Was ist neu

Erna Krause

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04.12.2004
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Erna Krause

Erna Krause

Das Zimmer farblos, weiß getünchte Wände, zwei Betten, ein Tisch und zwei Stühle, das war es. In den Betten liegen zwei Menschen, alt, hilflos und abhängig, zur Pflege von Angehörigen hierher gebracht.
Sie liegen, können nicht mehr laufen, die Gedanken sind manchmal wirr, dann wieder klar.
Dünn und schmächtig in viel zu großen Nachthemden, die kraftlose Ärmchen zeigen mit zitternden Händen, die kaum eine Tasse Trinken zum Mund bewegen können.
Die Haare grau, ungekämmt, umrahmen ein vom Leben gezeichnetes Gesicht.
Müde blicken die Augen. Wissen die Frauen, dass sie hier beide im Zimmer liegen?
Doch ja, manchmal treffen sich die Blicke, die so viel sagen wollen, vor allen Dingen die Frage nach dem Warum, warum gerade ich. Wollte das Schicksal es, dass diese Menschen hier ihren letzten Lebensabschnitt verbringen?

Die Tür geht auf. Die Schwester kommt herein.
„Man stinkt das hier schon wieder! Frau Krause, sie müssen die Klingel drücken, wenn sie aufs Klo müssen.“
Frau Krause schaut die Schwester schuldbewusst an, will sagen, dass es nicht so geht, wie sie will, kann aber nicht. Frau Krause schämt sich. So war es nie gewollt, so wollte sie nicht enden. Die Schwester säubert Frau Krause und windelt sie neu. Gerne würde sich Frau Krause erkenntlich zeigen, nur ein kleines Lächeln zeugt von Dankbarkeit.

Frau Schmidt hat Durst, will Trinken. Die Schwester füllt die Schnabeltasse und drückt diese in deren Hand. Dann schüttelt sie das Bett auf, öffnet das Fenster einen Spalt und schon ist sie wieder draußen.

Stille in dem weiß getünchten Zimmer. Die Frauen liegen da und gehen ihren Gedanken nach, versetzen sich in eine Traumwelt, die ein Leben voller Erinnerungen bereithält.

Frau Erna Krause denkt an Ihre Kindheit zurück. Viele Erinnerungen gehen schemenhaft an ihr vorüber.

Ein hübsches Mädchen war Erna. Lange blonde Haare zu einem Zopf geflochten, schlank und wunderschöne blaue Augen. Die Haare und die Augen liebte sie.
Aufgewachsen in einem kleinen Dorf war Sie die Älteste von den zwei Geschwistern.
Immer war sie hübsch angezogen. Mutter konnte nähen und so besaß Erna einige schöne Kleider. Erna wurde 1929 geboren. Der Vater hatte Arbeit und der Familie ging es gut bis der
Krieg kam. Vater wurde eingezogen und Mutter stand mit den Kindern alleine da. So war es
für alle nicht so einfach. Die Schule war mit 14 Jahren zu Ende. Erna musste aufs Land, sollte lernen und arbeiten. Beim Bauern weit fort musste sie, um ihr Pflichtjahr für junge Mädchen zu absolvieren und um auch ein bisschen Geld zu verdienen. Ab und zu ließ sie auch eine Wurst mitgehen, ein paar Eier, alles das half der Familie zu überleben. Sie lernte nähen, kochen – das, was ein junges Mädchen wissen musste. Sie fand dort auch ihre Freundin Edith und es machte schon spaß, zusammen tanzen zu gehen.
Jedes Wochenende war Tanz im cirka drei Kilometer entfernten Nachbardorf.
Die Mädchen machten sich hübsch und auf dem Weg zum Lokal wurde viel gelacht und gescherzt.


Im Tanzlokal konnte man sich nicht einfach so hinsetzen, wie man wollte. Der Raum war genau aufgeteilt. Auf der einen Seite saßen die Mädels und auf der anderen Seite die Mannsbilder.
So beäugte man sich, tauschte Blicke, um entsprechende Vorkehrungen für den Tanzpartner zu treffen. Spielte dann die Musik stürmten die „Kerle“ los, um ihre Auserwählte zu holen. Manchmal war Damenwahl. Natürlich wurde auch geflirtet und erst spät kam man wieder nach Hause, um noch ein bisschen Schlaf zu ergattern. Leider fragte keiner, ob man ausgeschlafen war. Aber das war egal, man hatte Gesprächsstoff bis zum nächsten Mal. Man war jung, wollte etwas erleben und Spaß haben.

Alle zwei Wochen fuhr Erna nach Hause.
Dann war Fliegeralarm. Angsterfüllt saß die Familie in dem kleinen Keller und hoffte, verschont zu bleiben. Zum Glück gab es nur einige Einschläge in dem Dorf, aber es war schon schlimm.
Als sie wieder aus dem Keller kamen, hörten sie das Geschrei von Kindern. Schnell eilten sie hin, um zu schauen und vor allen Dingen zu helfen. So mussten sie mit ansehen, dass die Mutter der Kinder von einem Splitter im Bein getroffen stark blutend dalag. Ein Arzt war nicht aufzutreiben. Ein Nachbar band das Bein ab, aber es half nichts. Das Blut sickerte durch und langsam verblutete die Frau. Keiner konnte etwas dagegen tun.
Was aus den drei Kindern geworden ist, wusste später keiner mehr. Jeder hatte mit sich zu tun und kämpfte um das tägliche Brot, versuchte zu überleben.

Es sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Die Russen kommen. Flucht nein, wo sollte man hin. Mutter nahm das Hitlerbild ab und buddelte es ein, dann wurde ein weißes Laken an das Fenster befestigt und man hoffte, verschont zu bleiben.
Die Panzer waren laut, als sie durch die kleine Straße fuhren. Mutter flüchtete mit den Kindern in den Keller. Alle hatten große Angst und dann hörten sie die Stimmen, hörten, wie die Russen in das Haus eindrangen, etwas ging zu Bruch und schließlich wurde die Kellertür eingetreten.
Zuerst zerrten sie Mutter aus dem Keller und als ein Soldat Ernas Anwesenheit wahrnahm, zog er auch sie aus dem Keller. Kein Wort kam über die Lippen, Erna konnte nicht schreien, die Angst lähmte alles. Mit ihren 16 Jahren dachte sie, es sei vorbei, jetzt würde man sie töten.
Der Russe zog sie in die Scheune und vergewaltigte sie. In diesem Moment dachte Erna an gar nichts, alles war leer. Es schmerzte und sie schämte sich, als ihre Kleider vom Leib gerissen wurden. Es war wie ein Messerstich, als er in sie eindrang, immer und immer wieder.
Sie schloss die Augen, Schweiß bildete sich auf der Stirn. Ein tiefer Schmerz durchfuhr den ganzen Körper. Sie empfand Hass und Abscheu und verfluchte den Krieg, aber vielleicht war jetzt alles vorbei. Dann ließ er von ihr ab, ließ sie liegen und verschwand im Haus.
Erna traute sich nicht zu bewegen. Lange lag sie wie erstarrt da, dann rappelte sie sich auf, ordnete so gut wie es ging die Kleidung und versteckte sich im Stroh. Sie dachte an Ihre Mutter und ihren kleinen Bruder und Tränen liefen über ihre Augen. Ihr Unterleib brannte wie Feuer, alles war mit Blut verschmiert. In diesem Moment hasste sie den Krieg, hasste den Mann, der ihr das angetan hatte.

„Hallo Frau Krause, haben Sie Schmerzen?“ Die Schwester tupfte die Tränen mit einem Tempotaschentuch aus dem Gesicht. Erna zuckte zusammen.
„Wollen Sie etwas trinken?“, fragte die Schwester. Erna nickte und nahm dankend das Wasser
und trank in kleinen Schlucken. Obst lag auch auf einen Teller, aber Hunger nein, den hatte Erna nicht. Traurig blickte sie um sich. Warum musste sie hier sein. Es wäre so schön, wenn man noch richtig laufen und sein Leben genießen könnte. Aber das Schicksal wollte es so, dabei musste sie ihr ganzes Leben so stark sein, hatte so viel erlebt.
Langsam blickte sie auf ihren ausgemergelten Körper. `Alles ist vergänglich`, dachte Erna.
Dabei war die Zeit mit Heinz so schön. Erna war 16 Jahre als sie Heinz, ihren späteren Mann, kennen lernte. Schwer verwundet war er, als sie ihn das erste Mal auf dem Krankentransport sah. Alles war verbunden, nur seine Augen leuchteten, als er Erna sah. Eigentlich wollte sie nur helfen, sah ihn – ja, es war Liebe auf dem ersten Blick.

Sicher würde sie bald wieder Besuch von ihren Angehörigen bekommen. Es war immer sehr schön, wenn ihre Kinder kamen, eine Abwechslung in dem grauen Alltag.
Sie konnte es auch nicht verdenken, dass sie hier war.
Sie war ein Pflegefall. Die Kinder gingen arbeiten und sie hätte es auch nie verlangt, dass eines der Kinder zu Hause blieb, um sie zu pflegen. Schöner wäre es natürlich, wenn sie noch agil und rüstig wäre, aber leider sollte es nicht sein.
Erna rappelte sich auf, aß ein bisschen von dem Obst, trank noch einen Schluck Wasser.
Nie hätte sie gedacht, dass Essen solche Anstrengung ist. Langsam legte sie sich wieder zurück, blickte noch auf die Zimmerinsassin, aber diese schlief. So ging Erna wieder ihren
Gedanken nach.

Die Russen waren weiter gezogen. Mutter war sehr verschlossen. Gerne hätte Erna tröstende Worte empfangen. Sie war so froh, dass ihre Tage kamen und sie nicht von dem Russen schwanger geworden war. Auch Mutter hatte dieses Glück. In der Straße wurden fast alle jungen Frauen vergewaltigt. Manche wurden schwanger.
Später kamen wieder Russen, die sehr freundlich waren und alle in Ruhe ließen, aber sie brauchten Platz. So wurden die Häuser der Einwohner beschlagnahmt und man musste sich eine andere Unterkunft suchen.
Mutter packte einige Sachen und sie zogen zu einer Tante, die im Nachbardorf wohnte. Zum Glück nahm diese alle auf.
Es war ein sehr kleines Haus und alle mussten zusammen rücken. Das wenige wurde geteilt.
In dieser Zeit entstand unter den Leuten ein Zusammenhörigkeitsgefühl. Man half sich gegenseitig.
Erna war sehr traurig. Lange hatte sie Heinz nicht mehr gesehen. Ab und zu kam ein Brief
von ihm an und er schickte sogar Päckchen mit Lebensmitteln. Immer wieder schrieb er, wie
sehr er Erna vermisste und wie gerne er sie wieder sehen würde, aber noch waren seine Verwundungen nicht ausgeheilt.

Als sie hörten, dass der Vater lebte, freuten sie sich sehr. Mutter bekam heraus, dass er sich in einem Auffanglager für Gefangene in der nächsten Stadt befand und schickte Erna mit einigen Lebensmitteln hin. Abgestumpft vom Krieg, der Vergewaltigung und den Kampf um das tägliche Brot stieg sie auf ihr Fahrrad, um den Vater ausfindig zu machen. Es war nicht ungefährlich. Es gab Straßensperren und ein junges Mädchen auf dem Fahrrad, allein unterwegs …
Da waren sie - die Straßensperren. Was tun? Ernas Angst war doch zu groß. Sie stieg vom Fahrrad ab, drehte es um und hörte die Rufe: „Stoa, Stoa…“ Bloß weg von hier. Sie trat mit ungeahnten Kräften in die Pedalen und war froh, als sie wieder alleine auf der Straße war.
Vater hatte sie nicht gesehen, war traurig darüber, aber vielleicht klappte es ein anderes Mal.

Der Krieg war aus. Alle waren froh darüber. Die Russen verließen die Häuser und das Dorf.
Die Leute kehrten zurück. Vieles war zerstört, eigene Möbel fehlten, andere standen da.
Es verging einige Zeit, bis die Leute ihr Hab und Gut zurück hatten. Die Not war jedoch nicht zu Ende. Jeder hatte Hunger und das Wichtigste war, etwas Essbares zu besorgen. Mutter fand noch Stoff und nähte. Die Kleidung wurde getauscht. Dann kamen ab und zu Pakete von Heinz. Aber nicht die Pakete waren das Schönste, sondern seine Briefe. Jeder seiner Briefe war wundervoll, voller Liebe und Leidenschaft geschrieben. Ja, Heinz war der Mann, mit dem man das Leben verbringen konnte. Als Heinz dann vor der Tür stand und sie sich lange umarmten, war alles Erlebte vergessen. Es würde eine bessere Zeit geben, eine Zukunft mit
Heinz, keinen knurrenden Magen mehr. Heinz hatte so viel Geduld und ihre Liebe hielt fast 40 Jahre.
Auch Vater kam nach vier Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Nie sprach er ein
Wort darüber, doch es musste schlimm gewesen sein. Manchmal erzählte er, dass nur sein handwerkliches Können ihn half zu überleben.

Die Tür öffnete sich und Erna freute sich, als sie Ihre Kinder und Enkelkinder sah.
Frische Blumen schmückten ihren Nachttisch, Obst und Pralinen hatten die Kinder mitgebracht. Ihre Hand wurde gehalten, ihr Haar gestreichelt – es war schön.
Später als die Kinder weg waren, wusste Erna, dass sie alles in ihrem Leben richtig gemacht hatte.
Eigentlich wurde es Zeit zu gehen, die Kinder brauchten sie nicht mehr und Heinz wartete schon auf sie. Ob es wirklich ein Paradies gab? Dort würde sie Heinz wieder sehen und eine wunderbare Zeit würde wieder beginnen.
So schlief Erna mit einem friedlichen Lächeln ein.

 

Salve gina,

Deine Geschichte hat mich leider überhaupt nicht vom Hocker gehauen.
Über weite Strecken wird ein Standardleben heutiger alter Menschen berichtet, das ganze eingepackt in einen klischeeüberladene Altenheimrahmen - natürlich ist eine Pflegerin raunzig, natürlich sind die Wände kahl, dutzendfach gelesen, immer noch gleich langweilig.

Irgendwas Neues muss schon sein.Und lass mich als Leser bitte in die Geschichte eintauchen; weder bin ich beim Vergangenen mit dabei, noch bei Erna Krauses heutigem Zustand. Schemenhafte Erinnerung? In Deiner Geschichte erinnert sie sich wie eine Biografiemaschine, schnurgerade, zuverlässig, korrekt, geordnet.

Außerdem wäre es schön, wenn Du häufiger als Kommentator in Erscheinung treten würdest. Da freut sich jeder drüber.

Gruß und guten Rutsch,
Pardus

 

Hallo Pardus,
vielen Dank für Deine Meinung. Leider ist es in den Altersheimen so. Ich habe hier meine Eindrücke wiedergegeben. Aber ich werde mir die Geschichte noch einmal vornehmen und überarbeiten.
Ich werde in 2009 auch als Kommentator in Erscheinung treten, versprochen.
Viele Grüße
Gina

 

Salve Gina,

Leider ist es in den Altersheimen so.
Deine Geschichte handelt eigentlich von Erna Krauses Leben, das Altenheim stellt nur den Rahmen dar, und der darf natürlich in in paar Sätzen abgehandelt werden.
Trotzdem öchte ich noch einmal darauf zurück komen, was mich konkret stört.

Z.B.: die Wände sind kahl. Klar, da gibt man sich keine Mühe, es den Senioren wohnlich zu machen, und damit ein bisschen Würde zu erhalten. Aber: für die Zimmergestaltung sind in aller egel die Angehörigen zuständig. Ich kenne kein Altenheim, in dem man keine privaten Möbel mitbringen oder Bilder aufhängen darf.

Dann, die Personen: die Alten als hilfloses Opfer, Schwester rabiata mit dem Kommandoton als Täterin. Dazu habe ich dir in der PN schon einies geschrieben, und kann nur wiederholen: so einfach ist es nicht. Und Schwester rabiata ist oft diejenige, die sich ein Bein ausreißt, um die Patienten schmerzfrei zu halten. Oder die stundenlang Sterbewache hält. Oder die sich mt der Küche anlegt, dass öfter besseres Essen auf den Tisch kommt. Sie ist so und auch anders, in den Geschichten, die ich mit "Klischee" meine, wird sie aber stets eindimensional geschildert.

Das ist ärgerlich, und von ich weiß nicht wie lange und wie oft mit wieviel Einblick erlebten Einzelfällen auf Altenpflege an sich zu schließen, ärgert mich noch mehr.

Gruß, Pardus

 

Hi Gina,

nach dem Lesen Deines Textes habe ich jetzt doch das Bedürfnis, Dir meine Gedanken dazu zu schreiben, obwohl Dir Pardus wahrscheinlich per PN schon seine (fachliche) Sicht der Dinge mitgeteilt hat.

Vor allem den Anfang Deiner KG kann ich irgendwie nicht unkommentiert lassen:

Meine Schwiegermami ist seit einigen Jahren wegen schwerer Demenz in einem Pflegeheim und ich kann die von Dir geschilderten Zustände überhaupt nicht bestätigen. Sie liegt mitnichten ungekämmt in einem viel zu großen Nachthemd in ihrem Bett.
Im Gegenteil: In dem Heim werden die Damen immer sehr schön zurecht gemacht und frisiert und die Kleidung ist privat, die besorgen wir Angehörigen. Meine Schwiegermami sieht, auch wenn sie mittlerweile bettlägerig ist, immer adrett aus.
Auch die sonstige Versorgung ist bei ihr vorbildlich. So eine lieblose Schwester, wie Du sie schilderst, habe ich dort - zum Glück - noch nicht angetroffen. Natürlich ist der Stress groß und nicht jeder Mensch ist einem sympathisch, aber wir haben bisher fast nur positive Erfahrungen machen dürfen.

Von Angehörigen hierher gebracht klingt sehr abwertend in Richtung der Angehörigen. Meine Erfahrung diesbezüglich ist eher die, dass die Angehörigen es sich in der Regel sehr schwer machen, die Mutter oder den Vater in ein Heim zu geben. Das war auch in meiner Familie der Fall und ich kann Dir sagen, dass die Entscheidung für das Heim furchtbar belastend für alle Beteiligten war, aber letztlich hat die Vernunft gesiegt, weil es schlicht und ergreifend nicht mehr anders ging.

Ich möchte nicht bestreiten, dass es sicherlich auch Negativbeispiele bei den Pflegeheimen gibt, schließlich kriegt man im Fernsehen ab und zu mal was von "Pflegenotstand" mit und hofft dabei inständig, selbst mal nicht davon betroffen zu sein. Ich möchte Dir daher zugute halten, dass Du eben so ein Beispiel darstellen wolltest.

Ansonsten hat sich Pardus ja zur Genüge ausgelassen, dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

LG
Giraffe.

 

Also ich find die Geschichte und die Art, wie Du sie erzählst, nicht schlecht, allerdings wundert es mich, dass die Erinnerung quasi nach dem Krieg endet. Wenn Erna Kinder hat, dann solltest Du vielleicht auch davon erzählen und den Rest – die unmittelbare Nachkriegszeit – vielleicht etwas kürzen. Es kommt ein wenig merkwürdig rüber, dass die Erinnerung sich hauptsächlich in den Teenager-Jahren abspielt. Würde mir vielleicht auch einen anderen Titel überlegen.

Gruß
TeBeEm

 

Hallo,
ich danke Euch erst einmal für Eure Meinung. Sicher habe ich ein bisschen übertrieben mit den Zuständen im Altersheim. Aber eigentlich wollte ich damit auch zeigen, wie schlimm es ist, aus seinen gewohnten Alltag herausgerissen zu werden. Ich war auch in etlichen Heimen, habe dort Lesungen gemacht und die meisten Schwestern sind sehr nett,habe aber auch das Gegenteil erlebt. Trotz aller Pflege und ab und zu Besuche sind diese Menschen sehr einsam und haben noch Gedanken. Das wollte ich auch irgendwie ausdrücken. Hier geht es mir um das Leben der Erna Krause. Wenn ich die Geschichte weiterschreibe und auf die Kinder eingehe, ist es ja keine Kurzgeschichte mehr...werde ich mir aber überlegen, denn die Zeit danach betrifft die DDR und da gibt es viel zu erzählen. Vielleicht auch Stoff für eine neue Geschichte.
Viele Grüße
Gina

 

Hallo Gina,

ich fand die Geschichte insgesamt nicht schlecht. Ich fand sie aber an manchen Stellen zu schnell erzählt und deshalb etwas oberflächlich. Ich hätte es besser gefunden, wenn z.B. die Vergewaltigung (die ja den turning point darstellt), bzw. die Minuten davor und danach etwas anschaulicher geschildert wäre. Ich meine jetzt nicht den schrecklichen Akt an sich, sondern ihre Gefühle, Angst etc.
So gehst du über viele Themen hinweg, aber behandelst keines richtig, kommt mir vor...

LG Madrugada

 

Hallo Gina,

hast du den Film "Anonyma" gesehen?

Gruß

Leia4e

 

Liebe Gina,

danke für Deine Geschichte. Die Diskussion oben habe ich verfolgt; die Situation in Altenheimen kann so oder so sein. Ich denke aber, und das habe ich auch beim Lesen so empfunden, dass Du einfach den Kontrast zwischen der Jugend und dem Alter zeigen wolltest. Der Punkt ist, krank und einsam im Bett zu liegen und nur noch seine Erinnerungen zu haben, denn eine Zukunft gibt es nicht mehr, man lebt quasi nur noch in seinem Kopf. Ob die Krankenschwester freundlich oder unfreundlich ist, spielt da glaube ich keine große Rolle.

Lg,
catlucy

 

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