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Eine Fuehrung in die Zukunft

.K.

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03.05.2003
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Eine Fuehrung in die Zukunft

Fuehrung in die Zukunft

In der Banane war heute mal wieder wenig los. Vier, fuenf vereinzelte Kunden standen hier und da, stocherten lustlos in ihren Milchshakes, nickten zu der eher hektischen elektronischen Musik und warteten offensichtlich auf den naechsten Aufzug. Keiner von ihnen sah auf, als Walli den Saal betrat. Vielleicht hatten sie die Hoffnung schon aufgegeben. Sie koennte es ihnen nicht veruebeln.

Durch das flackernde Stroboskoplicht konnte Walli nicht erkennen, ob unter den Kunden ein Mann war. Letzte Woche war einer dabeigewesen; Maenner stellten sich immer so furchtbar an. Keine Stressresistenz.

Walli blieb kurz stehen, zog ihre Stiefel aus, und durchquerte dann schnurstracks den Saal. Sie huschte durch eine kleine Schwingtuer in den Ankleideraum und ging weiter durch ins Bad. Sie befreite sich von dem schmierigen weissen Kittel und stieg in die Duschtasse. Sie war froh, sich endlich von diesem fettigen Geruch befreien zu koennen. Sie hatte gehofft, dass sie den Job bei dem Bratwurststand bald hinschmeissen koennte, aber wenn die Banane weiterhin so mau lief, wuerde das wohl nur ferne Zukunfstmusik bleiben. Die Zukunft. Walli schnaubte abfaellig.

Sie drehte das Wasser ab und rieb sich trocken. Sie ging zurueck ins Ankleidezimmer, dehnte sich ausfuehrlich und oeffnete ihren Spind. Es klopfte an der Tuer, die dadurch leicht ins Schwingen geriet und quietschte. Es geht gleich los. Walli rief freundlich und zog eine Grimmasse in Richtung Tuer. Bleibt mal locker. Sie zog den braunen Bikini an und dadrueber den blutroten Bademantel. Sie nahm noch schnell einen Schluck aus dem Wasserspender und ging zurueck in den Saal.

Die Leute hatten sich inzwischen vor dem Aufzug versammelt. Es waren fuenf. Drei Frauen, zwei Maenner. Das kann ja heiter werden... Walli begruesste die Gruppe freundlich, drueckte den Knopf und erklaerte allen nochmal die Regeln. Sie sah dabei besonders die Maenner scharf an, und liess sich mehrfach bestaetigen, dass diese die Regeln auch verstanden hatten. Ein Summen aus dem Schacht kuendigte an, dass der Aufzug auf dem Weg zu ihnen war. Einer der Maenner beklagte sich, dass sein Shake etwas waessrig gewesen sei. Das tut mir leid, bitte entschuldigen Sie. Der Junge ist erst seit einer Woche dabei und ist noch etwas unerfahren in manchen Dingen. Es wird nicht wieder vorkommen.

Es lief ein kurzer Ruck durch den Boden, und mit einem hydraulischen Geraeusch glitt die Tuer auf. Nach ihnen. Walli betrat den Aufzug als letzte und drueckte den Startknopf. Eine heisere Lautsprecherstimme wies nochmal auf Gefahren und Risiken hin, und wurde dann durch elektronische Musik abgewechselt, wieder recht hektisch. Walli drehte sich mit einem Laecheln zu der Gruppe um und machte ein paar beruhigende Bemerkungen. Einer der Maenner schwitzte bereits. Zwei der Frauen hielten Haende, sahen aber ansonsten gelassen aus.

Oben angekommen oeffnete sich der Fahrstuhl wieder. Die Gruppe trat in den kleinen Vorraum, und Walli drueckte den Lichtschalter. Als alle Neonroehren angesprungen waren, schritt Walli in die Mitte der Halle und hebelte mit einer Stange den Kanaldeckel an. Eine der Frauen kam zu Hilfe und zusammen legten sie den Deckel zur Seite. Ok, die Herren zuerst. Walli trat einen Schritt zur Seite und grinste.

 

Hallo .K. und herzlich willkommen auf KG.DE! :)

Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass Du Dich sofort mit der Wörterbörse befasst hast, denn ich liebe die Wörterbörse.

Deine Geschichte ist flüssig geschrieben und beim ersten Lesen sind mir auch keine Rechtschreib - oder Grammatikfehler aufgefallen. Etwas gestört hat es mich allerdings, dass Du "ö" als "oe" schreibst, und so fort. Hat das einen besonderen Grund? Mir gefällt es einfach nicht so gut.

Die vorgegebenen Worte hast Du sauber in Deine story eingearbeitet.

Deine Geschichte entbehrt auch nicht einer gewissen Spannung, ich wollte beim Lesen schon wissen, was Walli wohl mit den Gästen vorhat und wieso Männer sich immer so furchtbar anstellen. Ich war auf eine witzige Pointe gefasst und wurde daher vom Schluß Deiner Geschichte enttäuscht. Warum grinst Wally, wenn sie die Männer zuerst in die Kanalisation steigen läßt? Wenn sie einfach Spaß daran hat, dass die Männer sich ekeln, dann finde ich das etwas platt. Und wie kann es sein, dass alle mit dem Aufzug nach oben fahren, um in die Kanalisation - die doch unterhalb der Städte liegt - zu steigen? Und überhaupt, was wollen die Leute unter dem Kanaldeckel?

Bitte hilf mir. Entweder habe ich wesentliche Hinweise, die mir helfen, Deine Geschichte zu verstehen, in Deinem Text übersehen oder aber es gibt gar nichts zu verstehen... :confused:

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo .K. und herzlich willkommen auf KG.DE!

Danke :) (Wieso habe ich Euch eigentlich jetzt erst gefunden ? :sleep: )

Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass Du Dich sofort mit der Wörterbörse befasst hast, denn ich liebe die Wörterbörse.

Ich halte sie auch fuer eine prima Form der Motivation/Inspiration/Blockadenbekaempfung.

Etwas gestört hat es mich allerdings, dass Du "ö" als "oe" schreibst, und so fort. Hat das einen besonderen Grund?

Die schottischen Tastaturen haben keine Umlaute. In vier Wochen bin ich aber wieder in Good Old Dschoermennie, und wenn ihr mir hier weiterhin Unterschlupf gewaehrt, verfuege ich dann auch wieder ueber die Doppelpunktvokale und das scharfe s.

Zur Geschichte:

Ich habe bisher nur Lyrik verfasst, der Kurzgeschichtensektor ist neu fuer mich. Ich wollte mir das Prosaschreiben lagsam antrainieren und habe mich daher bei dieser story hauptsaechlich darauf konzentriert

1)Oertlichkeiten zu skizzieren
2)Erwartungen beim Leser aufzubauen (damit der ueberhaupt erstmal weiterliest) und mit den Erwartungen zu spielen.

Ich freue mich daher, dass Du mir in die Falle gegangen bist. :baddevil:

Aber im Ernst: es steht schon auch ein Sinn hinter der Geschichte. Ich moechte sie aber nicht selbst vorinterpretieren.

Warum grinst Wally, wenn sie die Männer zuerst in die Kanalisation steigen läßt?

Was sagt das ueber Walli aus?

Die Geschichte spielt ja in der Zukunft (hab ich jetzt zuviel verraten?); vielleicht ist es dort ja ueblich, Maenner vorzulassen ("Lords first":p ). Was sagt das ueber die Maenner aus?

Walli ist uebrigens eine ziemliche Zicke.

Und wie kann es sein, dass alle mit dem Aufzug nach oben fahren, um in die Kanalisation - die doch unterhalb der Städte liegt - zu steigen?

Tja, wie kann das sein? Es gibt eine logische Antwort auf diese Frage. Du kommst schon drauf. ;)

Und überhaupt, was wollen die Leute unter dem Kanaldeckel?

Hmmm. Wer weiss das so genau. Ob der Titel einen Anhaltspunkt gibt? Ich will aber, wie gesagt, die Interpretationen der Geschichte nicht zu sehr mit meinen Antworten einschraenken.

Die Geschichte ist, was Du darin liest.

Viele Gruesse,
K.

 

Hi .K.,

ach, in Schottland bist Du. Ja dann ist es mit den Umlauten klar.

Ich sehe die Wörterbörse übrigens auch als das ideale Übungsfeld an :).

Die beiden Punkte, die Du hauptsächlich in dieser Geschichte trainieren wolltest, hast Du sicher gut erfüllt.

Ich werde die story noch mal lesen und schauen, ob ich entdecke, was Du sagen wolltest. Aber wenn ich es auch nach längerer Zeit nicht herausfinde, dann verrätst Du es doch irgendwann, oder?

Übrigens habe ich auch zuerst (und immer noch) Lyrik geschrieben und habe mich erst durch KG.DE den Kurzgeschichten verstärkt zugewandt...

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo .K,

ich versuch´s einmal: Walli führt die Leute in die Zukunft, die ursprüngliche Stadt ist überbaut (Vergangenheit ist `unten´, siehe geologische Schichten), deshalb die Kanalisation über dem Laden. Die Männer werden nicht erfreut sein, welche Rolle sie in der Zukunft spielen, deshalb der Hinweis an sie, sich zu benehmen, Walli macht es diebische Freude den Leuten eins auszuwischen.
Gut fand ich die Stelle mit dem wässrigen Milchshake – sich vor so einem Trip über so etwas aufzuregen…
Kann man nicht mehr Geld mit den Trips machen, als mit der Bar?

Tschüß… Woltochinon

 

Hallo K.,

Deine Geschichte gefällt mir generell sehr gut. Die Spannung wird sehr gut aufgebaut - bis, ja bis zum Schluss.
Und dann brichts an der höchsten Stelle des Spannungsbogens ab... Und ich würde doch so gerne wissen, wie es weitergeht, was sie zu sehen bekommen!

Ab und zu ist es OK, wenn Geschichten aufhören, ohne dass sie wirklich enden. Aber in diesem Fall kommt es mir so vor, als ob sie mittendrin aufhört!
Also erster Teil: Klasse. Wann dürfen wir mit der Fortsetzung rechnen? :D

gruss,
p.

 

Hallo Ihr Lieben,

anscheinend war es tatsächlich eine gute Idee von chaosqueen, die Geschichte zu verschieben, auf einmal gibt es Resonanz!
Vielen Dank für Eure Antworten!

Gut fand ich die Stelle mit dem wässrigen Milchshake – sich vor so einem Trip über so etwas aufzuregen…

Stimmt! *lach* Das habe ich so noch gar nicht gesehen.

Kann man nicht mehr Geld mit den Trips machen, als mit der Bar?

Anscheinend haben die Leute mehr Interesse an Currywurst als an der Zukunft. ;)

Also erster Teil: Klasse. Wann dürfen wir mit der Fortsetzung rechnen?

Wow, da halte ich ja gar nichts mehr aus, da will jemand nen Nachschlag!
Ich sitze schon an einer Fortsetzung, die hoffentlich auch besser wird, weil es dann eine vollwertige Geschichte werden soll. Das hier war ja ursprünglich nur eine Wörterbörsen-Spielerei. :o

Ich freue mich natürlich über jede Hilfe, denn nach so viel Lob halte ich jetzt auch etwas Kritik aus. ;)

 

Hallo .K.,

ich hab noch ein paar Fehlerchen gefunden, Du bekommst sie unten aufgelistet.
Dass die Geschichte so abrupt endet, finde ich auch sehr bedauerlich, zumal sie recht vielversprechend beginnt!

Achtung zum Thema Fortsetzungen: So leid es mir tut, aber Fortsetzungen sind laut unserer Seriendefinition nicht mehr erlaubt. Wenn Du die Geschichte verlängerst, dann solltest Du eine komplette, längere Version in diesem thread posten und unter Deine Geschichte einen Link zur neueren Version setzen. Die einzige Chance auf ein Überleben! :)

Sie koennte es ihnen nicht veruebeln.
konnte

Walli rief freundlich und zog eine Grimmasse in Richtung Tuer.
Grimasse
Sie zog den braunen Bikini an und dadrueber den blutroten Bademantel.
darüber

Lieben Gruß

chaosqueen

 

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