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Für immer verloren?

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08.08.2004
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Für immer verloren?

Jenny fühlte sich beobachtet.
Seit sie in den Bus gestiegen war, wurde sie das Gefühl nicht los, dass jemand sie nicht aus den Augen ließ. Doch jedes Mal, wenn sie sich umsah, konnte sie niemanden entdecken, der ihr auch nur annährend Aufmerksamkeit schenkte. Die anderen Fahrgäste schauten entweder aus dem Fenster oder gelangweilt vor sich hin. Moment mal...
Sie nahm ihre Handtasche auf den Schoß und tat so, als würde sie darin nach etwas suchen. Dann schoss ihr Blick nach vorn und traf den des Busfahrers im Rückspiegel. Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Augen, bevor er wieder auf die Straße blickte. Verwirrt rutschte Jenny in ihrem Sitz herum. Hatte der Busfahrer gerade mit ihr geflirtet oder war ihr Lippenstift verschmiert und er machte sich nur über sie lustig? Sie kramte einen kleinen Handspiegel hervor und schaute verstohlen hinein. Nein, die Lippen waren in Ordnung. Auch der Rest schien OK. Sie steckte den Spiegel wieder weg und blickte nach vorn. Tatsächlich, der Fahrer starrte sie schon wieder an. Auch dieses Mal begannen seine Augen zu lächeln, als ihre Blicke sich trafen.
Jenny musste zugeben, dass er eigentlich nicht schlecht aussah. Keiner dieser alten, frustrierten Busfahrer, die im Laufe der Jahre immer fetter wurden und nur noch auf die Pensionierung warteten. Dieser hier war etwa so alt wie sie selbst.
Als sie später ausstieg, blickte sie noch einmal zu ihm nach vorn. Er schmunzelte in den Spiegel und zwinkerte ihr zum Abschied zu. Dann schlossen sich die Türen und er war weg.
Kurz darauf hatte Jenny die Begebenheit vergessen.

Ein paar Tage später nahm sie erneut den Bus. Als sie ihr Ticket kaufte, erkannte sie den Busfahrer von neulich wieder. Er rief ihr ein fröhliches "Guten Tag" zu und grinste sie spitzbübisch an. Ansonsten sagte er nichts.
Jenny setzte sich auf einen Fensterplatz. Die Fahrt würde gute 30 Minuten dauern. Sie gab sich ihren Gedanken hin und ließ die letzten Wochen und Monate Revue passieren. Wie immer, wenn sie sich das erlaubte, verkrampfte sich ihr Magen und sie spürte einen Kloß im Hals. Verzweifelt versuchte sie, die Tränen zurückzukämpfen. Es gelang ihr nicht ganz. Sie atmete tief durch und wurde sich wieder ihrer Umgebung bewusst. Hastig wischte sie sich die Augen trocken. Dann blickte sie sich verstohlen um. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte, waren mitleidige Blicke von den anderen Fahrgästen, die sie insgeheim für eine Verrückte hielten, weil sie einfach dasaß und heulte. Doch niemand schien etwas bemerkt zu haben ... bis auf den Busfahrer!
Natürlich, warum war sie überrascht, er hatte sie doch letztens schon die ganze Zeit angestarrt. Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und schaute dann demonstrativ aus dem Fenster. Allmählich ging ihr dieser Busfahrer auf die Nerven. Anfangs mochte er ja amüsant gewesen sein, aber jetzt fand sie ihn ziemlich aufdringlich und unverschämt.

Einige Stunden später nahm Jenny den letzen Bus nach Hause. Zu ihrem Missfallen fand sie hinterm Lenkrad den dreisten Starrer vom Nachmittag vor.
Gibt es in dieser Stadt eigentlich nur EINEN Busfahrer?
Sie hätte sich am liebsten ganz nach hinten in den Bus verdrückt, aber dort war alles belegt. Es schien, der einzig freie Platz war ziemlich weit vorn. Trotzig nahm Jenny Platz. Wenn er mich wieder angrinst, werde ich ihm was erzählen.
An der nächsten Haltestelle stieg die Hälfte der Fahrgäste aus. Jenny hatte bisher noch nicht gewagt, zum Busfahrer zu blicken. Vielleicht hat er mich bei all den Leuten noch gar nicht gesehen. Am besten, ich schenke ihm gar keine Beachtung. Nur nicht ermuntern.
Die restlichen Fahrgäste waren eine Gruppe Jugendlicher, die offenbar in einen neuen In-Club in der Nähe wollten. Sie unterhielten sich lautstark über den hippen DJ, der heute auflegen sollte. Jenny versuchte, den Lärm auszuschalten und ließ ihre Gedanken schweifen.
Kurze Zeit später war es mit einem Mal still. Die Jugendlichen waren ausgestiegen und niemand unterhielt sich mehr. Jenny sah sich um. Außer ihr war niemand mehr im Bus.
Na klasse, dachte sie, allein mit dem Freak. Sie schaute nach vorn und, natürlich, der Busfahrer schaute ihr lächelnd aus dem Rückspiegel entgegen.
"Hallo!"
Sie erwiderte den Gruß mit einem angedeuteten Lächeln und richtete ihren Blick zum Fenster. Draußen war es dunkel und das hell erleuchtete Businnere ließ sie nur ihr eigenes Spiegelbild im Fenster erkennen. Jenny fühlte sich unbehaglich, wie auf dem Präsentierteller. Sie suchte nach einer Ausflucht, etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte, um sich seiner ständigen Blicke nicht mehr bewusst sein zu müssen. Es gelang ihr aber nicht.
Das ist ja lächerlich. Ich lass mich von ihm doch nicht einschüchtern! Inzwischen war sie richtig wütend. Sie beschloss, den Fahrer zu konfrontieren.
"Warum starren Sie mich dauernd an? Wissen Sie nicht, dass das unhöflich ist? Und warum lachen Sie immerzu? Ist irgendwas so lustig an mir? "
Der Busfahrer wirkte erschrocken. "Es ... es tut mir leid, ich wollte Sie nicht belästigen. Ich hab Sie angelächelt und nicht ausgelacht. Es ist nur... ach, schon gut."
"Was?? Was ist?"
"Es ist nur... Hören Sie, ich bin eigentlich Maler. Den Bus fahre ich, um was nebenbei zu verdienen. Und um mir Anregungen für meine Arbeit holen."
"Anregungen??"
"Ja. Ich hab die Gelegenheit, Menschen studieren. Denn das ist es, was ich mache, ich male Menschen."
Jenny schwieg. Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Sie war jedenfalls beruhigt, dass er allem Anschein nach doch kein aufdringlicher Perverser war, nur ein aufdringlicher Künstler, der einen Bus fuhr. Sie wollte es schon auf sich beruhen lassen. Doch dann siegte die Neugier.
"Und deshalb haben Sie mich angestarrt, um mich zu studieren? Wollen Sie mich etwa malen?"
Er lachte. "Nein, ich will Sie nicht malen. So funktioniert das nicht. Ich suche nicht nach Leuten, die ich malen kann. Ich suche meistens nur nach besonderen Ausdrücken, ... oder nach Typen."
"Aha, na, dann bin ich ja beruhigt. Und, haben sie was Besonders gefunden, als Sie MICH "studiert" haben?" Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit. Sie war nicht gewillt, ihn so einfach mit seiner Künstler-Nummer davonkommen zu lassen. Nur weil er Maler war, konnte er nicht einfach so die Leute beobachten.
"Nein. Ich musste Sie nicht studieren. Sie habe ich sofort erkannt. Ich dachte, Sie könnten etwas Aufmunterung gebrauchen. Deshalb habe ich Sie angelächelt."
"Was heißt das denn, Sie hätten mich sofort erkannt?" Jenny fühlte die Wut wieder in sich aufsteigen. Was bildete der sich denn ein?
Der Busfahrer hob abwehrend die Hand. "Hey, ich will Ihnen nichts. Sie brauchen mich nicht so anzufauchen."
"Das sehe ich irgendwie anders. Bis jetzt finde ich Sie ganz schön unverschämt."
Jenny atmete tief durch. "Also, was haben Sie damit gemeint, Sie hätten mich sofort erkannt? Was haben Sie erkannt?"
Der Fahrer blickte durch den Rückspiegel zu seinem Fahrgast, dann zurück nach vorn auf die Straße. Er schien unschlüssig. Schließlich antwortete er: "Als ... als ich sie das erste Mal sah, ... nun... Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so verloren aussah, wie Sie."
Jenny sah ihn fassungslos an. "Verloren? Woher ... wie kommen Sie denn darauf?"
"Wie ich schon sagte", erwiderte er sanft, "Teil meines Job ist es, Menschen zu studieren, um sie treffender malen zu können. Wenn man das lange genug macht, entwickelt man ein Gefühl dafür und kann manche Menschen sozusagen lesen. Na ja, Aspekte von ihnen. Natürlich weiß ich nichts über ihre wirkliche Geschichte, ihr Leben an sich. Aber ich kann etwas über ihren Gemütszustand oder ihre Persönlichkeit sagen."
"Nur, indem Sie sie anblicken?" Jenny konnte immer noch nicht glauben, was sie da hörte.
"Ja. Die Art wie sie sich geben, sich kleiden und schminken oder ihr Haar tragen. Die Körperhaltung sagt viel aus, und natürlich das Gesicht, vor allem die Augen. Man sagt nicht umsonst, die Augen seien ein Spiegel der Seele. Ich habe herausgefunden, dass es größtenteils stimmt. Es funktioniert allerdings nicht mit jedem. Manche bleiben mir verschlossen. Aber Sie waren wie ein Leuchtfeuer. Hell und klar zu sehen."
"Ein Leuchtfeuer ... Nun, was haben Sie denn gesehen?", fragte sie matt.
Er lächelte. "Ich kann keine Gedanken lesen, wenn Sie das meinen. Aber Sie scheinen auf der Suche zu sein. Oder nicht zu wissen, wohin Sie gehören oder zu wem."
Er machte eine Pause während er an einer Haltestellen stoppte. Das Pärchen, das dort stand, winkte ihn weiter. Es wartete auf eine andere Linie.
Jenny war erschüttert. Sie konnte nicht glauben, dass ein ihr absolut Unbekannter in ihr offenbar lesen konnte wie in einem Buch.
Und er war noch nicht fertig mit seiner Analyse. "Sie wirken wie ein kleines Mädchen, das im Einkaufszentrum seine Eltern verloren hat", fügte er hinzu.
Ihr traten die Tränen in die Augen. "Herzlichen Glückwunsch, Volltreffer", sie suchte in ihrer Jackentasche nach einem Taschentuch, "nur waren es nicht die Eltern, welche das kleine Mädchen verloren hat."
"Hören Sie, ich weiß, es ist völlig unangebracht und Sie können mir sagen, ich soll mich zum Teufel scheren. Aber ... was ist Ihnen passiert?"
Scher' dich zum Teufel. "Warum wollen Sie das wissen? Sie kennen mich nicht. Was haben Sie davon, sich den Seelenmüll anderer Leute anzuhören?"
"Sie haben Recht, wir kennen uns nicht. Was ich davon habe? Im Grunde nichts, außer dass mich Menschen interessieren. Sie sollten sich fragen, was Sie davon haben könnten. Manchmal soll es leichter sein, mit Fremden zu reden, gerade weil sie einen nicht kennen und unbefangene Zuhörer sind. Und hey, betrachten Sie es mal von der Seite, Sie werden mich wahrscheinlich nie wieder sehen." Er zwinkerte ihr zu. "Sie haben also nichts zu befürchten."
Nie wieder sehen? Dass ich nicht lache, gibt es etwa noch andere Busfahrer in diesem verdammten Dorf?
Jenny überlegte einen Moment. Dann seufzte sie. "Ja, ich habe etwas verloren. Es nennt sich Hoffnung. Ich glaube nicht mehr an die Liebe." Sie wartete auf eine Reaktion, doch der Fahrer blieb still. Schließlich fuhr sie fort.
"Auch wenn ich die wahre Liebe, wie es so schön heißt, bisher nicht gefunden hatte, so hatte ich doch nie den Glauben an sie verloren, nie die Hoffnung aufgegeben, ihr eines Tages zu begegnen. Ich bin Beziehungen eingegangen, habe mein Bestes versucht, immer mit der Überzeugung, dass es irgendwann klappt. Es hat aber nie funktioniert. Ich bin sogar soweit gegangen, zu Heiraten, obwohl ich in meinem Herzen wusste, dass er nicht der Richtige war. Ich schätze, ich wollte das Glück erzwingen. Ich dachte, wenn ich nur fest genug daran glaube, dass der Wille reicht, dann klappt es schon. Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, dass diese Ehe zum Scheitern verurteilt war.
Nachdem ich meinen Mann verlassen hatte, traf mich die Erkenntnis. Es gibt keine Liebe. Das ist nur etwas, dass die Menschen sich vorgaukeln, damit sie sich aneinander klammern können, um nicht allein durchs Leben gehen zu müssen. Denn das will keiner. Keiner will allein sein. Auch ich nicht. Aber ich kann nicht jemandem Gefühle vorspielen, nur um der Illusion von Einsamkeit zu entgehen. Am Ende ist man zu zweit einsam und nur noch unglücklicher, weil man sich und den anderen belügt."
Sie hielt inne und blickte gedankenverloren vor sich hin. Dann schüttelte sie Kopf, als wollte sie die Gedanken abschütteln und fuhr fort.
"Nachdem ich das erkannt hatte, war ich zunächst richtig froh. Ich war erleichtert, endlich nicht mehr dem Phantom Liebe hinterher jagen zu müssen. Doch dann begann ich mich zu fragen, wo der Sinn des Ganzen liegt. Will und kann ich wirklich mein Leben allein verbringen? Will ich wirklich jeden Abend allein nach Hause gehen? Allein alt werden? Das kann es doch auch nicht sein."
Jenny verschränkte die Arme und lehnte sich im Sitz zurück.
Der Busfahrer überlegte eine Weile. Dann antwortete er. "Ich denke, Sie irren sich. Ich denke, es gibt die wahre Liebe, und ich denke, Sie haben sie einfach nur noch nicht gefunden. Oder Sie sind es bisher nur falsch angegangen."
"So einfach ist es? 'Liebe existiert'.Ist das alles, was Ihnen dazu einfällt?"
"Ja, so einfach ist das. Denn die Alternative ist unvorstellbar. Wir würden uns alle früher oder später die Kugel geben, wenn Ihre These richtig wäre. Wir wären Roboter in menschlichen Hüllen. Und Sie können mir nicht wirklich erzählen, dass Sie das glauben.
Ich denke, Sie sind etwas vom Weg abgekommen, mussten einen Rückschlag zu viel einstecken. Das kann einem ganz schön zusetzen."
Jenny schwieg. Sie wünschte sich so sehr, dass der Busfahrer Recht hatte. Aber ihr Empfinden hatte sich nicht geändert. Nur weil er sagte, dass es sie gab, konnte sie nicht plötzlich wieder so mir nichts dir nichts an die Liebe glauben.
"Ich weiß natürlich, dass Sie nicht von jetzt auf gleich wieder einfach an die Liebe glauben können, nur weil ich gesagt habe, dass es sie gibt."
Er kann also doch Gedanken lesen.
"Aber vielleicht können Sie wieder anfangen zu hoffen, dass es sie gibt. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung, meinen Sie nicht?"
"Ja, das wäre es wohl", antwortete Jenny langsam.
Der Fahrer brachte den Bus zum Stehen und drehte sich zu ihr um.
"Aber im Grunde stellt sich hier nur eine Frage", sagte er.
"Welche? Was meinen Sie?"
"Sind Sie bereit, sich lieben zu lassen?"
Jenny starrte ihn an. Was zur Hölle ... Dann dämmerte ihr, was er meinte.
Der Busfahrer drückte einen Knopf und die Vordertüren öffneten sich.
"Ich glaube, das ist ihre Haltestelle."
Jenny erhob sich. "Ja, das ist sie."
Unschlüssig blieb sie am Eingang stehen. Es erschien ihr unnatürlich, einfach so auszusteigen, nachdem sie kurz zuvor dem Busfahrer ihr Innerstes offenbart hatte. Sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen.
"Viel Glück." Er kam ihr zuvor. "Ich bin sicher, dass das kleine Mädchen eines Tages seine Eltern findet. So groß ist das Einkaufszentrum nicht."
Jenny musste lächeln. "Danke", sagte sie.
"Keine Ursache." Der Fahrer lächelte zurück.
"Nein, ich meine DANKE", wiederholte sie nachdrücklich.
Er nickte kurz.
Jenny stieg aus. Sie beobachtete, wie sich die Türen schlossen und der Bus anfuhr. Wenig später sah sie die Rücklichter in der Ferne verschwinden. Sie drehte sich um und begann den Heimweg.
Sie würde bereit sein eines Tages. Sie würde in der Lage sein, sie zu erkennen, wenn sie ihr über den Weg liefe. Und sie würde keine Angst haben, sich darauf einzulassen.
Sie würde bereit sein.
Jenny konnte sich täuschen aber sie spürte sowas wie Hoffnung in sich aufkeimen.

 

Hi bribabe!

Zum Fehler korrigieren such dir wen Anderes, dafür mach ich selbst genug.
Tja, also eigentlich kann ich nicht besonders viel zu der Geschichte sagen.
Wenn man den Anfang liest, dann denknt man es geht auf eine Liebesgeschichte hinaus. Dachte schon, ich wäre im falschen Forum :D .
Aber die Wendung überrascht positiv.
Zumal diese beschriebene Situation wahrscheinlich nicht so oft vorkommt.
Letztendlich hab ich mich fast noch selbst in deinem Prot wieder gefunden :shy: .
Stilistisch finde ich sie einwandfrei und auch ansonsten hat sie mir wirklich und echt- richtig gut gefallen :thumbsup:

Liebe Grüße,
Angelika

 

Hi bribabe,
eine Frau die sich durch eine Trennung im Leben verloren hat findet Beistand bei einem Busfahrer.
Irgendetwas stört mich an dieser Geschichte...
Zum einen bin ich mir ob der Wahl der Vokabel Maler nicht ganz schlüssig. Ein Maler ist für mich Jemand der Wände streicht und tapeziert, halt der Handwerker, der sein Brot mit dieser Arbeit verdient. Jemanden wie du ihn beschrieben hast, würde ich allgemein als Künstler bezeichnen...
Tja, die Prot wird als Zwitter aus einem kleinen Mädchen und einer Erwachsenen beschreiben. Sie führt sich auf wie ein kleines Teeniemädchen in der Pubertät und trotzdem scheint es sich um ein Frau zu handeln, die auch nicht erst seit gestern aus der Pubertät heraus ist.
Schwirrig.. ich bin am überlegen... aber ich glaube doch das ein erwachsener Mensch anders mit der Situation umgehen würde... Wäre eine erwachsene Frau wirklich so verunsichert und "hilflos?" im Umgang mit Fremden (der Busfahrer)? Selbst wenn man bedenkt, dass sie zur Zeit ein wenig von der Rolle ist wirken ihre Dialoge und ihr Gebarren überzogen und unrealistisch... genauso wie dass Wesen des Busfahrers/Künstlers totall unrealistisch ist.
Jemand der Kontakt zu Menschen sucht um sie "studieren zu können" wird Taxifahrer, weil dort wirklich ein Kontakt zwischen Fahrgast und Fahrer hergestellt werden kann. Die Annonymität in einem Buss lässt sich nicht so leicht durchbrechen.
Ich finde keine Wirklichkeit, Glaubwürdigkeit in den Charakteren wieder. Deswegen fällt es mp schwer mich wirklich auf die Geschichte einzulassen.
Auch finde ich das Thema nicht wirklich interessant, aber dass ist ja bekanntlich Geschmackssache...
Der Titel ist mir viel zu melodramatisch für diese Geschichte, mir drängt sich das Bild von einer Riesigen Tute aus in die Jemand hineinbläst und es kommt nur in ganz leises "Trööt" heraus.
weitermachen
Man liest sich
Nice

 

Hi Angelika & Nice,

danke für's Lesen und eure Kommentare.

@ Angelika
Ich freue mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat. Vor allem, dass du dich fast noch selbst in meiner Prot wieder gefunden hast. :)
Das allein hat sich dann für mich schon gelohnt, sie zu schreiben.


@Nice
Die Frau hat sich nicht durch die Trennung im Leben verloren, sondern deshalb weil sie den Glauben an die Liebe verloren hat. Das ist viel grundsätzlicher.
Und ich würde es nicht Beistand nennen, was sie bei dem Busfahrer findet. Er ist ja kein Priester. Er öffnet ihr eher die Augen, das eben nicht alles verloren ist. Manchmal können Fremde eine Situation viel besser einschätzen, als Personen, die einem nahestehen. Das hab ich eigentlich bezweckt, indem ich einen Busfahrer genommen hab. Und ich wollte eine an sich ungewöhnliche Situation kreieren.

Was den "Zwitter" angeht. Das war nicht beabsichtigt. Wo meinst du denn, dass sie sich wie ein Teenie aufführt? Sie ist ja nicht hilflos, letztendlich konfrontiert sie den Fahrer ja. Vielleicht hast du meine Versuche, etwas (Galgen-)Humor einzubringen, als Teenieverhalten gedeutet? :confused:
Ich werde meine Story wohl nochmal auf diesen Kritikpunkt hin durchgehen.

Liebe Grüße,
bribabe

 

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