Hi Falky,
ich kannte deine erste Fassung noch nicht.
Jetzt hat er mir auch noch einen Zweitwagen gekauft", sagt sie und blickt auf ihre Schuhspitzen. Dann schaut sie mich mit Tränen in den Augen an.
"Ich weiß gar nicht, wo ich hinfahren soll."
Hier habe ich den Eindruck, als würde eine kleine hilflose und verunsicherte Frau, einen Freund um Hilfe bitten. Sie schaut ihn an und hofft, dass er ihr sagen kann, wohin sie fahren könnte oder soll. Sie scheint noch Hoffnung zu haben, mit Hilfe ihren eigenen Weg zu finden.
Hier:
"Jetzt hat er mir auch noch einen Zweitwagen gekauft", sagt sie.
In ihren Augen schimmern Tränen.
"Ich weiß doch garnicht wo ich hinfahren soll."
Ich sehe eine reife Frau, die gefangen ist in einem goldenen Käfig.
Ihre Versuche zu entkommen, sind gescheitert.
Sie wollte ein Leben an der Seite ihres Mannes.
Doch es ist ihr längst klar geworden, dass sie mehr als ein "Zweitwagen" für ihren Mann nicht sein wird.
Sie hat die Hoffnung aufgegeben.
In deiner zweiten Fassung liegt mehr Resignation und die Erkenntnis, dass sich nichts mehr ändern wird.
Beide Texte sind sehr aussagekräftig.
Doch dein Zweiter ist meiner Meinung nach "stärker", so entgültig.
Er hat für mich kein offenes Ende, wenn du weißt was ich meine.
Lieben Gruß, coleratio