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Eine Reise ins Unbekannte

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02.06.2005
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Eine Reise ins Unbekannte

Der Ausblick auf die Stadt aus Eis unter ihm war an diesem Morgen ungleich schöner als an allen Tagen zuvor. Jeder noch so schwacher Lichtstrahl brach sich hundertfach auf der kleinsten Eisfläche und reflektierte sich in den schönsten Farben, die Roderik Powl kannte, wieder. Gutgelaunt verließ er seine Kammer die in einem Haus auf einer äußeren Anhöhe der Stadt lag. An jedem Tag entdeckte Roderik von neuem die Wunder seiner Welt. Die Eisstadt Ohdows, benannt nach einem ihrer Gründer, war eines davon. Eine Halle die bis unter die Decke mit Häuser angefüllt war. Ein jedes davon ein kleines Kunstwerk, erschaffen mit dem Blut und dem Schweiß ihrer Vorfahren. Nur langsam war die Stadt damals entstanden, heute war die Halle bis auf den letzten Platz besetzt.
Auf seinem Weg zum Mittelpunkt der Stadt, begegnete Roderik trotz der frühen Stunde den ersten, arbeitseifrigen Bürgern. Sie grüßten ihn, boten ihre Ware feil oder reichten ihm Kostproben leckerer, frischer Backwaren, die sie aus dem wild wachsenden Korn in den anliegenden, wärmeren Höhlen herstellen konnten. Mit einem freundlichen Lächeln dankte er ihnen.
Roderiks Herz übersprang erschrocken einen Schlag als eine starke Hand ihn ergriff und ihn in einen dunklen Hauseingang zerrte. Dann schlossen sanfte Lippen seinen Mund.
„Heute, Roderik. Du mußt deinen Vater heute fragen!“ Bat sie ihn und das bezauberndste Lächeln, das Roderik je gesehen hatte, legte sich um ihre Lippen. Ihre grüne Augen erstrahlten voller Vorfreude ihres Glückes. Ihr flammend rotes Haar entbrannte ein leidenschaftliches Feuer in ihm.
„Amalia,“ er küßte sie sehnsüchtig. „Heute ist ein guter Tag.“ Stimmte er ihr zu.
„Dann rasch, Roderik.“ Er lachte, als sie ihn sanft, aber bestimmt auf die Gasse zurückstieß und in dem Haus verschwand, in dem sie wohnte.
Bestens gelaunt setzte er seinen Weg fort, erreichte den Palast und trat ein. Wie fast immer fand er seinen Vater, den Regenten der Stadt, im Arbeitsraum. Rotowak Powl begrüßte seinen Sohn mit einer herzlichen Umarmung.
Mit einem leichten Anflug von Trauer erinnerte sich Roderik an eine Zeit, in der ihm sein Vater mehr als nur eine Umarmung geschenkt hatte. Vor zwei Jahren noch war Roderik Rotowaks liebster Sohn gewesen, heute war ihr Verhältnis kühler. Jener Tag hatte viel im jungen Leben des Prinzen verändert. Dieser Tag, an dem er sich den in die „Zukunft Sehenden“ angeschlossen hatte. Ein Zehntel der Bewohner von Ohdows vertraten die Meinung, dass die schützenden Mauern der Stadt kein Segen, sondern ein Gefängnis seien. Die glaubten, dass es oben, über dem Erdreich eine andere, lebensfreundliche Welt gab. Sie waren Realisten, die darum flehten, neuen Lebensraum entdecken zu dürfen, weil die Stadt für die nächsten Generationen zu klein werden würde! Viele von ihnen waren oft junge Leute, so wie Roderik, ungestüm und voller Neugierde. Sie wollten neue Gesetze, neue Möglichkeiten.
Nachdem sich Roderik dem Orden der „Seher“, so nannten sie sich selbst, angeschlossen hatte, lies ihn sein Vater aus dem Palast werfen. Er hatte nichts mitnehmen dürfen und wäre verhungert oder erfroren, hätten sich die anderen Seher nicht um ihn gekümmert. Sie gaben ihm ein Zimmer und Nahrung, ja sie hatten ihm sogar eine Arbeit beschafft. Später hatten sich die Wogen geglättet und Roderik kehrte nun oft in den Palast zurück, um seinen Vater und seine vier älteren Brüder zu besuchen.
„Heute mein Sohn, ist ein besonderer Tag, denn heute erreichst du dein zwanzigstes Lebensjahr und somit das Mannesalter!“ Begann der König ohne Umschweife.
„Ja, Vater, darum bin ich hier um meine Bitte zu äußern und,...“ Rotowak hob abwehrend die Hände. Der König mochte es nicht, wenn man ihn in seiner oft sorgsam einstudierten Rede unterbrach. Längst war Rotowak kein junger Mann mehr. Nicht wie Roderik, dieser junge Bursche, der aussah wie er vor vierzig Jahren. Groß und mit der Statur eines Kriegers. Schwarzem Haar und blauen wachsamen Augen in einem Gesicht mit sanften und edlen Zügen. Aber nicht nur äußerlich glich er ihm wie ein Zwilling. Roderik war zu einem intelligenten jungen Mann herangereift, der von demselben Ehrgeiz beseelt war wie sein Vater.
„So wie du jetzt stand auch ich einst vor meinem Vater. In mir brannte dasselbe Feuer der Neugierde und in meinem Blut brodelte die Abenteuerlust. Es ist an der Zeit dich, wie deine Brüder zuvor, in das Geheimnis der Familie einzuweihen. Morgen, wenn die Lichter der Stadt von neuen entfacht werden, wirst du gehen. Zehn meiner besten Soldaten werden dich begleiten und dich führen.“ Verkündete Rotowak stolz.
„Vater!?“ fragte Roderik verwirrt. Was wollte sein Vater ihm sagen?
„Sie werden dich durch die Gänge der Endlosigkeit zum Oberland führen. Dort wirst du mit eigenen Augen sehen, dass es oben kein Leben gibt und es wird dich lehren dein Volk auf den richtigen Weg zu leiten!“ Aus ungläubigen Augen starrte er seinen Vater an. Er sollte das Oberland sehen dürfen? Erregung ergriff ihn. Was bedeutet das alles für ihn? Was wußte sein Vater über das Oberland? Ein Familiengeheimnis?
Roderik räusperte sich. Das alles müßte warten. Er hatte andere Gründe gehabt um vor seinen Vater zu treten.
„Ich werde dir gehorchen Vater,“ sagte er darum demütig. „Gestatte mir nun meine Bitte zu äußern!“ Rotowak nickte seinen Sohn auffordernd zu. „Ich bin hier, um dich um deinen Segen für die Verbindung zwischen Amalia, Tochter des Jägers Isak, und mir zu erbitten.“ Rotowak sprang empört von seinem Stuhl auf.
„Nein! Du weißt, das ist gegen das Gesetz! Zuerst muß sich dein ältester Bruder, Thronerbe der Stadt Ohdow, eine Frau nehmen und einen neuen Erben zeugen, bevor auch seine Brüder heiraten dürfen!“
„Die Gesetzte sind alt, kurzsichtig und grausam. Amalia und ich lieben uns!“ Trotzte Roderik seinem Vater. „Melwas wird nie eine Frau finden, die dumm genug ist, ihn zu heiraten. Er hat kein Sinn für das Gefühl!“
„Schweige, Roderik! Gleich morgen früh wirst du die Stadt verlassen und dein Erbe annehmen und nicht mehr an dieses Weib denken! Du bist nicht mehr länger ein Anhänger des Seher - Orden. Ich habe genug von deiner Widerspenstigkeit.“ Brüllte Rotowak zornig.
„Vater! Amalia und ich lieben uns!“ Flehte Roderik nun.
„Das Gesetzt ist Unmissverständlich!“ Warnte der Regent ihn. „Und jetzt geh. Ich befehle es dir!“
Den Rest des Tages verbrachte Roderik in seinem alten Zimmer im Palastes, als Gefangener seines Vater. Es war Roderik gleich, dass sein Vater kein Fest zu Ehren seines zwanzigsten Geburtstages gab. Es war ihm gleich, dass er ihn zum Oberland schickte, eines Tages wäre er ohnehin dort hin gekommen. Was ihm ganz und gar nicht gleich war, dass war der Gedanke daran, Amalia nicht mehr sehen zu dürfen. Ganz Gewiss würde sein Vater keine Anstrengung unterlassen sie nun von einander getrennt zu halten, bis Melwas geheiratet hatte. Roderik verspürte Wut und Zorn im selben Maße wie Enttäuschung und Verzweiflung. Sein Herz schmerzte und seine Augen brannten, zugleich war er unfähig zu weinen. Noch nicht, sagte er sich selbst, noch bin ich nicht bereit kampflos aufzugeben. Ungestüm lief er das Zimmer ab, trat zum einhundersten Mal an das Fenster und blickte hinaus. Er konnte beobachten wie sich die Dunkelheit über die Stadt legte, als die Zeitwächter umhergingen und die Lampen der Stadt löschten. Die Nacht kam und ihr folgte ein neuer Tag.
Noch bevor man einen neuen Tag entzündete, wurde der Prinz geweckt und man brachte ihm Reisekleidung. Schwere, schwarze Lederbekleidung mit einem Brustpanzer, den man aus der Rückenpanzerung der Kappas herstellte. Es war die Uniform der Jäger die der Stadt das Fleisch, das Leder, die Knochen und Sehnen brachten aus denen sie allerlei herstellen konnten. Wo immer ein Mann in dieser Bekleidung hinkam, zollte man ihm höchsten Respekt. Vor den Angriffen der Kappas schütze die Kleidung aber nicht. Keiner würde bemerken wer sie wirklich waren, wenn sie in dieser Kleidung die Stadt verlassen würden. Man gab dem jungen Prinzen einen Dolch aus Stein, eine jämmerliche Waffe in Anbetracht ihrer Feinde. Abschließend reichte man ihm sein Bündel mit Vorrat an Wasser und Essen, einer Decke und Fackeln.
Der Prinz verließ die Stadt, ohne sich von seinen Freunden oder seiner Familie verabschieden zu dürfen. Roderik blickte nicht zurück. Er konnte nur an Amalia denken und fragte sich, was sie von ihm dachte und für ihm empfand. Ob sie wußte was geschehen war? Oder dachte sie gar das er sie verlassen hätte um seinem Vater zu gefallen? Nein, unmöglich. Sie kannte ihn besser. Er dachte an ihr Geschenk vom Morgen zuvor. Amalia hatte ihm einen Talisman geschenkt. Obwohl es lediglich ein Stein gewesen war, der die Form eines Herzen hatte, liebte er es. Er wußte das dieser Stein von draußen kam, von außerhalb der Stadt, dort wo nur die Jäger hinkamen. Ihr Vater hatte den Stein bei der Jagd gefunden und ihr mitgebracht. Ob er wußte das sie ihn verschenkt hatte?
Zehn Soldaten, in der selben Verkleidung, schritten neben ihm her, aber er sah sie nicht. Stunde um Stunde verbrachte er in diesem Zustand, während sie tiefer in die Stollen vordrangen.
Irgendwann holte ihn die Realität ein und er erwachte. Voller neuer Begierde blickte er sich um. Viel gab es allerdings nicht zu sehen. Stein um Stein begleiteten grau und trostlos ihren Weg. Gelegentlich wurde er von schwarzem Erdreich unterbrochen, das Stellenweise weiß und grün schimmerte.
„Nicht mehr lange, Prinz Roderik, dann werden wir eine Rast einlegen!“ Verkündete einer der Soldaten und zum ersten Mal sah Roderik bewusst in das Gesicht der Mannes neben ihm. Es war Wulf, engster Vertrauter seines Vaters und Hauptmann der königlichen Wache.
„Danke für Eure Fürsorge, Wulf. Aber ich brauche keine Rast. Lasst es uns nur schnell hinter uns bringen!“
„Wie? Gar nicht Neugierig? Warum gehört Ihr dann zu den Sehern?“ fragte der Hauptmann spöttisch.
„Das geht Euch nichts an! Lasst mich zufrieden,“ erwiderter Roderik grob und griff schneller aus. Rasch fiel der Hauptmann zurück. Roderik wußte dem Mann unrecht getan zu haben, aber er war zornig und würde es an jedem der ihn störte unbarmherzig auslassen. Wulf kannte seinerseits den Prinzen gut genug, um zu wissen, dass es besser wäre Roderik in Ruhe zu lassen, damit sein Zorn sich rasch legen könnte.
Der Tunnel öffnete sich und sie traten in eine dunkle Halle, die zwar nicht groß war, der Lichtschein ihrer Fackeln aber nicht ausreichte um die Decke des Doms zu erhellen. Und, es gab nur diesen einen Zugang
„Setzt Euch, Prinz. Einer meiner Männer wird hinauf steigen und uns ein Seil herablassen. In der Zwischenzeit müssen wir rasten,“ erklärte der Hauptmann und Roderik nickte verstehend. Einer der Soldaten legte eilig sein Gepäck, seine Waffen und den Brustpanzer ab, wickelte sich ein langes Seil um den Leib und begann den Aufstieg. Eine brennende Fackel nahm er zwischen die Zähne.
Die Geräusche und der Lichtschein der Fackel waren schnell verschwunden. Die Gruppe am Fuße der Steilwand löschten bis auf eine alle ihre Fackeln um das kostbare Licht zu schonen. Es dauerte eine Ewigkeit bis endlich das Ende des Seiles herunterfiel. Dann stiegen zuerst zwei der Soldaten auf, um den oberen Stollen zu sichern, bevor Roderik den Aufstieg begann. Es war mörderisch. Trotz dem Seil schaffte er es kaum, die Steilwand zu erklettern. Im Stillen bewunderte er den Mann, der den Aufstieg zuvor ohne Seil gewagt hatte. Als er oben angelangt war taumelte er einige wenige Schritte in den Tunnel, brach erschöpft zusammen und schlief ein. Kurz darauf rüttelte Wulf ihn grob wach und führte sie weiter durch dunkle, endlose Stollen.
„Wo sind eigentlich all die Gefahren von denen Ihr immer erzählt?“ fragte Roderik spitz.
„Mein Prinz, glaubt mir, sie sind um uns herum.“ Versicherte der Hauptmann kühl.
„Ja wirklich? Ich glaube, Ihr erzählt uns nur Geschichten, um den Menschen in der Stadt glauben zu machen wie Mutig Ihr seid!“ Wulf schwieg auf seine ruhige Art und versetzte Roderik in wilde Raserei.
Irgendwann machten sie Rast, aßen ein wenig und schliefen geraume Zeit um neue Kräfte zu schöpfen. Ihr Weg führte sie mal eben dahin, mal hinauf und wieder hinab. Nach links oder nach rechts.
„Wartet,“ befahl Wulf gebieterisch. „Wir erreichen gleich die größte unterirdische Höhle die wir kennen. Sie ist angefüllt mit einem Meer aus salzigen Wasser. Ihr wißt, der Lebensraum der Kappas ist das Wasser und das unmittelbare Ufer davor, darum konnten wir die genaue Größe des blauen Ozean nie erforschen,“ erklärte ihnen Wulf. „Kappas, die an Land sind, schlafen meistens. Diese ledrigen Biester haben ganz ausgezeichnete Ohren, aber wenn wir leise sind, können wir ohne Schwierigkeiten durch die Halle schreiten!“ Wulf übernahm die Führung und nach zehn Schritten erreichten sie die Höhle und traten hinaus. Doch was immer Roderik erwartet hatte, was er sah entsprach nichts von allem dem das er sich ausgemalt hatte. Die Halle war gewaltig, so groß das man das jenseitige Ende nicht sehen konnte. Weiße, schwere Schwaden aus Feuchtigkeit hingen unter der Decke und verschwammen in der Ferne zu einer beweglichen Masse. Ein grüner, dichter Pflanzenteppich wucherte über das Ufer, die Wände und die Decke und sonderte ein trübes Licht ab. Das Wasser war klar und man konnte bis auf seinen Grund sehen, auf dem Kappas lagen. Das Ufer war frei!
Sie kamen rasch voran und der Weg führte sie ohnehin nur dreihundert Schritt durch die Halle, so das sie den Ausgang bald erreichen würden. Aber gerade, als sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, verließ sie das Glück. Einer der Soldaten stürzte über etwas, das am Boden lag und schrie schrill auf, als er in den grünen Teppich aus Pflanzen fiel, der sich auftat und unzählige kleine, schwarze Körper frei gab.
„Verdammt,“ fauchte Wulf. „Ein Nest! Schnell, springt darüber und rennt um euer Leben!“ brüllte der Hauptmann, sprang mit zwei, drei Sätze über das Nest mit vier Dutzend der Kappa Jungen und rannte auf den Ausgang zu. Seine Soldaten und Roderik folgten ihm. Ein weiterer Soldat neben dem Prinzen fiel schreiend der Länge nach in das Getümmel. Blut spritzte, als sich die festen Kiefer der kleinen Tiere mit den messerscharfen Zähnen um ihre Beute schlossen.
Die stille Oberfläche des Ozean erwachte schäumend zum Leben. Das Brodeln wurde heftiger, dann spie die weiße Schaumkrone wahre Höllengestalten aus. Roderik, der nie zuvor einen echten Kappa gesehen hatte, blieb wie erstarrt stehen. Es waren unterschiedlich große, schwarze, hornige Wesen mit kleinen roten Augen und gelben, langen Zähnen. Ihre verhältnismäßig kurzen Beine, zu ihrem massigen Körpern, hatten zwischen den messerscharfen Krallen Schwimmhäute, um die plumpen Tiere graziös und schnell wie ein Speer durch das Wasser schnellen zu lassen. Roderik prallte schreiend zurück, dann rannte er los und hetzte hinter den anderen her. Schon erreichten die ersten der Kappas das Ufer und sprangen auf den Felsen um ihnen nachzujagen. Mit jähen Entsetzten begriff Roderik das sich die Tiere auch an Land schneller bewegen konnten als er. Roderik rannte noch schneller und schließlich stolperte auch er über loses Pflanzengeflecht und fiel hin. Nichts kann mich jetzt noch retten, der schreckliche Gedanke lähmte seine Muskeln.
„Amalia,“ flüsterte er leise, denn er wollte, dass seine letzten Worte und Gedanken ihr gehörten. Und gerade als Roderik einen Schlussstrich unter sein Leben gezogen hatte, schrie er gequält auf und schlug sich die Hände über die Ohren. Der plötzliche Lärm, der die Halle erfüllte, schallte Ohrenbetäubend wieder. In wilden Zorn brüllten die Kappas auf und jagten auf die Lärmquelle zu. Roderik blickte den Kappas verwirrt nach. Der Lärm hielt weiter an und dann sah Roderik seine Lebensretter. Zwei junge Männer in der einheitlichen gelben Kleidung der Seher. Einer von ihnen schlug kräftig auf eine Trommel und der andere spielte schrille Töne auf einer Flöte und sie rannten den entgegengesetzten Weg ins innere der Halle. Die Kappas folgten ihnen in wilden Zorn. Inzwischen gelangte Wulf neben Roderik und zerrte ihn in die Höhe, riß ihn wie ein Kind an der Hand mit sich und stürmte auf den Ausgang zu. Roderik blickte sich suchend um und schließlich gewahr er ein Dutzend der Seher die aus dem Tunnel, aus dem auch sie gekommen waren, heraus sprangen und ihnen folgten. Wulf und Roderik erreichten den rettenden Tunneleingang, als der Lärm in der Halle jäh verstummte und die Kappas die beiden todesmutigen Seher erreicht hatten. Wulf rannte weiter, Roderik noch immer in seinem Griff gefangen.
„Wir müssen auf sie warten. Sie haben mein Leben gerettet!“ Schrie Roderik überrascht auf.
„Sie dürfen uns nicht folgen, Prinz.“ Bestimmte Wulf. „Ihr wisst, das es das Gesetz verbietet, dass einer vom gemeinen Volk das Oberland sieht.“ Roderik, der sich seinen Atem sparen mußte, gehorchte widerstandslos.
Stunde um Stunde rannten sie weiter, bis Roderik einfach vor Erschöpfung zusammenbrach. Schweiß hatte seine Kleider durchnässt und jetzt, auf dem kalten Fels begann er zu zittern. Notgedrungen legten sie eine Rast ein. Sie zehrten von ihrem Vorrat, der aus Kappa Fleisch bestand und bei jedem Bissen, den Roderik widerwillig tat, erinnerte er sich an die grausamen Szene in der Kappahöhle. Ohne Schlaf setzten sie ihren Weg fort.
Weiter, immer weiter hetzte Wulf sie mit einer mörderischen Geschwindigkeit durch die Gänge. Weitere Male mußten sie Kappahöhlen durchqueren, weitere Männer starben und plötzlich begriff Roderik, wie gefährlich die Welt um sie herum wirklich war. Er ergab sich Wulf demütig und entwickelte eine Zusammenarbeit, die ihm und seinen Gefährten die weitere Reise erleichtern sollte. Der Hauptmann berichtete Roderik, das die Kappas nur an einer Stelle am Hals zu töten waren. Außerdem wußte er, das über die Hälfte der männlichen Bevölkerung von Ohdows Jäger waren und das man dreißig Kappas mittlerer Größe brauchte um die Bewohner der Stadt für eine Woche zu ernähren.
Ihr Aufstieg war auch weiterhin beschwerlich. Doch die Schönheiten die ihnen unter der Oberfläche begegnete, erfüllten Roderik mit der Hoffnung bald etwas sehen zu dürfen, das einzigartig und vielleicht noch schöner war. Inzwischen wurde der Fels immer öfters von schwarzen, nicht weniger harten Erdreich abgelöst und es wurde ständig wärmer. Erneut erreichten sie eine Steilwand. Doch gerade als einer der Soldaten den Aufstieg beginnen wollte, ließ ein seltsames summendes Geräusch die Gruppe erschrocken erstarren. Rasch zischte Wulf leise Befehle und augenblicklich erloschen alle Fackeln. Aber es wurde nicht völlig dunkel. Über ihnen drang aus dem Tunnel, in dem sie ihren Weg fortsetzen würden, bereits dämmeriges Licht der Oberwelt herein. Darüber spann sich ein Netz aus dünnen, grünen Linien.
„Wir sind einem Netz der Devins zu nahe gekommen. Mit den schrillen Tönen, die sie ausstoßen, versuchen sie ihre Beute aufzuschrecken und in Panik zu versetzen. Die Devins sind taub und müssen sich nach Bewegungen orientieren. Wer einmal in ihrem Netz hängt kommt ohne Hilfe nicht mehr frei,“ flüsterte Wulf ihnen zu.
Roderik beobachtete aus Schreckens geweiteten Augen, wie sich kleine vierbeinige Wesen aus dem Netz herabließen. Knorpelige Gestalten mit einem schwarz behaarten Leib, großen Facettenaugen in einem dreieckigen Kopf mit Fühler und anderen Gliedmaßen für die Roderik keine Beschreibung und Namen kannte. Ihre Beine tippelten über den Boden und es ekelte Roderik bei diesem Geräusch so stark, dass er eine Gänsehaut bekam. Ihr schriller Jagdton wurde unangenehmer, je näher sie kamen. Es kostete Roderik alle innere Kraft, still zu stehen und nicht schreiend davon zu rennen, als die kleinen Tiere sie umringten.
Nach einer endlosen Zeit krabbelten die Tiere wieder in ihr Netz hinauf und kurz darauf verstummte ihr Signal. Langsam, eine hastige Bewegung vermeidend, kletterte zuerst einer der Soldaten die Wand hinauf und lies dann ein Seil herab. Bald darauf glaubten sie sich alle in der Sicherheit des neuen Stollen.
Vor ihnen lag der Ausgang, eine helle, halbrunde Öffnung. Mit neuer Kraft eilten sie darauf zu und liefen gemeinsam in das Netz der Devins das sich als eine sehr klebrige Masse aus dünnen, dehnbaren aber unzerreißbaren Fäden enttarnte. Und kaum das sie sich verfangen hatten, vernahmen sie das Schaben der dünnen Beine und das schrille Summen der Devins. Ein halbes Dutzend der Tiere die ihnen bis an die Knie reichten, eilten heran. Ihr Mundwerkzeuge fügten den Reisenden schmerzhafte und stark blutende Wunden zu.
Die Seher erschienen wie aus dem Nichts, lenkten die Devins ab und töteten viele von ihnen ehe es gelang sie zu vertreiben. Anschließend befreiten sie Roderik und seine Begleiter.
„Mein Dank sei euch gewiss. Ihr habt unser Leben gerettet!“ bedankte sich Roderik und blickte auf, dem Seher, der ihn befreit hatte ins Gesicht. „Jorden!“ Rief er freudig und umarmte den jungen Mann, der sein bester Freund und dazu Amalias Bruder war, heftig. „Was tut ihr hier?“
„Das selbe wie du! Glaubst du denn, wir wüssten nicht längst, das ein jeder der Powl Söhne den Weg zum Oberland gehen muss? Bei deinen Brüdern ist es uns nicht gelungen die Stadt zu verlassen, doch diesmal hatten wir uns sorgsamer vorbereitet und sind euch gefolgt!“
„Das war sehr töricht, Junge.“ Knurrte Wulf feindselig, seine Hand glitt zu seinem Schwert. „Ihr dürft das Oberland nicht sehen! Ich werde das Gesetz meines König auch hier für ihn wahren!“
„Und, wer könnte uns jetzt noch daran hindern? Ihr?“ Fragte Jorden mit einer Geste auf die erschöpften Soldaten. „Alleine, gegen die zehnfache Übermacht?“
„Genug, lasst es gut sein, Wulf. Sie haben sich dieses Recht ehrenhaft erkämpft. Lasst sie sehen was sie suchen.“ Forderte Roderik, wandte sich um und ging auf die Öffnung aus gleißenden Licht zu. Die anderen folgten ihm mit der selben gespannten Erwartung. Nur Wulf wußte was sie sehen würden.
Das Licht war grausam hell und blendete ihre Augen für lange Zeit und als sie endlich etwas erkennen konnten war nichts da was sie hätten sehen können. Etwas, das Wulf Sturm nannte, fegte in hoher Geschwindigkeit über die weiten Flächen hinweg. Wirbelte tote Erde und Sand empor und riß alles unbarmherzig mit sich, was ihm nicht stand halten konnte. Er zog verspielt an ihm, aber Roderik begriff, wenn er dem Sog nachgeben würde, wäre das sein Tod. Eine Gluthitze strahlt ihm entgegen und was der Sturm nicht vollbrachte, das würde diese Hitze beenden. Endlos lange standen sie da und beobachten den Sturm, der noch an Gewalt gewann und nicht verebbte. Hier war nichts fähig zu leben.
„Totes Land!“ Roderiks Hände ballten sich zu Fäuste und er wandte sich enttäuscht ab. „All das vergossene Blut der Reise für totes Land?“ Fragte Roderik Wulf, wandte sich aber Jorden zu. Doch eine andere Gestalt in der Kleidung der Seher trat heran, nahm ihn bei den Händen und antwortete ihm:
„Sei nicht enttäuscht,“ bat ihn Amalia mit sanfter Stimme und Roderik keuchte erschrocken auf.
„Was! Du hier? Aber das ist doch viel zu gefährlich für dich!“ Tadelte er sie. „Warum hast du sie mitgehen lassen?“ Fragte er Jorden doch dieser zuckte lachend mit den Schultern.
„Sie hat ihren eigenen Willen und das Blut des Jägers fließt auch in ihren Adern!“ Konterte er.
„Hast du die Wunder auf dem Weg hier herauf nicht gesehen?“ Fuhr sie unverzüglich fort. „Warum so hoch hinaus greifen, wenn man alles haben kann, das vor einem liegt? Wir haben mehr als hundert Generationen im Eistal überlebt und wir werde neue Siedlungen in anderen Hallen anlegen können und ebenfalls überleben. Sieh doch!“ Sie zog ihn mit sich etwas zurück ins Innere des Stollen. „Hier! Unsere Vorfahren sind diesen Weg gekommen und sie haben uns ihre Geschichte hinterlassen.“ Erst jetzt sah Roderik die Bilder die man teilweise in den Fels geschlagen oder aufgemalt hatte. Bilder und Schriften die von der Zeit bereits zu sehr verblichen waren um sie noch zu lesen, aber Zeugnis ihrer Vergangenheit waren. „Woher wir auch kommen mögen, Roderik. Unsere Rasse ist dazu bestimmt zu Überleben und es spielt dabei keine Rolle wo das ist. Wir werden leben.“ Flehte sie und in ihren Augen standen Tränen. Er fühlte das sie nicht weniger enttäuscht war wie die anderen und er. Doch sie hatte die Lektion, die für ihn gedacht war, sehr viel schneller verstanden. Für einen kurzen Moment glaubte Roderik seinen Vater sprechen zu hören und verstand warum er hier her hatte kommen müssen.
"Die meisten sind zufrieden damit was sie haben. Nur wenige wollen wissen was oben ist." Warf Wulf ein. "Und selbst davon schließen sich nicht alle den Sehern an. Doch diese Gruppe wird wachsen." Der Krieger machte eine Geste. "Sie werden ausbrechen und Unruhe sähen, so wie es dieser Vorfall beweist." Die Hand von Wulf und seinen Kriegern lagen jetzt an den Waffen. Roderik und die anderen hatten es nicht einmal bemerkt. "Was denkt Ihr wird geschehen wenn sie zurückkehren?"
"Ihr wollt sie töten, doch ich werde das nicht zulassen." Roderik richtete sich auf. "Mein Vater ist ein kluger Mann. Er wollte das ich hier her komme, es sehe und verstehe. Das tue ich jetzt. Doch möglicherweise denke ich noch ein wenig weiter." Er lächelte Wulf selbstsicher entgegen. "Wir werden sie nicht unterdrücken können, jene Stimmen die Rufen und das Oberland sehen wollen, ganz gleich wie sie sich nennen. Möglicherweise kannst du jetzt und hier welche von ihnen töten, ohne das, außer den Familien, jemand nach ihrem Verblieb fragen wird. Aber langfristig gesehen löst es das Problem nicht. Möglichweise ist mein Vorschlag noch tückischer, doch er wird Euch gefallen." Roderik machte eine Handbewegung. "Sie wissen jetzt das es hier nichts gibt. Aber sie sind aktive Seher und die anderen, jene die zurück geblieben sind, kennen sie und schätzen ihre Meinungen. Möglicherweise gelingt es uns so die Seher zu unterwandern und zu kontrollieren. Wir könnten sie steuern und lenken ohne das sie es wissen. Heute und morgen." Wulfs Hand zuckte.
"Werden sie es tun?" fragte der Krieger heißer. Amalia nickte als erstes, dann folgten die anderen. Sie hatten keine andere Wahl wenn sie Leben wollten. „So soll es denn sein!“, verkündete der Krieger sichtlich erleichtert darüber die jungen Leben verschonen zu können. "Wir werden diese Bitte dem Regenten vortragen. Doch wie ich ihn kenne wird ihm diese List durchaus zusagen. Bis dahin könnt ihr euch frei bewegen. Trotzdem solltet ihr lieber in unserer Nähe bleiben." Die beiden Männer besiegelten ihren Packt mit einem Händedruck.
Noch einmal trat Roderik an die Öffnung heran, blickte kurz hinaus und kniete dann nieder. Etwas von der Erde und dem Sand an der Öffnung füllte er in einen Lederbeutel. Dann stand er auf, raffte die Schultern und drehte sich um. Mit festen Schritt und steinerner Miene kehrte er zur Gruppe zurück. Von einem Augenblick auf den anderen wirkte Roderik erwachsener, gereifter und war seinem Vater ähnlicher den je. Noch immer versperrte sich ein Teil von ihm gegen das was er gesehen hatte. Doch dieser Teil in ihm würde auch verstehen und leiser werden bis es ganz verschwunden war. Er blickte den Tunnel hinab, seiner Zukunft entgegen. Sie war düster und bedrückend. Doch dann trat Amalia in sein Blickfeld. Das Licht der Öffnung schien auf sie, doch das Lächeln das sie ihm in diesem Moment schenkte hätte auch so jede Finsternis erhellt.

 

Richtige Rubrik?

Hallo Ihr,

ich hoffe Ihr stimmt der Wahl meiner Rubrik zu, ...
Ansonsten freue ich mich auf Eure Korrekturen.

Viel Spaß beim :read:

Herzlichst,
Tanja

 

Hi Tanja.

Nun, ich muss überlegen wo ich am besten anfange.
Ersteinmal zur Form: Mir ist es gelungen, den Text flüssig und ohne mich zu verirren zu lesen, allerdings muss ich sagen, dass mir persönlich das fast immer gelingt, egal wieviel Kraut und Rüben da herumfahren. Rein optisch bin ich daher nur über die Gestaltung der Dialoge gestolpert, die allzusehr in das normale Textbild eingebunden sind. Liegt vll. daran, dass ich persönlich die klare Abgrenzung bevorzuge.

Text ....
"Dialog"
"Dialog" Text zum Dialog
"Dialog"
Text...

So ungefähr. Du dagegen "mischst" das einfach so hinein.

Dann mal zum Inhalt: Die Wahl der Rubrik stimmt wohl schon, aber genaus hätte man das auch unter "Fantasy" posten können. Diese Geschichte ändert sich praktisch mit dem Etikett das du darauf klebst. Man hat dann als Leser immer ganz andere Vermutungen im Kopf. Jetzt, wo sie unter S-F steht, dachte ich sofort an Dark Future und postnukleare Zeit. Oder aber an eine vergessene Kolonie auf einem einstmals fruchtbaren Planeten. Wenn ich nun Fantasy drüberdenke, dann kommt mir sofort ein High Fantasy Ansatz à la AD&D und es fehlt nur der Held der die Wüste durchquert um am magischen Portal anzukommen um die Welt da draußen zu finden.
Auf Fantasy weißen auch sämtliche Beschreibungen hin. Sowohl Kleidung als auch Namen der Personen sind eher fantasystile als Dark Future, noch schlimmer wird es bei den "Monstern" die so garnicht nach einer außerirdischen oder postnuklearen Fauna riechen sondern eher nach (mal wieder) AD&D Kompendium Monstern. (die einen hören dich nur, die anderen sehen deine Bewegung. Die übliche Methode des Meisters seine Helden zu nerven, um das mal aus Rollenspielersicht zu schreiben). Was hier fehlt ist eine größere Vielfalt an Tieren und vor allem Pflanzen. Wie oft in der Fantasy fehlt jeglicher "Kreislauf". Irgendwas müssen doch auch die Kappas fressen. Wenn sie nur Menschen vors Maul kriegen, die sich ja wiederum von Kappas ernähren? Hä? *g*
Dann ist mir etwas schleierhaft, wie es da unten so dermaßen hell ist. Ein paar Fackeln erleuchten die "Gigantische" Höhle mit dem "Ozean" bis weit zur Decke. Etwas unrealistisch? Und man erfährt viel zu wenig über die Stadt. Die Beschreibungen sind viel zu spärlich. Zudem kommt nich raus, ob Licht DURCH die Kuppel (ist die Kuppel aus Eis oder die STadt?!?!?) kommt oder ob da irgendwo eine Lichtquelle ist. Auch die Häuser sind kaum beschrieben. Die Stadt wirkt auf mich wie ein unförmiger grauer Berg. Zudem wandern sie später auf einmal durch Fels und Erdreich, was mich dann wieder verwirrt. Dann geht er "zum Mittelpunkt" der Stadt" und sofort verliere ich wieder aus den Augen, wie die Stadt aussieht. Besser wäre wohl. "Geht hinauf zur Spitze der Stadt"
Und wo is der Palast, der sticht doch angeblich so heraus, in der Anfangsbeschreibung fehlt er aber völlig.
Also, ich muss sagen, hier muss man wohl nochmal ordentlich nachbearbeiten :)

Zum Ende hin fehlt mir dann sehr die Dramatik. Auf einmal tauchen diese "Seher" auf (der Begriff passt meines erachtens nicht so gut zu der von dir beschriebenen Gruppe. Orden genauso wenig. Man hat immer irgendwelche Magier oder sowas vor seinem Inneren Auge) und haben viel bessere Mittel gegen die Kappas als die doch so erfahrenen Soldaten. Wo die Soldaten zudem herkommen, obwohl die Stadt gar keine Feinde hat verstehe ich auch nicht. Arbeitskraft an Soldaten zu verschwenden die gar keine "Arbeit" haben ist etwas komisch. Um die Kappas kümmern sich doch die Jäger?!

Aber zurück zu dem was ich eigentlich sagen wollte: Am Ende geht alles flöten. Mal abgesehen davon, dass die Tatsache, dass draußen eine Wüste ist, bereits lange am Anfang der Geschichte sich abzeichnet, verfliegt die ganze Spannung durch die lasche Reaktion von Wulf. Hier sollte ein viel stärkerer Konflikt entstehen der auch die Rückreise noch überschattet oder an dem Ausgang gar zum blutigen Höhepunkt kommt. ALlzuschnell läßt er sich vom Prot überzeugen und genauso schnell machen die einstigen Erzfeinde auf einmal gemeinsame Sache. Naja :-/ VIel zuviel Happy End trotz Wüste und Sturm. Auch hat mich brennend die Geschichte interessiert, die die VOrfahren der Kuppelbewohner da in den Fels gemalt haben. Darauf kommst du leider nicht mehr zu sprechen.

Puh, das is ja schon fast ne eigene KG was ich hier verzapft habe. Aber man hätte sicher noch weit mehr dazu schreiben können. Deine Idee jedenfalls is natürlich gut und auch die Konflikte sind in den Ansätzen zwar klassisch aber schön ausgedacht.
Insgesamt musste ich mich sofort an einen S-F FIlm erinnern. Der is schon älter, ich weiß den Titel nicht mehr, aber es ging darum, dass die Menschen nach einem Atomkrieg in einer isolierte Kuppelstadt gezogen sind und die Bevölkerung dadruch kleingehalten wird, dass man mit 40 "in den Himmel" kommt, also stirbt. Ein paar Helden brechen aus und sehen, dass draußen inzwischen alles wieder in Butter und bewohnbar ist. Klar, es geht anders aus, aber die Ansätze sind ähnlich.

 

Hi Tanja,

eigendlich war ich mir nach dem ersten Lesen der Kg nicht schlüssig ob ich eine hilfreiche Kritik schreiben kann. Weil irgendwas störte. Aber ich wuste nich was. Egal, halt nochmal lesen. Dann hatte ich es.

Du hast zwei Kg's geschrieben, und sie recht unsteht miteinander verknüpft.
Eine Liebesgeschichte zwischen einem Prinzen und einer Rebellin. Widerstand durch Vater, Liebe des Sohnes, alte Gesetze usw. usw.
Und eine Queste, diesmal vom Vater diktiert, um dem Sohn die Sinnlosigkeit seiner Rebellion zu verdeutlichen.
Beide vor dem Hintergrund drohender, aber leider nicht abwendbarer Überbevölkerung, sowie wachsendem Widerstand der Volksmassen.

Ich würde dir empfehlen beide Geschichten zu trennen, oder eine von beide, am besten die die dir weniger zusagt, nur kurz am Rande zu erwähnen.
Dann erwähnst du zwei mögliche Enden,
ein Happy End, die Suche nach anderen Wegen:

...wir werde neue Siedlungen in anderen Hallen anlegen können und ebenfalls überleben...
evtl. selber Höhlen bauen!?
und ein Twilight Zone mässig düsteres:
...Wir könnten sie steuern und lenken ohne das sie es wissen. Heute und morgen...
hier würde ich mich für ein Ende entscheiden und das andere weglassen
*g*rate ma welches ich beführworten würde ;)

ausserdem geben deine Seher verdammt schnell auf, nachdem sie soviel auf sich genommen haben, und anfangs sogar die Soldaten bedroht haben. Warum?

Nervliche Zusammenbrüche und zerstörte Lebensträume dürfen ruhig durch lautes Jammern, Selbstmorde und personenspezifische Amokläufe beklagt werden. (da ist doch ein Prinz, der Sohn des Scheisskerls, der an der Spitze der Regiegung steht und Schliesslich, Einer MUSS SCHULD SEIN!!! oder so ähnlich) ;)

hoffe es hilft dir
Finster

Ps: Noch ne allgemeine Frage an eine weibliche Vertreterin der Schreibenden Kunst. Warum schreibst du die Geschichte aus der Sicht eines männlichen Helden und nicht aus der Sicht einer, diesen verfolgenden, Heldin.

 

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