Erstmal möchte ich mich bei alle fürs Lesen und Kommentieren bedanken, ich freue mich sehr über jeden Beitrag von euch und natürlich auch darüber, dass euch die Geschichte zum großen Teil gut gefallen hat. Ich versuche mich mal im Einzelnen zu äußern...
Hallo Santa,
schade, dass es in der Geschichte beim Konjunktiv bleibt, dadurch bleibt sie in den Kinderschuhen stecken. Gerade das, was passieren wird, würde mich als Leser brennend interessieren - denn die Frage: Was wäre wenn stellen sich viele Menschen, aber das zu durchleben, trauen sich die wenigsten.
Ich fände es spannend, wenn du diese KG nun als Anreiz siehst, eben in die Elf zu steigen.
Der Titel gefällt mir übrigens gut - jedoch ist er irreführend.
Liebe Grüße
bernadette
Hallo Bernadette,
erstmal müsste ich dich fragen, wieso der Titel in die Irre führt

Was passieren würde, wenn der Protagonist in die Elf steigt? Wenn wir ganz ehrlich sind: Vermutlich würde er eine Runde fahren, er würde wieder aussteigen, wo er eingestiegen ist und vor allem zu spät zur Uni kommen.
Natürlich interessiert den Leser, was denn nun tatsächlich passieren würde, ob sich denn nun das Leben ändern würde... aber diese Enttäuschung finde ich gerade wichtig, damit der Leser merkt "Vielleicht sollte ich mal selber in die Elf steigen, wenn es schon der Protagonist nicht tut." Denn wie du schon sagst: Das trauen sich die wenigsten.
Ich hoffe es klingt nicht so, als würde ich mir die Kritik nicht zu Herzen nehmen, denn du hast vollkommen recht mit dem, was du sagst. Vielleicht lasse ich ja demnächst tatsächlich mal jemanden einsteigen...
Buddy schrieb:
Hallo Santas little helper,
ja, ich kenne diese Gedanken. Jeden Morgen, wenn ich auf die 12, die 13 oder die 25 warte. Beim Einsteigen in die 6 oder 11 (zufällig sind es bei mir dieselben Zahlen) würde auch mein Tag anders verlaufen als wie ich es im Büro täglich erlebe. Aber das ist off-topic.
Nun, es ist ein kurzer Text, der die Gedanken eines Menschen wiedergibt, der sich die Frage stellt, was wäre, wenn er einmal "unvernünftig" wäre und in eine andere Bahn einsteigen würde.
Gefällt mir und ist für mich schlüssig bis auf:
Zitat:
Zitat von Santas Little Helper
So stehe ich da in Gedanken auf dem Bahnsteig, ja, ich glaube, es heißt so, auch bei Straßenbahnen, und fasse diesen Entschluss. Ich steige ein.
In die Fünf, die mich zur Uni bringt.
Meinier Meinung nach braucht es keinen Entschluß, um genau das zu tun, was man jeden Tag macht. Einen Entschluß würde es brauchen, wenn man sich für "das andere Leben, den Einstieg in eine andere Linie" entschließen würde.
Gruß, Buddy
Das Gefühl scheinen ja tatsächlich mehr Leute zu kennen, als ich dachte.
Ich finde es braucht schon einen gewissen Entschluss, in die Fünf einzusteigen (also mich kostet es schon immer ein bisschen Überwindung, wieder zur Uni zu gehen), denn nicht nur den Leser würde es sicherlich interessieren, was in der Elf passiert, sondern auch den Protagonisten. Auf der anderen Seite soll die Formulierung natürlich den Leser ein bisschen in die Irre führen, er soll denken "Ah, endlich steigt er ein" und dann quasi enttäuscht werden. Ich bin ja ein Schelm, nicht wahr?
Aber dankeschön für die Anregung.
Quinn hat geschrieben:
Hallo,
der Text gibt in der Formal passenden Form ein Ereignis wieder, das den meisten bekannt sein dürfte. Er ist in dem, was er machen möchte, tadellos.
Der Gedanke dahinter: Wir leben in einer Welt, die unzählige Möglichkeiten bietet, und trotzdem beschränken wir uns Tag für Tag auf die immergleichen Wege, als hätten wir diese Möglichkeiten nicht, sondern lebten wie Urahnen.
Aus demselben Gedanken könnte man ein riesen Epos stricken - und sie würde es tragen -, hier in dem Fall wird sie recht nackt präsentiert und trägt tadellos zwanzig Zeilen, oder wieviele das sind. Ich hab's gern gelesen.
Gruß
Quinn
Schön, dass du es gern gelesen hast.
Sicherlich, ein Epos wäre möglich... aber ich wollte besonders die Alltäglichkeit dieser Situation zeigen, die ja hier auch einige zu kennen scheinen
Deshalb auch die schnörkellose Sprache.
Ob´s zwanzig Zeilen sind, weiß ich übrigens nicht...
Danke für deine Einschätzung.
Matthias Spruch hat gesagt:
Hallo santa´s little helper,
Ich muss sagen:
Ich bin sichtlich beeindruckt von deiner Geschichte. Sie ist einfach geschrieben und stellt trotzdem den kompliziert verstrickten Gedankengang eines Menschen dar! Die Geschichte erinnert mich ein bisschen an "San Salvador" von Peter Bichsel. Diese ist auch so kurz geschrieben und mit solchen Kürzestgecshichten - weiß nicht ob man diese schon als solche bezeichnen - trifft man schon meist meinen Geschmack und wenn die dann noch innere Monologe, darüber, was wäre wenn, darstellen, bin ich entzückt.
Tatsächlich, die Verbindung zu San Salvador war mir bislang nicht in den Sinn gekommen, aber jetzt wo du es sagst... Es hat tatsächlich viel davon. Auch wenn ich glaube, dass es nicht immer San Salvador sein muss. Es kann nämlich auch die gleiche Stadt sein, nur mal die Straßenbahnlinie zu wechseln würde vielleicht schon reichen
Aber danke, danke, danke, so eine gute Kritik habe ich vermutlich noch nie bekommen 
Und schließlich merkte Giraffe an:
Hej Santas little Helper,
(cooler Nick übrigens, aber was machst Du nach Weihnachten?)
Deine kleine Geschichte hat mir gefallen, vielleicht ein bisschen zu umgangssprachlich, aber es hat mich nicht wirklich gestört.
Schade, dass der Ich-Erzähler nicht in die Elf (oder die Sechs) gestiegen ist, sondern ganz langweilig in die Fünf zur Uni. Ich hätte doch zu gern den anderen Stadtteil kennengelernt, ich war da nämlich auch noch nie.
Naja, wie das Leben so spielt, man schöpft einfach nicht die Möglichkeiten aus, die sich einem bieten. Meistens aus Zeitgründen, so ist das bei mir. Immer steht irgendwas wichtiges am Horizont, das erledigt werden muss, Zeit für Verrücktes bleibt nicht. Deine kleine Episode zeigt mir, dass man sich viel öfter trauen sollte, in die Elf zu steigen.
Gerne gelesen und schönen Schnee-Sonntag
Giraffe
Was ich nach Weihnachten mache? Kurzgeschichten schreiben natürlich
Ich finde diese Umgangssprache auch oft fragwürdig, zumindest dann, wenn sie unnatürlich wirkt. Tut sie das denn bei mir? Wäre nett, wenn du mir da noch eine kurze Einschätzung geben könntest.
Ja, Zeitgründe. Wer kennt sie nicht? Aber so eine Straßenbahnfahrt dauert ja gar nicht so lange. Vielleicht sollte man es wirklich mal ausprobieren.
Und wenn du noch nie in dem anderen Stadtteil warst, dann fahr doch hin
Wenn du das gemacht hast, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir davon berichtest. Mein Prot machts schließlich nicht... aber irgendwer muss es ja machen. Vielleicht du?