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Erinnere ich mich?

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13.04.2006
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Erinnere ich mich?

Ich bleibe stehen und fasse nach. Nichts.
Ich wühle wie eine Besessene in meiner Tasche, taste Lippenstift, Tempos, Handy, Bonbons, Kuli- aber keine Portemonnaie. Wo hatte ich es zuletzt? Am Bahnhof im Zeitungskiosk? Da habe ich bezahlt. Stimmt! Aber ich habe es doch wieder eingesteckt? Oder?
Siedendheiß überläuft es mich.
Ich lege nie, wirklich nie das Portemonnaie auf den Tresen oder Tisch, sondern stecke es nach dem Bezahlen immer in die Tasche zurück! Ich suche nochmals, hektischer, es bleibt dabei, nichts.
Oh Gott, ist mir heiß! Also zurück zum Bahnhof, rein in den Laden und nachfragen.

„Ireeeeene, hat bei dir jemand ein Portemonnaie abgegeben? Hier is 'ne Frau, die ihr's sucht!“ schreit die Verkäuferin kurze Zeit später quer durch den Laden.
Vereinzelt schauen Kunden von ihrer Lektüre hoch.
„Neee, bei mir nich!“ schreit die Kollegin zurück.
Unbeeindruckt bedienen die beiden weiter.

Mir wird noch heißer. Was war alles drin? Eurocard, Krankenkarte, EC-Karte, Bahncard, Personalausweis, klasse, lohnt sich richtig! Wenn das mein Mann erfährt, gibt es richtig Stress. Ich höre ihn schon rummeckern mit diesem rechthaberischem und gleichzeitig triumphierendem Unterton. Mist! Warum bin ich nur so unordentlich? Ich lerne es nie, meine Sachen aufzuräumen, niemals. Natürlich ist es einfach, die Sachen sofort nach Gebrauch an den jeweiligen Platz zu legen. Und natürlich nehme ich mir das jedes Mal vor. Nur, bei mir funktioniert es nicht! Mir fehlt dieses Ordnungsgen.
Da drüben kommt Gabi, meine beste Freundin.
Wir waren vorhin einen Kaffee trinken und anschließend probierte sie bei ‚Ciao’ dieses umwerfende Kleid an. Es stand ihr gut, betonte die Figur. Aus ganz feiner Baumwolle, wie ich sie mag. Gerne hätte ich das Kleid selber gekauft, aber das Gesetz der Schwerkraft wirkt bei mir schneller als bei Gabi. Abwärts! Es geht abwärts mit Kinn, Taille und allem anderen. Mit meinem Erinnerungsvermögen wohl auch.
Wieso ist Gabi noch nicht auf Arbeit, vorhin hatte sie es doch so eilig? Was hatte sie mir nur erzählt und warum winkt sie wie verrückt?
„Hey, brauchst du dein Portemonnaie nicht? Du hast es mir doch vorhin zum Bezahlen gegeben, weil ich meine Kreditkarte nicht bei hatte!“ begrüßt sie mich zum zweitenmal.

Hab ich jemals von mir behauptet, unordentlich zu sein oder Gedächtnisstörungen zu haben? Ich kann mich nicht erinnnern.

 

Hallo Jurewa,

ich könnte mich nicht entsinnen, deine Geschichte gelesen zu haben. Vielleicht fand ich sie gut, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht fand ich sie nicht so witzig, weil es sich irgendwie ein ein schlechter, längerer Witz las, und vielleicht finde ichs generell nicht so witzig, sich über Vergesslichkeit lustig zu machen, glaub ich.

Ich glaube, die Geschichte würde besser in Alltag passen, da so was eigentlich recht häufig passiert, dann mpsste natürlich das Ende geändert werden.

Bruder Tserk

 

Tag, Jurewa.
Geschrieben ist der Text ja ganz flott. Allein: Er ist nicht witzig. Jedenfalls habe ich auch nach zweimaligem Lesen keine Pointe entdeckt. Eine Frau findet ihre Geldbörse nicht, fragt beim Kiosk nach, ob sie sie dort liegen gelassen hat, Fehlanzeige, sie ist deprimiert, dann kommt eine Kollegin und bringt ihr die Geldbörse. Soweit eigentlich ein ganz normaler Text. Wo genau soll da die Pointe sein? :confused:
Wie gesagt: Gut geschrieben, aber halt leider etwa deplatziert, von der Rubrik her, wie ich finde.

 

Liebe Jurewa,

ist tatsächlich eher was für die Abteilung Alltag, denn der Witz will nicht so richtig zünden.
Ich wünschte mir, du hättest mehr draus gemacht. Z.B. hier ab dieser Stelle hätte ich auf jeden Fall den Ehemann wortwörtlich reden lassen, damit Dynamik in die Geschichte kommt und du weißt selbst, man hätte hier ein paar sehr gepfefferte Ehemann-Sätze einbringen können. Übrigens bis zu dieser Stelle hat mir die Story auch sehr gut gefallen. Danach flacht sie ab.

Ich höre ihn schon rummeckern mit diesem rechthaberischem und gleichzeitig triumphierendem Unterton. Mist! Warum bin ich nur so unordentlich?

Die Pointe ist eher lau, auch irgendwie nicht erforderlich, finde ich, denn sie ist weder innovativ, noch spannend oder so.
Wie wäre es, wenn deine Protagonistin sich selbst, das tut sie ja anfänglich, aber demontiert sich ja dann in deiner Geschichte selbst, für eine sehr sehr ordentliche Frau hält und immer wieder dem Leser beteuert, wie sorgfältig sie auf alles, was ihr gehört, achtet. Der Ehemann spielt den Gegenpart, der zersäbelt sie mit seinen harschen Worten, die sich am Ende als wahr herausstellen und die Pointe könnte sein, dass deine Prota ins Fundbüro marschiert, nachdem sie eine Woche lang gesucht hat.

Und sie könnte dort zum einen ihr frisch verlorenes Portemonnaie wieder erhalten, das an einer Stelle verloren gegangen ist, weil sie es doch liegengelassen hat. Aber und nun kommt der kleine Clou, sie fragt so ganz nebenbei nach ihren andren unzähligen verloren gegangenen Geldbörsen, Schlüsseln, Regenschirmen, Taschen und so weiter und muss am Ende ein Taxi herbei rufen, damit sie alles im Kofferraum verstauen kann, was sie so verloren hat. Z.B. könnte auch noch etwas dabei sein, was man für gewöhnlich so nicht verliert. Ein großes Paket mit nem Fernseher, Klopapier, Tüte mit Wintermantel etc. Lass deine Phantasie spielen.
Im Grunde wärs dann schon fast ne Satire. :D

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Tserk, Rainer und Lakita,

das ist ja so mit das Schlimmste, was einem passieren kann, dass nicht ein Wort der Geschichte haftenbleibt :( Ich war mir nicht sicher, wo ich posten sollte ob Alltag oder Humor.
Eigentlich sollte sie humorvoll rüberkommen:confused: und über die Vergesslichkeit wollte ich mich nicht bösartig lustigmachen, sondern nur einen 'Schlenker' daraufwerfen.
Mhmmm....
Also voll daneben:confused:!
Ich nehme sie mir nochmals vor, die Geschichte und sage euch einfach erst einmal 'danke', dass ihr euch die Mühe mit einer Antwort gemacht habt.

Ciao,
jurewa

 

das ist ja so mit das Schlimmste, was einem passieren kann, dass nicht ein Wort der Geschichte haftenbleibt
Wenn sich das auf mich bezieht, ich scherzte in meiner Antwort doch lediglich, und versuchte, im Stile deiner Protagonistin zu antworten ;)

Die Geschichte an sich ist ja auf keinen Fall schlecht. Nur leider in der falschen Rubrik.

Bruder Tserk

 

Hallo Tserk,

Klein-Dummi aus dem Norden;) hat's kapiert- wenn auch nach dem zweitem Anlauf.....
Ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass einer mit gleichen 'Waffen zurückschlägt';)!

Ciao,
jurewa

 

Hallo Jurewa.

Zuerst einmal fand ich den ersten Satz merkwürdig, der Sinn ergibt sich jedoch durch lesen der nächsten. Dann hast du dreimal kurz hintereinander die Sätze mit 'Ich' beginnen lassen, das klingt nicht so schön. Statt 'Ich finde nichts' würde auch ein 'Nichts zu finden' passen und du vermeidest die Wiederholung.
Noch eine Kleinigkeit: Die Protagonistin findet in ihrer Tasche nichts, du meinst aber sicher eine Handtasche, und die wird sicher nicht leer sein, ohne Portmonnaie. Hier mein Vorschlag: Statt

Ich wühle wie eine Besessene in meiner Tasche, nichts. Das Portemonnaie ist weg.
vielleicht so etwas wie: 'Meine Finger tasten über Lippenstift, Handy, eine Packung Tempos, doch wo war nur das Portmonnaie?'
Dann sieht die Tasche nicht so 'leer' aus, und da ist wirklich was drin.
Weiter gehts: Als sie sagte, sie würde das Portmonnaie immer zurückpacken, dachte ich erst, sie wäre bestohlen worden. Das ist jetzt kein Kritikpunkt, sondern soll dir nur zeigen, was ich als Leser dabei gedacht habe.
Bahncard, Personalausweis, klasse, lohnt sich richtig. Und dazu mein Mann!
Das klang erst so, als wäre auch ihr Mann im Portmonnaie gewesen. Vielleicht hilft da ein Zeilenumbruch weiter oder du änderst den zweiten Satz, zum besseren Verständnis. Ist ja sonst nicht schön, wenn der Mann geklaut wird. ;)
Da drüben kommt Gabi, meine beste Freundin, soweit ich weiß.
Jetzt hatte ich ihre Freundin in Verdacht.

Das Ende finde ich etwas verwirrend: Die Prot war mit ihrer Freundin Einkaufen und hat ihr das Portmonnaie geliehen, zum Bezahlen. Also, die Prot ist dann vorher schon aus dem Laden gegangen, ohne auf ihr Portmonnaie oder ihre Freundin zu warten, habe ich das richtig verstanden? Anders kann ich mir das nicht erklären, aber dann ist die Prot wirklich 'ne 'tolle' Freundin...

Ansonsten wurde schon alles gesagt. Obwohl ich bei den anderen Komments erst dachte, ich hätte mich in der Kategorie vertan...

Grüße von Jellyfish

 

Hallo Jellyfisch,

danke für dein ausführliches Lesen und vor allem für deine Hinweise, die ich zum Teil umsetzen werde. Den Anfang mit den drei Wiederholungen schreibe ich um. War mir gar nicht aufgefallen!
Dass du das Ende verwirrend findest, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Die beiden waren im Laden, die Freundin probierte Kleid an, hatte aber keine Karte zum Bezahlen und die Prota gab ihr ihre Börse, die die Freundin unabsichtlich einsteckte. Sie haben einfach 'gequatscht' und waren unaufmerksam. Mehr eigentlich nicht.
Tja, dass der Mann geklaut wird, wollte ich natürlich nicht:schiel: Obwohl......aber das wäre dann schon wieder eine andere Geschichte.

Ciao, jurewa

 

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