Was ist neu

Für immer

Mitglied
Beitritt
27.01.2004
Beiträge
356
Zuletzt bearbeitet:

Für immer

Es ist schön mal wieder draußen zu sein.
Trotz des infernalen Regens, trotz der Luft, die von Trauer geschwängert ist. Der Friedhof liegt schweigend unter dem tobenden Firmament und alles erscheint mir irgendwie weit weg. Nur wenige haben sich eingefunden, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Roman ist nicht nur mein Freund gewesen. Er war mehr ein Bruder für mich, jemand, der mich verstanden hatte. Und nun ist er tot. Der Pfarrer spricht Worte, nichts als Worte, die nicht ausdrücken können, was die Anwesenden empfinden. Worte, die zu schwach sind, um dieses Elend zu beschreiben, das diesem jungen Menschen widerfahren war.
Ich habe ihn geliebt. Meine Gedanken beginnen zu kreisen. Ich hebe den Blick zum Himmel. Der Regen tut wohl, fast so, als würde er versuchen, all meine Sorgen einfach wegzuwaschen. Ich kann nichts mehr dagegen tun. Ich sehe mich ...

*

... neben ihm stehen. Roman weiß seit zwei Monaten von der Krankheit, die ihn befallen hat und ihn Tag für Tag richtet. Manchmal geht der Prozess schneller voran, dann wieder in Schüben, oder eine Zeitlang gar nichts. Multiple Sklerose, sagen die Ärzte.
Der See im Park liegt ruhig vor uns, die Sonne, die gerade untergeht, taucht die Szene in ein tiefes Rot. Graugänse schwimmen vor uns und Kinder spielen lachend auf den Wiesen am Rand. Romans Hand ist nach hinten verkrümmt, sein Atem geht stoßweise. Er muss sich zusammenreißen, um nicht zu zittern. Mein Herz ist von Trauer umklammert, wenn ich ihn so sehe.
Ich höre ein Lachen und ein Ball rollt zu uns, der von den Kleinen kommt.
Romans Augen leuchten, er lächelt und will ihnen den Ball zurückschießen. Es ist so wunderbar, ihn in jener Begeisterung zu sehen, wie sie früher für den Fußball da war, aber als er das Leder kicken will, knicken ihm die Füße ein und er stolpert über den Ball. Ich höre ein Aufheulen und eile zu ihm. Die Kinder lachen, Romans Körper vibriert. Seine Zähne knirschen. Das Wasser steht ihm in den Augen.
„Ist dir was passiert?“, frage ich ihn.
„Nein“, bringt er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. „Nur...“
Ich weiß, was er sagen will, noch bevor er es ausspricht.
„Ich wollt nur den Ball zurückschießen. Du weißt schon, wie früher...“ Seine Stimme bricht ab, wird zu einem heiseren Flüstern. „Ich schaff das nicht mehr.“
„Doch, du packst das.“ Ich knie mich nieder, hebe den Ball auf und gebe ihn den Kindern zurück. „Du wirst sehen, man kann dir helfen.“ Was soll ich denn sonst sagen?
„Peter“, haucht er. „Sie haben mir gesagt, dass es keine Chance auf Heilung gibt.“
„Sie...“
„Es wird nur schlimmer. Ich spür’s. Schau doch: ich knick ein, sobald ich mich schneller bewege.“
Er ist ein guter Fußballer gewesen.
„Es tut mir Leid.“ Er weiß, dass es ehrlich gemeint ist. Wir sind Brüder.
Nun lächelt er; zwischen den tränennassen Augen sehe ich Hoffnung aufglimmen.
„Aber du stehst zu mir? Immer?“, fragt er mich.
„Für immer.“
„Danke, Peter.“
Ich helfe Roman auf, dann klopfe ich ihm auf die Schultern. „Nur nicht aufgeben.“
„Solang ich noch die Sonne seh, besteht Hoffnung.“ Er grinst mich an und wir gehen den Weg langsam nach Hause.

Drei Wochen später. Ich steige die Stufen zu seinem Haus hinauf. Es ist schlimmer geworden. Er kann nicht mehr gehen und er sieht bereits um einiges schlechter. Roman ist verzweifelt, seine Eltern kümmern sich rührend um ihn und ich selbst besuche ihn so oft, wie es mir neben der Schule nur möglich ist.
Seine Mutter umarmt mich fest und hat Tränen in den Augen. „Roman ist gerade munter geworden. Er freut sich schon darauf, dich zu sehen.“ Sie führt mich, wie immer, zu seinem Zimmer und öffnet leise die Tür. „Peter ist da“, dann tritt sie zurück und ich gehe in den Raum.
Es riecht frisch und die Sonne strahlt durchs Fenster herein.
„Hallo Peter.“ Seine Stimme ist brüchig; von der einstmaligen Festigkeit ist nichts mehr da.
„Grüß dich, Roman, wie geht’s?“
„Das Rumliegen wird zur Qual.“
„Das kann ich mir denken.“ Ich ziehe den Stuhl zu seinem Bett heran.
„Wie war die Schule?“
„Ich hab auf BWL eine Zwei.“
Roman lächelt. „Gratuliere. Du warst schon immer gut darin, Rechtsformen zu erklären.“
Einen Moment lang höre ich nur seinen Atem, dann fragt er: „Ist Mutter aus dem Zimmer?“
Seine Frage ist wie ein Stich ins Herz. Ist es bereits so schlimm?
„Ja.“
„Die Tür zu?“
„Auch.“
„Peter?“
„Ja?“
„Ich hab Angst.“
Worte, aber können sie denn ausdrücken, wie er wirklich fühlt? Wie er leidet?
Dann gebe ich ihm die dümmste Antwort, für die ich mich sofort ohrfeigen könnte.
„Warum denn, Roman?“
Seine Stimme fällt ab, zu einem Flüstern, weniger noch, einem Hauch von einem Ton.
„Heute haben wir den Befund erhalten. Eine Art Prognose.“ Kurz hält er inne. „Die Krankheit schreitet voran, unaufhaltsam. Die Medikamente zeigen keine Wirkung. Bald werde ich meine Hände nicht mehr benutzen können.“
Mir ist zum Heulen zumute, versuche etwas Positives herauszubringen, aber kann es nicht. Was soll ich ihm den sagen? Ich will nicht mehr. Die erste Träne bahnt sich ihren Weg an meiner Wange hinunter und stirbt auf meinen Lippen. Ich schweige.
„Ich hab keine Kraft mehr, lediglich, wenn sich alles zusammenkrampft, ja, dann spüre ich meinen Körper noch“, flüstert Roman. „Ich seh die Sonne nicht mehr.“
Ich packe ihn an der Hand, die er mir entgegenhält. Er hat die Hoffnung aufgegeben. Seine Sonne, sein Glaube sind fort. Ich fühle mich elendig.
Tränen tropfen von meinem Kinn, eine von ihnen berührt seine Haut.
„Weinst du, Peter?“
„Aber wo denn.“ Meine Stimme ist leider nicht so sicher, wie ich es gern hätte.
„Doch, du weinst.“ Ich sehe, wie auch seine Augen wässrig werden.
„Die Welt ist so gemein. Das hast du nicht verdient. Warum du? Warum?“ Was rede ich? Gedanken kreisen, schlagen Purzelbäume, fühlen sich wirr an und drehen sich dann weiter.
„Die Ärzte, können sie dir nichts geben? Bitte ... irgendwas.“
Roman schüttelt den Kopf. „Multiple Sklerose ist nicht heilbar.“
Ich sinke vor seinem Bett auf den Boden, umklammere ihn, will ihn nicht mehr loslassen. Warum mein bester Freund? Seiner Beweglichkeit beraubt, gerade er, der begeisterte Fußballer. Er ist in die Kirche gegangen, war sehr gläubig. Hat regelmäßig gebetet. Warum er?
Schließlich bricht Roman die Stille, die eingetreten ist. Seine Stimme ist so schwach und ohne Hoffnung.
„Peter, beschreib mir bitte, wie es draußen aussieht.“
Mit der Rechten wische ich mir die Tränen aus den Augen, dann stehe ich auf und schaue aus dem Fenster. Mit schwankender Stimme beginne ich ihm zu erzählen, was ich sehen kann.

Einen Monat später liegt er auf der Intensivstation. Roman muss künstlich ernährt werden, er kann nicht mehr richtig sprechen. In zwei Wochen ist sein einundzwanzigster Geburtstag. Als ich von der Schule nach Hause komme, liegt ein Brief auf meinem Schreibtisch. Er ist von Roman. Ich öffne ihn und lese, dass er ihn bereits vor fünf Wochen geschrieben hat. Dann gehe ich Zeile für Zeile durch. Nach dem ersten Mal lese ich ihn noch ein zweites und drittes Mal.
Ich kann eine ganze Woche lang nicht schlafen, bin fast nicht ansprechbar und ich besuche Roman in dieser Zeit auch nicht.
Seine Worte hallen mir Tag und Nacht durch den Kopf, sie wollen mich nicht in Frieden lassen. Sein flehentlicher Brief, als er noch etwas gesehen und ihm sein Körper noch teilweise gehorcht hat.

Ich liege wach, träume schlecht, kann nicht mehr einschlafen. Worte, Worte, nichts als Worte. Und Roman. Warum? Warum nur? Kann er das von mir verlangen?

Zwei Nächte später offenbart sich mir die Antwort. Er kann.
Für Immer.
Morgen ist sein Geburtstag.


Ich sehe mich, wie ich im Krankenhaus neben ihm sitze, seine verkrampfte Hand halte und mit ihm spreche. Heute ist Roman einundzwanzig geworden.
„Ich hab darüber nachgedacht. Ich ... ich wollte zuerst nichts tun, aber das ist nicht richtig. Obwohl, ist es richtig, was du von mir willst?“
Roman kann mir nicht mehr antworten. Er bleibt stumm. Seine Augen starren ins Leere, aber er versteht mich, ich spüre es an dem Druck seiner Hand. Aus seinem Mund rinnt Speichel. Ich wische ihn mit der bloßen Hand weg.
„Es wird mir niemand glauben, niemand.“ Ich warte. Er drückt meinen Finger.
Ich weine. „Ich vermisse dich so sehr.“
Seine Augen sind ein einziger, traurig blauer Ozean.
„Ich liebe dich.“ Dann presst er so fest meine Hand, dass es weh tut. Eine Absolution.
Ich hole aus meinem Rucksack die Waffe hervor, die ich aus dem Schrank meines Vaters gestohlen habe. Es ist niemand anderer im Zimmer. Es gibt keine Zweifel, es ist recht so. Würde er noch reden können, würde er sagen: ‚Tu es, tu es. Befrei mich von diesem Leiden. Bitte.’ Aber seine Augen sagen mehr als tausend Worte.
„Ich liebe dich“, flüstere ich noch einmal, dann halte ich ihm die Pistole an die Stirn.

Das Nächste, an das ich mich erinnere ist, dass ich am Boden liege. Meine Hände sind auf den Rücken gedreht. Leute schreien. Jemand weint. Nicht nur ich.
Romans Blut ist in meinem Gesicht, auf meinen Händen. Alle laufen herum. Ärzte versuchen ihn wiederzubeleben, ich will schreien, dass sie aufhören und ihn ruhen lassen sollen. Ich bin zu schwach, weine, aber in Gedanken bin ich bei ihm, der endlich erlöst ist. Ich werde wieder ruhig schlafen können und Roman wird, egal wo er nun sein mag, endlich wieder laufen können. Alles andere ist unwichtig.

*

Der Regen hat nicht nachgelassen. Das ist Begräbnis vorbei. Nur wenige sind noch auf dem Friedhof, der Pfarrer hat längst das Grab verlassen. Ich stehe davor. Meine Hände zittern.
„Ich hab’s für dich getan. Weil du es mir gesagt hast“, sage ich zu dem Sarg, der mit Erde bedeckt ist. „Ich hoffe, du weißt nun, egal, wo du bist, dass ich es ernst gemeint habe. Für immer.“
Ich erhalte keine Antwort. Aber der Regen lässt nach. Ein Zeichen?
Jemand spricht mich an. Ich drehe mich um.
„Lassen Sie uns gehen, Herr Sehler.“
Ich nicke geistesabwesend, mache das Kreuzzeichen und atme tief ein.
Romans Weg endet hier. Vielleicht beginnt er woanders neu.
Mein altes Leben endet auch hier. Und mein neuer Weg beginnt jetzt. Es wird nicht leicht. Soviel ist sicher. Und doch weiß ich, dass Roman bei mir ist und mir Kraft geben wird.
Für immer.
Langsam drehe ich mich um und verlasse, von zwei Polizisten in Trauerkleidung flankiert, den Friedhof.

 

Hi one weak,

deine Geschichte kommt etwa schwer in Fahrt. Ich überlege, dir dazu zu raten, den kompletten ersten Absatz zu streichen. Zwar basut du damit einen Kreis auf, der sich zum Ende wieder schließt, das scheint mir aber nicht nötig zu sein.
Die Bilder der Krankheit sind dann eindringlich und werden von Absatz zu Absatz intensiver.

Ab der Überlegung "Tu ichs oder tu ichs nicht" wurde es dann richtig spannend.

Einige Details noch:

Trotz dem infernalen Regen
mE Genitiv. Trotz des infernalen Regens.
und alles erscheint mir irgendwie so weit weg
sonst müsste ein "wie" folgen.
Ich sehe mich-
Wozu der Bindestrich? mE müssten, wenn es als Überganz zum folgenden Absatz gedacht war drei Punkte hin: Ich sehe mich ...
„Es tut mir so Leid.“
auch hier würde ich "so" weglassen.
Es riecht frisch und die Sonne strahlt durchs feinster herein.
Fenster
Seine Sonne, sein Glaube ist fort.
sind fort (da zwei Dinge in einer Aufzählung)

Die Geschichte hat mir gut gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim!

Danke für's lesen und deinen Kommentar.
Ich bin erleichtert, dass es dir gefallen hat, war mir nicht ganz klar, ob das nicht übertrieben war. Wegen dem Anfang überleg ich noch, einstweilen hab ich die Fehler ausgebessert. Danke.

Grüße,
One

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo one weak,

die KG hat mich angesprochen und ich habe sie mit Neugier gelesen, obwohl klar war, wie das Ende kommen wird. Das spricht für deinen Schreibstil, der mir im Dialog meist gut gefiel.
Ich kenne auch Menschen mit MS, die aber jahrelang mit Schüben zu kämpfen haben und nicht so schnell mit ihrer Gesundheit bis zum Tod abbauen. Das hat mich etwas irritiert, aber tut letztendlich nichts zur Sache.
Etwas befremdet hat mich das tagelange Fernbleiben des Prot von Roman, nachdem er den Brief erhalten hat. Wenn doch die Freundschaft so intensiv war, ist das für mich nicht so ganz nachzuvollziehen.

Zum Text:

Einmal mehr und schneller, dann wieder langsamer.

Ich weiß, was du damit sagen willst, aber ich finde den Satz schlecht formuliert.

Der See im Park liegt ruhig vor uns, die Sonne, die im untergehen begriffen ist
,

wirkt gestelzt
- wieso nicht: die gerade untergeht , oder : die sich verabschiedet
wenns bleibt: im Untergehen müßte dann zu am Untergehen geändert werden

Es ist so wunderbar, ihn einmal in Begeisterung zu sehen, wie sie früher für Fußball da war, aber als er den Ball kicken will, knicken ihm die Füße ein und er stolpert über den Ball.

Komma...in jener Begeisterung ...für den Fußball da war...Ball hast du zweimal hintereinander

Seine Stimme ist brüchig, nichts ist mehr da, von der einstmaligen Festigkeit.

Der Satz holpert für mich. Vielleicht:

Seine Stimme ist brüchig; von der einstmaligen Festigkeit ist nichts mehr da / nichts mehr wahrzunehmen/ zu spüren.

Die erste Träne rollt an meiner Wange herab und stirbt auf meinen Lippen.
:thumbsup:

Seiner Beweglichkeit beraubt, gerade ihm, dem begeisterten Fußballer. Er ist in die Kirche gegangen, war sehr gläubig. Hat regelmäßig gebetet. Warum er?

Dieser Absatz wirkt zum Rest des Textes fremd auf mich.


Nach dem ersten Mal, lese ich ihn noch ein zweites und drittes Mal.

Komma weg

Ich kann eine ganze Woche lang nicht schlafen, bin fast nicht ansprechbar und ich besuche Roman in dieser Zeit auch nicht.

Das ist die für mich nicht nachvollziehbare Stelle, an der ich an der Intensität der Freundschaft zweifle.

Ärzte versuchen ihn wieder zu beleben, ich will schreien, dass sie aufhören sollen, lasst ihn schlafen!

schreien, dass sie aufhören und ihn schlafen lassen sollen.


Lieber Gruß
bernadette

 

Hi one.

Der See im Park liegt ruhig vor uns, die Sonne, die im untergehen begriffen ist, taucht die Szene in ein tiefes Rot. Graugänse schwimmen vor uns und Kinder spielen lachend auf den Wiesen am Rand. Romans Hand ist nach hinten verkrümmt, sein Atem geht stoßweise. Er muss sich zusammenreißen, um nicht zu zittern. Mein Herz ist von Trauer umklammert, wenn ich ihn so sehe.
Ich höre ein Lachen und ein Ball rollt zu uns, den der von den Kleinen kommt.
Romans Augen leuchten, er lächelt und will ihnen den Ball zurückschießen. Es ist so wunderbar ihn einmal in Begeisterung zu sehen, wie sie früher für Fußball da war, aber als er den Ball kicken will, knicken ihm die Füße ein und er stolpert über den Ball.
Durch diesen kleinen Abschnitt bringst du eine enorme Tiefe hinein. Ich sehe Roman förmlich vor mir, kann mit deinem Prot mitfühlen. Sehr gut!


„Ist Mutter aus dem Zimmer?“
Seine Frage ist wie ein Stich ins Herz. Ist es bereits so schlimm?
„Ja.“
„Die Tür zu?“
„Auch.“
„Peter?“
„Ja?“
„Ich hab Angst.“
:thumbsup: Sehr gute, nachvollziehbare Dialoge. Diesen nur als Beispiel.


Dann gebe ich ihm die dümmste Antwort, für die ich mich sofort Ohrfeigen könnte.
„Warum denn, Roman?“
Auch das ist genial. Keine an den Haaren herbeigezogene Charaktere; absolut nachvollziehbar (entschuldige die Wiederholung)

Du siehst, ich kann dir nur wieder ein dickes Lob aussprechen. Es ist wirklich faszinierend, inwieweit du dich bezüglich der Tiefe deiner Geschichten entwickelt hast. Du schaffst es jedesmal noch mal einen drauf zu setzen.
Ich kenne mich mit MS nicht aus, daher weiß ich nicht, wie schnell diese Krankheit fortschreitet.
In einem muss ich bernadette allerdings Recht geben. Nicht ganz nachvollziehbar ist das Fernbleiben deines Prot nach dem Lesen des Briefes. Zumindest nicht sooo lange.

Der Anfang gefällt mir übrigens sehr gut. Erst nach dem Ende konnte ich den ersten Satz verstehen. Schön! Und weiter so!!!

Gruß! Salem

 

Hi one,

ich bin ergriffen und beeindruckt.
Eine wunderbare Geschichte :thumbsup:

Eine Freundschaft, die über alle Grenzen geht.
Wer hat schon diese Kraft? Ich kann verstehen, dass dein Prot nach dem Brief seines Freundes, eine lange Zeit brauchte, um zu Roman zu gehen.
Das zeigt, dass er sich mit den Folgen einer solchen Tat auseinander gesetzt hat. Ihm war klar, dass nach der Erlösung Romans, sein eigener Leidensweg beginnen würde.
Mein Gott, wenn ich mir die innere Qual vorstelle :crying:
Ich denke schon, dass drei Wochen für deinen Prot, eine verdammt kurze Zeit war. Wobei ich finde, dass Roman sehr viel von seinem Freund verlangt hat.

Sim meint, der erste Absatz könnte gestrichen werden?
Ist ja Geschmackssache, doch gerade diese Einführung, finde ich sehr gut.
Damit baust du eine Erwartung auf, eine gewisse zu erwartende Tragik.
Du erzählst sehr eindrucksvoll, mit ergreifenden Worten, ohne schwülstig zu werden.
Geschockt hat mich, dass dein Prot einen Revolver benutzt, um seinen Freund zu erlösen. Es ist so brutal. Aber vielleicht ging es nicht anders. :hmm:

Eine Geschichte, die noch lange in meinem Kopf sein wird.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo bernadette, hallo Salem, hallo coleratio!

Vielen Dank euch fürs lesen und kommentieren. Freut mich, dass die Geschichte so gut ankommt.

@bernadette

Ich kenne auch Menschen mit MS, die aber jahrelang mit Schüben zu kämpfen haben und nicht so schnell mit ihrer Gesundheit bis zum Tod abbauen.
Das gibt es natürlich auch. Bei dieser Krankheit gibt es viele Auftrittsmöglichkeiten. Schübe, mal langsam, mal schnell, stetig usw. Und man bemerkt sie auch erst recht spät, weil es oft damit beginnt, dass man anfängt öfters zu stolpern zB.
Dieser Absatz wirkt zum Rest des Textes fremd auf mich,
Inwiefern denn?

Wegen der Sache mit dem Nicht-Besuchen und dem Brief.
Stell dir vor, dein bester Freund hätte diese Krankheit und er bittet dich in einem Brief, ihn zu töten. Würdest du ihn weiterhin besuchen und mit ihm darüber reden, oder doch sehr nachdenklich sein, in Angst abwarten? Es ist Ansichtssache, aber ich würde damit nicht so fertig werden, dass ich ihn wieder besuchen gehe, sondern erst mal Zeit brauch, um darüber nachzudenken.

Noch ein dankeschön für die Fehlersuche! Wurde ausgebessert.

@Salem (he’s back :bounce: )

Du siehst, ich kann dir nur wieder ein dickes Lob aussprechen.
Dankeschön!

Nicht ganz nachvollziehbar ist das Fernbleiben deines Prot nach dem Lesen des Briefes.
Siehe oben.

@coleratio

ich bin ergriffen und beeindruckt.
Eine wunderbare Geschichte :thumbsup:
Das treibt mir ja eine Schamesröte ins Gesicht, dankeschön :shy:

Ich kann verstehen, dass dein Prot nach dem Brief seines Freundes, eine lange Zeit brauchte, um zu Roman zu gehen.
Danke. Eine Bestätigung meiner Meinung ;)

Sim meint, der erste Absatz könnte gestrichen werden?
Ist ja Geschmackssache, doch gerade diese Einführung, finde ich sehr gut.
Ja, ich hab mich auch entschlossen ihnd rinzulassen. Auch des Kreises wegen, der sich mit dem ersten und letzten Satz schließt.

Geschockt hat mich, dass dein Prot einen Revolver benutzt, um seinen Freund zu erlösen.
Ich weiß, hier kommt meine Frage: was hätte ich nehmen sollen? Ersticken erschien mir zu qualvoll, erstechen zu brutal, erwürgen ... ? Ich war mir selbst nicht sicher, aber erschießen is eine recht schnelle Methode.

Schöne Grüße,
One

 

Hi one, Kompagnon! ;)

Wie immer merk ich alles zu spät. Hiermit meine Bitte, mich auf alle deine Storys hinzuweisen, okay?

Erstmal Kleinkram, Holterdiepolter:

Nur wenige haben sich eingefunden, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Roman ist nicht nur mein Freund gewesen. Er war mehr ein Bruder für mich, jemand, der mich verstanden hatte. Und nun ist er tot. Der Pfarrer spricht Worte, nichts als Worte, die nicht ausdrücken können, was viele empfinden.
irgendwie widersprüchlich

Ich sehe mich ...

*

Ich sehe mich neben ihm stehen.

ich würde hier mit ... neben ihm stehen. weiter machen. ist allerdings Geschmackssache.

Er kann nicht mehr gehen und er sieht bereits schlecht.
hört sich irgendwie so an, als hätte er vorher gut ausgesehen. um einiges schlechter vielleicht?

„Ja.“
„Die Tür zu?“
„Auch.“
„Peter?“
„Ja?“
„Ich hab Angst.“
ich muss Salem zustimmen: Ein toller Dialog!

Die erste Träne rollt an meiner Wange herab und stirbt auf meinen Lippen.
sehr gut!

wenn sich alles zusammenkrampft, ja dann spüre ich meinen Körper noch“,
...ja, dann spüre...

Tränen tropfen von meinem Kinn, ein Tropfen berührt seine Haut.
eine berührt seine Haut.

Gedanken kreisen, schlagen Purzelbäume, fühlen sich wirr an und drehen sich dann weiter.
auch sehr gut!

Romans Weg endet hier Vielleicht beginnt er woanders neu.
da fehlt was! ;)

Also, one, die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dein Stil ist gewohnt flüssig, wird sogar immer besser und bis auf die paar Kleinigkeiten (deren Übernahme natürlich immer freiwillig ist!) stört mich gar nichts. Du bringst ne tolle Atmosphäre rüber, man kann die Tränen förmlich spüren.

Es ist wahre Freundschaft (oder wahre Liebe), was die beiden verbindet. Und als der Prot von Roman gebeten wird, ihn zu erlösen, mit ihm die Plätze zu tauschen (denn was anderes tun sie ja eigentlich nicht), zögert der Prot nur einen menschlichen Augenblick lange.


Liebe Grüße
Tama

 

Hi one,

Zitat one:
Seiner Beweglichkeit beraubt, gerade ihm, dem begeisterten Fußballer. Er ist in die Kirche gegangen, war sehr gläubig. Hat regelmäßig gebetet. Warum er?

Zitat ber: Dieser Absatz wirkt zum Rest des Textes fremd auf mich.

Nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Form. Diese Aufzählung mit den abgehackten Sätzen hat meinen Lesefluß an dieser Stelle ins Stolpern bringen lassen.

Wegen der Sache mit dem Nicht-Besuchen und dem Brief.
Stell dir vor, dein bester Freund hätte diese Krankheit und er bittet dich in einem Brief, ihn zu töten. Würdest du ihn weiterhin besuchen und mit ihm darüber reden, oder doch sehr nachdenklich sein, in Angst abwarten?

Im Laufe der Freundschaften mit meinen engen Freunden wurde dieses Thema mit allen schon diskutiert und ich weiß um die einzelnen Einstellungen dazu. So wüßte ich auch, was ich zu tun hätte, wenn sie/er nicht mehr in der Lage wäre, mich darum zu bitten.
Ob ich das dann tatsächlich täte, das ist eine anderen Frage. (Übrigens sehr nahegehend beim neuen Eastwood-Film : Million Dollar Baby als Thema aufgegriffen).
Von daher ergäbe sich die Situation nicht, so lange fernzubleiben.
Aber das kann natürlich jeder anders sehen, von daher ist das Vorgehen deines Prot ja nicht "falsch", sondern nur für mich etwas irritierend.

Lieber Gruß
ber

 

hey Tama, hallo again bernadette!

@Tama

Wie immer merk ich alles zu spät. Hiermit meine Bitte, mich auf alle deine Storys hinzuweisen, okay?
Ist gut, wird gemacht ;)

Danke dir für's lesen und deiner stilistischen Fehlersuche. Werd das Ganze dann morgen ausbessern, bin jetzt so gut wie tot. Freut mich, dass es dir gefallen hat

Und als der Prot von Roman gebeten wird, ihn zu erlösen, mit ihm die Plätze zu tauschen (denn was anderes tun sie ja eigentlich nicht)
Ja, korrekt erkannt...

@bernadette

Nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Form. Diese Aufzählung mit den abgehackten Sätzen hat meinen Lesefluß an dieser Stelle ins Stolpern bringen lassen.
Ach so war das gemeint. Mal sehen, was sich machen lässt.
Ansonsten danke für deine Erläuterung zum Thema fernbleiben. Es war ja auch nicht böse gemeint, meine Erklärung, sondenr ich hab lediglich erzählt, warum ich ein fernbleiben gewählt habe, und dass ich auch weggewesen wäre, zumindest für eine Zeit. Und das Millionen Dollar Baby hab ich noch nicht gesehen.

Schöne Grüße von hier,
One

 

Hallo one weak!

Gefällt mir auch ganz gut, Deine Geschichte. Sie ist schön und relativ authentisch erzählt, ich habe das Ende in der Form nicht erwartet, also fand ich sie auch bis zum Schluß spannend.

Warum sage ich »relativ«? Es geht mir ein bisschen zu schnell mit der Krankheit. Ich hatte eine Bekannte, die ebenfalls an dieser Krankheit gestorben ist, aber bei der dauerte das Jahre. In Deiner Geschichte habe ich mehr das Gefühl, als vergingen nur wenige Monate. Sie saß auch jahrelang im Rollstuhl, Dein Protagonist liegt von heute auf morgen im Bett und kommt da nicht mehr raus. – Wobei ich natürlich nicht weiß, ob Multiple Sklerose in manchen Fällen auch so schnell gehen kann, oder ob vielleicht meine Bekannte eine Ausnahme mit extremem Lebenswillen war.

Wo es mir auf jeden Fall zu schnell bzw. zu wenig in die Tiefe geht, ist diese Stelle:

Ich kann eine ganze Woche lang nicht schlafen, bin fast nicht ansprechbar und ich besuche Roman in dieser Zeit auch nicht.
Seine Worte hallen mir Tag und Nacht durch den Kopf, sie wollen mich nicht in Frieden lassen. Sein flehentlicher Brief, als er noch etwas gesehen und ihm sein Körper noch teilweise gehorcht hat.

Ich liege wach, träume schlecht, kann nicht mehr einschlafen. Worte, Worte, nichts als Worte. Und Roman. Warum? Warum nur? Kann er das von mir verlangen?

Zwei Nächte später offenbart sich mir die Antwort. Er kann.

Abgesehen davon, daß ich eine ganze Woche lang nicht schlafen niemals glaube, wäre es schon recht interessant zu wissen, welche Gedanken er sich denn da so macht. Immerhin führen sie ja zu einer schwerwiegenden Entscheidung. Auch, wenn es vielleicht auf Kosten der Spannung geht – es wirkt auf mich, als hättest Du das nicht beschrieben, um die Spannung zu halten. Aber gerade da sind die Informationen wichtig. Die Spannung könntest Du auch erhalten, wenn Du die Entscheidung selbst noch außen vor läßt, also kein »Er kann« etc. an dieser Stelle, sondern nur hin- und hergehende Überlegungen ohne Ergebnis aufschreibst.
Das fände ich vor allem aufgrund des heiklen Themas wichtig, um dem Protagonisten geistig folgen zu können. So habe ich keine Begründung für seine Entscheidung. Die Frau, die ich kannte, hat bis zum Schluß gern gelebt, obwohl sie auch nichts mehr tun konnte und noch dazu ein Scheiß-Leben hinter sich hatte. Sie hat sich gefreut über unsere Besuche, sie hat sich gefreut, wenn jemand sie im Rollstuhl hinaus in den Garten geschoben hat und sie die Sonne spürte, sie hat sich gefreut, wenn sie Filme ansah – obwohl sie sie am Schluß auch nicht mehr sehen konnte, sie hörte sich Filme an, die sie schon kannte und sah die Bilder dazu im Kopf. Sie hat sich gefreut, als ich schwanger war, mein Sohn zur Welt kam und am glücklichsten war sie, als ich mich dann endlich traute, ihn ihr eine Weile auf den Schoß zu setzen – das war zwei Wochen, bevor sie gestorben ist.
Und bleibt nicht gerade heute, wo die Forschung immer wieder auf Neues draufkommt, doch die Hoffnung, daß ein Mittel gefunden wird, das ihm wieder auf die Beine hilft? Gerade dem besten Freund würde man das doch wünschen, oder? – So kann ich die Entscheidung, wie gesagt, nicht logisch nachvollziehen.

Was mir weiters nicht gefällt, sind diese »Worte, nichts als Worte«-Phrasen, die Du zweimal verwendest, was ich schon zuviel finde, und dann ist da auch noch das abgenutzte »Aber seine Augen sagen mehr als tausend Worte«.
An der Stelle mit dem Pfarrer wäre es zum Beispiel interessant, ein paar der Worte mit Peters Gedanken zu betrachten. Könnte auch ruhig ein wenig sarkastisch sein (bezogen auf die Worte des Pfarrers).
Und an der oben zitierten Stelle könnten die Phrasen ja durch mehr Tiefgang ganz einfach flachfallen.

Eine Kleinigkeit noch: Wenn ich nichts überlesen habe, dann ist Roman vom Beginn bis zum Ende der Krankheit im Krankenhaus. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, da sie ihm ja nicht helfen können, es also keine »medizinische Notwendigkeit« gibt, wie das so schön heißt (ich sehe in Deinem Profil, daß Du Österreicher bist, und da ist das jedenfalls so). Schmerzmittel verabreichen können sie auch im Pflegeheim, sogar künstlich ernährt kann er dort werden, wenn er nicht mehr essen kann.

:hmm: Bevor Du jetzt das Gefühl hast, ich hätte Deine Geschichte »zerrissen«: Ich hab nur ein paar Kleinigkeiten ausführlicher besprochen…;)

So, ein paar Anmerkungen hab ich noch:

»Trotz des infernalen Regen, trotz der Luft, die von Trauer geschwängert ist.«
– »Trotz des infernalen Regens« oder auch »Trotz dem infernalen Regen«

»Manchmal geht der Prozess des Viruses schneller voran,«

»„Sie haben mir gesagt, dass es keine Chancen auf Heilung gibt.“«
– Einzahl: keine Chance auf Heilung (»keine« = nicht einmal eine)

»„Es tut mir Leid.“ Er weiß, dass es ehrlich gemeint ist.«
– Also irgendwie ist mir »Es tut mir Leid« schon zu wenig an Reaktion, zu wenig gefühlsbetont, »Es tut mir Leid« könnte ein Roboter sagen; auch wenn danach steht, daß es ehrlich gemeint ist. Würde ihn zumindest sagen lassen: »Ach du Scheiße … Das tut mir Leid.«

»zwischen den tränenverschleierten Augen sehe ich Hoffnung aufglimmen.«
– Wenn ich richtig gelesen hab, geht es hier um die Augen von Roman. Augen können aber nur für einen selbst »tränenverschleiert« sein, der Betrachter sieht z. B. »tränennasse« Augen, aber er sieht keinen Schleier.

»Es ist einen Moment still, dann fragt er:«
– Würde das »Es« am Satzanfang vermeiden, die Stille überhaupt auf Roman beziehen und nicht auf ein »Es«, z.B.: Einen Moment höre ich nur seinen Atem, … oder er kann auf Peters Hände oder einen Gegenstand starren, usw.

»für die ich mich sofort Ohrfeigen könnte.«
ohrfeigen

»Die erste Träne rollt an meiner Wange herab«
– Das ist mir zu schmalzig – Tränen rollen nicht, das wirkt wie eine Karikatur.

»dann spüre ich meinen Körper noch“, flüstere Roman.«
– flüstert

»Warum der beste Freund? Seiner Beweglichkeit beraubt, gerade ihm, dem begeisterten Fußballer. Er ist in die Kirche gegangen, war sehr gläubig. Hat regelmäßig gebetet.«
– »der beste Freund« klingt sehr distanziert, würde schreiben »Warum mein bester Freund?«
– gerade er, der begeisterte Fußballer
– statt dem Beten und In-die-Kirche-Gehen würde ich etwas anführen, das ihn wirklich als Mensch auszeichnet, z.B. Hilfsbereitschaft, oder in der Schule Schwächere zu verteidigen, etc.

»Mit erstickender Stimme beginne ich ihm zu erzählen,«
– Die Stimme ist ja eigentlich nur das, was man wahrnehmen kann, aber wie ist es denn für den Protagonisten? Nimmt er es nicht viel mehr als »Mit einem Kloß im Hals« oder so wahr?

»Aus seinem Mund rinnt Speichel herab. Ich wische ihn mit der bloßen Hand weg.«
– Nachdem Du »herab« schreibst, liegt Peter offenbar direkt da, wo der Speichel hin rinnt – dann ist es kein Wunder, daß er ihn wegwischt…:lol: Richtiger wäre »hinab«, aber ich würde es ersatzlos streichen, wo sollte er denn sonst hinrinnen, angesichts der wirklich jedem Leser bekannten Erdanziehungskraft? ;)

»die aus dem Schrank meines Vaters gestohlen habe.«
– da fehlt ein »ich«
Da hast Du es Dir ein bisschen leicht gemacht und einfach den Vater eine Straftat begehen lassen, denn der hätte seine Waffe ja so sicher verwahren müssen, daß sie der Sohn nicht einfach stehlen kann…

»An das nächste, an das ich mich erinnere ist, dass ich am Boden liege.«
– Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, …

»Ärzte versuchen ihn wieder zu beleben, ich will schreien,«
– da man es sich aussuchen kann, würde ich hier bei der zusammengeschriebenen Variante bleiben: »wiederzubeleben«. Auseinander würde ich es eher schreiben, wenn es z.B. darum geht, eine ausgestorbene Geschäftsstraße wieder zu beleben. Rein gefühlsmäßig.

»und er wird, egal wo Roman nun sein mag,«
– hier würde ich das »er« und »Roman« vertauschen: und Roman wird, egal wo er nun sein mag, …


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Häferl!

Zuerst einmal ein Dankeschön fürs lesen und deinen seehr ausführlichen Comment.

Bevor Du jetzt das Gefühl hast, ich hätte Deine Geschichte »zerrissen«: Ich hab nur ein paar Kleinigkeiten ausführlicher besprochen…
Nein, hab ich doch nicht. Ich find's toll, wenn ich viele Verbesserungsvorschläge bekomme, was zwar einerseits heißt, dass die Geschichte ned ganz einwandfrei war, aber dadurch verbessert mans ich eben ;)
Wobei ich natürlich nicht weiß, ob Multiple Sklerose in manchen Fällen auch so schnell gehen kann
Laut Aussagen meiner Mutter, einem medizinischen Buch und der Encarta ist das verschieden und kanna uch sehr schnell gehen. Aber ich kenn mich da auch nicht so aus :)
Das fände ich vor allem aufgrund des heiklen Themas wichtig, um dem Protagonisten geistig folgen zu können.
Die angesprochene Stelle werd ich noch überarbeiten. Ich habe das so gesehen aus meiner Sicht geschrieben (also von dem Wunsch des Prots her) Wenn mir das passieren würde, wäre ich froh, wenn mich jemand erlösen würde. Also, wenn ich wikrlich nicht mehr sehen kann, mich nicht mehr bewegen kann etc. Und soweit ich weiß ist MS unheilbar.
Eine Kleinigkeit noch: Wenn ich nichts überlesen habe, dann ist Roman vom Beginn bis zum Ende der Krankheit im Krankenhaus.
Anfangs war er noch zu Hause, später, als er künstlich ernährt werden musste ins Krankenhaus. Wenn's das in Wikrlichkeit nicht gibt, bitte ich, das zu entschuldigen.

Fehler und so werden noch ausgebessert. Aber mal ein bisschen warten. RW Prüfung :(

Danke und liebe Grüße,
One

 

Hallo one weak,

harte Geschichte, die ich aber gerne gelesen habe. Es ist schwer damit zurechtzukommen, wenn eine Krankheit die Jugend und Zukunft stiehlt.
Ein wenig gestört hat mich das Ende. Die „Hilfestellung“ deines Prots hätte ich mir ein wenig subtiler gewünscht. Irgendwie erscheint mir die Waffe des Vaters unpassend.
Ansonsten hab ich nichts zu meckern, bis auf die Tatsache, dass du mir die Geschichte geklaut hast ;) Sie erinnert mich frappierend an eine meiner eigenen ;)

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hey morti!

Ein wenig gestört hat mich das Ende. Die „Hilfestellung“ deines Prots hätte ich mir ein wenig subtiler gewünscht.
Ich weiß, dass es ein wenig hart ist, aber irgendwie...ersticken oder erstechen erschien mir noch "härter"
Ansonsten hab ich nichts zu meckern, bis auf die Tatsache, dass du mir die Geschichte geklaut hast Sie erinnert mich frappierend an eine meiner eigenen.
Och, denk ich nicht. Ich kenn nur eine Geschichte von dir ;)

Ansonsten danke ich dir für's lesen und deinen Kommentar

 

Hallo one weak,

erst Mal: Deine Geschichte hat mir gefallen.

Sehr schön eingefangen hast du die Gefühle deines Prot. als der der Krankheit des Freundes hilflos gegenübersteht. Er kann ihm nicht helfen und leidet darunter. Er möchte ihn trösten, doch er findet nicht die richtigen Worte.
Romans Zustand verschlechtert sich immer weiter. Ich kann sehr gut verstehen, wie weh deinem Prot. dieser Anblick tun muss. Bis dahin fand ich deine Geschichte sehr gut. (Außer einer Kleinigkeit: Manchmal machst du um die Trauer herum zu viele Worte. Ich finde Trauer wirkt in Geschichten oft besser, wenn man gerade nicht viele Worte macht. Wenn du möchtest, dann kann ich dir in einer PM ein paar Stellen senden, bei denen ich es so empfunden habe.)

Ab dem Erhalt des Briefes fand ich dann einiges nicht mehr so toll. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Prot. eine ganze Woche lang nicht mehr schläft. Du kannst ja schreiben, dass Romans Worte ihn bis in die Träume verfolgen oder so etwas ähnliches. Außerdem hätte ich, wie Häferl, den Inhalt des Briefes schon früher offenbart. Daraus könntest du sehr viel machen, zum Beispiel auch, wie dein Prot. abwägt, was er tun soll und warum er sich letztlich entscheidet seinem Freund zu helfen, auch wenn er dadurch seine Existenz, sein bisheriges Leben auf das Spiel setzt. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber zumindest mich lässt dieses "Nicht-Wissen" etwas unbefriedigt zurück.

Kleine Anmerkung noch: Am Anfang schreibst du, dass nicht viele Leute Roman die letzte Ehre erweisen. Normalerweise sind die Friedhöfe gerade bei Beerdigungen von jüngeren Menschen immer sehr voll. Das ist wenigstens die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Textdetails:

Der Pfarrer spricht Worte, nichts als Worte, die nicht ausdrücken können, was die Anwesenden empfinden.

"Nichts als" würde ich vielleicht durch "nur" ersetzen. Damit vermeidest du die Wortwiederholung von nichts und nicht.

Er ist ein guter Fußballer gewesen.

Schön. Der Satz ist zwar sehr einfach, aber er sagt eine Menge aus.

„Du warst schon immer gut darin, Rechtsformen zu erklären.“

Diesen Satz würde ich persönlich streichen. Ich kann es nicht genau erklären, aber ich finde ihn irgendwie fehl am Platze.

LG
Bella

 

Hallo Bella!

erst Mal: Deine Geschichte hat mir gefallen.
Das freut mich :)
Wenn du möchtest, dann kann ich dir in einer PM ein paar Stellen senden, bei denen ich es so empfunden habe.
Würde mich darüber freuen!

Wie bereits erwähnt wird die Briefgeschichte noch umgeändert, es besteht allerdings das Problem, dass ich zurzeit andre Sachen zu tun hab und mir ehrlich gesagt auch nichts wirklich gutes einfällt, wenn ich mich hinsetz und das anschau. Sowas muss dann einfach mal kommen, erzwingen is so schwer ;)

Ansonsten bedank ich mich bei dir fürs lesen und deinen Kommentar.

Grüße,
One

 

Hallo one weak,

bin grade zufällig auf Deine Texte gekommen. Finde fast alle Deine Beiträge sehr gekonnt und nah an der Druckreife!

Diese hier finde ich total stark, das wollte ich hier nur mal schnell sagen....und dass Roman aus einer Art Verlegenheit heraus erst mal nicht zu Besuch kommt, nach dem er den Brief gelesen hatte, konnte ich schon gleich nachvollziehen. Schließlich hätte er ja einen Menschen besuchen müssen, den er bald töten sollte, da drückt man sich bestimmt gerne davor.

 

Hallo Bacardi!

Es freut einen immer zu hören, dass jemanden seine Geschichte gefällt, auch wenn sie schon etwas älter ist ;).

Danke fürs Lesen.

Gruß
one

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom