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Eine Nacht im Juli
Eine Nacht im Juli
Cesarias ebenen dunklen Brüste wippten im Takt der Musik. Sie hatte lange nicht mehr so getanzt. In dieser Nacht im Arkadia, war sie wieder zu Hause. Ihr rhythmisches Spiel verebbte für einen kurzen Moment. Diebisch lächelnd schlich sie zu dem schlafenden, zerrupften Ding aus New Orleans, schielte unter den Strohhut, der schief auf dem Kopf der Entrückten lag, vergewisserte sich, und zog dem armen Wesen die letzen Scheine samt Zigaretten aus der Tasche. Sie wandte sich mit großen Augen zu uns und legte verschwörerisch den Finger auf ihre sinnlichen Lippen. "Die ist eh verrückt" ,flüsterte sie mit rauer und hysterischer Stimme, die sich anhörte als befände sie sich in Vodoo-Trance.
Die Brasilianerin hatte ihr Glück für diese Nacht gefunden und machte sich lachend mit dem kahlköpfigen Proleten, Meister Propper nicht unähnlich, auf und davon. Zurück blieb ein kleiner bekiffter, viel zu guter Junge mit Segelohren. Niemand sah, dass er weinte. Auch er hatte sie für einen Moment geliebt.
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Ich sah zu ihm. Er stand dort wie ein Fels in der Brandung. Seine grünen Augen leuchteten. Wir hatten beide alles mit angeschaut und lachten im selben Moment. Es brauchte keine Worte mehr. Wir teilten diesen bunten Film, diese sonderbare Nacht.
Ich lehnte mich an ihn und er nahm mich fest in den Arm. Doch „Nirvana“ beendete diesen kurzen Moment. Ich wollte tanzen, tanzen, tanzen, denn nach Marcellos Tod konnte ich endlich wieder lachen.
Als wir in die Wirklichkeit hinaus traten, begrüßten die ersten Sonnenstrahlen die sommerliche Stadt.