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Einsatzgeschichte

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12.04.2007
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Einsatzgeschichte

Einsatzgeschichte im globalen Knæckebrœdkrimi
...ela und ...ele gewidmet

Wie ein Schärenschnitt zeichnet sich vorm Auge der jungen Kriminalisten Mangell und Wallanda der Ort des Grauens ab, zu dem Kommissar Kurtbeck sie telefonisch um Beistand gebeten hatte.

Abseits allen Großstadtrummels hatte auf der Ferieninsel Salzkrokant ein Ehepaar in seinen besten Jahren den Herbst des Lebens verbringen wollen, um doch nur einen kurzen Lebensabend früh morgens zu finden, denn als die Morgensonne an diesem Tage sich blutig rot durchs schmale Fenster in die Kammer ergoss, in der sich Wallöö rülpsend und furzend vom Nachtlager erhob, Notdurft und eine angemessene Körperpflege verrichtete, dann ins Fischerhemd schlüpfte und sich die Hose gürtete, die dem abgemagerten Manne viel zu weit war und darum zusätzlich mit Hosenträgern – entgegen all seinem protestantischen Gottvertrauen, das weder dem Gebinde Halt zusprach, noch den Gummibändern eine tragende Rolle zutraute – abgesichert werden musste, dabei unverständliches Zeugs murmelnd, das wir darum auch schwerlich wiederzugeben vermögen, bis er dann schwerfällig die mit jedem Schritt knarrende Stiege hinabstöhnte über den kleinen Flur hinweg, darinnen die Garderobe aus schwerem, dunklem Holz sich breitmachte, in die Wohnküche, in welcher Wallöö liebevoll und doch in der Gewohnheit aus Jahrzehnten mit seiner lieben Frau Sjööwalðottir ohne große Routine den Tisch deckte mit einer durch heimische Wurst und Käse beladenen runden Holzplatte, die sich durch einen einfachen Handgriff drehen ließ, dass man an all die kleinen Köstlichkeiten herankomme, einer Plastikschale gefüllt mit guter irischer Butter, einem geflochtenen Körbchen der im Niederländischen sitzenden Stichting Ingvar Kamprad Foundation, ausgelegt mit einer reinweißen Serviette unbekannter Herkunft, gefüllt mit Scheiben gleichmäßig, handgeschnittenen Grau- und Weißbrotes von einem festländischen Bäcker und einer weißen Porzellankanne made in Taiwan mit blauem holländischen Muster – welches sich sonst nur auf Fliesen in Toiletten findet - aus der wohlriechender Kaffee dampfte, zwei Tassen auf Untertassen, deren Muster mit dem der Kanne übereinstimmten, schmucklosen, doch funktionalen Holzbrettchen und wenigstens vier Tageszeitungen - ein konservatives, ein liberales und ein sozialdemokratisches nebst einem unabhängigen (was immer wovon das bedeuten mag) Blatte - alles hergestellt im Wesentlichen aus Holzbeständen des Königreiches, nebst Frühstücksmessern mit Sägeschliff und schwarzem Griff als Gruß eines befreundeten Ehepaares aus Soest oder Solingen – was keiner so genau mehr wusste - und setzte sich mit einem knorrigen Morgengruß an den Tisch, während Sjööwalðottir heißen und starken Kaffee in die Tassen goss und dabei seine bereits gefüllte Tasse umstieß, dass sich das Getränk über die linke Hand ergoss und der dürre Kerl vor Schmerz „dusselichte Kuh!“ schrie, das Brotmesser – eine zwanzig Zentimeter lange Klinge mit Sägeschliff – mit der anderen Hand ergriff und auf die erschrockene Frau blindwütig einstach, bis sie blutüberströmt zusammenbrach, die rechte Hand, welche die verhängnisvolle Kanne, die nunmehr zu Boden sauste und klirrend zerschellte, nicht ohne das wässrige braune Getränk breit über den Boden zu verspritzen, gehalten hatte, zu Einstichstellen führend „Moridiot!" aufheulte und "Warum denn nur?" und nochmals mit schwächerer Stimme “Warumdennnur?“, letztlich vor dem Tische still zu liegen kam, den rechten Arm unterm schweren Kopf gebeugt, um einen langen und tiefen Schlaf zu tun, auf dass Wallöö in seinem unendlichen Schmerz, der ihn plötzlich heimsuchte, sich über das geliebte, aber hingerichtete zarte Wesen beugen wollte und doch auf dem Gemisch von nur noch lauwarmen Kaffee und Blut ausrutschte und mit dem Kopf in der engen Stube gegen die Wand klatschte, dass der Schädel knirschte und krachte, seinen rosigen und weißen Inhalt verspritzte.

In der Holzhütte wird die Mordkommission aus Kurtbeck, Mangell und Wallanda bei der weiblichen Leiche dreizehn Einstiche zählen, von denen nur ein einziger, vermutlich der letzte, das Herz getroffen hat, daneben liegt eine männliche Leiche mit eingeschlagenem Schädel, in geronnenem Blute und ergrauter Hirnmasse badend, dass die Hütte innen wie außen durch ein sattes Rostbraun harmonisch abgestimmt wirkt und die drei Kommissare von den ästhetischen Reizen überflutet und überwältigt nicht wahrnehmen, dass sie in der Inflation der zuletzt bekanntgewordenen Kriminalfälle die letzten ihrer Art sein müssen nebst dem Hause Bernadotte: alte Schweden!

 

Angelockt durch die vielen Kommentare, habe ich den Text in einem durchgelesen wie Du, Friedrichard, geschrieben.
Aber, aber, alter Freund, dass muss Dir doch nicht gleich die Sprache zerschlagen,

liebster Dion!
Und das eine leidlich große Anzahl von Kommentaren Dich verlockt habe ist ja schier unglaublich! Vor allem bei einem Text ohne Fick in Wort und Tat!

Ja, und ein so wohlbegründet treffliches Urteil:

Gutes Handwerk, leider kein Kunsthandwerk
Bin ja auch eher Kopf-, denn Handwerker. Lass also ruhig das Handwerk weg und bleib bei der Kunst. Da bescheide ich mich gerne.

Sollte wohl lustig sein, die Geschichte, ist aber nur langweilig.
Muss ich Dich nun für die gefühlte Zeit oder doch nur für die fünf Minuten Lesen entschädigen? Aber wie sollte und könnte ein Mord lustig sein?
Da hastu eine seltsame Auffassung von Humor, Witz und Ironie.
Ich fände diesen Ein-Satz-Mittelteil u.U. gut, wenn einer der Kommissare diesen Satz beim Auffinden der Situation gesprochen hätte.
Welche oder wessen Umstände?

Okay! Mach ich beim nächsten Mal, schick einen Entwurf Dir zu und lass Gänsefüßchen hineinsetzen.

Aber auch das wäre ein bisschen mager, Rainer sagte in seinem Kommentar ganz richtig: „Mann erschlägt im Zorn seine Frau“ ist kaum eine abendfüllende Angelegenheit.
Rainer weiß eben, wie schnell so was geht. Ich hab da keine Praxis drin. Ihr zwo habt wahrscheinlich mehr Erfahrung in Mord- und/oder Totschlag. Ich weiß mich ja kaum Deines gewieften Urteils zu erwehren.
Es sei denn, man gestaltet die Geschichte spannend.
Klar, in der Verfilmung wird der Totschlag (mehr ist es ja gar nicht, es fehlt der Vorsatz, den man vielleicht über acht Seiten ausbreiten könnte) in Zeitlupe ablaufen.

Versprochen!

Doch diese steht nur in der Rubrik Spannung, was von Haus aus Erwartungen weckt, die sie für mich leider nicht erfüllt.
Das tut mir leid! Echt!
Aber so ist das mit den Erwartungen. Die sind immer zu hoch. Und will man alle abarbeiten, reicht i. d. R. ein Leben gar nicht aus.

Sie ergeht sich im selbstgefälligen Schwadronieren, dem Daherreden um des Redens willen.
Stimmte, wenn ich denn geredet hätte.

Das ist jetzt ein bisschen heftig ausgefallen, Friedel, aber Du kannst das vertragen, …
Da bin ich guter Dinge, kann sagen: Kann ich, in der Hoffnung aber auch, dass Du keinen Schaden genommen hast. Da wäre ich untröstlich!
schätze ich, schon bei der nächsten Geschichte wirst Du die ganze Macht Deines Könnens beweisen wollen, nicht wahr?
Ja,

Papa,
und wie gesagt, ich schick sie Dir zu -
Du erinnerst Dich, gelle?

Dank Dir fürs Lesen und diesen bacchantischen Kommentar. Ich weiß nun auch, was nicht unbedingt das schönste nhd. Wort, so doch ein wunderschönes Adjektiv, wenn schon nicht das schönste ist:

Dionysisch.

 

Also lieber Friedel, isch finds luschdig, eschd, obwohl spannend (als Tag), ded weees ick nich, aba luschdig uff jeden Fall und deshalb, und och weils luschdig isch, ischs luschdig , schon wesche de plötzlichkeit des hinscheidens, so aus dem äther raus, auch wenn ich dieses blut- kaffeegemisch ekelhaft find ....willst du es nicht unter satire oder humor unterbringen :)

gerade auch bei Vollmond mit großem Amüsement gelesen
Isegrims

 

Hallo Friedel,
hab sie nun auch gefunden, deine Einsatzgeschichte. Sie geht mir sehr zu Herzen. Hier wird sprachlich endlich Wirklichkeit erreicht. So geht Leben. Leben ist nicht die gegenwärtige Art des kurzatmigen Verbleichens des Geistes, der nur noch Gespenster gebiert, die aber nicht erstrebenswerte Gespinste fabrizieren, sondern nur grobe Seilschaften des Moneytarismus, des Geldes zu Geld und des Unddanns zu unddann, Leben ist nicht das Fernsehprogramm zu Hause nachgespielt - Mutti spielt Frau Wiener, der Papi Günter Jauch, Töchterchen Pippi und Söhnchen Kevin -, nein, Leben ist, wenn man nicht zielstrebig einer Idiotie nachläuft, sondern mehreren, denn eine Idiotie hebt die andere auf und man erkennt, dass Idiotie eben Idiotie ist und nicht Wahrheit oder Ideal oder Vorbild, denn man soll sich kein Bildnis von Gott machen, um wie viel weniger vom Menschen oder vom Leben, denn das innere Bild verstellt den Blick nach außen, das innere Bild weiß immer schon von Gut und Böse und setzt einen Punkt, denn es muss einmal Schluss sein mit dem Vagen, hier stehe ich, ich kann nicht anders Ausrufezeichen, ich habe recht Ausrufzeichen, wer nicht mein Freund ist, Rübe ab, kein langes Warten, kein langes Gerede, keine langen Sätze, sondern kurzer Prozess, so ist Leben nicht, sondern ein Satz, der mit einem Schrei beginnt und mit einem Röcheln "mehr Licht!" endet.
Langsätzler, vereinigt euch.
Fröhlichst
Wilhelm

 

Ich fände diesen Ein-Satz-Mittelteil u.U. gut, wenn einer der Kommissare diesen Satz beim Auffinden der Situation gesprochen hätte.
Welche oder wessen Umstände?
Die Gänsefüßchen, wie Du sie vorschlägst, würden allein nicht genügen, Friedel, denn die jetzige Erzählerstimme ist zu glatt und weiß alles.

Ein Kommissar ist aber immer ein suchender, imaginiert dies und jenes, fragt manchmal sich und die Anwesende, ohne eine Antwort abzuwarten, spinnt einfach unverdrossen weiter, bis es für ihn feststeht: Der Mann hat sein Frau in einem Wutanfall erschlagen. Und wir als Leser würden selbstverständlich auch nicht mehr wissen können als er, würden an seinen Lippen hängen, seinen Gedanken in allen Irrungen und Richtigkeiten folgen, was automatisch Spannung erzeugte, womit die Geschichte zurecht da stünde, wohin Du sie schon jetzt gesetzt.

 

Langsätzler, vereinigt euch
werd ich mir auf die Fahnen schreiben, und dat mich ma' jemand inne luschdige auswärtige Sprach anspricht, find ich schön. Das freut mich, dass Ihr drei Euch noch mal meiner angenommen habt.

Also danke,

Isegrims,

fürs hessische Lob trotz Ekels und,

lieber Wilhelm,

für den Vergleich mit dem Lebensfaden, der keineswegs mit dem Ariadnefaden verwechselt werden sollte. Aber auch Dir,

lieber Dion,

herzlichen Dank für die Aufklärung!, sagt artig der

Friedel

 

Lieber Friedel

Weshalb ist mir, als hätte ich soeben einen kräftigen Rubens betrachtet?

und doch auf dem Gemisch von nur noch lauwarmen Kaffee und Blut ausrutschte und mit dem Kopf in der engen Stube gegen die Wand klatschte, dass der Schädel knirschte und krachte, seinen rosigen und weißen Inhalt verspritzte.

Na, wegen dieser Passage, aber auch wegen der folgenden sinnlichen Beschreibung.

den Tisch deckte mit einer durch heimische Wurst und Käse beladenen runden Holzplatte, die sich durch einen einfachen Handgriff drehen ließ, dass man an all die kleinen Köstlichkeiten herankomme, einer Plastikschale gefüllt mit guter irischer Butter, einem geflochtenen Körbchen der im Niederländischen sitzenden Stichting Ingvar Kamprad Foundation, ausgelegt mit einer reinweißen Serviette

Da hat mich die Serviette unbekannter Herkunft und die Porzellankanne made in Taiwan etwas aus dem visuellen Flow gerissen, um es modern zu formulieren.

Wenn die Form feiert und über den Inhalt triumphiert, ergibt sich daraus ein Grund, einen Text in den Experimente-Keller zu verbannen? Ich denke nicht. In Richard Fords Unabhängigkeitstag wird an ein paar Haustüren geklingelt, viel telefoniert und auf Seite 384 kriegt ein Junge einen Baseball ins Auge. Aber die Sprache. Diese Eleganz!
Und so halte ich auch deinen Text für elegant und ja, für ein kleines Kunstwerk.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Weshalb ist mir, als hätte ich soeben einen kräftigen Rubens betrachtet?

Hallo Peeperkorn,

hat für mich nicht alles mit dem geradezu biblischen "Ruben" begonnen - und jetzt diese wohlige Gefühl, ebenden Namen im Genitiv zu finden. In der Tat war bisher das höchste, was mir hierorts angetan wurde, ein Vergleich mit James Joyce (ich geb da nur meine Initialen FW an) und nun das mit dem siegerländ'schen Flamen ... Sei noch - wie nebenbei - erwähnt, dass eine Kollegin hierorts es geschafft hat, mich nach 20 satten Jahren mal wieder an einer Zeichnung zu versuchen ...

Und recht hastu

Wenn die Form feiert und über den Inhalt triumphiert, ergibt sich daraus ein Grund, einen Text in den Experimente-Keller zu verbannen? Ich denke nicht.
denn dann erlebte die Gattung Experiment hierorts eine Inflation der FWerkchen, dass der Keller ersöffe ... Denn ist nicht jedes Abbild des Lebens (und sei's im Sterben) so sehr Experiment und Wagnis, wie das Leben selber?

Und so halte ich auch deinen Text für elegant und ja, für ein kleines Kunstwerk.
Mehr will es - in aller Bescheidenheit - auch gar nicht sein ...

Gruß

Friedel

 

Dem kubus ist es zuzuschreiben, dass ich mich einer „Jugendsünde“ entsann, nämlich meinem Erstling von Kommentar, den ich zu Übungszwecken verfasste und ins Archiv der ungelesenen Torheiten verbannte.
Sieh ihn als kleines Dankeschön für deine Bemühungen, meine KGs zu durchleuchten und zu verstehen. Natürlich ist er mehr eine kindisch-befremdliche als eine kritisch-hilfreiche Rückmeldung, aber vielleicht schafft sie es, ein Schmunzeln bei dir hervorzulocken.

Übrigens hab ich hier eine Reklamation:

… hinweg, darinnen sich die Garderobe aus schwerem, dunklem Holz sich breitmachte, in die Wohnküche …

Ich sag schon mal Tschüß und hier ist der Originaltext vom September 2015:


Hallo Friedrichard,

als Neuling im Forum, im Club der lebenden Dichter, ertappe ich mich dabei, dass ich oft den Menschen hinter der Geschichte suche. Sicher eine unschöne Eigenschaft, aber ich frage: Kann man die Person und ihre geistige Schöpfung überhaupt trennen?

Nun, nachdem ich die „Einsatzgeschichte“ gelesen habe, gibt es noch mehr Grund, neugierig zu sein.

Nach den ersten einleitenden Sätzen bin ich voller Vor- und Schadenfreude. Endlich hat mal jemand den Mut, diese faden Gähn-Schwedenkrimis auf die Schippe zu nehmen. Doch damit hat sich meine Freude auch schon erschöpft. Es wird anstrengend für mich. Du musst wissen, ich bin der bequeme Leser. Ich will Pläsier finden, keine große Mühe investieren.
Dann denke ich: „Der Punkt, mein Feind“ könnte auch eine interessante Titelvariante sein. Nein, doch nicht, die herrliche Zweideutigkeit wäre im Arsch, oder besser, für die Zartbesaiteten, verloren.

Dann arbeite ich mich weiter, sehne das Ende dieses Bandwurmsatzes herbei. Geschafft!
Und da sind sie wieder, die drei Kommissare, die ich zu gerne bei ihrer konkreten Ermittlungsarbeit begleitet hätte. Sicher Schenkel klopfend, wenn du nur gewollt hättest.

Ketzerische Gedanken steigen hoch: Aha, der Friedel ist schon drüber weg, über den Wunsch anderen zu gefallen, der schert sich einen Teufel über die landläufige Lesermeinung.
Er hat den Mut, Neuland zu betreten und den Übermut, den Regeln der Interpunktion, die Zunge herauszustrecken.
Aber ich meine auch, ein wenig Eitelkeit zu erkennen. Jemanden der beweisen will, wie geschickt er mit Worten jonglieren kann. Und dann sehe ich auch den Schalk im Nacken des Autors sitzen. Wissen, Talent und Humor, welch brillante Kombination.
Aber das weißt du ja alles selber. Oder will man das, wenn man auf deinem Level schreibt, trotzdem noch bestätigt haben?

 
Zuletzt bearbeitet:

Dem Kubus sei dank,

liebe peregrina,

Deinen ersten Kommentar aus dem

Archiv der ungelesenen Torheiten
befreit zu haben. Aber was aus diesem wie ich finde klugen Beitrag „kindisch“ wäre, vermag ich nicht zu erkennen (ob ich schmunzel, lächel oder grins vermag übrigens derzeit wieder keiner zu erkennen, wobei mindestens drei bis fünf Wesen es durchaus schon an den Augen erkennen könnten, ob mich gerade der Schalk reitet ). Für das Aufsuchen des Beitrages aus meiner Jugendzeit hierorts hab ich zu danken!, und erst Recht wegen des Hinweises auf das gedoppelte Reflexivpronomen

Übrigens hab ich hier eine Reklamation:
… hinweg, darinnen sich die Garderobe aus schwerem, dunklem Holz sich breitmachte, in die Wohnküche …

das natürlich von mir bewusst eingesetzt wurde, um die Aufmerksamkeit der/des Leser/s zu prüfen – hoppla, warum stößt denn meine Nase gerade den Bildschirm um …

als Neuling im Forum, im Club der lebenden Dichter, ertappe ich mich dabei, dass ich oft den Menschen hinter der Geschichte suche. Sicher eine unschöne Eigenschaft, …
Warum? Jeder Text verrät was über seinen Verfasser und sei‘s zunächst nur, dass er sein Bewusstsein in den Äußerungen zur Schau stellt. Denn was ist der Sprech-/Schreibakt anderes als eine Ent-Äußerung (Entfremdung lass ich mal weg, sonst sitzen wir gleich vor einem Linkshegel'schen Seminar) seiner selbst.

Nach den ersten einleitenden Sätzen bin ich voller Vor- und Schadenfreude. Endlich hat mal jemand den Mut, diese faden Gähn-Schwedenkrimis auf die Schippe zu nehmen. Doch damit hat sich meine Freude auch schon erschöpft. Es wird anstrengend für mich. Du musst wissen, ich bin der bequeme Leser. Ich will Pläsier finden, keine große Mühe investieren.
Das werden wohl die meisten hierorts – Literatur dem Entertainment, schlimmstenfalls dem Infotainment zuschlagen – und doch unterstell ich, zumindest ab jetzt könnte der zitierte Absatz ins Präteritum gesetzt werden ...

Dann denke ich: „Der Punkt, mein Feind“ könnte auch eine interessante Titelvariante sein.
Bea Milana und Kubuslassen inzwischen grüßen
Nein, doch nicht, die herrliche Zweideutigkeit wäre im Arsch, oder besser, für die Zartbesaiteten, verloren.

Ketzerische Gedanken steigen hoch: Aha, der Friedel ist schon drüber weg, über den Wunsch anderen zu gefallen, der schert sich einen Teufel über die landläufige Lesermeinung.
Ich sags mal so: Dante Friedchen schwimmt gegen den Strom, denn die Schwarmintelligenz des mainstream durchleben wir doch alltäglich real wie in den Medien. Da braucht es mich nicht noch ...
Er hat den Mut, Neuland zu betreten und den Übermut, den Regeln der Interpunktion, die Zunge herauszustrecken.
Bingo - denn richtig spaßig wird’s erst, wenn man um den Regelbruch wais.

Aber ich meine auch, ein wenig Eitelkeit zu erkennen.
„Der ruhm nach dem wir trachtẽ/Den wir vnsterblich achten/Ist nur ein falscher wahn.

So baldt der geist gewichen:/Vnd dieser mundt erblichen:/Fragt keiner/ was man hier gethan“
was aussieht wie Starckdeutsch - ein Projekt des zu Ende gegangen vorigen Jahrhunderts -, ist das Schriftbild aus dem Dreißigjährigen Krieg, ein Gedicht von Andreas Gryphius. Alles ist eitel, und selbst ich überlass nicht dem Wind, wie mein Putz morgens zu liegen komme. Den Scheitel überlass ich dann dem Wind ... vorausgesetzt, die Temperaturen spielten mit.

... will man das, wenn man auf deinem Level schreibt, trotzdem noch bestätigt haben?

Antwort wird nun der Schlusssatz geben, den ich Deinem schönen und klugen Beitrag entleihe:
Nun, nachdem ich die „Einsatzgeschichte“ gelesen habe, gibt es noch mehr Grund, neugierig zu sein.

Nicht ohne noch ein Schlusswort hinzuzufügen:

Nur zu,

liebe peregrina,

nur zu!

Dank und schönen Gruß nebst Wunsch zu einem schönen Wochenende vom

Friedel, het windje

 
Zuletzt bearbeitet:

Wer hätte das gedacht, dass ein in jugendlichem Leichtsinn darniedergeschriebenes Werkchen in meinem (und seinem) zehnten Jahre und kurz vorm Jubelfest eine neuerliche Auferstehung feiert und mein armseliges Rentnerleben erleuchtet!

Der zwote Damenbesuch innerhalb kürzester Zeit bringt mich in Verlegenheit, denn hätte ich es gewusst, ich hätte sicherlich Staub gewischt und feucht gewienert, Kaffee gekocht und Milch besorgt nebst dem einen und anderen Küchlein für jeden Geschmack. Aber ich bin kein Wiener, nichts dergleichen ist geschehn in dieser Woche. Umso mehr freut mich Dein erster Besuch in meiner trotz allen Unterlassens (das ja juristisch auch ein Tun ist) guten Stube,

liebe Bea Milana

zudem Du noch

mit großem Vergnügen diesen Text aus [m]einer Jugendzeit und im Besonderen auch die Kommentare der anderen Dinosaurier dazu inhalieren durfte[st]
und selbstredend immer wieder darfst, denn ich mag es, wenn Kommentierer und Kommentierter die Bälle hin und herschieben, dass die Verlängerung des Textes mit anderen Mitteln humoristische bis hin zu satirischen Zügen annimmt (dabei, um auf das spendierte Weihnachtsgedicht zu kommen, bin ich Jean Paul näher als dem durchaus verehrten Loriot; bin halt auch aus dem Mond gefallen [so Schiller über Friedrich J. P. Richter]).

Inzwischen würde ich entgegen der frühen An- und Aufregungen, es wäre ein Experiment, die Rubrik "Rezensionen" vorschlagen, denn wie Du (eigentlich "Ihr", denn da sind peregrina und andere nicht auszuschließen) erkannt hast, äußert sich verschwiegene Kritik, wenn schon nicht unbedingt als

Schwedenkrimi-Verarsche
, denn die wären vertane Zeit, nähm ich da nicht auch Lektüre mit, sofern sie nicht von der letzten Sitzung im Kämmerlein liegen geblieben ist.

Einen Skandinavier hab ich da noch nicht mitgenommen. Abkömmlinge Wickis und Warägs sind mir in ihren Drachenboten zu viel fantasylastig. Ehrlich!, die Nase stößt auch nicht an ... (eigentlich müsste sie, wie vordem ... aber sie weiß wohl nicht, wo Büllerbü und Lönneberga liegen, hält Löwenherz für den besten Freund des Rotbarschs und Ronja für eine Rockgöre und verwechselt wohl die letzte Heimat Dutschkes mit Aarhaus usw.)

Zu den Einwendungen, vor allem dem Unterschied von "murmelnd" und "murmeln", wobei - das vorweg -

... dabei unverständliches Zeug murmelte, ...
- genauso korrekt ist im Falle ... wie sein Partizip Präsens "murmelnd", welches das genannte Geschehen (murmeln) und selbst ein Sein in aktiver Bedeutung dauernd und unvollendet* (der murmelnde ..., mutmaßlich als Vorsichtsmaßnahme, weil er, wie der Rest der Welt den
... herrlichen Namen Sjööwalðottir, den niemand außer [m]ir aussprechen kann, ...
nicht korrekt aussprechen kann (was ja durchaus kein Einzelfall ist, wenn statt des bürgerlichen Namens man sich Ausreden wie Mäuschen oder Schatzi usw. anhören muss - was natürlich geschlechterübergreifend gilt).

Aber das sind privateste Dinge vor dem Intimsten überhaupt, in die wir uns nicht einmischen sollten und somit uns selbst zu Voyeuren degradierten. Da passte dann noch die Frage des Beistrichs (Dialekt der Ostmark) oder Kommas der restlichen germanistischen Zungen

... während Sjööwalðottir heißen, und starken Kaffee in die Tassen goss
Muss das Komma da nicht weg? Oder willst du heiß extra betonen?
, wobei die Behauptung, ich betonte alles, sicherlich eine lange Nase erzeugte.

Ja, dreimal ja, das "und" vertritt ihn doch, aber die Konjunktion kann und darf ihn nicht vertreiben - da begäben wir uns auf ein rechtes und unduldsames Niveau.

Hm, Du weißt, dass das sehr mediterran aussehende Comma zunächst beim Ofpra (l'Office français de protection des réfugiés et apatrides) Asül beantragt hatte und abgeschoben wurde? Das geht rasch im Westfränkischen (eine des dort gesprochenen Vulgälateins mächtige Westbengalin hat's mir verraten) und östlich des Rheins eher gemächlich beim BAMF.(Versuchs mal mit Gemütlichkeit ..., Disney eben). Das Ofpra nämlich hat herausgefunden, dass "comma" abgeleitet sei von kóptein, zu nhd.: schlagen, stoßen - was selbstverständlich (geschlechtsübergreifend) hinter fanzösischen wie teutschen Mauern verschwiegen und damit ungesühnt bleibt, mit mediterranem Äußeren aber arg verdächtig wird.

So lange die amtliche Prüfung durchs BAMF nicht abgeschlossen ist, gilt für den Beistrich der Bairischen Provinz wie dem Komma des (in alphabetischer Reihenfolge) allemännlichen-friesisch-niederfränkisch-sächsisch-terwingischen Sprachraums die Residenzpflicht. Gelänge dem Bundesinnenministranten hugenottischen Herkommens ein entsprechendes Abkommen mit dem Völkchen derer zu Kleist, so hätten wir für diesen Einzelfall eine sichere Heimat gefunden etwa in Kohlhasenbrück.

Es ist eine Freude, deiner, wenn auch
immer auch erst nach und nach veraltenden
, aber einzigartigen Stimme zu folgen.
Es ist schon richtig, dass es für nachfolgende Generationen immer schwieriger wird, der Älteren Sprache zu folgen. Doch so lange sie nicht dem 140 Zeichen Pidgin verfallen, ist die Welt noch nicht verloren. Es ist allemal vergnüglicher, Luthers Bibelübersetzung zu verstehen, als dem Kongress der Weißwäscher in den Übersetzungen "in einfacher Sprache" folgen zu müssen. Luther schaute den Leuten aufs, nicht ins Maul.

Schön, dass wir übers Kuriostätenkabinett hierorts zu-ein-ander gefunden haben

Friedel.

der noch einen schönen Frühlingsanfang wünscht (hier im Pott ist er jetzt mit Macht angekommen)


*

"Alles Sosein dieses Seienden ist primär Sein,
daher drückt das Wort Dasein
Nicht sein Was aus wie Tisch oder Stein,
Nein, nein,
Sondern sein Sein
Sondern sein Sein -
Da hat der hat der hat der Heidegger wieder mal recht "
Pigor/Eichhorn: Heidegger​

Nachtrag (13. März.2017) 10:57 MEZ

Reflexionspronomen beseitigt, Komma ins sichere Kohlhasenbrück abgeschoben,

liebe peregrina und liebe Bea Milana

 

Hallo Friedel,
für mich ist Deine Geschichte eine herrliche Parodie auf das heutige Fernsehprogramm, in dem es von Schwedenkrimis und Realityshows nur so wimmelt. Es gab sogar einen Abstecher in die Vergangenheit, nämlich zu Alfred dem Ekel, und ja, wahrscheinlich hätte der in der heutigen Zeit seine "dusselichte Kuh" tatsächlich erstochen. Auch fand ich das Wortspiel mit dem "Einsatz" schön, geht es doch anfangs darum, dass Mangell und Wallanda am Ort des Grauens eintreffen.
Natürlich hab auch ich mich zunächst von dem Einsatz überfordert gefühlt, aber das liegt wohl in der Natur der Dinge. Und um bei dem Fernseh- Vergleich zu bleiben, hat es auch wieder etwas von der heutigen Zeit. Man fühlt sich schnell überladen, hat kaum Zeit zum Luft holen, weil dutzende Informationen pausenlos auf einen einprasseln.
Genau wie Quinn fiel es mir auch schwer, die Frühstücksutensilien, die mir zunächst nebensächlich erschienen, noch mit aufzunehmen. Aber gerade da liegt für mich der größte Witz. Vor allem bei dem Satz mit der Porzellankanne made in Taiwan mit blauem holländischen Muster, welches sich sonst nur auf Fliesen in Toiletten befindet. Herrlich. Wobei ich mich gefragt habe, ob " Toiletten" hier das richtige Wort ist, denn in einer Toilette befindet sich ja kein Muster, höchstens auf den Badezimmerfliesen.
Der Mord kam mir erst etwas zu abrupt, hatte es doch vorher geheißen, dass sie "liebevoll und doch in der Gewohnheit aus Jahrzehnten" den Tisch decken. Worüber ich hier gestolpert bin, ist der Nachsatz " ohne große Routine". Das widerspricht sich m.M.n., denn eine Gewohnheit aus Jahrzehnten ist eine Routine.
Wenn es sich aber tatsächlich um eine Parodie handelt, wundert mich der plötzliche Mord nicht, denn das heutige Fernsehprogramm schreckt auch nicht davor zurück, banale Alltagssituationen mit extrem reißerischen Elementen zu paaren. Für mich hätte der Text eher in die Rubrik " Humor" gepasst, denn um Spannung aufkommen zu lassen, war mir die Wende zu plötzlich, ohne dass sich vorher Spannung aufgebaut hätte. Insgesamt habe ich das Spektakel sehr genossen.
Liebe Grüße, Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Oh Gott, Chai!,

wie lang ist das her, dass wir uns das erste Mal begegnet sind - und bistu immer noch in einem vorderindischen Internetcafé (mit den neuen Medien wäre ja das Fernsehprogramm kein Beweis über den Ort, wo dieser wundervolle Kommentar entstanden ist)!?

für mich ist Deine Geschichte eine herrliche Parodie auf das heutige Fernsehprogramm,

und auch den Hinweis auf die beste Soapopera teutscher Zunge überhaupt, Ein Herz und eine Seele, direkt gedreht im nachbarlichen Bochum! Ja, eine gewisse Zeitlosgkeit hab ich mir erhofft, denn es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die letzten ihres Stammes das weite Land der Knäckebrödler durchstreifen oder mit Bootsmann auf Saltkrokan überleben.

Zur schwedischen Toilette kann ich freilich nix genaueres sagen, hab ich doch bisher in keine hineingeschaut (um korrekt zu sein: "hineinschauen können"). Aber tendenziell dürfte Deine Anmerkung korrekt sein - oder die Muster wären schon weggespült und der Afa anheimgefallen. Wer weiß das schon und wer will das eigentlich so genau wissen ...

Mit der Routine muss ich mal schau'n, da ist vielleicht vor dieser kleinen Ewigkeit meine Abneigung gegen Routine durchgekommen.

Schau'nmerma', wie der letzte Kaiser so sagt.

Aber, aber,

liebe Chai,

Für mich hätte der Text eher in die Rubrik " Humor" gepasst
mit dem Tod treibt man doch keine Scherze ...!

Insgesamt habe ich das Spektakel sehr genossen.
So soll es sein!

Dank und Gruß aus'm Ruhrpott vom

Friedel,
der Dich gerne im Zweit werk besuchen würde ...

 

Hallo Friedel,
tatsächlich bin ich mittlerweile vom vorderindischen Internetcafe zu einem neuen W-LAN-fähigen Laptop im eigenen Haus aufgestiegen, man kommt ja nicht umhin, sich zu entwickeln. In Indien bin ich aber nach wie vor und hier ist das Fernsehprogramm genau so schlecht. Es gibt zwar keine Schwedenkrimis, aber das allgemeine Format scheint heutzutage überall auf der Welt gleich zu sein.
Glücklicherweise ist es noch nicht soweit, dass ich mir deutsche Realityshows und Schwedenkrimis im Internet ansehe, aber immer, wenn ich in Deutschland bin - und das war zuletzt vor drei Wochen der Fall -, hat sich das Fernsehprogramm nicht groß verändert. Umso größer ist meine Freude, wenn ich beim Durchzappen immer mal wieder auf Alfred das Ekel stoße.
Wenn ich endlich dazu komme, werde ich hier demnächst die überarbeitete Version von "Oh Gott" einstellen. Eine neue Geschichte ist auch schon fast fertig, die kommt dann im Anschluss. Freu mich schon auf einen Kommentar von Dir.
Liebe Grüße, Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Trifft sich gut, dass wir uns so kurzfristig wiederbegegnen,

liebeChai,

um das Routine-Problem zu klären: Die angesprochene Passage lautet

... in die Wohnküche, in welcher Wallöö liebevoll und doch in der Gewohnheit aus Jahrzehnten mit seiner lieben Frau Sjööwalðottir ohne große Routine den Tisch deckte mit einer ...
, wobei die Frau sicherlich routinierter ist als der Göttergatte, aber aus eigener Anschauung - wir deduzieren also weniger, als wir nun induktiv vorgehen und der Empirik folgen) - aus eigener Anschauung weiß ich, dass mir das Tischdecken so fremd bleiben wird, wie ich da den Handlanger bestenfalls spiele*

Jetzt aber ab zum Fußball ...

Tschüss und bis bald

Friedel

*wie satte zwo Stunden später das neun Jahre jüngere Weib als Fußlanger, peronden Ustedes, Fußballer.

 
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Hej, lieber Friedrichard,

ich habe nichts Aufregendes zu deinem Bandwurmsatz stilistischer Natur zu sagen.
Ich möchte dir lediglich mitteilen, wie sehr du meinen öden Mittag mit all dem Blut, Kaffee, Klischees versüßt hast.
Was die Spannung angeht oder überhaupt die tag-Wahl, sind wir beide unterschiedlicher Auffassung. Ich habe mich zumindest köstlich amüsiert! Und dabei liebe ich Schweden und konsumiere, rein fürs Gefühl, hin und wieder einen schwedischen Krimi. (Bin mir selbst noch nicht eindeutig auf die Schliche gekommen, worin genau der Reiz für mich liegt :hmm:).
Deine theatralische Szene am Frühstückstisch eines betagten Paares kann ich doch gar nicht nicht lustig finden. Du musst dich schon ziemlich langweilen, wenn du nicht nur urkomische Satire schreibst, sondern es noch durch den einen Satz ins Absurde steigerst. Und dann klingt es auch noch wie aus dem Ärmel geschüttelt. Frech ;)

Moridiot!" aufheulte und "Warum denn nur?" und nochmals mit schwächerer Stimme “Warumdennnur?“, letztlich vor dem Tische still zu liegen kam, den rechten Arm unterm schweren Kopf gebeugt, um einen langen und tiefen Schlaf zu tun, auf dass Wallöö in seinem unendlichen Schmerz, der ihn plötzlich heimsuchte, sich über das geliebte, aber hingerichtete zarte Wesen beugen wollte und doch auf dem Gemisch von nur noch lauwarmen Kaffee und Blut ausrutschte und mit dem Kopf in der engen Stube gegen die Wand klatschte, dass der Schädel knirschte und krachte, seinen rosigen und weißen Inhalt verspritzte

Ich liebe diese Stelle.

Allein drei Kommissare auf eine Insel zu zitieren (ich vermisse einen Hund mit Marinetitel :D), sie einen ziemlich eindeutigen Mord aufklären zu lassen und sich im Wortwitz zu steigern ... Also mir genügt das für einen fröhlichen Mittwoch.

Hab herzlichen Dank, auch an die "Ausgräberin", Kanji

 
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's ist, als bräche über mich eine Renaissance ein und ich hüpf vor Freude, Dear den Nachmittag versüßt zu haben,

liebe Kanji,

trotz Deiner Liebe zum Land und gelegentlichem Hang zu knæckebrœdkrimis. Aber nein, ich muss mich eben nicht langweilen,

wenn du nicht nur urkomische Satire schreibst, sondern es noch durch den einen Satz ins Absurde steigerst. Und dann klingt es auch noch wie aus dem Ärmel geschüttelt.

Und ja, das wäre ein Denkanstoß
ich vermisse einen Hund mit Marinetitel
Nun zeigen ...ele - das mir angetraute Weib - wie auch ...ela allergische Reaktionen, wenn die Polen wieder tieffliegen, wozu sich eine Katzen- und Hundehaarallergie gesellt, dass ich Bingo (Spitzredrivermix, ca. 1995 - 2009) oder Belgia (Groendaele, ca 2002 - 2016) wieder auferstehen lassen müsste. Belgische Schäferhunde, wozu auch Groendaele zählen, die im Gegensatz zum Malinois langes Haar tragen wie das Dante Friedchen halt auch, werden seit einiger Zeit im Polizeidienst gegenüber dem überzüchteten Teutschen Schäferhund bevorzugt.

Es ließe sich also durchaus ein Hund einbauen, der aber der von Dear geliebten Szene Rubens... (Peeperkorn seinerzeit) ...schen Ausmaßes noch eine besondere Geruchskomponente (nicht gemeint ist der Wolf im Schafspelz!) zufügen könnte ...

Solange es keinen Geruchsbildschirm gibt, werd ich mich mit dem Gedanken plagen.
Hupps, wo will meine Nase hin ...

Ich geb Deinen Dank an peregrina weiter und bedank mich ganz herzlichterloh,

Friedel,
der sich gar bald auf den Weg nach Madrid macht, wenn auch vier fünf km von hier entfernt reduziert auf ein Brauhaus ...

 
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Und aus purer Sympathie werde ich mich mit meinen beiden Terriern vor den heimischen TV setzen :D und dabei Leverkusen die Daumen drücken, wobei ich mir den haarigen, geselligen Friedrichard vor einem großen Hefetopf (oder Hopfen :shy:) vorstelle und mich einfach weiter freue.

Was werden wir für einen Spaß haben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Alter Schwede, Friedel,
ich beuge mich schauerlich lachend vor deiner Fantasie!

Ferieninsel Salzkrokant
Ja, da will man doch gerne im Urlaub reinbeißen!

um doch nur einen kurzen Lebensabend früh morgens zu finden
Pfiffiges Wortspiel

Ich kann Wallöö wirklich verstehen, da hat er den Tisch so schön gedeckt, freut sich schon die halbe Nacht auf das gebrühte Coffein, und die dusselichte Kuh schüttets ihm heißkalt über die Hand, die linke. Hätte sie es ihm über die rechte gegossen, wer weiß!
Dieses Ehepaar aus S. oder S. ist mir suspekt. Befreundet? Dann schenkt man doch keine als Brotaufschneider getarnten Mordinstrumente. Kann doch keiner nich wissen, dass man damit mördern kann. Und ihn ham sie nun auch noch aufn Gewissen.
Dieses fiese Paar würde ich mir vorknöpfen wenn ich Kommissar wär. Und die Besteckwaffenhändler, die gehörn auch hinter Gitter! Mit Krankenhausmessern wär das nich passiert.

Mit kräftigen Farben malst du ein schaurigschönes Bild, in das man gesogen wird, im Kaffeeblut badet, bespritzt mir Hirn wieder rausspringt und Appetit auf Rührei mit Salzkrokant bekommt. Dazu einen Kaffee oder doch lieber Tee? Vielleicht sollte ich meine Kaffeesucht aufgeben, wo das hinführen kann...

Hast mich sehr gut unterhalten, lieber Friedel. Ich finde nichts zum Kritisieren und auch keine Fehler, obwohl ich die KG zweimal gelesen habe.
Lieben Gruß Damaris

 

Zurück vom Torfstechen, sach ich ma',

hallo Kanji,

und nächste Woche geht's weiter mit

Und aus purer Sympathie werde ich mich mit meinen beiden Terriern vor den heimischen TV setzen ... die Daumen drücken, wobei ...
Aber:
Haar und Bart sind gestutzt (nachher verwechselt man mich in Jesuslatschen und heftet mich an einen Balken), was die/der Aussage
Was werden wir für einen Spaß haben
nicht schmälern/nix anhaben kann!

Hallo Damaris,

schön, dass Du in das Ferienhäuschen auf Salzkrokant gefunden hast.

Traurig, eine solch üble Tat miterleben zu müssen. Gleichwohl hoffe ich, dass Du weniger Taschentücher für Trauer- denn Lachtränen verbraucht hast. Aber

Mit Krankenhausmessern wär das nich passiert
ist eine gewagte Aussage, besonders unter den Knochenbrechern in Skirurgiën (andere sagen Chrirurgistan).

Vielleicht sollte ich meine Kaffeesucht aufgeben, wo das hinführen kann...
Ja, und dreimal ja!, Kaffee macht abhängig, man weiß es doch und hält es geheim - nur um
Edschibuscho und wie die Marken alle heißen nicht zu schaden ...

Hast mich sehr gut unterhalten, lieber Friedel.
So soll's auch sein!
Ich finde nichts zum Kritisieren und auch keine Fehler,
hat ja auch zehn Jahre gedauert, bis die letzte Fluse entdeckt war.Man stelle sich einen Dreisatz vor!

Dank euch beiden und ein schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Hallo Friedrichard!

Es hat eine Grund, warum ich hier das erste Mal zu zietieren wage. Dein Zitat zu meiner ersten Geschichte hat mich etwas entmutigt. Jetzt verstehe ich. Ich finde deine Geschichte sehr gut geschrieben, allerdings auch etwas seltsam. Ein Brotmesser? Vielleicht ist dann Scheidung doch die besserer Variante? Ich kann nur lernen und ziehe meinen Hut. LG, PPS

 

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