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Eine zweite Mona Lisa

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10.10.2006
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Eine zweite Mona Lisa

Nick schenkt sich ein Glas Wasser ein, hebt es vom staubigen Tisch hoch, hält es an seine Augen und schaut von oben hinein, so als hätte er noch nie in ein Glas Wasser geschaut. Nick sagt: „Wasser. Das war vielleicht mal ein Gletscher oder ein Eisberg.“
„Oder Yeti-Pisse“, sage ich.
„Das Blut Christi“, sagt Nick.
„Das glaube ich kaum.“
Nick lächelt; draußen tobt ein Sturm, der Wind schlägt gegen die Fenster und pfeift durchs morsche Gebälk.
Ich ziehe mit spitzen Fingern seinen Brief aus der Innentasche meines Mantels und lege ihn auf den Tisch. Nick dreht an einer Lampe und ein mattes Licht entzündet sich.
„Öllampen?“, frage ich und sehe, dass er schlecht aussieht. Ganz schlecht, fahl und eingefallen, so als würde er ständig an einer Zigarette ziehen.
„Öl war auch mal was anderes. Dinosaurierkacke“, sagt Nick.
„Hast keinen Strom hier draußen? Gott, Nick. Du siehst echt scheiße aus.“
Nick bleckt die Zähne, im Schein der Funzel schaut es so aus, als wäre das Zahnfleisch über die Zähne gewachsen und als steckten da nur noch Stummel in Fleischreihen.
Nick streicht mit einer Hand über den Brief und sagt: „Das war mal ein Baum.“ Er wischt mit einer Hand die verfilzten Haare nach hinten, hält sich den Brief ans Ohr und sagt: „Man kann den Wind noch im Baum hören. So wie das Meer in einer Muschel.“
Wollte er mich deshalb sehen? Nach all den Jahren? Er bestellt mich auf seine komische Insel und will reden? Darmkrebs, oder so?
„Nick, ich hab nicht mehr viel Zeit, es wird bald zu dunkel, um zurückzufahren“, sage ich. „Um was geht es?“
„Komm“, sagt er und erhebt sich ächzend. Staub wirbelt vom Tisch hoch, die Fenster klappern laut, draußen zuckt ein Blitz durch den Himmel.

Nick hält die Öllampe am Griff wie ein Nachtwächter aus dem Mittelalter und tastet sich an schimmligen Wänden voran, Treppen nach unten. Sie knirschen unter seinem Gewicht und unter meinem. Es riecht modrig wie in einer römischen Krypta im Hochsommer. Und Nick redet: „Einstein“, sagt er. „Energieerhaltungssatz. Das weißt du doch noch aus dem Studium. Er hat deshalb an ein Leben nach dem Tod geglaubt.“
„Ja, ziemlich naiv für so ein kluges Kerlchen.“
Nick bleibt stehen, die Lampe flackert.
Wie tief unten sind wir hier?
„Alles verändert sich“, sagt Nick. „Alles bleibt gleich.“ Er geht weiter. „Aber es wird nichts verschwendet.“ Runter. Immer weiter nach unten. „Das Universum geht sparsam mit seinen Ressourcen um.“

Je tiefer wir gehen, desto lauter wird es. Maschinen, man hört Maschinen, aber ich sehe nur Nicks Haare und die Öllampe und rieche den Schimmel in den alten Wänden. Wenn ich die Wände anfasse, um irgendwas zu spüren, um etwas Festes zu berühren, etwas anderes als seine Stimme zu haben, die krächzt, und dem Licht, das flackert; wenn ich die Wände anfasse, denke ich, sie fassen mich an. Ich stelle mir eine Wand vor, in der Seelen hängen, einzelne Gesichter tauchen aus einem Meer auf mit offenen Mäulern und schreien und betteln und leben ihr Leben nach dem Tod als Strafe, weil sie schlechte Menschen waren und gespielt und gelogen und gehurt und gemordet haben. Aber da ist nichts, nur Lehm und die Lampe und seine Stimme und das Geräusch der Maschinen.

Mir wird schwindlig, die Luft wird dick. Modrig, als stiegen wir in ein Pilzgeflecht hinab. Ich spüre, wie Sporen sich in meine Atemwege einnisten, dort Kolonien gründen, die Lunge hinabwandern, sich an meine Blutkörperchen hängen, auf ihnen reiten, in den Sonnenuntergang meines Herzens. Nick bleibt stehen, ich sehe an ihm vorbei auf eine Metalltür. Es klimpert. Er sucht wohl einen Schlüssel, ich höre, dass er ihn ins Schloss schiebt. Er schaut über seine Schulter und sagt: „Das ist mein Geschenk an dich.“ Dann wirft er sich mit ganzem Gewicht gegen die Tür und sie knirscht und schreit und öffnet sich.

„Schau dich ruhig um“, sagt Nick und geht in die Mitte des riesigen Raumes. Eine Fabrikhalle, so groß wie zwei Fußballfelder. Eine Apparatur nimmt alles ein, schlängelt sich an der Wand entlang. Ich sehe Röhren, Zahnräder und Kolben. Abstruse Systeme, die ineinander greifen und übergehen, sich küssen und trennen. Dort ein komplexes Sammelsurium von verzahnten Rädern; da eine Batterie von Glasröhren, in denen rote, blaue, grüne und gelbe Flüssigkeit vor sich hinblubbert wie Sirup. Um ein Kupferrohr ist Klebeband gewickelt, und alles bewegt sich träge vor sich hin, so als erinnere sich die Maschine noch besserer Zeiten und liege nun im Sterben. Nick sagt: „Restenergie.“
Die Apparatur ist riesig, ich gehe die Wände entlang, fühle die Kühle der Glaskolben, erschrecke mich, als blaue Flüssigkeit nach oben rülpst, taste die eckigen Zähne eines Rades entlang und frage mich, wann meine letzte Tetanusimpfung war.
„Wahnsinn, oder?“, ruft Nick.
„Ja, das trifft es gut“, flüstere ich.
Nick steht in der Mitte des Raumes, fünfzig oder sechzig Meter von mir weg, er steht dort vor einer Streckbank, vor einem Bett, das gerade im Raum steht. Steht da und zieht sich aus. Ich gehe auf ihn zu und tatsächlich: Es ist so eine Art aufrecht stehender Sarkophag, die hintere Hälfte einer eisernen Jungfrau. Nick legt sich nackt hinein, Nicks Skelett legt sich hinein, er setzt sich eine Brille auf, die vom Kopf der Konstruktion hinunterhängt, schlüpft mit den Armen in hydraulisch quietschende Dinger, die eben noch matt zu Boden hingen, und nun mit seinen Armen in ihnen zum Leben erwachen. Es pfeift und zischt, Flüssigkeit sprudelt durch Leitungen.
„Aaaaaah“, macht Nick. Man kann seine Augen nicht mehr sehen, die Brille verbirgt sie, sein linkes Auge ist unter einem roten Brillenglas, das andere unter einem grünen. Die Arme schnauben und ächzen. Ich sehe kleine Nadeln, die in seinen Rücken stechen, an der Wirbelsäule entlang. Rotes Blut pumpt durch Glasröhren. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Ein dunkler Lichtschatten öffnet sich über mir und über Nicks Sarkophag. Wie ein Schornstein.
„Es geht los“, sagt Nick. „Gott, ich beneide dich.“
In die Maschinen an der Wand kommt Leben. Zahnräder schieben ineinander, Flüssigkeit pumpt, es zischt und knattert, Dampf wird ausgestoßen.
An der Decke öffnet sich eine Luke und fahlweiße Schemen fluten den Raum.
„Die Essenz“, sagt Nick
Ich schaue nach oben, mein Nacken schmerzt, es riecht nach Öl, so als würden alle Kinder der Welt gleichzeitig die Ketten ihrer Fahrräder austauschen. Nick atmet röchelnd.
Die weißen Schemen – sie haben nur zwei Dimensionen wie ein Blatt Papier. Sie fliegen durch den Raum. Wenn ich meine Augen verenge, sie ganz schmal mache, zu Schlitzen, dann kann ich auf diesen Blättern lesen, kann Gesichter sehen. Dort ein alter Mann, er hat Angst, liegt in seinem Bett, er rast umher. Da eine Frau, schön vielleicht, mal gewesen.
„Nick“, sage ich. „Das ist ja der Wahnsinn.“
Nick hebt einen seiner mächtigen hydraulischen Arme und erwischt einen der Schemen mitten im Flug. Er stupst ihn nur an mit einem der Finger, und der weiße Schemen, die vielleicht schöne Frau, schreit auf und zerfasert, und über uns steigt ein dunkelblaues Licht den Schornstein nach oben. Nick hebt die zweite Hand, schlägt um sich, nach oben, trifft mit der linken Kante der Hand einen Schemen und mit der rechten Handkante einen anderen. Zwei Lichter steigen nach oben auf, in den Schornstein.
Die Schemen flirren wirr durcheinander, Nicks Arme pfeifen durch die Luft, es quietscht und ächzt, er ist wie ein Oktopus, die Arme werden immer länger, fahren sich aus, ich spüre Ozon auf meiner Zunge, Blut rast durch die Röhren, mein Schwanz wird hart.
Nick schreit: „Geil, geil.“
Ich schaue hoch auf die Luke, immer mehr Schemen schwirren herein, ich schaue hoch in den Schornstein, immer mehr blaue Lichter ziehen im Strudel nach oben. Durch mein Rückgrat schießt elektrischer Stoß nach elektrischem Stoß, meine Knie werden weich, Nicks Arme jagen durch die Luft, ein Windhauch kühlt mein Gesicht, meine Mundwinkel schmerzen. Ich lächle.
Ich schreie gegen das Tohuwabohu an: „Das blaue Licht? Was ist das? Was macht das?“
Und Nick schreit: „Der Treibstoff der Menschheit!“, schreit es, während seine Arme immer länger werden, immer mehr Schemen zerreißen und aufschlitzen und anstupsen und berühren. „Die Inspiration. Die wahre Macht. Die Magie der Menschheit. Die Genialität“. Er lacht. „Und ich mache das, siehst du. Ich mache das!“ Ich sehe einen Schemen, ein kleines Kind, es reitet auf einem Steckenpferd. Blaue Kulleraugen, in denen die Unschuld der Welt strahlt. Nick erwischt es mit einer Rückhand. „Die Mona Lisa!“, schreit er. „Moby Dick! Penicillin! Die Sixtinische Kapelle! Das bin alles ich!“
Mein Mund wird trocken, alles verschwimmt vor meinen Augen.
„Nicht Geld, nicht Sex, das hier ist es. Das hier lässt die Erde sich weiterdrehen. Verstehst du jetzt. Die Inspiration! Die Magie!“
Mein Schwanz tut weh, so steif ist er. Meine Ohren tun weh, so laut ist es. Meine Augen, ich schließe sie und trotzdem blitzt und wirbelt und flackert es.

Ich öffne die Augen und schließe sie. Ich presse mir die Hände auf die Ohren und ich höre. Ich lache und schreie und ich bin ganz still. Ich schaue mir Schemen an, bade in Schicksalen, lese manche ganz und blättere in anderen nur. Ich starre in den Schornstein hinauf und verliere mich in den Bewegungen von Nicks Armen. Und dann ist es vorbei. Die Luke schließt sich, der Strudel versiegt, Nick lässt die Arme fallen. Die Zahnräder drehen sich noch, aber nicht mehr so laut und stark. Die Flüssigkeit blubbert noch, Dampf entweicht noch aus den Röhren, hier und da, aber ich weiß: Es ist vorbei. Nick fällt aus seinem Sarkophag auf den Boden. Das Rückgrat entlang sehe ich lauter kleine Blutflecke, ich hebe ihn auf, er wiegt fast nichts. Ist nur noch Knochen, kaum noch Haut. Ich trage ihn vor mir her, die Treppe hinauf, die viel kürzer geworden ist, im Angesicht der Ewigkeit. Ich setze ihn an seinen staubigen Tisch und mich ihm gegenüber.
„Du stirbst“, sage ich.
Er nickt. Seine Augen sind weit in den Augenhöhlen, richtig tief versunken in den Kuhlen.
„Ich mach das nicht“, sage ich.
„Was? Aber du, du hast es doch gesehen.“
Ich schüttle den Kopf.
„Du musst“, flüstert er. „Ein Mittel gegen Krebs, die kalte Fusion, das Brennstoffzellen-Auto.“
Ich schüttle den Kopf.
„Eine zweite Bibel, ein neuer Eiffelturm, die Magie.“
Ich verschränke die Arme vor meiner Brust. „Du musst dir jemand anderen suchen.“
„Du“, sagt er und streckt mir eine Hand hin, Staubkörnchen wirbeln auf, der Sturm draußen hat sich beruhigt, es ist eine dunkle, kalte Nacht.
Ich greife nach seiner Hand und drücke sie und sage: „Es tut mir leid.“
Nick hustet noch ein letztes Mal, dann bricht er auf dem Tisch zusammen.

Ich sitze noch eine Weile vor seinem Tisch und ihm. Ich sage ihm: „Vielleicht wirst du ja nun die nächste Mona Lisa, muss nur wer anders für dich sterben.“ Aber meine Worte sind viel zu leise für ihren Inhalt und wie er da liegt, mit der kahlen Stelle auf seinem Kopf, mit dem verfilzten Haar und den geäderten, blauen Händen eines uralten Mannes sieht er nicht aus wie jemand, zu dem man das sagt. Er sieht nicht so aus, als passt er hinein. In gar nichts eigentlich. Ich nehme das Glas Wasser, das er sich vorhin eingeschenkt hat, und trinke daraus. Es schmeckt schal.
Ich stehe auf und schließe die Tür hinter mir.

Ich verlasse sein Haus und jetzt erst erinnere ich mich wieder daran, dass ich auf seiner Insel bin. Keine sehr große; der See ist dunkel und Mondlicht spiegelt sich in ihm, als ich zum Ufer gehe. Ich schaue in die Sterne und mir wird ganz kalt. Ich muss schlucken, als ich so nach oben starre, hoch zu den Sternen. Eine neue Mona Lisa? Lächelt sie mich von da oben an? Oder spuckt sie auf mich? Wenn ich ganz leise bin und aufhöre zu atmen, kann ich dann Nick hören? Nick als zweidimensionales Blatt Papier, als Schemen, der darauf wartet, mit den ganzen anderen? Der wartet, dass sich eine Luke öffnet? Oder der ins Licht will, aber da ist kein Licht, da bin nur ich. Und ich bin nicht da.
Ich gehe ans Wasser, beuge mich herab, da drüben ist das Motorboot angetaut, mit dem mich Nick herbrachte. Ich schöpfe Wasser und lasse es über meine Hände fließen.
„So wird das nichts“, höre ich eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und da steht ein nacktes Mädchen mit rabenschwarzem Haar, es fließt ihr über die Brüste, hinab bis zur Scham.
„Es ist meine Entscheidung“, sage ich. „Die Welt hat sich ohne mich gedreht. Die Welt wird sich ohne mich drehen.“
„Ich bin nicht hier, um mit dir zu reden“, sagt sie und geht auf mich zu. Sie setzt sich neben mich und lässt ihre Beine ins Wasser gleiten.
„Wozu dann?“, frage ich.
„Hmm“, macht das Mädchen und streicht sich ihre Haare von dem Ohr, das mir zugewandt ist. Ich sehe in die Ohrmuschel hinein, in das Labyrinth aus Windungen, aus Irrungen und Wirrungen und in das schwarze Loch, das dort ist, irgendwo in der Kälte. Das sich windet, im Nichts, immer größer wird und kälter und wächst und sprießt und kalt ist.
„Nahrung“, flüstert das Mädchen.
Ich öffne die Augen. Ich wusste gar nicht, dass ich sie geschlossen hatte, und da ist nur ein Ohr. Ein Ohr und nichts weiter.
„Ich gehe jetzt“, sage ich.
„Das kann ich nicht zulassen“, sagt sie.

Das Mädchen und ich gehen ins Haus hinein und die Treppen hinab. Ich gehe vor, sie ist hinter mir. Wenn ich auf einer Treppenstufe zögere, dann drängt sie mich nicht, aber wenn ich mich umsehe, ist sie da. Wenn ich mich umdrehe, bleibt sie stehen, vor mir, wie eine nackte Mauer. Und einen Schritt auf sie zu, gegen sie, den mache ich nie. Die Treppe ist so lang wie beim ersten Mal. Die Treppe ist so kurz wie beim zweiten.
Die Tür ist noch auf, ich seh es schon von weitem. Lass mir bei jedem Schritt länger Zeit, ihn zu machen. Aber mache ihn dann doch. Irgendwann. Als ich im Raum bin, nur einen Schritt in ihn hinein tue, da schlüpft sie an mir vorbei wie ein Kuss, und zieht die Metalltür hinter mir ins Schloss.
Ich gehe in Tippelschritten auf den Sarkophag zu, in winzigen, winzigen Schritten, und komme ihm doch näher.
„Du musst dich ausziehen“, sagt sie.
Die Maschinen sind ruhig, schimmern ölig glänzend, so als hätte sie wer poliert.
Ich ziehe mich aus.
„In die Maschine“, sagt sie.
Ich stelle mich hinein, meinen Rücken trennen nur noch Zentimeter von den Nadeln und vom Ende.
„Es ist ein süßer Schmerz“, sagt sie.
„Beneidest du mich?“, frage ich.
Sie lächelt eine Winzigkeit, ihre Mundwinkel verrutschen nach oben, aus ihren kalten Augen glimmt Belustigung. Sie drückt sich an mich, mit ihren Brüsten, und schubst mich das letzte Stückchen hinein. Die Nadeln graben sich in mein Rückgrat. Die Maschine erwacht zum Leben. Ich setze mir die Brille auf und schlüpfe in die Arme.
Das Mädchen setzt sich vor mich auf den Boden. Sitzt dort im Schneidersitz, hat den Kopf auf ihre Hände gestützt und schaut mich an.
Die Luke öffnet sich, Schemen fliegen hinab. Ich hebe meine Hände, träge erst, erwische den ersten, dann den zweiten, schaue gar nicht, wer das ist, les nicht erst lange, mache einfach. Die nächste Nahrung, Mona Lisa. Die Nahrung für die kalte Welt. Für das Ding. Wieder einen. Und noch einen. Gleich zwei auf einmal und schneller, immer mehr und da, da Nick!
Ich weiß nicht, warum ich ihn sehe. Sehe ihn einfach. Da ist er, aber kein Jubelschrei in seinem Schemen, kein Aufgehen in der Unendlichkeit, so viel Angst, so viel Schreie wie jeder andere, eher mehr noch. Doch auch er wird Teil des blauen Strudels, schwebt hinauf mit all den anderen zu den Sternen, bleibt nicht hier, wird keine zweite Mona Lisa, kein Steinchen im Eiffelturm und auch kein Puzzleteil im Kampf gegen Krebs.
Das Mädchen vor mir klatscht in die Hände, ich kann es sehen, sie applaudiert, sie freut sich, und ich schaue nach oben in den blauen Strudel, der hochführt zu den Sternen, ich schaue immer weiter und dort oben sitzt es, es wächst und gedeiht und schwillt an und ist kalt. Und die blauen Lichter versinken in ihm, werden Teil von ihm, nähren es, lassen es größer werden und gedeihen. Und ich schaue näher heran und sehe die blauen Lichter und sehe ein blaues Licht, das landet im dunkelblauen Alles. Und das ist Nick. Und bald bin ich’s.

 

Hi Quinn.

Fangen wir mit Kleinkram an:

Nick schenkt sich ein Glas Wasser ein, hebt es vom staubigen Tisch hoch, hält es an seine Augen und schaut von oben hinein, so als hätte er noch nie in ein Glas Wasser geschaut. Nick sagt: „Wasser. Das war vielleicht mal ein Gletscher oder ein Eisberg.“
„Oder Yeti-Pisse“, sage ich.
„Das Blut Christi“, sagt Nick.
„Das glaube ich kaum.“
Nick lächelt; draußen tobt ein Sturm, der Wind schlägt gegen die Fenster und pfeift durchs morsche Gebälk.
Insgesamt Nickst du mir hier ein bisschen viel ...

Wenn ich die Wände anfasse, um irgendwas zu spüren, um etwas Festes zu berühren, etwas anderes als seine Stimme zu haben, die krächzt, und dem Licht, das flackert; wenn ich die Wände anfasse, denke ich, sie fassen mich an.
Eine super Satzkonstruktion. Gefällt mir sehr gut!

Ich sehe Horrorfilme, eine Wand, in der Seelen hängen, einzelne Gesichter tauchen aus einem Meer auf mit offenen Mäulern und schreien
Das passt mMn nicht in diesen mystischen Satz. Ich denke, du brauchst keinen Hinweis darauf, dass er das alles nicht wirklich sieht. Schließlich schreibst du ja danach:
Aber da ist nichts, nur Lehm und die Lampe und seine Stimme und das Geräusch der Maschinen.

als blaue Flüssigkeit nach oben rülpst
Eigentlich ist es ja nicht die Flüssigkeit, die rülpst, sondern die Luft(blase) darin.

er steht dort vor einer Streckband,

Nick legt sich nackt hinein, Nicks Skelett legt sich hinein, er zieht sich eine Brille auf, die vom Kopf der Konstruktion hinunterhängt, (er) schlüpft mit den Armen in hydraulisch quietschende Dinger, die matt zu Boden hingen
-würde ich weglassen
-hängen

Ein dunkler Lichtschatten öffnet sich
Ich bin ja ein Freund der malerischen Wortkonstrukte, aber was um Himmels Willen ist das???

Die weißen Schemen – sie haben nur zwei Dimensionen wie ein Blatt Papier. Sie fliegen durch den Raum.
Müsste man das nicht so machen?: Die weißen Schemen – sie haben nur zwei Dimensionen wie ein Blatt Papier - fliegen durch den Raum.

Das wars dazu.

Insgesamt: Ich wusste zunächst nicht, worauf du hinaus wolltest. Als es sich dann offenbarte, war ich begeistert.
Was mir ein wenig fremd blieb, ist die Sache mit der langhaarigen Frau. Wieso bewirkt sie diesen Sinneswandel des Prot?
Ansonsten baust du eine wirklich mystische Stimmung auf, und ein wenig war ich traurig, dass es so schnell zu Ende ging.

Gruß! Salem

 

Hallo Quinn!

Deine Geschichte ist echt geil verwirrend. Zunächst habe ich an eine durchgeknallte Variante von Faust gedacht, die im Gewand eines klassischen verrückter-Wissenschaftler-mit-großer-Maschine Themas daherkommt. Aber das trifft es wohl nicht ganz. :)
Ich hab mich auf jeden Fall köstlich amüsiert, sehr mystisch, zum Mitdenken, eher Variante seichter Horror, der aber durch deinen hervorragenden Stil voll zur Geltung kommt.
Damit das nicht in zu viel Lobgesang ausartet, noch ein paar Unstimmigkeiten, die sich mir ergeben haben :) :

„Das Universum geht sparsam mit seinen Ressourcen um.“
Dem würde ich persönlich glatt widersprechen, aber dein Prot weiß schon, was er sagt. :)
Abstruse Systeme, die ineinander greifen und übergehen, sich küssen und trennen. Dort ein komplexes Sammelsurium von Zahnrädern, die ineinander greifen
Wdh. von "ineinander greifen".
dass ich auf seiner Insel bin. Keine sehr große, aber der See ist dunkel und Mondlicht spiegelt sich darin, als ich zum Ufer gehe.
Bezug. Oder?
da schlüpft sie an mir vorbei wie ein Kuss
mE passt der Vergleich nicht so ganz.
Sie drückt sich an mich, mit ihren Brüsten,
Das nenn ich mal flexibel. :)

Soweit von mir. 'ne Empfehlung gibt's als Ansporn auch noch obendrauf.

Beste Grüße

Nothlia

 

Hey Salem,

jau, die Detailanmerkungen. Mit dem vierfachen Nick zu Beginn ... ja, das ist so ne Macke von mir, dass ich Namen lieber verwende als Pronomen. Man müsste dann beide mittleren rausstreichen und dann hätte man er/ich in der Abfolge, ich finde einfach das "Nick" schöner, klar ist es eine Häufung, aber ich finde sie tut dem Klang gut.
Der "Horrorfilm"-Satz - ja, es soll schon noch eine gewisse Verankerung im "Jetzt" da sein, eine Distanz soll schlußendlich bleiben, weshalb er sich ja auch nicht sofort in das Angebot Nicks flüchtet. Die direkte Erwähnung der "Horrorfilme" stört da tatsächlich das mystische Bild, ich find das aber gar nicht so schlimm, es wäre mir an dieser Stelle mit dem Bild der Wand und dem Pilzgeflecht - und weil natürlich in den nächsten Szenen der Protagonist total aufgeht in der Handlung - es wäre mir sonst zu dick geworden, ich brauchte da diesen kleinen Ausbruch nochmal.
Mit der nach oben rülpsenden Flüssigkeit - ja, klar. Aber wenn man das "korrekt" formuliert, passt es nicht mehr in diesen Aufzählungsrythmus rein, dann wird ein klares Bild verkompliziert, da bin ich immer auf der Seite der sprachlichen Unsauberkeit.
Das "er" fliegt raus, das "hingen" ist ein Lapsus in der ganzen Konstruktion, das passt mir auch nicht, aber so wie es da steht, brauche ich es im Moment, wenn mir noch was besseres einfällt, fliegt's sofort raus. Da legst du den Finger auf eine Wunde.
Gut, der "dunkle Lichtschatten" war jetzt auch wirklich nicht gerade der größte Moment meiner schöpferischen Laufbahn. :) Ich guck mal.
Die Interpunktion bei den Schemen ... ich würde es so lesen, ich finde man sollte die Interpunktion als "Atemanweisungen" verstehen, und da würde ich die Stelle gerne in meiner Atmung lesen. Er setzt noch mal ab.

Die Frau kommt sehr plötzlich ja, da muss ich dir recht geben, es ist alles sehr geballt. Es ist auch ein Bruch genau an der Stelle, die Geschichte bricht, wenn er sich entschließt, das Angebot seines sterbenden Freundes auszuschlagen.
Dass dich der kleine Schwenk in der Handlung begeistern konnte, freut mich sehr.
Mit der stilistischen Kritik - da tu ich mir immer schwer, direkt nach dem Posten, also ein paar Sachen hab ich übernommen und manch andere werd ich wahrscheinlich noch in ein paar Tagen übernehmen. Auch wenn ich da immer ein wenig defensiv bin, freu ich mich über solche Arbeit direkt am Text und im Satzgebäl sehr.

Schön, dass sie dir gefallen hat, danke für deine Kritik
Quinn

Hallo Nothlia,

schön, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat. Ich hab auch beim Schreiben das Gefühl gehabt, dass sie sich "gut anfühlt".
Diese riesige Maschine hat schon wirklich was für sich. Schön, wenn es mir gelungen ist, das plastisch hinzukriegen, da hab ich erst dran gezweifelt.

Bei den Stilanmerkungen, gilt das gleiche wie für Salem: Ich tu mich da immer schwer mit. Das "ineinander greifen" hab ich rausgenommen, den Bezug mit der Insel und dem See hab ich konkretisiert, der Kuss sollte noch mal den mitschwingenden erotischen Faktor unterstreichen und das mit den Brüsten, darum kümmer ich mich auch noch! Wenn ich den Kopf frei hab für diese Dinge. :)

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen konnte und wenn da noch ne Empfehlung für mich rausspringt, umso besser
Danke dir für deine Kritik
Quinn

 

Hallo Quinn,
wieder einmal eine fesselnde Geschichte von dir. Hier ist wieder deine Stimme zu hören und allein das macht die Geschichte schon lesenswert. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das ganze wohl nicht so richtig verstanden, aber in seiner Rätselhaftigkeit ist der Text natürlich ausgesprochen reizvoll. Mit riesenhaften Maschinen die komische Dinge vollbringen, triffst du bei mir sowieso locker ins Schwarze und auch die Schemen, die ich als Seelen toter aufgefasst habe, zogen mich in ihren Bann.

die Treppe hinauf, die viel kürzer geworden ist, im Angesicht der Ewigkeit
Großartig!

Die Treppe ist so lang wie beim ersten Mal. Die Treppe ist so kurz wie beim zweiten.
Ich kann mir nicht helfen, aber diese beiden Sätze machen für mich den oberen kaputt. Würde ich ersatzlos streichen. Höchstens noch »die Treppe, deren Länge keine Bedeutung mehr hat.« Aber das kann man sich wahrscheinlich auch schenken.

„Du musst“, flüstert er. „Ein Mittel gegen Krebs, die kalte Fusion, das Brennstoffzellen-Auto.“
Verstehe ich nicht.

Also wie gesagt: Rätselhaft.

Hat mir gut gefallen.
Georg

 

Hallo Quinn!

Die Idee zu der Geschichte finde ich richtig klasse, auch wenn ich es ein paar Mal lesen musste, um es zu verstehen. Einiges hab ich aber immer noch nicht gerafft. Diese Maschine hat mich ein bisschen an die Unendliche Geschichte erinnert, dieses Buch, also (ich muss mal eben mein Gehirn zusammenkratzen) ähm... da ist ein alter Mann, der das Buch Phantásiens schreibt, und in dem Moment, in dem er es niederschreibt, passiert es. Also eine festgeschriebene Zukunft gibt es nicht, das sind alles leere Seiten. Naja, ein bisschen anders ist deine Geschichte dann schon aber ich musste halt daran denken. :)
Die Mona Lisa, ich weiß nicht, steht die quasi Pate für alle Meisterwerke der Menschheit? Und das nackte Mädchen, ist das die zweite Mona Lisa? Sie bewirkt ja in ihm einen Sinneswandel, oder auch nicht, sie hat ihn wohl mit ihrem Ohr hypnotisiert. :p
Mit der Maschine werden Erfindungen und Fortschritt bewirkt, und den Treibstoff liefert das Blut von Menschen, bis die ausgelaugt sind und sterben. So, mehr will ich da gar nicht interpretieren. :)
Ein bisschen rätselhaft ist das ganze schon, also nicht nur ein bisschen, aber gerade deshalb wird es so interessant.
Sprachlich ist die Geschichte natürlich wie immer toll, auch wenn mir ein paar Sachen aufgefallen sind. :p Ziemlich düster das Ganze, anders irgendwie. Ist jetzt vielleicht nicht meine Lieblingsgeschichte von dir, aber gefallen hats mir trotzdem.
So, jetzt Kleinkram:

Nick schenkt sich ein Glas Wasser ein, hebt es vom staubigen Tisch hoch, hält es an seine Augen und schaut von oben hinein, so als hätte er noch nie in ein Glas Wasser geschaut.
Also, der erste Satz gleich! Kannst du da nicht zwei Sätze draus machen? Ich finde das nicht so toll.
Er wischt mit einer Hand die verfilzten Haaren von seinem Ohr, hält sich den Brief dran
Hält sich den Brief dran? Also was ist das denn für eine Satzkonstruktion? Klingt, als wär dir nichts besseres eingefallen. ;)
Dann wirft er sich mit ganzem Gewicht gegen die Tür und sie knirscht und schreit und ächzt und stöhnt und öffnet sich.
Den Satz finde ich super.
er zieht sich eine Brille auf
*hust* Du weißt schon.
die vom Kopf der Konstruktion hinunterhängt, schlüpft mit den Armen in hydraulisch quietschende Dinger, die matt zu Boden hingen
Das hängt.
so als würden alle Kinder der Welt gleichzeitig die Ketten ihrer Fahrräder austauschen.
Hm, an sich finde ich den Vergleich toll, aber er ist ein bisschen ... naja. Also machen Kinder sowas? Sorry, ich bin zu pingelig.
Und Nick schreit: „Der Treibstoff der Menschheit!“, schreit es,
Ist das Absicht? Klingt jedenfalls komisch.
Ich schaue mir Schemen an, bade in Schicksalen, lese manche ganz und blättere in anderen nur.
Auch ein toller Satz.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 
Zuletzt bearbeitet:

Na dann antwortet auch mal gleich die Grapefruit.

Hi Quinsäy

Nick schenkt sich ein Glas Wasser ein, hebt es vom staubigen Tisch hoch, hält es an seine Augen und schaut von oben hinein, so als hätte er noch nie in ein Glas Wasser geschaut.
Das ist eigentlich ein typischer Quinn-Anfang. Du schleuderst den Leser sofort ins Geschehen rein, so als ob du mir schon vorher erzählt hättest, was es mit dem Glas Wasser auf sich hat.
Nick lächelt; draußen tobt ein Sturm
So, jetzt werde ich mal pingelig. Entweder du machst einen Satz daraus, oder du machst einen Punkt. Auch wenn ich es verstehe, dass du diesen Kontrast darstellen willst (drinnen alles friedlich, draußen tobt der Sturm)
„Alles verändert sich“, sagt Nick. „Alles bleibt gleich.“ Er geht weiter. „Aber es wird nichts verschwendet.“
"Nichts geht verloren." Jap, da erinnert man sich an den Physikunterricht der
9/10 Klasse. ;)
Ich sehe Horrorfilme, eine Wand, in der Seelen hängen, einzelne Gesichter
Du machst echt die Stimmung wegen dem Begriff Horrorfilm kaputt. Weil ich dann sofort an diesen Horrorfilm mit Zeta Jones und Owen Wilson denken muss (mir fällt gerade der Titel nicht ein).
Dann wirft er sich mit ganzem Gewicht gegen die Tür und sie knirscht und schreit und ächzt und stöhnt und öffnet sich.
Ich mag diese Aufzählungen. Das gehört zwar zu den einfachsten rhetorischen Stilmitteln, aber was solls? Wenn es gut gemacht ist, passts eben.
erschrecke mich, als blaue Flüssigkeit nach oben rülpst,
Das erinnert mich bisschen an Moers. Auch wenn man das nirgends gelesen hat oder gehört hat, man weiß, was damit gemeint ist. (Das war jetzt gerade ein großes Lob, denn Moers ist mein Lieblingsautor!)
Meine Nackenhaare stellen sich auf.
...
Angesichts der Tatsache, dass dem Freund gerade das Blut aus den Adern rausgepumpt wird und dein Prot Zeuge davon ist, ist der Satz total billig.

Die ganze Szene mit Nick als er in diesem Sarkophag ist, ist richtig gut gemacht. Ich kann das jetzt nicht alles zitieren. Aber ich denke, das dieser Absatz das Hauptaugenmerk der Geschichte ist, und sie auch "erklärt".

Keine sehr große, aber der See ist dunkel und Mondlicht spiegelt sich in ihm, als ich zum Ufer gehe.
Ja, und was hat das jetzt mit der Größe der Insel zu tun? Ich seh da keine Verbindung.

Die Treppe ist so lang wie beim ersten Mal. Die Treppe ist so kurz wie beim zweiten.
Ich denke, dass diese zwei Sätze zeigen, dass er es doch machen will und sich doch unsicher ist. Vielleicht ist das jetzt weit hergeholt, aber die Sätze erinnern mich an Einsteins Sätze: "Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität."


Das war jetzt das zweite Mal und beim zweiten Mal hat mir die Geschcihte wirklich um einiges besser gefallen. Mir gefällt die Atmosphäre die Maschinenwelt mit der mystischen zu mixen - oder auch die Wissenschaft mit dem Glauben.
Ich hab das so gelesen, dass diese Maschine die Welt mit all ihren Einzeltheiten (sei es jetzt Penicillin oder die sixtinische Kapelle) zusammenhält und mehr noch - sie mit Hilfe von Menschenseelen antreibt und so den Lauf der Welt zwar nicht bestimmt, aber sie auch am Laufen hält. Und Nicks Rolle ist für diese Maschine eigentlich nur das was für ein Auto der Sprit ist. Aber was ist ein Auto schon ohne Sprit. So wird Nick zu einer Art Gott - er ist zwar total abhängig von der Maschine, aber das ist ihm egal, weil er immerhin die Welt am Laufen hält.
Na ja, mein einziger Kritikpunkt ist die Stelle mit dem (The Ring)Mädchen. Ich komme irgenwie mit ihrer Rolle nicht klar, sie kommt mir zu plötzlich. Klar, jemand muss ihn irgenwie überreden (wenn sie ihn auch in gewisser Weise zwingt) und die Chefin spielt, ich finde, du könntest den Leser irgenwie auf sie vorbereiten. Vielleicht ging es auch nur mir so.

Fazit: Die Geschichte hat mir wirklich super gefallen, die Empfehlung hast du dir verdient. :)

Cu JoBlack

Edit:
Mist, hab vergessen dir zu sagen, an welche Geschichte mich deine erinnert. Poes "Der Untergang des Hauses Usher". Ich sehe da gewisse Parallelen. (:

 

Hallo zusammen,
langsam trudeln ja doch noch ein paar Kommentare für das Teil hier ein. ;)
Freut mich natürlich, aber der Reihe nach:

Hallo Bär,

wieder einmal eine fesselnde Geschichte von dir. Hier ist wieder deine Stimme zu hören und allein das macht die Geschichte schon lesenswert.
Ja, mit der Stimme immer. Es ist schon wieder so eine typische Geschichte, glaub ich auch, aber ich hab versucht, es wieder in einer Variante zu bringen, die der Geschichte angemessen ist. Weniger Innen, mehr Außenperspektive.

Mit riesenhaften Maschinen die komische Dinge vollbringen, triffst du bei mir sowieso locker ins Schwarze und auch die Schemen, die ich als Seelen toter aufgefasst habe, zogen mich in ihren Bann.
Das freut mich, die Maschine hat was, finde ich auch.

Also wie gesagt: Rätselhaft.
Ja, wahrscheinlich rätselhafter als ich beim Schreiben dachte, aber wenn es dir trotzdem so viel gibt, ist das sehr schön.
Danke dir, auch für die Detailanmerkungen, ich geh dann nochmal drüber
Quinn

Hallo Strudel!

Diese Maschine hat mich ein bisschen an die Unendliche Geschichte erinnert, dieses Buch, also (ich muss mal eben mein Gehirn zusammenkratzen) ähm... da ist ein alter Mann, der das Buch Phantásiens schreibt, und in dem Moment, in dem er es niederschreibt, passiert es. Also eine festgeschriebene Zukunft gibt es nicht, das sind alles leere Seiten. Naja, ein bisschen anders ist deine Geschichte dann schon aber ich musste halt daran denken.
Ah, okay. Ich sehe die Parallelen, jemand lebt abgeschieden, aber wirkt auf alles ein, was die anderen für selbstverständlich nehmen. Okay, das ist ein schöner Ansatz.

Die Mona Lisa, ich weiß nicht, steht die quasi Pate für alle Meisterwerke der Menschheit? Und das nackte Mädchen, ist das die zweite Mona Lisa? Sie bewirkt ja in ihm einen Sinneswandel, oder auch nicht, sie hat ihn wohl mit ihrem Ohr hypnotisiert.
Das steht doch alles im Text. :)
Nein, ich genieße das natürlich über alle Maßen, wenn ihr an der Geschichte rumknackt, das ist ein Effekt des personalen Erzählers, der nur berichtet, was er sieht, über den ich mir immer mehr im Klaren werde. Der Leser hat nur die Sinneseindrücke des Protagonisten und weiß eben so sehr oder wenig, was vorgeht, wie der Protagonist selbst.
Das nackte Mädchen ist sozusagen - also so seh ich das - eine Botschafterin.

Mit der Maschine werden Erfindungen und Fortschritt bewirkt, und den Treibstoff liefert das Blut von Menschen, bis die ausgelaugt sind und sterben. So, mehr will ich da gar nicht interpretieren.
Das glaubt zumindest Nick, ja. Das ist seine Theorie, die "Lebenskraft" dieser Schemen wird von der Maschine umgewandelt (die ihn als Treibstoff benutzt), um diese "Energie" in den Orbit zu blasen.

Sprachlich ist die Geschichte natürlich wie immer toll, auch wenn mir ein paar Sachen aufgefallen sind.
Das ist immer geil sowas. So wie wenn einer sagt: Oliver Kahn ist der beste deutsche Torwart der letzten 30 Jahre und dann kommt ein Zusammenschnitt seiner größten Pannen. ;)
Nein, natürlich, da sind noch einige Schnitzer im Text, die da rausmüssen. Ich setz mich nochmal dran, um so schöner, dass dir auch einige Sätze gut gefallen.

Danke dir für deine Kritik, freut mich, dass dich die Geschichte auch irgendwie einfangen konnte
Quinn

Hallo Frollein Black,

Das ist eigentlich ein typischer Quinn-Anfang. Du schleuderst den Leser sofort ins Geschehen rein, so als ob du mir schon vorher erzählt hättest, was es mit dem Glas Wasser auf sich hat.
Ja, ich bekenne mich schuldig. Ich mag diese Art von Anfängen selbst gerne, wenn ich sie lese, und weil ich versuche, das zu schreiben, was ich selbst gern lesen würde, verwende ich solche Anfänge häufig.

Weil ich dann sofort an diesen Horrorfilm mit Zeta Jones und Owen Wilson denken muss (mir fällt gerade der Titel nicht ein).
Hm, hab nachgeschaut "The Haunting" im Orginal, "Das Geisterschloß" auf deutsch (Riesen-Titel btw.) - sagt mir nix. Das Motiv mit der Seelenwand ist aber ein richtiger Klassiker, ich liebe das Bild. Macht hier die Stimmung kaputt, ja... okay, ich nehm's raus! Bevor ich mich schlagen lass.

Die ganze Szene mit Nick als er in diesem Sarkophag ist, ist richtig gut gemacht. Ich kann das jetzt nicht alles zitieren. Aber ich denke, das dieser Absatz das Hauptaugenmerk der Geschichte ist, und sie auch "erklärt".
Es ist zumindest eine wunderschöne Gelegenheit für mich als Schreiberling, mal so richtig in die Vollen zu gehen, die Gelegenheiten sind viel zu selten.

Ich denke, dass diese zwei Sätze zeigen, dass er es doch machen will und sich doch unsicher ist. Vielleicht ist das jetzt weit hergeholt, aber die Sätze erinnern mich an Einsteins Sätze: "Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität."
Jau, ich kenn das von Thomas Mann aus dem Zauberberg: Irgendwie: Zeiten, in denen wir viel erleben, erscheinen uns in dem Augenblick kurz, im Rückblick, weil wir so viele Erinnerungen daran haben, erscheinen sie uns lange; Zeiten, in denen wir wenig erleben, erscheinen uns lang, im Rückblick aber kurz, weil wir keine einzelnen Szenen gespeichert haben.
Also, so hab ich die Stelle immer verstanden, weiß der Geier, wie sie im Wortlaut heißt.

Das war jetzt das zweite Mal und beim zweiten Mal hat mir die Geschcihte wirklich um einiges besser gefallen. Mir gefällt die Atmosphäre die Maschinenwelt mit der mystischen zu mixen - oder auch die Wissenschaft mit dem Glauben.
Das hat mich auch gereizt, eine Maschine macht etwas Metaphysisches.

Na ja, mein einziger Kritikpunkt ist die Stelle mit dem (The Ring)Mädchen. Ich komme irgenwie mit ihrer Rolle nicht klar, sie kommt mir zu plötzlich. Klar, jemand muss ihn irgenwie überreden (wenn sie ihn auch in gewisser Weise zwingt) und die Chefin spielt, ich finde, du könntest den Leser irgenwie auf sie vorbereiten. Vielleicht ging es auch nur mir so.
Moah, The Ring-Mädchen, wie fies! Ja ... ich finde durch die Selbstverständlichkeit, mit der sie auftaucht, kriegt die Geschichte den Dreh, den ich ihr geben wollte. Auch weil der Erzähler sie als gegebenen hinnimmt. Und der Ausblick in diesem Ohr bricht seinen Willen letztendlich schnell.

Danke auch dir für deine Kritik, mit den Detailanmerkungen - das mach ich noch, ehrlich! Auch bald! Nicht so strudelmäßig irgendwann, sondern echt bald. :)

Schön, dass die Geschichte euch allen irgendetwas gibt und zum Mitdenken einlädt, freut mich
Quinn

P.S.: Ah, Ich sehe grad Frollein Blacks P.S. und sage nur: :)
Aber das ist Abduls Fachbereich!

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten,

im Schein der Funzel schaut es so aus

Ist wieder so ein Regionalding, aber ich lese "sieht es so aus", unabhängig davon, was da tatsächlich steht.

Ich sehe Horrorfilme

Würd ich rausnehmen.

Ich spüre, wie Sporen sich in meine Atemwege einnisten, dort Kolonien gründen, die Lunge hinabwandern, sich an meine Blutkörperchen hängen, auf ihnen reiten, in den Sonnenuntergang meines Herzens.

Cooler Satz!

so groß wie zwei Fußballfelder

Das ist leider der lahmste und ausgelutschteste Vergleich für Größe, den es gibt. Gib mal "so groß wie ... Fußballfelder" bei Google ein.

"mein Schwanz wird hart" harmoniert überhaupt nicht mit der restlichen Sprechweise des Prots. Zu ordinär.

„Die Inspiration. Die wahre Macht. Die Magie der Menschheit. Die Genialität“. Er lacht.

Das klingt mir alles ein bisschen zu sehr nach Ernst Stavro Blofeld.

lese manche ganz und blättere in anderen nur.

lese manche ganz, während ich in anderen nur blättere.

Die Treppe ist so lang wie beim ersten Mal. Die Treppe ist so kurz wie beim zweiten.
Die Tür ist noch auf, ich seh es schon von weitem.

Das hat mich aus dem Lesefluss gehauen, weil es sich reimt. Ist ja kein Gedicht.


Sehr kryptisch und kein bisschen gruselig oder schockierend - was nicht böse gemeint ist. Es ist irgendwie so, als wenn die Jungs und Mädchen aus der Videothek Cronenbergs eXistenZ unter Horror einordnen, weil sie nicht recht wissen, was sie sonst damit machen sollen. Und selbiger ist ein toller Film.

Eine interessantete Frage für mich ist bei solchen Texten immer, ob der Autor selbst die Schlüssel hat oder ob er die verschlossenen Türen nur entdeckt und aufgemalt hat (Zum Beispiel: Wer ist die nackische Frau?)

Der Fabrikhalle mit diesem Gerät im Zentrum finde ich gelungen und zum Anfassen gut beschrieben - auch wenn das Bild, das sich in meinem Kopf ergeben hat, kein hundertprozentig originelles war, sondern sich zusammen gesetzt hat aus Matrix, Blade und diesen "Betritt den Cyberspace"-Monturen, mit den Handschuhen und der Brille.

Alles in allem also ganz okay. :D


Grüße
JC

 

Der Fabrikhalle mit diesem Gerät im Zentrum finde ich gelungen und zum Anfassen gut beschrieben - auch wenn das Bild, das sich in meinem Kopf zusammengesetzt hat, kein hundertprozentig originelles war, sondern sich zusammen gesetzt hat aus Matrix, Blade und diesen "Betritt den Cyberspace"-Monturen, mit den Handschuhen und der Brille.

es ist sicher ein wenig abseits des Themas, aber trotzdem würde ich gerne kurz etwas loswerden bezüglich Matrix. Irgendwie geht mir das ständige dieses und jenes erinnert an Matrix und ist sicherlich davon inspiriert (oftmals auch ohne dieses »sicherlich«) ziemlich gegen den Strich. Ich weiß, es ist ja noch nicht einmal meine Geschichte, aber trotzdem finde ich es auffällig. Ich habe diesen unsäglichen (gut, der erste Teil geht ja noch) Film nicht einmal ansatzweise durchschimmern sehen und ich empfinde den Film, bzw. die Serie immer mehr als ein Totschlagargument. Was kann man in der Sciencefiction schon schreiben, das nicht um 1000 Ecken an diesen Film erinnert, oder andersherum, welche Filme kann man noch drehen, ohne irgendwo versehentlich oder absichtlich irgendwelche Aspekte, Ideen, Ansätze zu übernehmen oder auszuleihen.
fühle sich bitte keiner davon angegriffen, das beabsichtige ich nämlich nicht, aber ist zum Beispiel das Theaterstück (inzwischen auch Film) »Bugs« unoriginell, weil von Nanobots die Rede ist, die ja auch schon in anderen Büchern und Filmen Verwendung gefunden haben?

Georg

 
Zuletzt bearbeitet:

Quinn,

habe schon zweimal angefangen eine Kritik zu schreiben und sie dann wieder verworfen. Mir schwirren zu deiner Geschichte derart viele Gedanken durch den Kopf, dass sie sich wohl gegenseitig behindern und deswegen eine Ausformulierung vereiteln.
Ganz seltsam, einerseits scheint mir alles vollkommen klar, andererseits will es sich nicht formulieren lassen.
In jedem Fall hast du mein Hirn ganz schön angeregt und die kg einiges an Emotionen ausgelöst. Ich denke, dass ist für dich als Autor erstmal ein gutes Zeichen :twinkle:
Vielleicht melde ich mich noch mal, wenn sich meine Gedanken etwas gelegt haben.
Mein vorläufiges Fazit: sehr stimmungsvolle Geschichte, die mich, der Treppe in den Keller gleich, in sich hineingesaugt hat.

grüsslichst
weltenläufer

 

Hallo Proof,

Ist wieder so ein Regionalding, aber ich lese "sieht es so aus", unabhängig davon, was da tatsächlich steht.
Jo, billiger Trick um die Wortwiederholung mit "sieh" zu vermeiden ...

Cooler Satz!
Den fand ich zum Beispiel schon fast zu dick, mit dem Sonnenuntergang.

Das ist leider der lahmste und ausgelutschteste Vergleich für Größe, den es gibt. Gib mal "so groß wie ... Fußballfelder" bei Google ein.
Ja! Aber: Es ist so schön plastisch. Du hast recht, das ist billig.

"mein Schwanz wird hart" harmoniert überhaupt nicht mit der restlichen Sprechweise des Prots. Zu ordinär.
Och, na ja. Es sticht natürlich heraus, das sollte es auch, aber ob das jetzt derart unharmonisch ist, okay. Ich schau mal.

Das klingt mir alles ein bisschen zu sehr nach Ernst Stavro Blofeld.
Ja, gelesen wahrscheinlich. Ich denke eher, es sind wirklich ehrlich euphorische Schreie. Man kann es wie einen Bondschurken lesen, aber auch wie so einen reinfach euphorischen Menschen in dem Moment.

lese manche ganz, während ich in anderen nur blättere.
Ach ... das gehört da schon verdichtet, finde ich. Die Konjunktion bringt immer so einen logischen Ablauf in die Situation, so einen kausalen-Zusammenhang (Okay, hier ist er konzessiv), während im tatsächlichen Erlebnis Konjunktionen wenig zu suchen haben, find ich. Deshalb so viele "unds" und "abers", das sind meiner Ansicht nach eher die Konjunktionen des Erlebens (und "aber" noch nicht einmal so richtig).

Sehr kryptisch und kein bisschen gruselig oder schockierend - was nicht böse gemeint ist. Es ist irgendwie so, als wenn die Jungs und Mädchen aus der Videothek Cronenbergs eXistenZ unter Horror einordnen, weil sie nicht recht wissen, was sie sonst damit machen sollen. Und selbiger ist ein toller Film.
Ja. Es ist immer die Frage, wo man das hinpackt hier. Horror ist auch Grusel; Fantasy hat Märchen bei sich; Science-Fiction wollen sie eher Hard-Fiction, Seltsam geht eher in die skurrile Ecke und Sonstige in die literarische.
Man könnte sie wahrscheinlich mit der gleichen Berechtigung in all diese Rubriken packen.Ich geh dann selbst immer eher nach Zielgruppe und Motiven und fand, sie passt hier noch am besten rein. Aber wer meine Texte kennt, der weiß natürlich auch: Richtigen Horror schreibe ich nicht, es kann mal mulmig werden oder beklemmend, aber ich bin niemand, der darauf abzielt, dass die Leute nen Herzinfarkt kriegen, wenn während des Lesens draußen ein Ast gegen das Fenster fliegt, oder so. :)
eXistenz - jo, einmal gesehen. Nicht so meins. :)

Eine interessantete Frage für mich ist bei solchen Texten immer, ob der Autor selbst die Schlüssel hat oder ob er die verschlossenen Türen nur entdeckt und aufgemalt hat (Zum Beispiel: Wer ist die nackische Frau?)
Jau, hab den Schlüssel. Bin eher nen Kopfmensch, schreib natürlich auch, was mir so durchs Hirn fliegt, aber versuch es immer - für mich - schlüssig-rational hinzukriegen. Ich schreibe nichts, was ich nicht selbst zu verstehen glaube.
Die nackte Frau gehört zu dem Ding, das er im letzten Absatz zwischen den Sternen sieht.

Der Fabrikhalle mit diesem Gerät im Zentrum finde ich gelungen und zum Anfassen gut beschrieben - auch wenn das Bild, das sich in meinem Kopf ergeben hat, kein hundertprozentig originelles war, sondern sich zusammen gesetzt hat aus Matrix, Blade und diesen "Betritt den Cyberspace"-Monturen, mit den Handschuhen und der Brille.
Das geht mir auch so, wenn ich andere Texte lese, man hat eben die Bilder von bestimmten Filmen im Kopf (oder in wenigen Fällen auch durch Bücher erzeugte Phantasiegebilde) und die stehen erstmal, die kriegt man auch nicht so leicht raus. Wobei ich sagen muss, dass ich mit Matrix ganz andere Bilder verbinde, eher das steril-gestylte.

Alles in allem also ganz okay. :D
Na klasse, da glaubt man selbst, man hat richtig den großen Coup gelandet und dann kommst du mit "ganz okay". :)
Ich muss noch mal ordentlich durchkämmen, wobei es bei so einem Stil letztendlich immer darauf hinausläuft, dass der eine einen Satz durchwinkt oder sogar ausdrücklich lobt und der nächste sagt dann: Der geht aber nicht, dafür ist dann der andere gut. Aber bei vielen angesprochenen Sätzen jetzt von dir und den anderen Kritikern leuchtet mir das unbedingt ein, das sind einfach kleine Faulheiten meinerseits.

Danke dir für die Kritik, und freut mich, dass du sie "ganz okay" fandest, grmmml
Quinn


Yo Bär,
ich kann beide Seiten verstehen. Ich mach es ja auch immer und schreib dann: "Hier hat mich an Aliens erinnert oder weiß der Geier." Es ist ja nichts Schlechtes, woran erinnert zu werden. Man wird ja oft an Dinge erinnert, die einen selbst "beschäftigen", und gerade Matrix mit dieser *hust*-Ästhetik hat natürlich viele Bilder erzeugt, die hängen blieben (genau wie das 300 und Sin City gemacht haben für meine Generation). Von daher ist das nicht böse gemeint, glaube ich, sondern einfach ein Hinweis "Hat mich an das und das erinnert."

Wir hatten auch mal eine Diskussion, da hab ich einem Autor gesagt, die Szene erinnere mich an Blade und zwar sehr deutlich - und dann kamen auch x Leute noch (okay, vielleicht zwei) und haben gesagt: Genau! Blade!
Nur der Autor hat die Schultern gezuckt und gesagt: Klar, Blade hab ich gesehen, aber da hab ich echt null dran gedacht. Und als dann die Argumente kamen, hat er dann gesagt: Okay, man kann das so sehen, aber ich habe es echt nicht im Sinn gehabt.
Aber es spielt ja auch letztlich keine Rolle, je älter wir alle werden, desto mehr Bilder und Szenarien werden wir aufnehmen, aber an der Intensität eines Bildes ändert das doch nichts, ob jetzt Proof sich das so Stück für Stück vorgestellt hätte - wie von mir geschildert - oder ob er aus "bekannten" Versatzstücken zusammenbaut. Das ändert ja an der Intensität nichts.

Aber wichtiges Thema.
Danke dir
Quinn

 

Hallo weltenläufer,

Ganz seltsam, einerseits scheint mir alles vollkommen klar, andererseits will es sich nicht formulieren lassen.
Uhm, das kenn ich auch. :)

In jedem Fall hast du mein Hirn ganz schön angeregt und die kg einiges an Emotionen ausgelöst. Ich denke, dass ist für dich als Autor erstmal ein gutes Zeichen :twinkle:
Auf jeden Fall ein gutes Zeichen.

Vielleicht melde ich mich noch mal, wenn sich meine Gedanken etwas gelegt haben.
Das wär schön, ist interessant für mich, wie die Geschichte gelesen wird.

Mein vorläufiges Fazit: sehr stimmungsvolle Geschichte, die mich, der Treppe in den Keller gleich, in sich hineingesaugt hat.
Das ist doch schon mal was, worüber ich mich richtig freuen kann.

Danke dir und hoffentlich lese ich von dir hier drunter noch was ;)
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich finde die Geschichte mehr als okay, das war nur'n Witz, weil du meinen letzten (hier veröffentlichten) Erguss mit "ganz nett" bewertet hast. Wir Westfalen halten nicht so gern die andere Wange hin.

Bär:

Ich habe diesen unsäglichen (gut, der erste Teil geht ja noch) Film nicht einmal ansatzweise durchschimmern sehen

Darum habe ich ja auch nicht geschrieben Schrei Bär hat es an Matrix erinnert sondern, du weißt. Und zwar die Anschlüsse im Rücken Nicks.

Was kann man in der Sciencefiction schon schreiben, das nicht um 1000 Ecken an diesen Film erinnert, oder andersherum, welche Filme kann man noch drehen, ohne irgendwo versehentlich oder absichtlich irgendwelche Aspekte, Ideen, Ansätze zu übernehmen oder auszuleihen.

Das kann nicht an mich gerichtet sein, es sei denn, du hast noch nie einen meiner Kommentare zum Thema "Originalität vs Gut geklaut vs Inspiriert von" hier gelesen.

 

Hallo Proof,

Ist mir schon klar, dass es natürlich eine Aussage war, die sich auf dein empfinden bezog. Es ist er vollkommen legitim und nicht verwerflich, dass es dich eben an eine Szene aus dem Film erinnert hat. Da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Es steht ja jedem frei sich von irgend etwas an was auch immer erinnert zu fühlen. Meine Aussage war ein bisschen allgemeiner gedacht, trotzdem natürlich in gewisser Weise kämpferisch gegen dieses seltsame Ästhetik-Diktat, das solche Filme einem gewollt oder nicht überstülpen.

Was kann man in der Sciencefiction schon schreiben, das nicht um 1000 Ecken an diesen Film erinnert, oder andersherum, welche Filme kann man noch drehen, ohne irgendwo versehentlich oder absichtlich irgendwelche Aspekte, Ideen, Ansätze zu übernehmen oder auszuleihen.
Das kann nicht an mich gerichtet sein, es sei denn, du hast noch nie einen meiner Kommentare zum Thema "Originalität vs Gut geklaut vs Inspiriert von" hier gelesen.

Ist es auch nicht, obwohl ich noch keinen deiner Kommentare bewusst als zu diesem Thema gehörig wahrgenommen und gelesen habe. Bei meinem Posting handelt es sich mehr um eine Meinungsäußerung, einen Ansatz, der unter dieser Geschichte vermutlich nicht weiterverfolgt werden kann, ohne zu sehr von der Geschichte weg zu führen. Ich werde mir mal die Foren etwas genauer anschauen und eventuell zu einer schon bestehenden Diskussion noch etwas beitragen.

Im Nachhinein finde ich meinen Beitrag auch eher blöd, aber irgendwie musste ich etwas dazu sagen. Es ärgert mich nicht, unter manchen Geschichten zu lesen, dass jemand sich an Matrix oder ähnliche Filme erinnert fühlt, wo kämen wir hin, kann doch jeder sich an das erinnert fühlen, was eben vor seinem inneren Auge auftaucht. Außerdem ist das wahrscheinlich keine bewusste Entscheidung, kann entsprechend auch nicht böse gemeint sein, gar keine Frage. das Problem ist mehr, wenn es denn eines ist, wie bzw. dass sich eine bestimmte Ästhetik in mir bzw. Menschen an sich breit machen kann, eine, die fast zur Blaupause wird. egal, ich drehe mich im Kreis. das Gehirn macht es sich dann offenbar leichter, indem es einfach Ähnlichkeiten zu schonmal gesehenen Bilder heranzieht. das jetzt irgend jemand versteht, was ich eigentlich meine, bezweifle ich aber ein wenig. Ich weiß es offenbar nicht mal selbst so genau:)

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Hallo Quinn,

es spielt ja auch letztlich keine Rolle, je älter wir alle werden, desto mehr Bilder und Szenarien werden wir aufnehmen, aber an der Intensität eines Bildes ändert das doch nichts, ob jetzt Proof sich das so Stück für Stück vorgestellt hätte - wie von mir geschildert - oder ob er aus "bekannten" Versatzstücken zusammenbaut. Das ändert ja an der Intensität nichts.

Stimmt, jeder hat einfach seine eigene Art und Weise Dinge aufzufassen und mit anderen Dingen in Verbindung zu bringen. Darin ist nichts verwerfliches.

Georg

 

Hey Quinn!

Er wischt mit einer Hand die verfilzten Haare von seinem Ohr, hält sich den Brief daran und sagt
Das ist sehr holprig - Vorschlag: Er wischt mit einer Hand die Haare nach hinten, legt sich den Brief ans Ohr und sagt:
Er bestellt mich hier her
zusammen: hierher
Nick hält die Öllampe an einem Griff wie ein Nachtwächter aus dem Mittelalter
Hat die Öllampe denn mehrere Griffe? besser: „am Griff“, dann vermeidest du auch das doppelte „ein“
Es riecht faulig wie in einer römischen Krypta im Hochsommer.
In solchen Gemäuern riecht es nicht faulig, sondern modrig.
wenn ich die Wände anfasse, denke ich, sie fassen mich an.
ja, auch so ein halbversteckter Hinweis darauf, dass es im Grunde keinen Unterschied und keine Grenzen zwischen allem Seienden gibt.
Mir wird schwindlig, die Luft wird dick.
Das hast du geklaut! :D
Ich spüre, wie Sporen sich in meine Atemwege einnisten, dort Kolonien gründen, die Lunge hinabwandern, sich an meine Blutkörperchen hängen, auf ihnen reiten, in den Sonnenuntergang meines Herzens.
Du neigst manchmal zu Manierismen - das hier ist einer. Dein Text ist ein bisschen unentschieden - um das Ganze nicht zu schwer zu machen, fügst du solche Stellen ein, die es etwas auflockern sollen, ich weiß nicht, ob das gut ist. Es geht hier ja um Metamorphosen und um den Zusammenhang von allem, was es auf Erden gibt, so eine Stelle wie die hier geht aber in eine ganz andere Richtung, in Richtung persönliche Hypochondrie des Ich-Erzählers. Er wehrt den Gedanken an die gefährlichen Sporen ab, indem er sich über sie lustig macht. Ich würd es besser finden, wenn du hier ernst bleibst.
Auf der anderen Seite ist die ganze Geschichte mit diesem Apparat, der den Menschen einen Genius verleiht, eine kindliche Idee, die sich im Grunde auch über das Geniedenken lustig macht. Das ist halt schon ein bisschen so eine skurille Maschine aus einem Zeitreisen- oder Jules-Verne-Film. Bin mir noch unschlüssig, ob diese Ironie nicht den ganzen Text durchzieht und ob das gut oder schlecht ist ...
Dort ein komplexes Sammelsurium von verzahnten Rädern; dort eine Batterie von Glasröhren
statt dem zweiten „dort“ „da“, oder umgekehrt
fünfzig oder sechzig Meter von mir weg
besser: von mir entfernt
Ich sehe kleine Nadeln, die in seinen Rücken stechen, an der Wirbelsäule entlang.
Wieso kann er das sehen? besser: ... stechen, die Wirbelsäule entlang
immer mehr Schemen schwirren hinein
herein
Die sixtinische Kapelle
groß: Sixtinisch
Am Rückgrat entlang sehe ich lauter kleine Blutflecke,
besser: Das Rückgrat entlang
muss nur wer anders für dich sterben.
anderes

Die Geschichte hat was von einer Kosmogonie, ein männlicher Teil, der von einem weiblichen Teil dazu gedrängt wird, das Rad der Welt in Gang zu halten, oder mit Geist zu versorgen und weiterzubringen oder was auch immer, so in etwa, wenn ich alles richtig verstanden habe. Der Ich-Erzähler geht genauso wie Nick in der Welt auf, sie sind die Welt und die Welt ist sie, alles hat einen Zusammenhang und alles ist ständig in Metamorphose begriffen und nur Teil eines Ganzen, von diesem „es“ am Schluss. Warum es kalt ist, das ist mir nicht ganz klar. Du hast auch diese kindliche, unernste Note drinnen, vielleicht ist es doch ganz gut so. Kindlich ist dieses Versinnlichen eines geistigen Vorgangs.

An manchen Stellen wirst du manieristisch - dieses Beiordnende der vielen „und“ - manchmal vielleicht etwas übertrieben, aber sonst ist es sicher eine interessante, lesenswerte Geschichte. Aber ganz überzeugt sie mich nicht. ;)

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

Du neigst manchmal zu Manierismen - das hier ist einer. Dein Text ist ein bisschen unentschieden - um das Ganze nicht zu schwer zu machen, fügst du solche Stellen ein, die es etwas auflockern sollen, ich weiß nicht, ob das gut ist. Es geht hier ja um Metamorphosen und um den Zusammenhang von allem, was es auf Erden gibt, so eine Stelle wie die hier geht aber in eine ganz andere Richtung, in Richtung persönliche Hypochondrie des Ich-Erzählers. Er wehrt den Gedanken an die gefährlichen Sporen ab, indem er sich über sie lustig macht. Ich würd es besser finden, wenn du hier ernst bleibst.
Persönliche Hypochondrie des Ich-Erzählers ist aber kein Manierismus, sondern ein wiederkehrendes Motiv, weil ich eben furchtbar hypochondrisch bin! Es ist an der Stelle eine "Stimmungs"-Szene, der Abstieg in den Keller, man hätte sie auch rauslassen können und es hätte der Geschichte inhaltlich nichts genommen, ja.

Auf der anderen Seite ist die ganze Geschichte mit diesem Apparat, der den Menschen einen Genius verleiht, eine kindliche Idee, die sich im Grunde auch über das Geniedenken lustig macht. Das ist halt schon ein bisschen so eine skurille Maschine aus einem Zeitreisen- oder Jules-Verne-Film. Bin mir noch unschlüssig, ob diese Ironie nicht den ganzen Text durchzieht und ob das gut oder schlecht ist ...
Ich glaube die Ironie verfliegt an der Stelle, an der der Erzähler diesen Akt des Umwandelns erlebt. Die Metamorphose. Das Geniedenken wird ja nur von Nick so gesehen, er glaubt das, er behauptet das.

Die Geschichte hat was von einer Kosmogonie, ein männlicher Teil, der von einem weiblichen Teil dazu gedrängt wird, das Rad der Welt in Gang zu halten, oder mit Geist zu versorgen und weiterzubringen oder was auch immer, so in etwa, wenn ich alles richtig verstanden habe.
Das glaubt Nick, ja.

Der Ich-Erzähler geht genauso wie Nick in der Welt auf, sie sind die Welt und die Welt ist sie, alles hat einen Zusammenhang und alles ist ständig in Metamorphose begriffen und nur Teil eines Ganzen, von diesem „es“ am Schluss.
Hm, es findet eine Metamorphose statt ja, und sie gehen in etwas auf, aber "Welt" - man könnte es so sehen, die Frage ist natürlich letztlich, was das "Es" ist, du liest es als Welt, die Personen innerhalb der Geschichte sind nicht in der Lage zu erkennen, was "es" ist; der Erzähler erhascht am Ende einen flüchtigen Blick darauf, Nick in der Essenz-Form ebenfalls, und beide scheinen nicht gerade wahnsinnig glücklich darüber zu sein. Auch der Abgesandte dieses "Es" ist ja nun keine wunderbar nette Person.

Du hast auch diese kindliche, unernste Note drinnen, vielleicht ist es doch ganz gut so. Kindlich ist dieses Versinnlichen eines geistigen Vorgangs.
Ja, das sehe ich.

An manchen Stellen wirst du manieristisch - dieses Beiordnende der vielen „und“ - manchmal vielleicht etwas übertrieben,
:(

aber sonst ist es sicher eine interessante, lesenswerte Geschichte.
Juhu!

Aber ganz überzeugt sie mich nicht. ;)
:(
Eine Achterbahn der Gefühle, dieses Manieristische ... ja, ich muss da aufpassen, das stimmt schon. Bei Ich-Erzählern ist die Stimme sofort da, obwohl ich glaube, dass es in anderen Geschichten viel extremer war. :)

Danke dir für deine Kritik (Die Detailanmerkungen werde ich ausnahmslos übernehmen) und für deine interessanten Gedanken
Quinn

 

Hallo Quinn!

Also, ich denke, das Thema der Story hat das Zeug zum Archetypen. Wenn es nicht schon auf die eine oder andere Art und Weise im Horror-Himmel auftaucht. Von der Idee an sich war ich begeistert, und du hast dich auch nicht hinreißen lassen, das Thema platt abzuhandeln.

Was jetzt rausgekommen ist, ist natürlich mystisch und geheimnisvoll. Deutungswürdig und kaum fassbar - wer es mag. Ich kann nicht sagen, dass ich auf diese Art Geschichten stehe, aber wie gesagt, es liest sich trotzdem gut.

Untrügliches Zeichen eigentlich dafür ist, dass ich die Story in einem Rutsch durchlese und mir wenige Notizen mache. Schauen wir mal, was wir da haben:

Nick schenkt sich ein Glas Wasser ein, hebgt es vom staubigen Tisch(...) so als hätte er noch nie in ein Glas Wasser geschaut.

Gleich der erste Satz birgt eine Doppelung des Glases Wasser. Ich finde, das liest sich nicht gut und schreckt gleich zu Beginn ab.

...es riecht nach Öl, so als würden alle Kinder der Welt gleichzeitig die Ketten ihrer Fahrräder austauschen.

Ich musste etwas lächeln bei diesem Vergleich, ich finde ihn nicht unbedingt passend.

Das wars schon, habe die Story durchgelesen, ohne aufzuschauen, ich finde, das spricht für sie.

Schöne Grüße von hier!

 

Hallo Hanniball,

Also, ich denke, das Thema der Story hat das Zeug zum Archetypen. Wenn es nicht schon auf die eine oder andere Art und Weise im Horror-Himmel auftaucht. Von der Idee an sich war ich begeistert, und du hast dich auch nicht hinreißen lassen, das Thema platt abzuhandeln.
Das ist schön, Archetyp, die Idee, die dahinter steckt, ging schon so Richtung Lovecraft. Wobei ich da wirklich kein Experte bin.

Was jetzt rausgekommen ist, ist natürlich mystisch und geheimnisvoll. Deutungswürdig und kaum fassbar - wer es mag. Ich kann nicht sagen, dass ich auf diese Art Geschichten stehe, aber wie gesagt, es liest sich trotzdem gut.
Das Problem ist, glaube ich, einfach, dass die Figuren selbst nicht wissen, was dort läuft. Nick wird getäuscht, er glaubt, die Seelen werden in diese Inspiration transformiert, während die Maschine in Wirklichkeit dazu da ist, dieses Ding in den Sternen zu "nähren", das kommt aber in der Geschichte nicht so raus, wie es eigentlich sollte. Dadurch wirkt es mystisch, aber auch ein bisschen nervig.

Untrügliches Zeichen eigentlich dafür ist, dass ich die Story in einem Rutsch durchlese und mir wenige Notizen mache.
Jau, das benutze ich auch immer als Indikator für eine "gelungene" Geschichte.

Der Vergleich mit den Fahrradketten ... ich fand es vom Kontrast her hübsch, dieses Unschuldige, wobei es sicher nicht perfekt ist an dieser Stelle.

Freut mich sehr, dass dich die Nummer fesseln konnte.

Danke dir für deine Kritik
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Quinn,

die Geschichte hat mich sofort reingesogen und erzeugte von Anfang an Spannung. Bis der Prot Nick (geiler Name!) in den geheimnisvollen Raum begleitet und dort die seltsame Maschine kennenlernt, habe ich teilweise das Atmen vergessen. Und dann ... ähm ... bin ich nicht mehr mitgekommen, habe wieder zurückgelesen und wieder vorwärts. Und vorbei war's mit dem tollen Lesefluss. Möglicherweise habe ich heute schon zuviel gelesen, und bin deshalb nicht mehr aufnahmefähig, ich habe das alles nicht mehr gerafft, mit der Maschine und hab immer Kevin Kline als Dave, den Doppelgängerpräsidenten der USA in dieser Riesenmaschine stehen sehen, während er die riesigen Maschinenarme ausbreitet und zu der Menge sagt: "Ich habe mal einen Fisch gefangen, der war soooo groß!"

Tja, meine Fantasie ist durch und durch cineastisch versaut. Ich lese die Geschichte morgen noch mal und schulde dir ein finales Urteil. Wenn sie empfohlen wurde, muss es ja irgendwer begriffen haben, und ich will's auch begreifen, ohne fremde Hilfe!

Also, da fliegen irgendwelche Fragmente durch die Luft, solche Zettel, und Nick schlägt mit seinen Maschinenarmen danach ... grübel, grübel ...

Grüße von Rick

P. S.: Ich spüre, wie Sporen sich in meine Atemwege einnisten, dort Kolonien gründen, die Lunge hinabwandern, sich an meine Blutkörperchen hängen, auf ihnen reiten, in den Sonnenuntergang meines Herzens. Ich mag ja solche Sätze gern, aber dass es mit dir mal so durchgeht, erlebt man selten.

 

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