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family life

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24.08.2007
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family life

Heute habe ich in dem Verein, in dem ich Mitglied bin, Thekendienst. Zu meinen Aufgaben gehört es, die hereinkommenden Gäste zu begrüßen, nach ihren Getränkewünschen zu fragen, diese nach Möglichkeit zu erfüllen, die Getränke zu reichen und zu kassieren.

Ich stelle Flaschen und Gläser zurecht, als eine geschäftig wirkende Dame mittleren Alters den Raum betritt, die Haare blond, auch ihr Gesicht wirkt leicht gesträhnt. Ohne mich zu beachten, macht sie sich am Geschirrschrank zu schaffen, räumt laut klappernd Bestecke hin und her, verlangt nach einem Messer und schimpft vor sich hin: „Bestimmt hat er den Hund nicht gefüttert. Ich habe nichts gesagt, und er hat bestimmt nicht von alleine daran gedacht.“

Wenige Augenblicke später kommt ein Herr in Begleitung eines wohlgepflegten kleinen weißen Hundes herein und legt ein Brot auf die Theke. Die Frau hat ein Messer gefunden und beginnt, das Brot zu schneiden. „Hast du den Hund gefüttert, Schatzi?“ fragt sie beiläufig. „Nein.“ - „Das ist jetzt ein Scherz, oder?“ - „Woran soll ich denn noch alles denken?“ - „Du hast ihn wirklich nicht gefüttert?“ - Die Stimme schraubt sich nach oben - „Ich dachte, sogar Du als Mann...“

Wohlmeinende Vereinsmitglieder schalten sich begütigend ein: Es sei ein Einkaufsmarkt um die Ecke, dort könne man doch einfach eine Dose Hundefutter... „Mein Hund bekommt nur allerbestes Futter“ stellt die Dame energisch klar, während sie den Hund mit Brotstücken füttert. „Soso, Dein Hund.“ Der Mann mischt sich unter die anderen Gäste.

Ein junges Paar kommt dazu, sieht den Hund, die junge Frau findet ihn erwartungsgemäß „süüüüß“ und bückt sich, um ihn zu streicheln. „Beißt er?“ fragt ihr Begleiter mehr spöttisch als besorgt. Die Antwort der Hundebesitzerin kommt sofort: „Ja. Er hat unserem Sohn schon mal die Nase abgebissen, als der dreizehn oder vierzehn war. Zum Glück war zufällig ein Schönheitschirurg in der Klinik, der hat die Nase soweit wieder hingekriegt. Man sieht es kaum noch.“ Das junge Paar schaut sich an, überlegt offenbar, ob es sich um einen etwas missglückten Scherz handeln könne, versucht ein Lachen. „Nein, es ist wahr“, sagt die Hundebesitzerin, „nachher kommt mein Sohn, dann können Sie sich die Narben ansehen.“

Ihr Mann kommt zurück. „Du darfst die Fotos machen, Schatzi“, begrüßt sie ihn. „Aber das ist Deine Kamera...“ - „Ja, und ich habe gesagt, Du machst heute Abend die Fotos.“ Der Mann legt die Kamera auf einen Stuhl, will dem Hund zu trinken geben. „Die Hundeschale ist weiter oben, Schatzi. Nein, also wirklich, Männer, schau doch mal nach o-ben.“

Ein Halbwüchsiger, der seinen Anzug mit sichtlichem Unbehagen trägt, kommt zur Tür herein. Sofort greift der Mann nach der Kamera: „Du darfst heute die Fotos machen.“ - „Ich wollte noch mal...“ - „Nein, Du bleibst hier und machst die Fotos.“ - „Dann muss ich telefonieren. Gibst Du mir Dein Handy, Mama?“ - „Hast Du denn kein eigenes? Also die Jungs, wirklich. Ein Mädchen....“ Sie schaut sich Bestätigung erwartend nach mir um.

Später, beim gemeinsamen Essen, sitzt das junge Paar neben mir, still und etwas eingeschüchtert. Gott steh mir bei, augenblicklich tue ich das, was weder meinem Alter noch meiner Stellung entspricht: ich beginne zu lästern. Sekunden später hocken wir zusammen, als ob wir uns schon ewig kennten, lachen und überbieten uns im Zitieren. „Ich hab mir die Narben angesehen“, sagt die junge Frau, als wir wieder Luft bekommen, „sie sind wirklich kaum zu sehen.“

Als ich zur Theke zurückgehe, kommt der Sohn der Hundebesitzerin zu mir, sieht mich nicht an und verlangt in hochmütigem Ton „eine eiskalte Cola, aber wirklich eiskalt, zeigen Sie mal, ist die auch wirklich...“ Also von mir aus hätte der Hund....nein, das sagt man nicht.

 

Hallo Enigma,

hoffe, du bist glücklich ins neue Jahr geschliddert?
Mit dieser Geschichte hast du zumindest kein glückliches Händchen bewiesen. IN meinen Augen war das mal gar nix.
Unglaubwürdige, da hölzerne Dialoge, die sich zwischen drei Personen einer Familie abspielen und von Gästen eines Vereins belauscht werden.
Da passt für mich gar nichts zusammen. Weshalb die Einführung des Ich-Erzählers? Weswegen so ausführlich, was er hinter der Bar zu tun hat? In dieser Aufzählung vermisse ich, dass er auch Wechselgeld herausgeben muss, wenn die Gäste zuviel bezahlen ;)
Oder ist der entscheidende Punkt der Verein, den du nicht benennst? Dann habe ich da vll etwas nicht begriffen.
Zudem sehr sperrig zu lesen, mach doch bitte Absätze beim Wechsel der wörtlichen Rede.

Fazit: Das kannst du besser :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Enigma,

mich hat diese Geschichte auch nicht sonderlich gefesselt.
War das evtl. nach einer wahren Begebenheit geschrieben und ist der Verein evtl. ein Karnevallverein? ;) Würde diese Gaga-Konversion erklären.

Gruß
Leia4e

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Leia4e,

das ist das exakte Protokoll einer wahren Begebenheit. Die Dialoge sind nahezu wörtlich mitgeschrieben. Ich fand es eine Realsatire vom Feinsten.

Der Verein ist ein Tanzclub.

Meintest Du vielleicht Konversation?

Belauscht, lieber weltenläufer, ist vielleicht nicht ganz das treffende Wort. Die drei agierten wie auf einer Bühne - jeder war gezwungen, sich das anzuhören.

Liebe Grüße
enigma

 

>„Bestimmt hat er den Hund nicht gefüttert. Ich habe nichts gesagt, und er hat bestimmt nicht von alleine daran gedacht“<, ist nackter Realismus, was sag ich, "Naturalismus" und ich denke auch, dass die kleine Skizze einen kleinen Ausschnit heute üblicher Gespräche protokolliert, weshalb man den Vorkritikern sagen sollte, dass das Leben für die meisten in wohlgeordneten Bahnen verläuft und eher langweilig verläuft. Da kann selbst die Fütterung des Hundes zum Problem werden und den alltäglichen Ablauf stören ... That's life & live (wenn auch in schriftlicher Aufzeichnung).

Ausgesprochen witzig die Passage >„Ja. Er hat unserem Sohn schon mal die Nase abgebissen, als der dreizehn oder vierzehn war.< War der Sohn Zwerg. oder reptilhaft? Aber solche Feinheiten gehen verloren, wenn man "Naturalismus" als literarische Kategorie ausschließt.

Hallo & 'n gutes Neues, wie man so in Neudeutsch so sagt & noch kann man's wohl sagen.

Am Text gibt's bis auf Kleinigkeiten nix zu mäkeln:

>„Hast du den Hund gefüttert, Schatzi?“ fragt sie beiläufig< wie auch nach >„Beißt er?“< noche'ne KOMMA nach den Gänsefüßchen, das "du" vielleicht mit Großbuchstaben vorneweg, aber auch nur, weil's dann etwas weiter unten ebenso auftaucht.

Und noch: > ...schau doch mal nach o-ben.“ o-ben? Spiegelstrich/Minus wg. Betonung?

>Also von mir aus hätte der Hund....< ist dann auch noch ein schöner, dem Abendland geschuldeter Schluss.

Mir gefällt's!

Friedel

 

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