Ende...
Die Sichel des Mondes spiegelt sich im ruhigen, dunklen Wasser...oben, hoch oben auf einer Klippe steht ein junges Mädchen; ihre Haare wehen im Wind und sie umschließt frösteln ihren Körper mit ihren Armen...vorsichtig nähert sie sich dem Klippenrand...Tränen laufen ihr über das zarte, blasse Gesicht und glitzern silbrig im Mondeslicht...sie setzt vorsichtig und immernoch vor Kälte zitternd einen Fuß vor den anderen...jetzt ist sie vorne angekommen. Sie schaut auf das dunkle Wasser hinunter, kleine Wellen brechen sich am Fuß der Klippe.
Immer wieder tobte dieser Gedanke in ihrem Kopf...immer wieder wollte sie fort vom Leben. Endlich alles vergessen, endlich ewigen Frieden spüren...womit hatte sie sich dieses Leben verdient. Ein Leben, in dem sie niemand zu lieben schien. Doch jetzt ist endlich der Tag gekommen, an dem alles Leiden ein Ende zu haben schien...
Sie breitet die Arme aus und zieht die kühle Nachtluft tief in sich hinein...noch einmal blickt sie sich um...ein letztes mal noch will sie den Ort sehen, an dem sie ihre schreckliche Kindheit verbracht hat...das dunkle, große Haus der Eltern ragt bedrohend in den Himmel...sofort kommen alle quälenden gedanken wieder hoch. Sie wendet sich wieder dem Wasser zu...mit einem leisen Schrei lässt sie sich nach vorne fallen, die Arme immernoch ausgebreitet...wenige Sekunden später ist sie umhüllt von einem weißen, hellen, ewigen Nebel, der sie nie wieder loslassen wird...