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Ende...

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12.07.2004
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Ende...

Die Sichel des Mondes spiegelt sich im ruhigen, dunklen Wasser...oben, hoch oben auf einer Klippe steht ein junges Mädchen; ihre Haare wehen im Wind und sie umschließt frösteln ihren Körper mit ihren Armen...vorsichtig nähert sie sich dem Klippenrand...Tränen laufen ihr über das zarte, blasse Gesicht und glitzern silbrig im Mondeslicht...sie setzt vorsichtig und immernoch vor Kälte zitternd einen Fuß vor den anderen...jetzt ist sie vorne angekommen. Sie schaut auf das dunkle Wasser hinunter, kleine Wellen brechen sich am Fuß der Klippe.

Immer wieder tobte dieser Gedanke in ihrem Kopf...immer wieder wollte sie fort vom Leben. Endlich alles vergessen, endlich ewigen Frieden spüren...womit hatte sie sich dieses Leben verdient. Ein Leben, in dem sie niemand zu lieben schien. Doch jetzt ist endlich der Tag gekommen, an dem alles Leiden ein Ende zu haben schien...

Sie breitet die Arme aus und zieht die kühle Nachtluft tief in sich hinein...noch einmal blickt sie sich um...ein letztes mal noch will sie den Ort sehen, an dem sie ihre schreckliche Kindheit verbracht hat...das dunkle, große Haus der Eltern ragt bedrohend in den Himmel...sofort kommen alle quälenden gedanken wieder hoch. Sie wendet sich wieder dem Wasser zu...mit einem leisen Schrei lässt sie sich nach vorne fallen, die Arme immernoch ausgebreitet...wenige Sekunden später ist sie umhüllt von einem weißen, hellen, ewigen Nebel, der sie nie wieder loslassen wird...

 

Hallo Small Anna,

und herzlich willkommen bei KG.de

Du kannst ja nichts dafür, es ist deine erste Geschichte hier und du hast sicherlich nicht gelesen, wieviele dieser todessehnsüchtigen Suizidromanzen es hier schon gibt. Insofern trifft dich keine Schuld beim Gähnen, welches mich angesichts dieses Plots immer wieder befällt. Mal sind es halt Klippen, mal Brücken, mal Hochhäuser, der Sprung in den Tod muss was Faszinierendes haben.
Die mittlere Passage ist überflüssig, da nur selbstmitleidig. Eine schwere Kindheit erklärt überhaupt nichts und die Frage "womit man sie verdient hätte" dient nur der Selbszerfleischung. Da wäre es schon geschickter gewesen, uns die schwere Kindheit vorzuführen. Dann wäre es auch nicht nur eine romatisch verklärte Suizidstory gewesen, sondern hätte uns die Sehnsucht deiner Protagonistin glaubhaft gemacht.
Sprachlich hast du gute Ansätze, wenn auch der Eindruck der romatischen Verklärung des Todes natürlich durch die poetische Beschreibung entsteht. Tod, insbesondere Selbstmord ist nicht geil ! Er ist auch nicht seltsam, sondern leider Alltag. Nur findet er in den wenigstens Fällen auf "silbrig im Mondlicht glänzenden Klippen" statt.

Noch ein paar Fehler und Stilistika:

und sie umschließt frösteln ihren Körper mit ihren Armen
fröstelnd
Tränen laufen ihr über das zarte, blasse Gesicht und glitzern silbrig im Mondeslicht
Mondlicht (Mondes wäre ja Genitiv, der Satz steht aber im Dativ)
sie setzt vorsichtig und immernoch vor Kälte zitternd
immer noch
ragt bedrohend in den Himmel...
bedrohlich oder drohend
sofort kommen alle quälenden gedanken wieder hoch
Gedanken
wieder hoch. Sie wendet sich wieder dem Wasser zu
etwas viel "wieder"
die Arme immernoch ausgebreitet
immer noch
ewigen Nebel, der sie nie wieder loslassen wird...
tja, das hat die Ewigkeit so an sich

Lieben Gruß, sim

 

Nur so eine Idee...

Hallo Sim!

Es ist nicht so, dass ich persönlich Selbstmord "geil", oder in einer anderen Art und Weise anziehend finde, doch ich beschäftige mich gerne mit diesem Thema, da es mir oft unbegreiflich erscheint, wie jemand das wunderbare Geschenk des Lebens einfach so von sich schmeißen kann. Deshalb versuche ich, eben so, den Tod mal von einer anderen Perspektive zu betrachten. Immer wird er also "böse, düster, Angst einflößend uns kalt" dagestellt. Doch wer sagt, dass dem wirkich so ist? Ich will nur nicht, dass du direkt einen falschen Eindruck von mir bekommst ;)

Bis dann, SmallAnna

 

SmallAnna schrieb:
Hallo Sim!
Immer wird er also "böse, düster, Angst einflößend uns kalt" dagestellt. Doch wer sagt, dass dem wirkich so ist?

glaubst du, der freitod ist eine party wo es feucht-fröhlich zugeht? :confused:

 

Was auch immer...

Hi!

Es geht hier nicht um Tod oder nicht Tod...es geht mir nur darum, manche Dinge eben auch mal anders zu sehen. Mir gefällt das Leben. Ich sehe ein, dass ich versagt habe, ok? Es kann halt nur besser werden!

Cu SA

 

Hallo SmallAnna

Ich hab hier im Forum irgendwo mal gelesen:

Es gibt keine ausgelutschten Themen, nur ausgelutschte Sichtweisen.
In dieser Hinsicht geb ich dir ja auch recht. Genauer gesagt, denke ich, dass wir alle hier in diesem Forum versuchen neue Sichtweisen und Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. In dieser Hinsicht musst du uns dann auch verzeihen, wenn wir in dieser speziellen Geschichte keinen neuen Fakt finden, der sie von den unzähligen anderen Geschichten dieses Themas grundlegend unterscheidet.
Diese etwas harte Einstiegskritik mag an dem hier versammelten großen Leseerfahrungsschatz liegen, dem du deine Geschichte präsentierst.
Aber fühle dich nicht entmutigt und suche etwas intensiver nach neuen Aspekten (und beschäftige dich vielleicht nebenbei auch noch mit deinen Vorgängern hier im Forum) dann bin ich sicher, dass wir von dir noch etwas tolles zu lesen bekommen :)

mfg Hagen

 

Interessant, traurig und einfühlsam.

Ein wenig kurz vielleicht. Und da hat der Moderator glaube ich recht
dass es ähnliche Geschichten schon gibt. Aber da jeder Mensch einizigartig
ist, sind die meisten Geschichten auch Einzigartig auch wenn sie ähnliche
Themen behandeln.

David.

 

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