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Eine Affäre?

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22.12.2013
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Eine Affäre?

Wer war das? eine Bekannte? eine Geliebte? eine Affäre? Sie saß einfach da. Sie machte eigentlich einen freundlichen Eindruck. Mein Vater sah glücklich aus. Seit langem hatte ich ihn nicht mehr lachen sehen. Ihre feinen Finger legte sie zärtlich auf seine Schultern und schaute ihm tief in die Augen. Da erkannte ich sofort das Strahlen seiner Augen. Am nächsten Tag wieder dasselbe. Am nächsten Tag musste mein Vater wieder los zur Arbeit. Leider konnte ich ihn nicht verfolgen. Ich wusste ja eh, was er machen würde. Wieder arbeiten. Wieder zu spät nach Hause kommen. Diese ,,Arbeitskollegin‘‘, was will sie eigentlich von uns – na ja, eher von meinem Vater. Wenn ich sie in die Finger kriegen würde – oh ja, das würde nicht gut ausgehen. Ein Monster. Sie zerstört unsere Familie. Zu Hause war meine Mutter alleine - ohne Mann. Sie lachte nicht mehr – versucht zu lächeln, um zu überspielen, dass es ihr nicht gut ging. Ich bemerkte es. Von Minute zu Minute. Sie wurde immer ungeduldiger. Ich wollte mir nicht vorstellen, was diese zwei ,,Turteltäubchen‘‘ jetzt gerade in diesem Moment machen. Mein Essen war schnell aufgegessen. Mein Hunger war nicht gerade der größte. Jetzt meinen Vater sehen… ein ekliger Schnösel. Das ich ihn noch als Vater bezeichnen kann… einfach nur bäh. Ich versuchte zu schlafen. Wollte alles nur vergessen. Konnte aber nicht. Die Haustür ging auf. Mein Vater. Ich sprang auf. Eine Klatschen - das wäre jetzt mal was. Dann sah ich meine Mutter… ich musste mich zurückhalten. Meiner Mutter sowas antun - ne, lieber nicht. Meine Mutter tat mir einfach nur leid. Und mein Vater tut so als wäre nichts passiert. Tut so auf heile Welt. Obwohl er angeblich ,, Überstunden‘‘ gemacht haben soll. Ha – so lächerlich. Jedes Kind weiß, dass mit ,, Überstunden‘‘, die sogar angeblich jeden Tag wären, nicht die richtigen ,,Überstunden‘‘ gemeint sind. Also so hart arbeiten. Wirklich aber auch jedes Kind würde sowas wissen. Also legte ich mich wieder hin.
Beim Frühstücken saßen wir zusammen - wie es eine richtige Familie machen würde. Plötzlich bekam mein Vater einen Anruf. Normalerweise geht er nie weg, um zu telefonieren. Aber dieser Anruf war alles andere als harmlos. Er nahm seine ganzen Sachen. Nicht einmal tschüss sagen, konnte er. Nicht einmal den Mut haben und tschüss sagen. Unhöflicher Schnösel. Das fing ja schon einmal gut an! Er wurde immer abweisender. Das bemerkte sogar schon meine Mutter. Bei denen lief es in Moment eh nicht so gut. Alles nur wegen seinen angeblichen ,,Überstunden‘‘ und seine Affäre. Plötzlich fiel mir eine Idee ein. Ich erstellte einen Account auf einem Social Network. Ich erstellte natürlich einen fake Account. Aus dem Internet einfach ein attraktives Bild gesucht. Kinderleicht. Hochgeladen und fertig. Diesen Sicherheitskram hatte ich einfach übersprungen. Ja, ich weiß, dass so etwas nicht ganz legal ist. Egal. Aber für meine Mutter würde ich alles tun - wirklich alles. Also hatte ich meinen Vater hinzugefügt. Er nahm bestimmt alle an, die er kannte. Er nahm bestimmt auch attraktive Frauen an, so wie eigentlich fast alle Männer. Mein fake Profilbild würde bestimmt seinen Vorstellungen entsprechen, hoffte ich zumindest. Also unattraktiv war sie ja nicht, das gebe ich ja zu. Wobei ich wirklich nur richtig schöne Frauen attraktiv fand. Kurze Zeit später nahm er mich an. Ich chattete ein bisschen mit ihm - eigentlich voll lächerlich mit seinem eigenen Vater zu chatten. Egal. Hoffentlich würde das alles hier nicht auffliegen. Für meine Hausaufgaben hatte ich gar keine Zeit mehr. Ich hing wirklich, Wort wörtlich, jeden Tag vor dem Schrotten PC. Die Hausaufgaben konnte ich eh bei jemand abschreiben. Also wozu sich selbst noch die Mühe machen, wenn die Hausaufgaben andere machen? Lernen war mir egal. Schule war mir egal. Das einzige was zählte war, einzig und allein, meine Familie. Irgendwann hatte ich mich gelangweilt. Dann beschloss ich sein Profil zu stalken. Da stand sie. Da stand die Nummer. Das komische war aber, dass ich diese Nummer nicht kannte. Wahrscheinlich eine Nummer für berufliche Zwecke. Selbst meine Mutter hatte sie nicht. Wahrscheinlich hatte die auch diese ,,Mitarbeiterin‘‘. Ruck zuck wurde sie in meinem Handy gespeichert ohne zu zögern. Meine Mutter würde sich bestimmt wundern, wenn ich ihr diese Nummer zeigen würde. Zumindest wollte er mich dann kontaktieren. So richtig. So mit telefonieren und skypen und so. Ich konnte es aber nicht. Würde sonst alles auffliegen. Er würde meine Stimme sofort erkennen. Bestimmt. Meine Ausreden klangen immer beschissener. Ich musste mir immer wieder neue suchen. So wie er immer erzählte, dass er ,,Überstunden‘‘ machen würde. Eigentlich richtig unnötig. Er würde mir die Hölle heiß machen, wenn er herausfinden würde, dass ich es bin und nicht diese Frau auf dem Bild. So oder so.
Am nächsten Tag hatte ich die Schule geschwänzt. Schule – pups egal. Mein Vater ging ca. 5 Minuten früher. Dann verfolgte ich ihn die ganze Zeit. Oh Mann, es passierte einfach nichts Spannendes. So öde. Nur ein kleiner Fehler. Nur ein winziger Fehler und meine Handykamera und ich würden es sofort mitbekommen. Nur dieser eine Moment. Schließlich kann ich nicht zu meiner Mutter ohne Beweise. Mittlerweile saßen die wieder zusammen. Wieder so vertraut. Heute wurde mal wieder nichts daraus. Zeitverschwendung! Ich ging nach Hause. Essen war bereit. Die Idee mit dem Internet brachte mich auch nicht weiter.
Ich überlegte mir was Neues. Am nächsten Tag setzte ich meine Idee sofort um. Ihn besuchen gehen, wenn er wieder mit der ,,Mitarbeiterin‘‘ da saß. So als würde es nur zufällig sein. Plötzlich sah ich ihn. Dieses Mal war es wirklich ein Zufall! Dieses Mal musste ich mich schnell verstecken. Im Busch sogar. Tat echt weh. Sie gingen an mir vorbei. Ich hörte zu, verstand nur teilweise. Das was ich verstand, reichte mir aber auch vollkommen. ,,Hat voll Spaß gemacht. Wir müssen es wiederholen‘‘, sagte sie zu einem Vater. Mir reichte es jetzt. Diese ,,Turteltäubchen‘‘ konnte ich echt nicht mehr ertragen. Was sollte ich jetzt machen? Meine Mutter noch trauriger machen als sie immerhin schon ist? Es geheim halten? Ne, das konnte ich nicht. Ich folgte meinen Gedanken. Ich rannte ihm hinterher, aber tat so, als wäre es ein Zufall. Mein Vater hat sich natürlich erschrocken. Er hatte bestimmt nicht mit mir gerechnet. Ich sprach ihn auf die Frau neben ihn an. Er betonte, dass sie nur eine Arbeitskollegin wäre. Alles Unsinn! Ich hatte das alles doch gesehen. Alles Beweise! Zum Abschluss sagte ich einfach: ,,tschüss, das werde ich alles Mama petzen, du Schwein. ‘‘ Ich ging, rannte und raste los. Er schrie mir noch hinterher: ,, Das sieht nicht alles so aus, wie es aussieht. ‘‘. Ich bekam auf dem Rückweg noch eine SMS von ihm: Das war nur eine Arbeitskollegin. Ich wollte nur enger mit den Mitarbeitern zusammenarbeiten. Ich kam ins Grübeln. Aber selbst das hinderte mich nicht mehr. Einfach nur die Wahrheit erzählen. Einfach nur zu Mama. Als ich zu Hause ankam, hörte ich Geräusche. Ich machte die Haustür auf und sah meine Mutter mit einem Mann.

 

Wie findet ihr die Kurzgeschichte? Erfüllt sie die Kriterien einer Kurzgeschichte? Habt ihr eventuell Verbesserungsvorschläge? Danke schon einmal :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Goldmaedchen,
ich habe mich ganz unbefangen über deinen Text hergemacht, hab ihn mir ins Word kopiert und gleich während des Lesens alle Stellen markiert, die mir etwas fragwürdig erschienen. Und ich muss dir leider sagen, dass schon der erste Absatz beinahe zur Hälfte gelb eingefärbt war.
Dein Profil offenbart mir nicht dein Alter, aber aufgrund der sprachlichen, ich nenn‘s mal Eigenwilligkeiten scheinst du mir noch recht jung zu sein. Oder aber du bist erwachsen und versuchst, den schnoddrigen, umgangssprachlichen Tonfall einer Halbwüchsigen nachzuahmen. Beides enthebt dich allerdings nicht der Pflicht, ein Mindestmaß an Sorgfalt in die Arbeit des Schreibens zu stecken. Und das vermisse ich hier.
Ich will dir anhand des ersten Absatzes ein paar exemplarische Schwächen zeigen:

Mein Vater sah glücklich aus. Seit langem hatte ich ihn nicht mehr lachen sehen.
Für mein Gefühl widerspricht sich das. Du müsstest das so ausdrücken, dass sie ihn bis zum jetzigen Augenblick nicht mehr lachen gesehen hatte.

Da erkannte ich sofort das Strahlen seiner Augen.
Warum nicht einfach: Ich sah …

Am nächsten Tag wieder dasselbe. Am nächsten Tag musste mein Vater wieder los zur Arbeit.
Also sollten diese Wiederholungen ein bewusstes Stilmittel sein, für mich funktioniert es hier nicht.

Ich wusste ja eh,
Das eh im Sinne von ohnehin hab ich ursprünglich markiert, weil es mir allzu umgangssprachlich klang, mittlerweile glaube ich allerdings, dass es dem Tonfall der Geschichte entsprechen soll.

Diese ,,Arbeitskollegin‘‘,
Solche Hervorhebungen solltest du kursiv setzen. Anführungszeichen solltest du nur für die wörtliche Rede bzw. für Zitate verwenden. Das kommt noch öfter vor.

was will sie eigentlich von uns
Auch dieser Fehler tritt mehrmals auf. Immer wieder mal wechselst du ins Präsens.

Wenn ich sie in die Finger kriegen würde – oh ja, das würde nicht gut ausgehen.
Auch das ist möglicherweise dem bewusst umgangssprachlichen Tonfall der Geschichte geschuldet. Schön im Sinne von literarisch hochwertig ist es nicht.
(Wenn ich sie in die Finger bekäme – oh nein, das ginge nicht gut aus.)

Ein Monster. Sie zerstört unsere Familie. Zu Hause war meine Mutter alleine - ohne Mann. Sie lachte nicht mehr – versucht zu lächeln, um zu überspielen, dass es ihr nicht gut ging.
Präsens, Präteritum, Präteritum, Präsens, Präteritum, hmm …

Ich bemerkte es. Von Minute zu Minute.
Klingt auch sehr eigenartig.

Ich wollte mir nicht vorstellen, was diese zwei ,,Turteltäubchen‘‘ jetzt gerade in diesem Moment machen.
Drei Begriffe für gleichzeitiges Stattfinden. Finde ich etwas übertrieben, um nicht zu sagen redundant.

Mein Essen war schnell aufgegessen. Mein Hunger war
siehe oben

Das ich ihn noch als Vater bezeichnen kann…
Dass

dass mit ,, Überstunden‘‘, die sogar angeblich jeden Tag wären,
Überstunden müssen etwas anderes tun, als einfach nur sein. Die finden statt, fallen an, was weiß ich.

Ab da, muss ich zugeben, hab ich den Text nur mehr überflogen und schließlich, noch vor dem Ende das Lesen bleiben lassen. Was nichts anderes heißt, als dass mich der Text, vorwiegend der handwerklichen und sprachlichen Schwächen wegen, einfach nicht mehr interessierte.
Ich empfehle dir, viel zu lesen, ob Bücher oder hier im Forum. Lesen, lesen, lesen …

Und trotz dieses eher unerfreulichen Empfanges wünsche ich dir noch viel Spaß und Freude hier.

offshore.

 

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