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Eine Kirche in einem kleinen Dorf auf dem Land

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23.09.2002
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Eine Kirche in einem kleinen Dorf auf dem Land

Es war neblig, als B. ankam. Das Dorf schien jeder Farbe beraubt. Nur das Gras war von einem dunklen, tiefen Grün und so hoch, daß er bis über die Knie hinauf durchnäßt war. B. machte für eine Weile halt und blickte ein letztes Mal zurück. Nicht die geringste Spur zeugte von seinem Weg über die Wiesen.

Im Wirtshaus wurde seine Ankunft gleichmütig hingenommen. Es waren keine anderen Gäste anwesend, er bekam das erste Zimmer im Obergeschoß zugewiesen. B. hörte die Wirtin schwerfällig wieder nach unten humpeln, nachdem sie die Türe hinter sich geschlossen hatte, dann war es still. Das Zimmer roch ein wenig muffig, aber B. fröstelte, also ließ er das Fenster geschlossen. Vielleicht lag es an der abgestandenen Luft, B. war schon bald sehr müde, und so legte er sich zu Bett, obwohl es draußen noch hell war.

Die schwere Decke war zu kurz, B. mußte die Beine anziehen, und jedesmal, wenn er sich im Halbschlaf umdrehte, kroch die Kälte durch einen Spalt unter die Decke und ließ ihn frieren bis er seine Lage wieder angepaßt hatte.

Irgendwann war das Zimmer erfüllt von einem trägen Brummen, B. wußte nicht, wie lange schon, und als er zum Fenster blickte, sah er eine fette, schwarze Fliege ohne besondere Hast gegen die Scheibe fliegen, immer und immer wieder. Draußen war es hell, aber vom Bett aus konnte er bloß ein gleichmäßig graues Stück Himmel ausmachen. Bis er aufgestanden war, verging eine lange Zeit.

Der Schankraum im Erdgeschoß war leer bis auf einen alten Mann, der nicht von seinem Bier aufblickte, als B. nach der Wirtin fragte. Er wisse nicht, wo die Wirtin gerade sei, sagte er, holte dann aber noch einmal Luft, als ob er etwas hinzufügen wollte. B. wartete, der alte Mann schien sich jedoch anders entschieden oder einfach vergessen zu haben und blickte weiter auf sein Bier.

B. trat auf die Schotterstraße vor der Gaststätte hinaus. Im Nebel war der Kirchturm nicht mehr als ein grauer Schemen, ungefähr in der Richtung, in die auch die Straße führte. B. machte sich auf den Weg, und schon bald waren seine Haare feucht vom Tau und das Wirtshaus nichts weiter als eine Erinnerung im Nebel.

Die Häuser längs der Straße, eines wie das andere, hatten dicke, grob verputzte Mauern und kleine Fenster. Hätte jemand hinter den schweren Vorhängen jeden von B.s Schritten beobachtet und dabei tonlos geflüstert, zu jemand anderem weiter hinten im Zimmer, B. hätte auf seinem Weg zur Kirche nichts davon bemerkt.

„Wir haben dich erwartet“, waren die ersten Worte des Küsters.

„Wie könnt ihr mich erwartet haben?“, sagte B., aber noch bevor er fertig gesprochen hatte, wurde ihm die Sinnlosigkeit seiner Worte bewußt. Und mit dieser Einsicht verschwand auch das Gefühl der Befremdlichkeit, das ihn, er mußte es sich eingestehen, seit seiner Ankunft im Dorf begleitet hatte.

B. arbeitete von da an für den Küster. Es hieß, der Pfarrer sei für unbestimmte Zeit verreist, die Kirche und der angrenzende Pfarrhof hatten bei seiner Wiederkehr aber in tadelloser Ordnung zu sein, und so verbrachte B. seine Zeit damit, das Dach des Pfarrhofes zu flicken, eine Arbeit, die kein Ende zu nehmen schien, da die Dachschindel, vom ständigen Nebel durchfeuchtet, in B.s Händen zerbröckelten und jede Ausbesserungsarbeit weitere Mängel ans Licht brachte.

Wenn B. zurück ins Wirtshaus kam, saß der alte Andreas vor seinem schalen Bier und blickte ins Leere. B. war immer schon müde bevor es dunkel wurde, und jedesmal, wenn er aufwachte, war es schon hell. Die dunkelgrünen Wiesen um das Dorf herum schienen immer unberührt. Hätte sich in der Dunkelheit, die B. freilich nie miterlebte, etwas Großes aus den Tiefen der feuchten Erde gewälzt, wären dürre, feingliedrige Kreaturen bewegungslos im hohen Gras gekauert, nichts davon wäre bei Licht zu sehen gewesen.

So verging eine lange Zeit, in der sich nichts änderte. B. hätte nicht sagen können, wie oft er schon in die Schankstube herabgekommen war, um den alten Andreas vor seinem Bier sitzen zu sehen, oder wie oft er nach verrichteter Arbeit wieder in sein Zimmer zurückgekehrt und fröstelnd, mit dem Geruch von Mottenkugeln, Staub und altem Stoff in der Nase, eingeschlafen war.

*​

Als B. eines Morgens die Treppe herab in die Schankstube kam, der alte Andreas blickte wie immer ins Leere, saß an einem Tisch etwas weiter hinten eine nackte Frau.

„Du also auch“, sagte sie. Sie war jung, hatte ihre dunklen Haare nach hinten gebunden, und beim näheren Hinsehen bemerkte B., daß sie nicht nackt, sondern von einer hautengen, opalisierenden Schicht überzogen war, die sogar ihren Kopf vollständig bedeckte. Wenn sie ausatmete, blähte sich die Schicht vor ihrem Mund zu einer schillernden Blase, und wenn sie einatmete, fiel die Blase in sich zusammen.

„Laß uns nach oben gehen“, schlug sie vor, fast ein wenig belustigt, „hier sind zu viele Leute.“ Der alte Andreas blickte langsam von seinem Bier auf und drehte seinen Kopf nach der Frau um. Mit einem häßlichen Geräusch holte er Luft, dann lachte er los, laut und zahnlos, die trüben Gläser hinter der Ausschank klirrten. Wie der Alte nach einem kurzen Husten verstummte, drang in die eingetretene Stille das leiseste Säuseln, als würde ein anders nicht warnehmbarer Lufthauch durch die Halme einer weit entfernten Wiese streichen. B. schien es, als ob dieses schillernde Geschöpf mehr stören würde als nur die altehrwürdige Ordnung der Schankstube.

„Laß uns nach oben gehen“, wiederholte sie, und was er vorhin für Belustigung gehalten hatte, war aus ihrem Gesicht verschwunden.

Was wollte sie? B. spürte galligen Ärger in sich aufsteigen. Darüber, daß diese Person hier so einfach hereingeplatzt war. Daß sie mit ihrer Anwesenheit etwas aus den Fugen brachte, das zu benennen er nicht imstande gewesen wäre, das aber so unzweifelhaft und ewig war wie die Zeit selbst.

„Ich kenne dich nicht“, sagte er, zitternd vor Wut.

„Du kanntest mich einmal, B.“, entgegnete sie und lächelte wehmütig, „bevor du über die Wiesen gingst.“

„Du lügst!“ Seine Hände, schwielig von der Arbeit auf dem Dach des Pfarrhauses, streckten sich nach ihrer Kehle aus, wollten sie zudrücken, die Lügen für immer beenden, alles wiederherstellen, was sie mit ihrer Ankunft zerstört hatte. Aber als seine Hände die glatte, glänzende Schicht, die sich über ihre Haut spannte, erreichten, griff er ins Leere, mehr noch, fiel nach vorne, wurde auf sie zugerissen, seine Arme, sein ganzer Körper durch unvorstellbare Gezeitenkräfte in die Länge gezogen, hinein in die Unendlichkeit, die sich schillernd um die junge Frau herum aufspannte.

*​

B. spürte Kälte an seinen Füßen und zog die Beine näher an sich heran. Auf seinem Körper lastete das Gewicht einer alten, schweren Bettdecke, es roch nach Mottenkugeln, Staub und altem Stoff. B. konnte nicht besonders tief geschlafen haben, das leichteste Säuseln war es, das ihn geweckt hatte, und ihm wurde klar, daß dieses Geräusch ihm schon eine ganze Weile in den Ohren gelegen hatte. Er öffnete die Augen. Es war Nacht.

„Du arbeitest jetzt also im Pfarrhof“, kam ihre Stimme leise vom Kopfende des Bettes.

„Ich habe immer schon für den Pfarrhof gearbeitet“, entgegnete er langsam. Er war wach, aber eine unerklärliche Mattigkeit hatte ihn ergriffen. Selbst der Versuch, ihre Silhouette im fahlen Licht auszumachen, bereitete ihm große Anstrengung.

„Ach B., was ist nur aus dir geworden …“ Die Blase, die diese Worte vor ihrem Mund geformt hatten, glänzte noch eine ganze Weile unnatürlich hell.

B. schwieg. Ihr zu antworten schien ihm unmöglich. Nicht einmal in Gedanken war er noch imstande, sich eine Antwort zurechtzulegen.

Die Blase vor ihrem Mund fiel in sich zusammen, als sie Luft holte: „Ich werde jetzt zur Kirche gehen. Ich werde bekämpfen, was versucht, mich aufzuhalten. Jedes Gebäude auf meinem Weg werde ich einreißen. Ich werde den Pfarrhof niederbrennen. Dann werde ich das Fundament der Kirche unterspülen, bis sie fallen wird, unter ihrem eigenen Gewicht. Die Trümmer werde ich zermalmen, verbrennen und die Asche ausstreuen, damit die Pflanzen auf den Feldern sie vertilgen.“

Vielleicht lag es an ihrer schillernden zweiten Haut: B. hätte schwören können, daß ihre Augen voll von Tränen waren, als sie lautlos das Zimmer verließ, und er lag noch lange wach, während das Säuseln von draußen anschwoll, als würden unzählige feingliedrige Kreaturen durch hohes Gras schleichen, als würden sich gewaltige, fleischige Monstrositäten unendlich langsam aus feuchter Erde winden.

*​

B. wurde geweckt von einem Mädchen, das sein Zimmer betreten hatte, ohne daß er im Schlafe ein Klopfen gehört hätte. „Der Küster schickt nach dir!“ Es war längst hell geworden.

Als er nach hastiger Morgentoilette im Schankraum erschien, herrschte dort geschäftiges Treiben: Bauern aus der Umgebung saßen schon beim Bier, Kinder in ihren Sonntagskleidern spielten Fangen zwischen den beiden Bedienungen, die alle Hände voll zu tun hatten.

„Ja, weißt du es denn nicht?“, antwortete die Wirtin auf sein Anfragen. „Der Pfarrer hat seine Rückkehr angekündigt, und das ganze Dorf bereitet sich auf den Empfang vor. Du hast hoffentlich den Pfarrhof nicht in Unordnung fallen lassen“, sagte sie und lachte, und B. war sich nicht sicher, wie er dieses Lachen deuten sollte. Er hatte immer gute Arbeit geleistet, und so war sein Schritt mehr von Neugier als von Schuldbewußtsein beschleunigt, als er das Wirtshaus in Richtung des Pfarrhofes verließ.

Das ganze Dorf war auf den Beinen. Er hatte das Gefühl, daß der Nebel sich jederzeit auflösen könnte, während er die Schotterstraße entlangschritt, vorbei an ein paar Burschen, die ein Stoffbanner über die Straße spannten, an Kindern, die übermütig die Warnungen ihrer Mütter ignorierten, die guten Kleider im wilden Spiel nicht zu beschmutzen. Vorbei an einem kleinen Mädchen, das abseits der anderen Kinder mit Seifenlauge und einem Ring aus Draht Blasen machte. B. war schon an dem Mädchen vorbeigegangen, als ein plötzlicher Lufthauch eine schillernde Seifenblase an ihm vorbeitrug: Erst da bemerkte er, daß in einem unvorstellbar weit entfernten Winkel seines Innersten ein Gedanke sich befand, den zu fassen er nicht imstande war. Seine Schritte wurden langsamer, als er, den Blick nach innen gerichtet, versuchte, die längst geplatzte Seifenblase mit etwas in Verbindung zu bringen, das ihm irgendwann einmal etwas bedeutet hatte.

Beinahe wäre er gescheitert, hätte nicht eine zweite Seifenblase durch die unwahrscheinlichste Fügung ihren Weg in die Gasse gefunden, in der er sich befand, und so den Gedanken genährt, bis aus diesem winzigen Samenkorn die Erinnerung explodierte an eine junge Frau, die er einmal geliebt hatte.

B. rannte los, bis die feuchte Luft in seinen Lungen brannte, rannte weiter und schrie dabei ihren Namen in den dichter werdenden Nebel, vorbei am Pfarrhof, erreichte die Kirche, die, wie an allen vergangenen Tagen und an allen Tagen, die noch kommen würden, monolithisch über das Dorf wachte. B. machte kehrt, rannte zurück in der Hoffnung, irgendwo eine Spur von ihr zu entdecken, brüllte weiter ihren Namen.

Sie war nicht weit gekommen. Mit dem Gesicht nach unten lag sie im Staub einer Seitenstraße, die Schicht, die sie einst schillernd überzogen hatte, dreckig und zerfetzt.

Er hatte seine Bestimmung schon vergessen gehabt, bevor er das Dorf überhaupt betreten hatte – und sie war als nächste gekommen. Weil er versagt hatte, war sie tot. B. strich die letzten Fetzen der trüb gewordenen Schicht aus ihrem Gesicht und küßte die kalten, nassen Lippen der Frau in seinen Armen.

Seine Tränen erreichten ihre Wangen nie: Was begann, seine Haut zu überziehen, schluckte die Tropfen, bevor sie von ihm fallen konnten. B. hob ihren Körper behutsam hoch und begann, auf die Kirche zuzugehen. Was sich ihm in den Weg stellte, würde er zerfleischen. Jedes Haus im Dorf würde er niederreißen, jeden Grashalm um das Dorf herum verbrennen. Den Boden unter seinen Füßen würde er schmelzen, Feuersäulen in den Himmel steigen lassen. Und zuletzt würde er die Kirche vernichten, so absolut, daß nicht einmal die Idee daran in den Köpfen ihrer unseligen Architekten entstehen würde, Äonen früher.

 

Hallo slingshot,

sehr gefallen haben mir der ruhige Aufbaun und die mystische Atmosphäre der Geschichte. Ebenfalls gefallen hat mir der Bruch zwischen der stillen Monotonie des Dorfes und dem Übermut, als der Pfarrer seine Rückkehr ankündigt. Insofern habe ich deine Geschichte richtig gern gelesen.
Leider muss ich dabei zugeben, sie in ihrer Auflösung nicht verstanden zu haben.
Was war der mystische Auftrags B.s (warum gönnst du ihm eigentlich keinen richtigen Namen?)? Worin hat er versagt? Darin, die Liebe in Erinnerung zu behalten?

Nicht einmal in Gedanken war er noch imstande, eine Antwort sich zurechtzulegen.
Ein Satzaufbau, der mich immer irritiert, da mir "sich eine Antwort zurechtzulegen" viel natürlicher erschiene.

Wie geschrieben, eine schöne Geschichte, die ich letztendlich leider noch nicht verstanden habe.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

[...]
Leider muss ich dabei zugeben, sie in ihrer Auflösung nicht verstanden zu haben.
Was war der mystische Auftrags B.s (warum gönnst du ihm eigentlich keinen richtigen Namen?)? Worin hat er versagt? Darin, die Liebe in Erinnerung zu behalten?

und vielen Dank für deine Kritik! Zu erzählen habe ich folgendes versucht:

Im Dorf gibt es ein (dort) praktisch allmächtiges Wesen, dessen Vorstellung, den Menschen ein Paradies zu bieten, darin besteht, nichts zu verändern – für immer. Außerhalb des Dorfes gibt es Menschen, die damit nicht einverstanden sind. Der Protagonist ist einer dieser Menschen, sein Ziel (wie das seiner Vorgänger) ist es, dieses Wesen zu vernichten. Aber schon bei seiner Ankunft fällt er unter den Einfluß des Dorfes, er vergißt alles (hier beginnt die Geschichte) und wird Teil der Dorfgemeinde.

Seine Freundin, die ins Dorf geht, als der Prot. nicht zurückkommt, ist erfolgreicher: Ihre Schutzschicht ist stärker, sie bleibt unbeeinflußt und versucht, nachdem sie den Prot. ein letztes Mal sieht, das Wesen zu vernichten. Ihr Angriff schlägt fehl, sie stirbt.

Die Veränderungen, die ihr Erscheinen und ihr Angriff verursachen, führen aber dazu, daß sich der Protagonist wieder erinnert. Er findet sie tot und macht sich seinerseits auf, seine Bestimmung zu erfüllen.

Beim Schreiben habe ich versucht, Erklärungen auf ein Minimum zu beschränken. Daß ich dabei auf zu viele Erklärungen verzichtet habe, war ein Risiko, das ich bereit war, einzugehen.

Nicht einmal in Gedanken war er noch imstande, eine Antwort sich zurechtzulegen.
Ein Satzaufbau, der mich immer irritiert, da mir "sich eine Antwort zurechtzulegen" viel natürlicher erschiene.

Stimmt, ist geändert.

mfg

Bernhard

 

Hallo slingshot!

Mir gefällt die Art und Weise, wie Du die Atmosphäre des Dorfes und das seltsame Auftauchen der beiden Fremden beschreibst, sehr gut. Ich fühlte mich dabei als stille Beobachterin vor Ort. Kompliment!

Nachdem ich Deinen Kommentar gelesen hatte, musste ich jedoch meine bisherige Interpretation überdenken, da die angestrebte Botschaft in der Geschichte nicht deutlich genug formuliert erscheint.

Deine Erklärung:

Im Dorf gibt es ein (dort) praktisch allmächtiges Wesen, dessen Vorstellung, den Menschen ein Paradies zu bieten, darin besteht, nichts zu verändern – für immer.
Das allmächtige Wesen bleibt im Text unerwähnt, und für mich stellt sich der Zustand in der dörflichen Gemeinschaft nicht paradiesisch dar, sondern veraltet, eingeschworen, misstrauisch allem Neuen gegenüber.

Der Protagonist ist einer dieser Menschen, sein Ziel (wie das seiner Vorgänger) ist es, dieses Wesen zu vernichten.
Der Auftrag des Prot. müsste mehr herausgearbeitet werden (s. o.). Mir drängte sich beim Lesen das Bild zweier Wesen (das weibliche eher überirdisch) auf, die gegen überholte, veraltete (auch kirchliche) Werte anzukämpfen versuchen, wobei der Mann durch Erinnerungslücken an seiner Mission gehindert wird.

So, genug fürs Erste. Mehr Details die nächsten Tage.


Lieben Gruß
Antonia

 

Hallo Antonia,

[...]

Nachdem ich Deinen Kommentar gelesen hatte, musste ich jedoch meine bisherige Interpretation überdenken, da die angestrebte Botschaft in der Geschichte nicht deutlich genug formuliert erscheint.

Deine Erklärung: [...]

Das allmächtige Wesen bleibt im Text unerwähnt, und für mich stellt sich der Zustand in der dörflichen Gemeinschaft nicht paradiesisch dar, sondern veraltet, eingeschworen, misstrauisch allem Neuen gegenüber.


vielen Dank für Deine Kritik - es freut mich, dass Dir der Stil der Geschichte gefällt!

Du hast Recht, sehr paradiesisch scheint das Leben im Dorf nicht. Ich habe beim Schreiben Partei für die Menschen außerhalb ergriffen, deshalb ist wohl auch der Dorfalltag nicht ins beste Licht gerückt.

Was das allmächtige Wesen angeht, da habe ich versucht (ob es mir gelungen ist, sei dahingestellt), im Leser das Gefühl zu wecken, dass da irgendwas im Dorf ist, ohne zu schreiben, was genau. Dadurch bleibt natürlich auch mehr Interpretationsspielraum, das ist mir klar ...

Der Auftrag des Prot. müsste mehr herausgearbeitet werden (s. o.). Mir drängte sich beim Lesen das Bild zweier Wesen (das weibliche eher überirdisch) auf, die gegen überholte, veraltete (auch kirchliche) Werte anzukämpfen versuchen, wobei der Mann durch Erinnerungslücken an seiner Mission gehindert wird.

Das ist doch eh in etwa das, was passiert, oder nicht? :) (Ich bin ehrlich gesagt sogar froh darüber, dass so viel rübergekommen ist trotz der ganzen Geheimniskrämerei ...)

mfg

Bernhard

 

Hallo Bernhard

mir hat die Stimmung der Geschichte gut gefallen, sie lässt viel Raum für Interpretation, vielleicht zu viel.

Aber, dass du die Geschichte mit einem Hintergrund geschrieben hast, der nicht klar heraustritt, oder den meisten Lesern ohne Erklärung verschlossen bleibt, ist nicht unbedingt schlecht. Jeder kann seine eigenen Hintergründe hineininterpretieren. Die Geschichte funktioniert somit auf mehreren Ebenen.

Falls du jedoch die Hintergrüde klarer machen willst, würde ich dir raten den Unterschied zwischen dem Dorf und der restlichen Welt deutlich zu machen, bzw, dass es überhaupt einen gibt.

Helfried

 

Hallo Helfried,

Porcupine schrieb:
mir hat die Stimmung der Geschichte gut gefallen, sie lässt viel Raum für Interpretation, vielleicht zu viel.

Aber, dass du die Geschichte mit einem Hintergrund geschrieben hast, der nicht klar heraustritt, oder den meisten Lesern ohne Erklärung verschlossen bleibt, ist nicht unbedingt schlecht. Jeder kann seine eigenen Hintergründe hineininterpretieren. Die Geschichte funktioniert somit auf mehreren Ebenen.

Falls du jedoch die Hintergrüde klarer machen willst, würde ich dir raten den Unterschied zwischen dem Dorf und der restlichen Welt deutlich zu machen, bzw, dass es überhaupt einen gibt.


sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe! Es freut mich, dass Dir die Atmosphäre der Story gefallen hat. Zu den fehlenden Erklärungen: Normalerweise bin ich der Meinung, dass zu kryptische Geschichten keine gute Idee sind, aber hier wollte ich es einmal anders versuchen. Deshalb möchte ich auch nicht mehr Erklärungen einfügen, als schon drin sind ...

Danke für die Kritik,

Bernhard

 

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