noch kommunizieren könnten.
-> Ich muss leider direkt zugeben, dass ich wenig fachliche Ahnung von der Thematik besitze, sondern nur persönliche Erfahrungen und Befürchtungen. Wenn ich noch etwas recherchiere, könnte ich versuchen, dem Text noch etwas neuen Tiefgang zu geben. In nächster Zeit schaffe ich das aber leider nicht.

Vielleicht könnte man den Grad ihrer Resignation oder Erschöpfung noch verdeutlichen, auch wenn dein Protagonist das gar nicht wahrnimmt. Aus seiner Sicht ist ja auch alles in Ordnung.
-> Auf jeden Fall ein guter Punkt, danke dafür. Ich überlege gerade, ob vielleicht mit noch einer Wiederholung mit den Fenstern das ständige "Im-Kreis-Drehen" soweit ausreizen kann, dass der Leser schon selbst erschöpft ist und es dadurch deutlicher wird.

Danke für deinen Kommentar, es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat und du mir aufzeigen konntest, was dir gefallen hat und was noch dazukommen könnte.
Barnhelms Geschichte steht auf der Liste und wird noch gelesen werden :)


Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Gude Manlio,

vielen Dank für dein Feedback!

Mann, ist das böse ;)
-> Ich überlege gerade ... das klingt schon sehr seltsam bei mir im Text. :hmm:

Das geht mir zu einfach. Sie lässt ihn ohne Wiederstand ziehen? Da könnte man einen Trick einbauen, dass er sich irgendwie rausschleicht oder seine Frau belügt.
-> An der Stelle muss ich noch mal arbeiten, da gab es schon mehr Bedarfsanmeldungen. Vielen Dank für deine Vorschläge, ich glaube damit kann ich was anfangen. :)
Insbesondere die Idee mit der "Lüge" gefällt mir. Vielleicht schaffe ich es ja, etwas zu konstruieren, bei dem der Protagonist selbst nicht merkt, dass er lügt.


Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Meinen Gang zum Friedhof muss ich auf morgen verschieben. Es wird auch langsam dunkel, wenn ich das richtig erkenne.
Wäre schön, wenn man den "letzten" Gang einfach selbst "verschieben" könnte bzw. immer selbst den Mut fände, den Tag zu bestimmen ... für mich ein Teil Freiheit.

Aber muss einer dement sein, wenn er im Hamsterrad des Immergleichen steckt?,

liebes Vulkangestein?

Ich stell mir gerade Loriots Sketsch „Ich will hier nur sitzen“ des personfizierten Kleinbürgers im prächtigen Wohnzimmersessel vor, dem jede Bewegung jenseits des unbedingt Notwendigen und Bekannten eine Bewegung und Erfahrung zu viel ist bis hin zum natürlichsten der Welt, dem Stuhlgang. Dass es im kleinbürgerlichen Milieu spielt, will mir der Satz

Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht, sage ich immer. Und da hat mir bisher noch jeder zugestimmt!
verraten.

Das Hamsterrad kann auch vor der Glotze ersessen werden. Oder wie bei einem meiner Großväter, der den buchstäblichen Lebensabend in einem „eigenen“ Häuschen in einer Bergarbeitersiedlung (immerhin in Gartenlandschaft) nebst Staublunge verbrachte und eben den morgendlichen und abendlichen Rundgang mit den Fensterläden und zwischendurch mit Post und Garten pflegte. Nun ja, den riesigen Köter – für den kleinen Friedel so groß wie ein (natürlich: kleines) Pferd - auszuführen war eine kleine Abwechselung.

Die Choreographie insbesondere katholischer Gottesdienste ist mir fremd. Selbst als Presbyter musst ich mich am Kollegen orientieren. Aber offensichtlich braucht mancher Riten, um mit dem Leben zurecht zu kommen (für manchen Gläubigen ist der Kirchgang die einzige Art von Sport – ohne Spott, will ich mal einflechten - die er treibt).

Aber auch die Frage, braucht es eines Nervenleidens, um Aussetzer zu haben? Was ist mit dem Spezialisten/Gelehrten, der in seiner Welt aufgeht und sich nicht die Bohne für anderes interessiert (der stehengelassene Regenschirm wäre ja nur ein Beispiel unter anderen) usw. usf. Gleichwohl will ich aber das Ende dann doch nicht als „dick aufgetragen“ bezeichnen, womit die Eindeutigkeit ja hergestellt wird.

Aber bevor ich ausufer noch letzte Flusen. So wenig es für gute Geschichten zu spät sein kann, so wenig schrecken Flusen vor ihrer Dauerhaftigkeit zurück.

Sie scheint mir so stumm in letzter Zeit.
Schön, mal wieder meinen Deutschlehrer an der Realschule auszukramen: Der behauptete nämlich, nur die Sonne scheine und selbst der Mond habe sich „sein“ Licht nur geliehen. Deshalb erfülle sich für „scheinen“ oft genug das Schicksal des „brauchen“, von dem der Volksmund behaupte, wer brauchen ohne zu gebraucht, brauche „brauchen“ gar nicht zu gebrauchen.
Und er hat Recht!, selbst wenn auch Sein und Schein ganze Philosophien aufgebaut sind. Der Duden umgeht das Problem übrigens überwiegend, indem er das modal zu verwendende „scheinen“ durch die Vorsilbe „er“(scheinen) zum Vollverb adelt.

Hier z. B.

Irgendwie scheint das auch nicht konstant zu sein.
klappt es doch ...

Alle Läden sind schließlich offen, wie ich feststellen muss[,] und sorgsam verschließe ich sie wieder.
Komma, weil die Konjunktion den Hauptsatz fortsetzt, nicht den Nebensatz („wie …“)

Ah, da vorne ist eine Straße. Wenn ich neben ihr her laufe, komme ich wieder zurück.
„herlaufen“ zusammen

Kann man eigentlich bei solchen Geschichten "gern gelesen" sagen? Ich sag mal so:
Nicht ungern gelesen vom

Friedel,
so erfüllt das copywriting auch noch einen Bildungsauftrag!

 

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