Was ist neu

Erde

Mitglied
Beitritt
22.02.2007
Beiträge
357
Zuletzt bearbeitet:

Erde

Miles, denke ich, während ich mit Hilfe des rechten Fußes die Schaufel knirschend in den Haufen Erde stoße, den ich zuvor aus dem Loch ausgehoben habe. Die Leiche liegt unter einer dünnen Schicht feuchter Erde. Der Regen plätschert auf meine Schädeldecke, die Bäume wiegen in der leichten Brise und ich kann die Wühlmäuse im Wald zwischen dem Platschen des Regens hören. Es sind dicke, große Tropfen, die die Erde nass machen. Es ist gut, dann ist sie weicher, aber andererseits auch schwerer.

Die Arbeit ist anstrengend, aber sie muss getan werden, mir bleibt keine andere Wahl. Was wäre wenn ich ihn nicht umgebracht hätte.

Es war nur halb so schwer gewesen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber ein wenig tat es mir im Herz weh. So viele Jahre lebten wir zusammen. So viele Jahre. Ich hatte alles mit einem einzigen Hammerschlag beendet.

Ich betäubte ihn, hielt einen Nagel fest auf seinem Kopf und schlug zu. Der Nagel durchbohrte seinen halben Kopf und aus war es mit ihm, aber was war mir anderes übrig geblieben? Jetzt muss ich eben die Arbeit zu Ende bringen und ihn beerdigen.

Es musste getan werden und mir fiel diese schreckliche Aufgabe zu, weil ich der einzige war, der es wusste. Er lebte so viele Jahre in meinem Haus und ich hatte es dennoch nicht bemerkt. In meinem gottverdammten Haus! Wieso? Wieso gerade ich?

Der Regen wird stärker, die Erde wird schwerer und mehr und mehr schmerzen meine Arme. Die Oberarme brennen und die Hände bekommen langsam Blasen.

Miles war immer nett, denke ich, als der nächste Haufen ins Grab fällt. Man hätte sich keinen besseren wünschen können. Teufel!

Zum Teufel mit meinen Gedanken, scheiß drauf, jetzt habe ich es schon getan und ich kann es nicht mehr ändern, geschweige denn rückgängig machen. Er war nett, aber es ist meine Aufgabe gewesen…ist es. Lang genug habe ich ihn in der Ecke sitzend beobachtet und wieder und wieder festgestellt, was hier gewaltig falsch läuft.

Die letzte Schaufel voll Erde hebt sich in meinen Händen und die einzelnen Brocken fallen in das Loch. Fertig.

Ich lege die Schaufel beiseite und bücke mich, um das selbst gemachte Kreuz aufzuheben.

Miles starrt mich in dicken Buchstaben an. Wie ein Fluch trifft es mich im tiefsten Innern meines Herzens. Ich verfluche den Tag, an dem Gott ihn verfluchte. War es Gott gewesen? Nein, eher der Teufel.

Den Senkrechtbalken steche ich mit voller Wucht in die Erde und über mir lässt ein Blitz den Himmel für den Bruchteil einer Sekunde in Flammen aufgehen. Das gleißende Licht durchfährt den dichten Wald wie Strom ein verzweigtes Kabelsystem.

Hoffentlich habe ich nichts falsch gemacht, denke ich und drehe mich um, um zu gehen. Er hatte diese Flammen in den Augen, dieses Rot. Waren es wirklich Flammen oder kleine Teufelsgesichter? Er war in der Ecke gehockt und hat dich mit seinen Bitte tu mir nichts Augen angesehen. Als du dann zu ihm kamst, was war dann, hä? Seine Augen wurden rot, glühten förmlich und du konntest du kleinen, lachenden Teufelsgesichter in ihnen erkennen. Sie dir nur mal deinen Rücken an, dann weißt du, dass er kein normales Wesen mehr ist. Normale Wesen können einem nicht solche Wunden zufügen!Von einem Moment auf den anderen haben sie sich verwandelt und du hast alles Schlechte gesehen; alles Schlechte aus deinem Leben! Er war von einem Dämon besessen, sonst hätte er mir nie ein Stück aus meinem Rücken heraus gebissen!

Ich entferne mich vom Grab meines Hundes Miles und gehe nach Hause, um den Verband zu wechseln. Der Teufel ist ausgetrieben.

 

So habe jetzt mal einige eurer Kriterien in diese Geschichte ingearbeitet, mal schauen ob sie euch besser gefällt als die anderen.
Jedenfalls habe ich es so gehalten, dass es nicht zu lange wird, habe nichts in Klammern geschrieben;) und nicht zu viel beschrieben, also nichts in die Länge gezogen und ich habe nicht mittendrin aufgehört, ich hoffe, sie gefällt euch besser als die anderen...:D
Mit freundlichen Grüßen,
Torsten

 

Hallo Torsten2

Miles, denke ich, während ich mit Hilfe des rechten Fußes die Schaufel knirschend in den Haufen Erde stoße, den ich zuvor aus dem loch ausgehoben habe.

Rechtschreibfehler im ersten Satz kommen nie gut.

Der Regen plätschert auf meine Schädeldecke, die Bäume wiegen in der leichten Brise und ich kann die Wühlmäuse im Wald zwischen dem Platschen des Regens hören. Es sind dicke, große Tropfen, die die Erde nass machen. Es ist gut, dann ist sie weicher, aber andererseits auch schwerer.

Und irgendwo bellte ein Hund, fiel krachend ein Ast zu Boden, saßen Menschen deprimiert in ihren Häusern und starrten aus dem Fenster.
Kein Mensch braucht diese "stimmungsmachenden", völlig unnötigen Beschreibungen. Verwebe sie in die Handlung und rattere nicht einfach bloß die Umgebungsdetails runter.

Mein Sohn, oh Gott, wenn ich nur an ihn denke, wird mir schon übel bei dem Gedanken, was wäre wenn ich ihn nicht umgebracht hätte.

Muss man den Satz verstehen? Vermutlich wolltest du damit nur die ohnehin vorhersehbare Pointe ein wenig strecken.

Die Arbeit ist anstrengend, aber sie muss getan werden,
Es musste getan werden
aber es ist meine Aufgabe gewesen…ist es.

Du weißt, was ich meine?

Jetzt muss ich eben die Arbeit zu Ende bringen und ihn beerdigen. Ich finde begraben hört sich so endgültig an. Es erinnert mich daran, dass die Leiche im Laufe der Zeit verrotten wird und bald nicht mehr als Knochen da sein werden.

Wieder so ein Abschnitt, der die nicht vorhandene Handlung überflüssigerweise in die Länge zieht.

und über mir lässt ein Blitz den Himmel für den Bruchteil einer Sekunde in Flammen aufgehen. Das gleißende Licht durchfährt den dichten Wald wie Moses das Wasser mit seinem Gefolge.

Bei solcher Melodramatik fehlen mir glatt die Worte.


Vielleicht solltest du erstmal deine anderen vier Geschichten überarbeiten, denn auch diese hier ist nur marginal "besser".
Dein Stil ist über alle Maßen bemüht, du verlierst dich in unsäglichen Details, die mich als Leser nicht interessieren, schwadronierst ständig darüber, dass es getan werden musste, und ob es denn wirklich die richtige Entscheidung gewesen ist.
Die Pointe war mir vom zweiten Satz an klar und die übertriebene Melodramatik wirkt einfach nur albern.

An dieser Geschichte kann ich nicht ein einziges gutes Wort lassen.

Grüße

Cerberus

 

Tag, Torsten!
Nun ja, sagen wir mal so: Das ist schon um einiges besser als deine anderen Geschichten. Es sind noch ein paar Rechtschreib- und Tempusfehler im Text, die rauszupicken Arbeit meiner reizenden Assistentin Tserk ist.
Ein paar schiefe Bilder verzerren die Story an manchen Stellen, wie zB:

Das gleißende Licht durchfährt den dichten Wald wie Moses das Wasser mit seinem Gefolge.

Keinen blassen Schimmer was du damit ausdrücken möchtest. Für andere ist es aber vielleicht sonnenklar, weshalb ich es dir nicht ankreiden möchte.

Im Grunde bietet die Story ein klassisches Element: "Es ist alles ganz anders als du denkst, lieber Leser!"
Hat wohl jeder von uns schon mal verwurstet und jetzt auch du. ;)
Es ist klar, dass du Nebelkerzen schmeißen musst um den Leser in Sicherheit zu wiegen, aber das hier geht einfach nicht:

Mein Sohn, oh Gott, wenn ich nur an ihn denke, wird mir schon übel bei dem Gedanken, was wäre wenn ich ihn nicht umgebracht hätte.

Da belügst der Erzähler den Leser. Schon klar: Du willst ihn in die Irre führen. Aber eine so plumpe Lüge - die ja am Schluss vom Erzähler selber konterkariert wird! - darfst du einfach nicht bringen.

Fazit: Immerhin schon um einiges passabler. Dranbleiben!

 

Hallo Torsten,
Deine neue Geschichte ist eher Tragik als Horror, und mir tut das Untier, das den bösen Blick hatte, derart leid. Andererseits musstest Du das Werk vollenden, damit er und auch Du endlich den wohlverdienten Frieden findet.

Ich fand auch, dass diese Geschichte wesentlich besser formuliert ist, obwohl manche Sätze herausgeschnitten werden müssten, weil sie überflüssig sind. Wie auch oben schon erwähnt wurde.
- Dieses Mal musste ich meinen K ... eimer nicht parat halten :)

LG KaLima

 

Vielen Dank für die Verbesserungen und Kritiken, stimmt, einige Sätze geöhren einfach nicht rein, zeihn alles nur in die Länge, werde ich demnächst ändern. Wie gesagt, ich habe VERSUCHT, mich zu bessern und anscheinend ist es mir (wenn auch nur minimal) gelungen.
Ich ändere diese Story noch ein bisschen, vielen Dank für die Tips
Mit freundlichen Grüßen Torsten

 

So, habe jetzt einige Fehler im text verbessert, den Vergleich mit Moses und seinem Gefolge ausgetauscht, die "Lüge" rausgenommen und den Rechtschreibfehler im ersten Satz verbessert:schiel:, hab ich gar nicht bemerkt.
Vielen Dank, für die ausführliche, hilfreiche Kritik, hoffe die Geschichte ist jetzt ein weniger geschliffener.:D
MFG
Torsten

PS: Die anderen vier Geschichten zu verbessern (zumindest bei Der Schmetterlings-Effekt/Die Kugel) wäre eine Heidenarbeit, warum nicht die hilfreiche Kritik für neue Geschichten verwenden, beim verbessern, lernt man meiner Meinung nach nicht viel dazu, aber hier hab ichs jetzt mal gemacht.

 

Hi Torsten,
Wird dich wahrscheinlich nicht freuen, aber ich wünsche mir noch weitre Kürzungen im Text.

So leicht kann man ein Leben auslöschen. Immer wieder überkommen mich Schuldgefühle, aber die Regentropfen scheinen sie mir aus dem Kopf zu waschen. Wie viele Menschen haben es wohl schon auf diese Art gemacht? Ich weiß es nicht.
Das könntest du streichen und dann noch die Hälfte dieses Absatzes.

Die Pointe fand ich gelungen. iUm sie noch besser herauszuarbeiten, würde ich empfeheln, noch mehr auf den Aspekt des Teufels in ihm einzugehen.

L.G.
Bernhard

 

Danke Bernhard!
Ich bin jetzt noch etwas näher darauf eingegangen (siehe letzter Gedankengang).
Ich hoffe sie lässt sich nun ein bisschen besser lesen...;)

 

beim verbessern, lernt man meiner Meinung nach nicht viel dazu
Das seh ich persönlich ganz anders und diese Geschichte (die ich wirklich unterirdisch fand) ist ein guter Beweis für meine Theorie. Vielleicht ist sie minimal besser als deine vorherigen aber das ist ja auch kein Kunststück :lol:

Der Hauptteil beim Schreiben ist Korrekturarbeit. Meinst du, Stephen King schreibt seine Bestseller in einem durch und wenn er "Ende" druntergekritzelt hat ist er fertig?

Verbessern hilft, besser zu werden.

Grüße,
Sometimes
*die bei manchen Leuten das Gefühl hat, Schreiben sei sowas wie Brechdurchfall, was raus muss muss raus und was draußen ist geht einen nichts mehr an* :thdown:

 

So, Somtimes, danke, danke, aber vielleicht hast du schon bemerkt, dass ich Erde und Wäsche inzwischen verbessert habe, aber um Der Schmetterlings-Effekt/Die Kugel zu verbessern, müsste ich die ganze Gechichte neu und anders schreiben, da sie ja logisch völlig falsch, ist, sollte ich demnach, die Geschichte nicht einfach vergessen? Wahrscheinlich schreibe ich die neue Version, aber die wird dann nicht mehr großartig was mit der Geschichte zutun haben.
Vielen Dank, Sometimes,
MFG
Torsten
:thumbsup: ;)

 

Hi Torsten2,

Der Regen plätschert auf meine Schädeldecke, die Bäume wiegen in der leichten Brise und ich kann die Wühlmäuse im Wald zwischen dem Platschen des Regens hören.
Wieso auf die Schädeldecke? Hat der saure Regen die Kopfhaut weggefressen?

Die letzte Schaufel voll Erde hebt sich in meinen Händen und die einzelnen Brocken fallen in das Loch. Fertig.
"Fertig." ist schon klar. ;)

Teufelsaustreibung (mit/ohne Tötung) ist natürlich nicht gerade ein neues Horrorthema, auch wenn es auf Tiere angewandt wird. Die Pointe ist meiner Meinung nach zu schwach, um zu begeistern oder die Geschichte insgesamt noch rauszureißen. So wie "Ich hatte den ganzen Zeit diesen Käsegeruch in der Nase", und am Ende stellt sich dann als "Knaller" heraus, dass der Ich-Erzähler ein Socken ist. :dozey: Naja, nicht ganz so schlimm. ;) Hat mich leider nicht überzeugt, aber dranbleiben!

Viele Grüße,
Seaman

 

Na ja, der Knaller ist es wirklich nicht, aber mir hat die Idee an sich ganz gut gefallen und es hat mich gereizt auch etwas zum Thema Teufelsaustreibung beizutragen. Außerdem wollte ich mit dieser Geschichte auch eher meinen Schreibstil üben, was nicht heißen soll, dass mich die Thematik nicht interessiert, aber eigentlich kam es mir hierbei darauf an.
Danke für`s lesen.
MFG
Torsten

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom