@bigmica
ich halte Dein Experiment mit dieser Geschichte für fehlgeschlagen. Wie Morphin schon gesagt und du bestätigt hast, außerhalb der Schule fehlt die schulische Erwartungshaltung (der schulische Interpretationszwang). Hier (also außerhalb) muss der Leser ein Bedürfnis vermittelt bekommen, es muss das Interesse geweckt werden sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Das gelingt nicht mit den paar Sätzen, die -zumindest auf den ersten Blick (für mich auch nicht auf den zweiten)- keinerlei Tiefe haben, die Alltagsformulierungen enthalten.
Anreiz, sich gedanklich mit einem Thema zu befassen, das von einer Geschichte angeschnitten wurde, ist bei mir, dass das Thema offensichtlich ist und mich generell interessiert, dass für mich neue Aspekte aufgeworfen werden. Ist das Thema nicht sofort offensichtlich, könnten mich literarisch oder inhaltlich interessante oder provozierende Formulierungen zum Weiterdenken animieren. Das alles findet sich in deinen paar Zeilen nicht.
und käme dann auf durchaus überlegenswerte ansätze wie erziehung, autorität, rollenverteilung, wegwerfmentalität.
Natürlich käme man, direkt darauf angesprochen, auf deine Ansätze. Aber hier bei KG.de oder wo auch immer in der Freizeit, sagt dir keiner: "Interpretiere!" Und ohne die genannten Punkte, die mich zum Denken reizen, geht mir die Geschichte am ... vorbei.
Fazit: Idee im Ansatz gut, Durchführung aus genannten Gründen mangelhaft. Versetze dich in den neutralen Leser außerhalb der Schule.
Gruß vom querkopp
P.S. finde gut, wie Du Dich den Kritiken gestellt hast. Fast hat der Titel deiner Geschichte ein Bezug zum Stil des Kritisierens bekommen.