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Ein unhappy Happy End

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05.11.2022
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Ein unhappy Happy End

Ich gehe die Treppe hoch. Das Atmen und auch meine Beine werden schwerer. Ich überlege eine Pause einzulegen, doch ich versuche nicht anzuhalten, da das nie zum Ziel führt. Endlich habe ich mein Ziel vor Augen. Die schwüle Juni-Luft, die mir entgegenkommt, hilft meiner Entscheidung und meine Gedanken werden wieder klarer. Ich weiß, was ich machen will und warum. Ich werfe noch einen Blick auf mein Handy und sehe nur einen schwarzen Bildschirm. Selbst die neongrüne Handyhülle, die mein Handy umklammert, sieht in diesem Moment farblos aus. Aus der Ferne höre ich Schreien, welches glücklich war und für einen Moment stelle ich mir vor, wie es wäre, diese Freude mit anderen teilen zu können. Selbst das Fühlen der Freude würde mir ausreichen. Einmal in meinem Leben, nachdem sie mir weggenommen wurde. Einen Moment zu denken, dass das Leben besser wird und einen Moment das Gefühl zu haben, dass es das ist. Ein Happy End im Kino zu sehen und es nach dem Kino weiterzuleben. Ein Leben ohne Bösewichte und ohne schwarz-weiß Aufnahmen. Nicht jeder hat die Farben, die diesen Aufnahmen fehlen und ich bin einer davon.

Die Straße kommt immer näher, die Autos werden größer und ich sehe, wie mich die Menschen zum ersten Mal beachten. Die Freiheit kommt näher, rückt gleichzeitig weiter weg. Die Freude wird Geschichte bleiben, die Trauer dabei auch. Zum ersten Mal seit langem lächle ich und genieße das Gefühl. Zu ersten Mal sehe ich das Ende und zum ersten Mal gefällt mir dieses, denn nicht jedes Ende ist ein buntes Happy End. Doch jeder kennt das bunte Happy End. Manche leben es. Andere schließen damit ab und akzeptieren ihr schwarz-weißes Ende, so wie ich.

 
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Hey @ben.mittay

und Willkommen bei uns! Tja ... der gefühlt 2000 Selbstmordtext den ich hier lese. Großes Drama soll es sein, ist es aber leider nicht. Ist genau genommen nicht mal ne Geschichte. Jemand hat Depressionen, wirft sich vor den Zug/Auto, man kennt das. Weißt Du, was mich wirklich interessiert hätte:

Einmal in meinem Leben, nachdem sie mir weggenommen wurde.

Was ist da passiert? Und sag jetzt bitte, bitte nicht, das kann ich selbst hineininterprtieren. Dann sagst Du nämlich nichts anderes als, denk Dir die Geschichte dazu selber aus. Will ich aber nicht, ist Aufgabe des Autors, als Leser möchte ich gern eine Geschichte lesen. Und was hat dein Prot denn so alles unternommen, um wieder Farbe in sein Leben zu bekommen und ist immer wieder daran gescheitert? Auch das würde mich interessieren. Das wäre die eigentliche Geschichte hinter der Meldung (und sorry, mehr gibt der Text nicht her):
Autobahn gesperrt wegen Polizeieinsatz. Zugverkehr unregelmäßig wegen Polizeieinsatz. S-Bahnverkehr unterbrochen wegen Polizeieinsatz. Und jedes Mal denk ich nur ... schon wieder eine/r. Will sagen, emotional passiert da bei mir nicht viel. Bei niemanden. Also, großes Drama funktioniert nicht, nur weil man schreibt: Hier DRAMA!

Das von mir. Mir fehlt hier Butter bei die Fische. Und davon mindestens ein Kilo ;).
Mach Dir nix draus, kannst meine Zeilen auch gern an die Fische verfüttern.
Beste Grüße, Fliege

Thema Selbstmord

 

Hallo ben.mittay,

Du siehst die Reaktionen - Fliege, der eben schon eine ganze Weile hier ist und die "Dramen" kennt, mit denen neue Autoren aufwarten (wollen) - und anschi´s Reaktion, die eben noch relativ neu ist und damit auch (noch) einen anderen Blickwinkel darauf wirft.
Frage - wenn Du Dich noch einmal meldest (gaaaanz viele posten nämlich nur eine Story und waren danach nie mehr gesehen) - was magst Du denn damit ausdrücken?
Bedenke, dass hier ja Autoren aller Genres und Grades ihre Geschichten vorstellen wollen um zu lernen. Zusammen. Ihre Zeit, ihren Grips zur Verfügung stellen für alle. Also beteiligen oder - wenn Du Probleme hast - wende Dich an eine Stelle, die Dir helfen kann - es gibt tatsächlich genug davon, anschi hat schon einige genannt.
Wenn Du eine Geschichte schreiben wolltest, um aufzufallen, um zu schocken - wie Fliege schreibt, gibt´s hier täglich ... dann hast Du einfach zu wenig geliefert. Tummel Dich hier ein bisschen, schau dich um, wie´s geht und dann hau uns einen neuen Text hier rein, der uns in Jubelstürme ausbrechen lässt. Und jetzt los!
Liebe Grüße
Detlev

 

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