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Fernweh

FtM

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28.09.2005
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Fernweh

Fernweh

Ich bin am Bahnhof und ich will weg. Ich habe Angst davor, nach Hause zu gehen. Der Angst vor dem Alltag. Ich will weg. Ich suche mir Züge aus dem Fahrplan aus, setze mich irgendwo auf eine Bank, stelle mir vor, ich sitze in dem Zug, als würde ich eine Reise irgendwohin unternehmen. Es ist nur eine Vorstellung, sagt eine Stimme in mir, die aber gleich verstummt.

Die Züge fahren ein, ich habe meine Augen geschlossen und ich höre den Bahnhof. Menschen steigen aus, steigen ein, ich sitze auf der Bank und ich tue so, als gehörte ich dazu, in meiner Vorstellung. Ich will auch einsteigen, in den Zug und einfach flüchten. Die Ferne, das Weite, die Sehnsucht in mir ruft mich.
Ich versuche mir vorzustellen, wie ich stundenlantg in der Bahn sitzen würde und aus dem Fenster schauen würde, und mich langweilen. Vielleicht würde ich mich aber auch mit jemandem unterhalten, den ich gar nicht kenne, aber der zufällig im selben Abteil sitzt. Ich würde Menschen kennenlernen, die ich sonst nie kennengelernt hätte.
Ich versuche Landschaften aus dem Zugfenster zu sehen, das nur in meinem Kopf existiert.

Es wird kalt. Ich merke, ich bin eingeschlafen, ich sitze immernoch auf der Bank, nicht in Berlin, nicht in München, nicht in meinem Traum. Ich versuche mich zu erinnern, wo ich in meinem Traum ausgestiegen bin, vergeblich.
Ich wünschte, ich wäre irgendwo gewesen, zurückgekommen, und dann auf der Bank eingeschlafen. Ich nehme mir vor, dass es so war. Ich war auf einer langen Reise.

Nein, ich bin auf einer langen Reise.
Ich gehe nach Hause. Als ich den Bahnhof verlasse, blicke ich zurück. Eigentlich könnte ich nochmal wegfahren. weit weg.

 

Hallo FtM und herzlich willkommen hier.

##
mein erster Post hier, ich wusste nicht genau wo er hingehört...
Solche Kommentare bitte immer in einem gesonderten Beitrag unterhalb der Geschichte.

Da ich selber so wohne, dass ich fast immer zum Flughafen fahre, wenn ich nach Hause will, kann ich deinen Text gut nachempfinden.
Leider aber ist er keine Geschichte, sondern nur ein Gedanke, auf dem man prima eine Geschichte aufbauen könnte.
Entweder, in dem dein Prot einfach mal einsteigt, oder indem er den Traum konkreter macht und es nicht bei so vielen Vielleichts belässt.
Stilistisch bist du etwas knapp, wenig ausformuliert, sondern eher reduziert.
Und einige Tippfehler sind dir unterlaufen.

Die Ferne, das Weite, die Sehnsucht in mir ruft mich
Da eine Aufzählung vorangeht, muss das Verb im Plural stehen: rufen mich
Ich versuche mir vorzustellen, wie ich stundenlantg in der Bahn sitzen würde und aus dem Fenster schauen würde
Das doppelte "würde kannst du vermeiden indem du das erste einfach streichst.
den ich gar nicht kenne, aber der zufällig im selben Abteil sitzt.
hier solltest du umstellen: kenne, der aber ...
ich sitze immernoch auf der Bank
immer noch
Kommas scheinst du sehr zu lieben. Im Gegensatz zu den meisten, machst du eher zu viel als zu wenig.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo FtM!

Ich glaube, du machst den gleichen Fehler wie ich. Mir wurde gesagt, dass ich zuviel Gefühl und zu wenig Handlung beschreibe. Genau das ist bei deiner Geschichte auch der Fall. Du beschreibst eine Szene, doch leider erfährt man zu wenig über dein Prot. Warum sitzt er/sie am Bahnhof, wie alt ist er/sie, warum will er/sie weg... Das sind alles Fragen, die du leider offen lässt.

Versuche doch das in deine Geschichte einfließen zu lassen. Beschreibe Szenen aus dem Leben deiner Prot, in dem du es so machst, dass er/sie am Bahnhof sitzt und darüber nachdenkt. Ich glaube, dadurch würde deine Geschichte gewinnen und man würde gespannter mit dem Prot mitfühlen. So ist es schwer sich in sie/ihn einzufühlen.

Das Thema deiner Geschichte gefällt mir, aber ich bin mir sicher, dass du noch mehr daraus machen kannst. Es wird sich sicher lohnen :)

Noch ein paar Kleinigkeiten:
Ich habe Angst davor, nach Hause zu gehen. Der Angst vor dem Alltag.

Hört sich irgendwie ungeschickt an. Besser wäre: Ich habe Angst davor nach Hause zu gehen, Angst vor dem Alltag.

Es ist nur eine Vorstellung, sagt eine Stimme in mir, die aber gleich verstummt.

Hier würde ich ein wieder einfügen: ..., die aber gleich wieder verstummt.

ich habe meine Augen geschlossen und ich höre den Bahnhof.

Kann man einen Bahnhof hören? Ich würde eher sagen, dass er die Geräusche des Bahnhofs hört und dann erläutern.

und mich langweilen

und mich langweile

ich bin eingeschlafen, ich sitze immernoch auf der Bank

Besser hier ist ein Punkt

Gruß, Kati

 

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