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Familienzeit

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18.05.2020
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Anmerkungen zum Text

Mein erster Text, kann ja nur besser werden.

Familienzeit

Weihnachten mit der Familie Kühne. Ein großes Schweigen. Der Sohn starrt auf das Handy, die neue Freundin. Die Tochter starrt auf die Narben auf ihrem Unterarm, der Ex-Freund. Einzig die Mutter starrt die beiden an und kaut an den Fingernägeln. Seit er weg ist, läuft nichts mehr rund. Waschmaschine? Kaputt. Toilette? Verstopft. Handy? Bildschirm zerbrochen. Alles seit er weg ist. Sie will es nicht zugeben, doch sie vermisst ihn, sie will ihn wieder haben, will, dass es wieder so ist wie früher. Sie räuspert sich. Niemand reagiert. Sie räuspert sich lauter: Der Sohn steht auf und geht. Die Tochter starrt sie nur an. Die Mutter grinst leicht. Die Tochter guckt auf den Fernseher. Die Zuschauer im Studio lachen. Was ist mit deinen Geschenken? Ich will keine aufmachen. Möchtest du darüber reden? Nein. Die Mutter merkt, wie ihr die Tränen hochkommen. Sie schaut hilflos auf die Unterarme ihrer Tochter. Wie konnte er sie nur so im Stich lassen? Jetzt, mit den Kindern in diesem Alter? Sie hätte heiraten sollen, dann würde sie jetzt wenigstens noch etwas Geld von ihm bekommen, anstatt, nach 19 Jahren, mit kaum genug Geld für die Wohnung dazustehen. Vielleicht war es ihre Schuld, vielleicht hätte sie nicht so viele Meinungen haben sollen, vielleicht hätte sie für die Kinder 24/7 da sein sollen, anstatt ihn zu zwingen, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Doch das gehört der Vergangenheit an. Jetzt hat er eine neue Freundin und sie kommt immer noch nicht über ihn hinweg. Ihre Tochter starrt weiter, merkt nicht das Weinen ihrer Mutter. Der Sohn lacht oben in seinem Zimmer, die Freundin muss wohl einen guten Witz gemacht haben. Sie wünschte es wäre wie früher. Dann wäre Familienzeit jetzt anders.

 

Willkommen bei den Wortkriegern, @K. Wannstedt

Spannend, ich habe es ganz anders empfunden, als @Kahasimir.
Für mich war deine Geschichte arg dünn für ihre Kürze. Je kürzer, desto wichtiger sind wohlüberlegte Sätze, knackig auf den Punkt gebracht. Doch hier bei den Kühnes, hm, da passiert jetzt nicht wirklich was. Kaputte Familie, Vater abgehauen, hat jetzt sogar eine neue Freundin, die Kids mit den üblichen Pubertätsproblemen (erste Liebe, Selbsthass), Mama überfordert und vor Selbstvorwürfen ausgebrannt. Und nu? Was willst du mir über diese Kühnes eigentlich erzählen?

Ausserdem hast du den Text relativ hastig hochgeladen, davon zeugen die Flüchtigkeitsfehler. Oft zeigen Bezüge in die falsche Richtung, das lässt einem beim Lesen stolpern.

Für mich ist das eher eine Ideenskizze, ein Anfang einer Geschichte. Wie war es denn früher, wonach sich Mutter sehnt? Weshalb ist die Familie da, wo sie nun ist? Wo ist der greifbare Konflikt. Klar, es ist eine Art Stimmungsbild, eine Momentaufnahme. Aber das lässt mich kalt, da die Charaktere für mich zu blass gezeichnet wurden. Ok, traurige Weihnachten. Aber gibt es nicht wenigstens einen Baum, auf den keiner die Spitze aufsetzen will, weil das immer der Papa gemacht hat? ;)

Liebe Grüsse und viel Spass noch im Forum,
dot

 

Hola @K. Wannstedt,

das lese ich in Deinem Profil:

Ich möchte wissen, wie gut oder schlecht meine Texte sind.

‚Meine Texte’ kann bedeuten, dass diese Texte schon geschrieben sind. Aber das denke ich nicht, sonst hättest Du nicht im Wonnemonat Mai eine Weihnachtsgeschichte herausgesucht.

Also vermute ich, Du meinst Texte, die noch zu schreiben wären. Aber da hättest Du eine Riesenaufgabe zu erledigen, weil Dein Debüt leider die Mindestansprüche nicht erfüllt.

Ich kann nicht im Entferntesten erkennen, dass dieser Text – denn eine Kurzgeschichte ist es auf keinen Fall – etwas in sich trägt, das einen Bezug des Schreibers zu diesem Metier zeigt, oder wenigstens andeutet. Es liest sich grauenhaft:

Waschmaschine? Kaputt. Toilette? Verstopft. Handy? Bildschirm zerbrochen.
Ja, sag mal – geht’s noch? Das ist so doof, dass es schmerzt.

Wenn Du eine Einstandsgeschichte mit diesem ‚Niveau’ einstellst, dann grenzt das an eine Beleidigung der Leser.

Doch ich vermute, Du bist einer Laune gefolgt, hast Dir einen Spaß gemacht mit diesem unterirdischen Text und das war’s.

Ernsthaft kann man nicht über diese zusammengehaspelten fünfzehn Zeilen diskutieren.

José

 

Hallo @K. Wannstedt !
Das erste, das an deinem Text auffällt, ist natürlich, dass er sehr kurz ist. Er wirkt auf mich eher wie eine Momentaufnahme der Familie Kühne als wie eine Geschichte. Du hast mir die gedrückte Stimmung, die auf dem Familienfest herrscht, eigentlich recht gut nahegebracht. Ich konnte die Verzweiflung und Überforderung der Mutter gut verstehen. Dennoch habe ich nicht wirklich mit ihr mitgefühlt, da ich in deiner Geschichte relativ wenig über die Hintergründe erfahre. Klar, der Ehemann ist weg, der Sohn beachtet sie kaum noch und die Tochter hat Probleme wegen ihres Ex-Freundes. Das alles wird aber eher oberflächlich behandelt. Du könntest diesem kurzen Text sehr viel mehr Leben und Tiefe verleihen, wenn du die Hintergründe dieser Momentaufnahme etwas genauer ausführst, z. B. indem du etwas aus den Erinnerungen der Mutter erzählst oder so.

Sie räuspert sich. Niemand reagiert. Sie räuspert sich lauter: Der Sohn steht auf und geht. Die Tochter starrt sie nur an. Die Mutter grinst leicht. Die Tochter guckt auf den Fernseher. Die Zuschauer im Studio lachen.
Mir ist auch aufgefallen, dass du den ganzen Text über eigentlich nur sehr kurze Sätze verwendest. Du reihst Hauptsatz an Hauptsatz und benutzt kaum Nebensätze. Ich denke, du willst damit wahrscheinlich die Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung der Mutter verdeutlichen.
Für mich als Leserin wurde das aber schnell ziemlich anstrengend. Der Lesefluss wurde dadurch irgendwie gestört und der Text klang in meinem Kopf irgendwie abgehackt. Du solltest auf jeden Fall in deinem Text auch Nebensätze verwendenden, eben auch, um Zusammenhänge herzustellen und zu erklären.
Was ist mi deinen Geschenken? Ich will keine aufmachen. Möchtest du darüber reden? Nein.
Hier sollte man vielleicht bei den wörtlichen Reden Anführungszeichen und Absätze zwischen den Reden einfügen.

Liebe Grüße,
Goldfunke

 
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@Kahasimir
Vielen Dank für das Feedback. Mich hat es sehr gefreut, dass dir der Text, zumindest im Großen und Ganzen gefallen hat. Die Fluse tut mir natürlich leid, sollte nächstes Mal besser drüber schauen ;-). Auch das mit dem Grinsen ist berechtigt, ich fand es im Moment, in dem ich das geschrieben hatte, passend, weil für mich grinsen, eher aufgesetzt bzw. falsch ist, aber eine andere Formulierung hätte das klarer gemacht. Also nochmal vielen Dank für das Feedback

Grüße,
K. Wannstedt

@Goldfunke
Also auch dir vielen Dank für die Kritik. Es war eine bewusste Entscheidung keine Nebensätze zu benutzen, da ich mehr kurze Eindrücke überliefern wollte und nicht eine komplett ausformulierte Geschichte schreiben wollte, nenne es den versuch einen impressionistischen Text zu schreiben. Ich wollte einfach mal etwas neues für mich selber ausprobieren und schauen, ob andere Leute das genauso sähen, Dass das anstrengend wäre, kam mir gar nicht in den Sinn, was wohl bedeutet, dass ich da nur draus lernen kann und es beim nächsten Mal hoffentlich besser mache bzw. nichts ganz so extrem parataktisch. Vielen Dank für diese hilfreiche Kritik.

Grüße,
K. Wannstedt


Hi @josefelipe,

vielen Dank auch für deine Kritik. Schade, dass es dir nicht gefallen hat. Ich wollte etwas neues ausprobieren und sehen, wie Leute es aufnehmen (offensichtlich nicht so gut wie erhofft ;-) ). Der Grund, wieso ich eine Weihnachtsgeschiche geschrieben habe, ist der, dass diese Geschichte doch durchaus inspiriert ist von meinem eigenen Leben und wie es meiner Familie gerade geht und Weihnachten, als Fest der Liebe etc., durch diese Erfahrungen halt eben nicht mehr das ist, was es mal war. Tut mir natürlich Leid, wenn du dich beleidigt gefühlt hast, glaub mir, das war nicht meine Intention. Auch hab ich mir nicht einfach einen Spaß draus gemacht, den Text zu veröffentlichen, sondern, weil ich ernsthaft Kritik hören will von anderen begeisterten Lesern. Ich will mich einfach als Schreiber von Texten verbessern und zwar mit meiner Art von Texten, die ich Lust habe zu schreiben.

Waschmaschine? Kaputt. Toilette? Verstopft. Handy? Bildschirm zerbrochen.
Was ich damit ausdrücken wollte, war das es für die Mutter so vorkommt, als ob alles auf einmal schief gehen würde. Im Englischen würde man sagen es war "the perfect storm", weil einfach alles schiefgegangen ist.
Wie gesagt, Schade, dass dir der text nicht gefallen hat und du auch nicht drüber diskutieren willst, aber trotzdem Danke für das Feedback.

Grüße,
K. Wannstedt

Hallo @dotslash,

Danke für deine Kritik. Vielen Dank für die Kritik. Ich wollte etwas neues ausprobieren und hab es offensichtlich nicht so geschafft, wie ich es wollte. In meinem Eifer und dem Labyrinth des persönlichen Bezugs, habe ich wohl vergessen, was eine Geschichte ausmacht. Konflikt bzw. Charaktere, und zwar richtige Charaktere. Wenn ich meine Intention dahinter erklären kann war es die, dass ich es möglichst allgemein formulieren möchte, dass jeder, der sowas schon mal erlebt hatte, sich vielleicht darin selbst wiederfindet, aber hoffentlich auch bei Unbeteiligten Emotionen auslösen kann. Ich hoffe doch, dass ich zumindest Ersteres geschafft habe, da das andere offensichtlich fehlgeschlagen ist. Vielen Dank für das Feedback und hoffentlich gefällt dir mein nächster Text besser.

Grüße,
K. Wannstedt

 

Vielen Dank für das Feedback und hoffentlich gefällt dir mein nächster Text besser.
Dazu viel Erfolg, aber trotzdem wäre es schön, wenn du den Text via "Bearbeiten"-Knopf auf Rechtschreibung korrigieren könntest, denn so kann er nicht stehen bleiben und das ist ja auch raz-faz erledigt, bei der Länge. Ich möchte ihn ungern jetzt noch ins Korrektur-Center schieben müssen.

und kaut sich an den Fingernägeln.
Was ist mi deinen Geschenken?
Die Mutter merkt[KOMMA] wie ihr die Tränen hochkommen.
anstatt ihn zu zwingen[KOMMA] Zeit mit seinen Kindern zu verbringen.
guten Witz gemacht haben.[ ]Sie wünschte es wäre wie früher.

Danke und gutes Gelingen.
dot

 

Hola @K. Wannstedt,

eine solch kultivierte Antwort – wenn überhaupt – hätte ich nicht erwartet auf mein Gemecker!

K. W schrieb:
Ich wollte etwas neues ausprobieren und sehen, wie Leute es aufnehmen ...
Das war vielleicht etwas voreilig. Wie bei jeder anderen Tätigkeit sollte man zuerst die Basics beherrschen, bevor man Neues ansteuert (dafür gibt’s im Forum die Sparte ‚Experimente’).

K. W schrieb:
... dass diese Geschichte doch durchaus inspiriert ist von meinem eigenen Leben
Das ist natürlich die beste Motivation. Die Wortkrieger-Idee ist die anschauliche Darstellung statt des bloßen Erzählens einer Geschichte; in Deinem Fall könntest Du teilweise mit Dialogen arbeiten, in die Du alles packen kannst, was der Leser erfahren muss, um folgen zu können.

K. W schrieb:
... weil ich ernsthaft Kritik hören will ...
Das ist gut, zumal die Kritik nur dem Text gilt, nicht Dir als Person.

... von anderen begeisterten Lesern.
Das ist schwer, aber natürlich träumen wir alle von begeisterten Lesern:cool:.

K. W schrieb:
Ich will mich einfach als Schreiber von Texten verbessern und zwar mit meiner Art von Texten, die ich Lust habe zu schreiben.
Ja, nur so kann’s etwas werden – es gibt eine Menge von tags und Threads, da wirst Du immer das Passende finden. Auch wichtig: Kommentiere die Texte Anderer und werte deren Antworten an Dich aus. Das hilft ungemein – ich weiß das aus eigener Erfahrung.

Ich wünsche Dir Standvermögen und gutes Vorankommen!

José

 

Hallo @K. Wannstedt,
der Stil der Geschichte ist etwas speziell und hat mir ehrlich gesagt nicht wirklich zugesagt. Die Handlung ist schon herauszulesen (diese ist jedoch auch sehr dünn), aber ich persönlich mag kurze Sätze nicht besonders und somit war das ganze etwas anstrengend zu lesen. Doch ich finde es gut, dass du etwas neues gewagt hast.

LG Julian

 

Servus @K. Wannstedt,

ich lese keine Kommentare, schaue auch nicht nach, was in einem Profil steht. Ich habe also deinen Text gelesen und war natürlich erst mal ein wenig erstaunt. Aber so wie du es schreibst, kann es ein Gefühl transportieren von dem, was vielerorts geschieht, nachdem all die Jahre nichts oder das Falsche geschehen ist. Den Menschen erscheint es am Ende der Schmerzen vielleicht ebenso komprimiert, weil sie sich nicht mehr an das erinnern, was schief gelaufen ist. Ignoranz, Autoaggressionen, tote Kommunikation, die Liebe vergessen, keine Zartheit mehr, all das mündet in desaströse Kreisläufe.

Auch wenn es kurz ist, die Menschen darin wenig beschrieben, keine wahnsinnige Spannung darin, werden sich doch einige Menschen - behaupte ich mal - wiederfinden. Ich stelle mir vor, ein/e Lehrer/in gibt ihrer Klasse diesen Text und stellt sie vor die Aufgabe, die Schicksale dahinter zu erahnen, die zu diesem Zustand führten.

Es mag ein Versuch sein, aber es steckt mehr drin, als auf den ersten Blick sichtbar.

Also, dran bleiben.

Morphin

 

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