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Es darf nicht wieder sein wie vor einem Jahr
„Dirk, was ist mit dir?“ fragt Steffen in einem ruhigen Moment.
Dirk wirkt gedankenverloren. Sein Blick liegt auf seinem Sohn, der am Rand einer Gruppe Kameraden in der Fahrzeughalle steht. Seine Augen scheinen in die Ferne zu blicken, als wären sie an einem Ort, den niemand sonst betreten kann.
Als Steffen sich räuspert und seinen Namen wiederholt, dreht Dirk langsam den Kopf und schaut ihn kurz an, als würde er aus einem Traum erwachen. „Was hast du gesagt?“ murmelt er, sichtlich überrascht, angesprochen worden zu sein.
„Ich wollte wissen, was mit dir los ist,“ wiederholt Steffen geduldig.
„Nichts… nichts, ich habe nur gerade nachgedacht,“ murmelt Dirk und wendet den Blick ab, als wolle er seine Gedanken verbergen.
Steffen sieht ihn forschend an und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Du machst dir Sorgen um Dennis, oder?“
Dirk atmet tief ein, zögert einen Moment und nickt schließlich langsam. „Ja… ja, vielleicht. Er hat sich so verändert, seit er bei der Truppe ist. Er wirkt manchmal so… abwesend.“ Seine Stimme klingt brüchig, und für einen Augenblick scheint er mit seinen Gefühlen zu ringen.
„Er ist dein Sohn, Dirk,“ sagt Steffen leise. „Du kennst ihn besser als jeder andere.“
Dirk nickt, ein schwaches Lächeln huscht über sein Gesicht. „Ja, aber manchmal frage ich mich, ob ich ihn wirklich noch verstehe.“
„Seit seine Freundin nicht mehr lebt und der kleine Sohn auf der Welt ist, habe ich das Gefühl, er entgleitet mir wieder,“ sagt Dirk leise und ringt mit den Worten, als ob jedes davon schwerer wiegt als das vorherige.
Steffen hört aufmerksam zu und nickt verständnisvoll. „Das ist eine Menge Verantwortung für jemanden in seinem Alter,“ sagt er mitfühlend. „Vor allem, wenn er plötzlich alles alleine stemmen muss. Vielleicht ist er einfach überfordert und zieht sich deswegen zurück.“
Dirk seufzt und fährt sich mit der Hand über das Gesicht. „Das denke ich auch. Aber er lässt mich nicht an sich ran, Steffen. Früher konnten wir über alles reden, und jetzt… es ist, als würde er eine Mauer zwischen uns hochziehen.“
Steffen drückt Dirk beruhigend die Schulter. „Gib ihm Zeit. Er muss vielleicht erst selbst begreifen, dass er nicht allein durch muss. Manchmal dauert es eine Weile, bis man merkt, dass man Hilfe braucht.“
„Ich fürchte, so viel Zeit haben wir nicht,“ sagt Dirk leise und schaut gequält zur Seite. „Ich habe Angst, dass er wieder hungert. Er ist jetzt gerade erst nach über einem Jahr aus dem Loch rausgekommen, das er nach dem Einsatz bei dem Verkehrsunfall hatte.“ Seine Stimme bebt, und ein Hauch von Verzweiflung liegt darin.
Steffen runzelt die Stirn, seine Augen spiegeln das Verständnis, aber auch die Sorge wider. „Dirk, das klingt ernst. Wenn Dennis so abrutscht, brauchen wir vielleicht mehr als Worte. Denkst du, er würde sich helfen lassen, wenn du mit ihm sprichst?“
Dirk schüttelt den Kopf und seufzt. „Ich weiß es nicht. Er war immer stolz, wollte alles alleine schaffen. Und jetzt – mit dem Kleinen, dem ganzen Stress… Ich habe Angst, dass er das Gefühl hat, versagt zu haben. Dass er sich wieder zurückzieht, wenn ich auf ihn zugehe.“
Steffen nickt langsam, dann legt er Dirk eine Hand auf die Schulter. „Vielleicht braucht er nur das Wissen, dass du für ihn da bist, ohne zu drängen. Wenn er merkt, dass er jederzeit zu dir kommen kann, wird er sich hoffentlich öffnen, wenn er bereit ist.“
„Du hast es beim letzten Mal auch geschafft,“ sagt plötzlich Steffen Domnick, der unbemerkt hinzugestoßen ist. Er legt eine Hand auf Dirks Schulter und sieht ihn aufmunternd an. „Mich hat er damals nicht an sich rangelassen, aber du – du hast den nötigen Draht zu ihm gefunden.“
Dirk sieht Steffen Domnick an, überrascht, aber auch erleichtert über die Unterstützung. „Ich weiß,“ murmelt er. „Aber diesmal scheint es noch schwieriger zu sein. Er hat sich so verändert Steffen. Irgendwas blockiert ihn, und ich habe das Gefühl, dass es jetzt noch ernster ist als damals.“
Domnick nickt verständnisvoll. „Das kann ich mir vorstellen. Aber vielleicht braucht er einfach jemanden, der ihn wieder daran erinnert, dass er nicht allein ist. Du hast es ihm schon einmal gezeigt, Dirk. Ich glaube, du kannst es wieder schaffen – und diesmal vielleicht sogar etwas dauerhafter.“
Dirk atmet tief durch und nickt schließlich langsam, als würde er sich innerlich stärken. „Vielleicht hast du recht,“ sagt er. „Ich darf ihn nicht aufgeben.“
Die Veränderung bei Dennis vollzieht sich leise und zunächst fast unsichtbar. Dirk merkt nur vage, dass sich etwas verändert hat; Dennis wirkt etwas müder, vielleicht ein bisschen blasser, aber Dirk schiebt es auf den Stress und die Verantwortung, die Dennis als junger Vater trägt.
Doch nach einigen Wochen bemerkt Dirk, wie die Kleidung seines Sohnes lockerer sitzt, wie seine Gesichtszüge schärfer geworden sind. Dennis spricht weniger, und wenn er es tut, klingt seine Stimme brüchiger, als fehle ihm die Kraft.
Dirks Sorge wächst, doch er zögert, Dennis darauf anzusprechen, unsicher, ob er sich dadurch weiter von ihm entfernen würde. Immer wieder überlegt er, wie er das Gespräch am besten beginnen könnte. Die Worte stecken ihm im Hals, wenn er Dennis sieht, doch irgendetwas hält ihn zurück – vielleicht die Angst, dass Dennis ihm wieder entgleitet.
Eines Abends, als Dennis früh zu Bett gegangen ist, bleibt Dirk in der Küche sitzen, starrt auf eine halbvolle Tasse Kaffee und spürt eine tiefe Unruhe in sich aufsteigen. Er weiß, dass er bald handeln muss, bevor die Stille zwischen ihnen zu groß wird.
Am nächsten Morgen, nachdem Dirk seinen 12 Wochen alten Enkel versorgt und Dennis ein wenig mehr Schlaf gegönnt hat, klopft er vorsichtig an die Tür zum Schlafzimmer seines Sohnes. Dennis liegt wach da, die Augen auf die Decke gerichtet, aber er dreht den Kopf, als Dirk eintritt.
„Morgen, Papa,“ murmelt Dennis müde und versucht ein schwaches Lächeln.
Dirk setzt sich an die Bettkante und schaut ihn nachdenklich an. „Dennis,“ beginnt er leise, „ich hab dir heute den Kleinen abgenommen, damit du dich ein bisschen ausruhen kannst. Aber… ich hab das Gefühl, da steckt noch mehr dahinter.“
Dennis seufzt und schließt kurz die Augen, als wolle er sich dem Gespräch entziehen. „Ich bin einfach nur müde, Papa. Alles okay,“ sagt er leise und zieht die Decke ein Stück höher.
Dirk legt ihm sanft eine Hand auf den Arm. „Dennis, ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Du hast in den letzten Wochen abgenommen, und du siehst erschöpfter aus als je zuvor.“ Er macht eine Pause, bevor er hinzufügt: „Du musst das nicht allein durchstehen, weißt du? Ich bin hier, wir schaffen das zusammen.“
Dennis schluckt und senkt den Blick, sein Gesicht plötzlich weich und verletzlich. „Es ist nur… manchmal fühlt es sich an, als würde alles zu viel. Der Kleine, die Verantwortung… und ich hab das Gefühl, ich mache alles falsch.“ Seine Stimme bricht, und er presst die Lippen zusammen, als wolle er die Emotionen zurückhalten.
Dirk zieht seinen Sohn in eine kurze, feste Umarmung. „Du machst das gut, Dennis. Aber niemand muss das alles alleine schaffen. Wir sind eine Familie, und ich bin stolz auf dich, das weißt du, oder?“
Dennis nickt zögernd, während seine Schultern etwas entspannter werden. „Danke, Papa,“ murmelt er schließlich. „Vielleicht… vielleicht kann ich wirklich etwas Unterstützung brauchen.“
„Papa, aber du musst doch auch arbeiten,“ sagt Dennis mit einem schwachen Lächeln, das nicht ganz seine Erschöpfung verbergen kann. „Auch wenn es nur alle drei Tage ist… dann bist du ja für mehr als einen Tag in Düsseldorf.“
Dirk nickt und seufzt leise. „Ja, das stimmt. Aber das hier ist wichtiger, Dennis.“ Er legt eine Hand auf die Schulter seines Sohnes und drückt sie sanft. „Wenn du mich brauchst, finden wir eine Lösung. Ich kann vielleicht ein paar Schichten tauschen oder zusätzliche Unterstützung organisieren, damit ich öfter da sein kann.“
Dennis scheint gerührt, aber auch unsicher. „Ich will nicht, dass du dich übernimmst, Papa. Ich hab doch eigentlich nur ein bisschen den Überblick verloren… ich dachte, ich krieg das schon wieder hin.“ Er schweigt einen Moment und schüttelt dann leicht den Kopf. „Aber irgendwie… irgendwie wird es nur schlimmer, wenn ich versuche, alles selbst zu regeln.“
Dirk sieht ihn fest an. „Dennis, das ist normal. Es ist keine Schwäche, sich Unterstützung zu holen, weißt du? Du hast viel auf den Schultern, und es ist völlig in Ordnung, wenn du nicht alles allein schaffst.“
Dennis schaut auf seine Hände und nickt langsam. „Vielleicht hast du recht,“ murmelt er. „Vielleicht sollte ich mir eingestehen, dass ich das nicht alles alleine schaffen muss.“
Dirk lächelt, ein wenig Erleichterung in seinem Blick. „Genau, Dennis. Wir schaffen das zusammen.“
„Du musst es auch erstmal verarbeiten, dass Sarah tot ist,“ sagt Dirk leise und sieht Dennis fest an. Die Worte hängen schwer im Raum, als ob sie die unausgesprochene Trauer greifbar machen würden. Dennis’ Gesicht verzieht sich, und für einen Moment scheint er all die Gefühle, die er so lange unterdrückt hat, nicht mehr zurückhalten zu können.
Doch bevor er etwas erwidern kann, knurrt sein Magen laut auf. Dennis sieht verlegen zur Seite und murmelt: „Ich… ich hab nur heute Morgen noch nichts gegessen.“
Dirk hebt eine Augenbraue und steht auf. „Das dachte ich mir schon. Komm, ich mach uns was zu essen. Ein paar belegte Brote oder was Warmes, was meinst du?“
Dennis nickt langsam, die Müdigkeit und der Hunger in seinem Blick gemildert durch ein schwaches Lächeln. „Vielleicht ein paar Brote, ja.“
Während Dirk in die Küche geht und Brot, Käse und Aufschnitt herrichtet, wirft er immer wieder einen Blick zu Dennis, der ihm stumm gefolgt ist und jetzt am Küchentisch sitzt, die Hände um eine Tasse Tee geschlungen. Dirk merkt, wie viel Kraft es seinen Sohn gekostet haben muss, all das allein durchzustehen – die Trauer um Sarah, die Verantwortung für das Baby, die Unsicherheit. Und in diesem Moment beschließt er, dass er alles tun wird, um Dennis den Rücken zu stärken, so wie Sarah es gewollt hätte.
Als er die Brote vor ihm auf den Tisch stellt, lächelt Dirk ihm aufmunternd zu. „Fang an, Dennis. Essen hilft manchmal mehr, als man denkt.“
Die Monate vergehen, und mit dem Frühling kehrt ein wenig Leben und Farbe zurück in Dennis’ Gesicht. Es ist ein sonniger Tag, als Dennis seinen kleinen Sohn im Kinderwagen zur Hydrantenprüfung mitbringt – genau wie Dirk es damals mit ihm gemacht hatte. Dennis ist mit Fabian Knipp und Julian Becker unterwegs, während Dirk zusammen mit den beiden Steffens die Route in anderen Straßenzügen prüft.
In einer kurzen Pause tritt Steffen Domnick zu Dirk und mustert ihn, bevor er den Kopf schüttelt. „Dirk, ich habe dich länger nicht gesehen. Ich muss sagen, ich war schockiert, als ich dich eben gesehen habe,“ erklärt er mit ernster Miene.
Dirk zieht die Augenbrauen hoch und blickt seinen Freund ruhig an. „Warum?“ fragt er besonnen und lässt sich Zeit, bevor er weiter an seinem Werkzeug schraubt.
Steffen legt eine Hand auf Dirks Schulter und sieht ihn eindringlich an. „Du siehst aus, als hättest du in den letzten Monaten genauso viel durchgemacht wie Dennis. Als würde dir das alles ziemlich zusetzen.“
Dirk seufzt leise und zuckt mit den Schultern.
Domnick nickt verständnisvoll. „Es ist klar, dass du für sie da sein willst. Aber du musst auch auf dich selbst achten, Dirk. Dennis braucht dich stark und gesund. Vielleicht solltest du dir auch mal eine Pause gönnen.“
Dirk lächelt schwach und nickt. „Vielleicht hast du recht. Aber erst, wenn ich weiß, dass es den beiden wieder richtig gut geht.“
„Dirk, vergiss dich nicht. Es ist nachvollziehbar, dass du dir sorgen um deinen Jungen machst aber du hast auch deutliche Anzeichen, dass du ausgezehrter wirst. Du hast nicht mehr so oft deinen energischen Gesichtsausdruck und auch du hast einige Kilos runter so wie mir dein Gesicht aussieht“, sagt Steffen Marx eindringlich.
Dirk streicht sich über seine Wangen und murmelt: „Das kann nicht sein - es darf nicht sein“, murmelt Dirk.
„Doch, es ist so, Dirk. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Du warst immer der Starke, der sich um alle anderen gekümmert hat. Aber jetzt ist es an der Zeit, dass du auch für dich selbst sorgst. Du kannst nicht immer die Last aller tragen, ohne selbst zusammenzubrechen.“
Dirk senkt den Blick, während die Worte von Steffen in ihm nachhallen. Es stimmt, er hat in letzter Zeit viel durchgemacht, und obwohl er versucht, stark zu sein, fühlt er sich oft ausgebrannt. Die Verantwortung, die er für Dennis und seinen Sohn trägt, ist überwältigend. Er hat Angst, dass er nicht nur für sich selbst, sondern auch für sie nicht mehr funktionieren kann.
„Ich weiß, dass ich mir Zeit nehmen sollte“, sagt Dirk schließlich leise. „Aber es fühlt sich an, als könnte ich es mir nicht leisten, nicht jetzt.“
Steffen schüttelt den Kopf. „Du kannst dir das nicht leisten, Dirk. Es gibt niemanden, der dir hilft, wenn du nicht in der Lage bist, zu helfen. Dennis braucht dich, ja, aber du musst auch für dich selbst da sein. Ich weiß, dass du stark bist, aber selbst die stärksten Menschen brauchen manchmal eine Pause.“
Dirk denkt an Dennis, an die Traurigkeit in seinen Augen und an die Verantwortung, die er ihm gegenüber empfindet. Doch auch an die ständigen Anzeichen seiner eigenen Erschöpfung, die sich immer mehr bemerkbar machen. „Was soll ich tun?“ fragt er schließlich.
„Nimm dir Zeit für dich selbst. Mach einen Spaziergang, geh ins Fitnessstudio oder tu einfach etwas, was dir Freude bereitet. Es ist wichtig, dass du auch mal abschaltest und dich um deine eigenen Bedürfnisse kümmerst. Wenn du ausgeglichen bist, kannst du auch besser für andere da sein“, empfiehlt Steffen.
Dirk überlegt, während er in den Himmel blickt, der sich langsam bewölkt. „Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich etwas für mich selbst tue.“
Steffen klopft ihm auf die Schulter und lächelt ermutigend. „Das ist ein guter Anfang, Dirk. Und vergiss nicht, dass ich für dich da bin, wenn du jemanden brauchst, um darüber zu reden oder einfach mal abzuschalten.“
Dirk nickt dankbar und spürt, wie sich ein kleines Stück der Last auf seinen Schultern löst. Es ist ein langsamer, aber notwendiger Prozess, sich selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen, während er gleichzeitig für die Menschen sorgt, die ihm am meisten am Herzen liegen. „Danke, Steffen. Ich weiß es zu schätzen.“
In diesem Moment fällt sein Blick auf Dennis und den kleinen Jungen im Kinderwagen, die zusammen lachen. Ein Gefühl der Hoffnung blüht in ihm auf – vielleicht kann er tatsächlich einen Weg finden, für beide da zu sein, ohne sich selbst zu verlieren.
Später, als alle Hydranten überprüft sind, versammeln sich die Männer im Feuerwehrhaus. Die Stimmung ist gelöst, und das Gefühl der Gemeinschaft ist spürbar, während sie sich über den Tag austauschen und ein paar Witze machen. Dirk, noch ein wenig mitgenommen von Steffens Worten, fühlt sich gleichzeitig erleichtert und nachdenklich.
Er tritt in die Umkleide, schließt die Tür hinter sich und zieht seine Uniform aus. Zuerst das Hemd, dann die Hose, bis er nur noch in seinem T-Shirt und der Unterwäsche dasteht. Er nimmt einen tiefen Atemzug, während er zur Waage geht, die in einer Ecke des Raumes steht. Es ist ein Moment, in dem sich die Gedanken um seinen Gesundheitszustand und das, was Steffen gesagt hat, überschlagen.
Mit einem leicht zögerlichen Schritt stellt er sich auf die Waage. Die Anzeige blinkt, und er schließt kurz die Augen. „Das wird schon nicht so schlimm sein“, murmelt er leise zu sich selbst. Als die Zahl schließlich zum Stillstand kommt, öffnet er die Augen und sieht auf die Anzeige.
Ein leises „Oh“ entfleucht ihm, als er die Zahl sieht. Sie ist niedriger, als er erwartet hatte. Er wiegt noch 69kg und ist 1,93 m groß. Dirk beißt sich auf die Lippe und denkt an all die stressigen Wochen und die Schwierigkeiten, die er in den letzten Monaten hatte. Es ist nicht nur das Gewicht, das ihn beschäftigt, sondern auch das Gefühl, dass er sich in einem Zustand der Erschöpfung befindet, sowohl körperlich als auch emotional.
Er zieht sein T-Shirt über den Kopf und sieht in den Spiegel. Die Spuren der letzten Monate sind ihm ins Gesicht geschrieben. Die Augen wirken müde, und die Kanten seines Gesichts scheinen etwas weicher geworden zu sein. „Was machst du mit dir, Dirk?“ fragt er sich selbst, während er die Erschöpfung in seinen Zügen betrachtet.
Nach einem Moment des Nachdenkens beschließt er, dass es an der Zeit ist, etwas zu ändern. Er will nicht nur für Dennis und den Kleinen da sein, sondern auch für sich selbst. Dirk lässt sich Zeit und überlegt, wie er die Dinge angehen könnte – gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und vielleicht sogar einige neue Hobbys, um den Kopf freizubekommen.
Als er sich wieder anzieht, fühlt er sich ein bisschen leichter, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. „Ich werde das angehen“, murmelt er entschlossen. „Es wird nicht einfach, aber ich werde es tun.“
Mit einem neuen Ziel vor Augen verlässt er die Umkleide und trifft die anderen im Aufenthaltsraum, wo das Geplapper und Lachen der Feuerwehrkameraden ihn sofort umgibt. Dirk lässt das Gewicht seiner Gedanken hinter sich und konzentriert sich darauf, im Moment zu sein – für sich selbst und für die Menschen, die er liebt.