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Fischschwarm

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17.03.2023
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Fischschwarm

Ich nehme einen letzten Zug von meiner Zigarette, lasse sie fallen und trete sie aus. Der Rauch wirkt im Neonlicht der Reklametafeln als würde er tanzen. Er tanzt zum Lied der Stimmen, die wild durcheinander schallend die Nacht füllen. Ich wende mich meinem Partner zu.

>>Weißt du Matsuda, die Straßen von Tokyo sind wie ein Schwarm Fische. Von außen betrachtet wirkt er undurchsichtig und als würde es keine Struktur im Gewirr geben, doch wenn man genau hinschaut, dann erkennt man, dass alles seine Ordnung hat. Jeder weiß wie er sich zu verhalten hat. Alle folgen den Regeln, bis…<<

>>Bis was?<<

Ich lächele verwegen und deute auf die Straße.

>>Bis der Raubfisch kommt. Deswegen gibt es uns. Wir sind dafür da die anderen zu warnen um die Ordnung im Schwarm anzupassen. Wir sind dafür zuständig , dass niemand zu Schaden kommt. Ich weiß, es kann hier am ersten Tag etwas überfordernd sein. So viele Menschen sind abhängig von deiner Arbeit. Das kann einem Angst machen.

>>Angst habe ich erst jetzt. Nach deiner Erklärung.<< sagt er und lächelt verlegen.

>>Na gut, dann raus mit dir. Sei der Fisch im Schwarm, der die anderen führt.<<

Er atmet tief durch. Mit einem nicken geht er zur Straße und hält seine Kelle vor sich. Als ginge es um Leben und Tod stoppt er die Autos und winkt die Fußgänger auf die andere Seite. Einige Kollegen gesellen sich zu mir und beginnen ihre Pause.

>>Na Kubo, dein Schützling scheint sich ja ziemlich anzustrengen. Sein erster Tag?<<

Ich nicke.

>>Und? Die Schwarmgeschichte? Hast du sie ihm erzählt?<<

>>Natürlich hat er das, macht er doch bei jedem neuen.<<

Wildes Gelächter mischt sich in den Trouble der Nacht und Matsuda tritt seinen ersten Tag bei der Verkehrspolizei mit etwas mehr Anspannung an, als er erwartet hätte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Akuma,

herzlich willkommen. Dein Name erinnert mich, an eine Sprache aus Mosambik.
Mir gefällt, dass Deine Geschichte in Tokio spielt. Das ist mal etwas anderes. Leider erfahre ich nicht viel von der Stadt und ich erfahre auch nichts von Deinem Protagonisten, außer dass er Verkehrspolizist ist und raucht. Vielleicht solltest Du Deine Geschichte auch noch mal nach Leerzeilen durchgehen, Zeilenumbrüche wären besser.
Du hast keinen Spannungsaufbau in der Geschichte. Für mich ist es lediglich ein schöner Dialog.

Bis der Raubfisch kommt. Deswegen gibt es uns. Wir sind dafür da die anderen zu warnen um die Ordnung im Schwarm anzupassen. Wir sind dafür zuständig , dass niemand zu Schaden kommt. Ich weiß, es kann hier am ersten Tag etwas überfordernd sein. So viele Menschen sind abhängig von deiner Arbeit. Das kann einem Angst machen.
Vielleicht könnte der Schützling hier widersprechen, „ich sehe keine Raubfische nur Menschen.“
Oder, „nein macht mir keine Angst“, dann könnte etwas Spannendes passieren …

Er atmet tief durch. Mit einem nicken geht er zur Straße und hält seine Kelle vor sich. Als ginge es um Leben und Tod stoppt er die Autos und winkt die Fußgänger auf die andere Seite. Einige Kollegen gesellen sich zu mir und beginnen ihre Pause.
Wie muss ich mir das vorstellen, dass er seine Kelle hält, damit ich vermute es geht um Leben und Tod?
Na Kubo, dein Schützling scheint sich ja ziemlich anzustrengen. Sein erster Tag?<<
Woran sieht er, dass der Schützling sich anstrengt?
Was macht dem Schützling Angst?

Du siehst, ich habe viele Fragen. Vielleicht könntest Du Deine Geschichte noch etwas ausbauen. Ich würde gerne mehr von Deinen Verkehrspolizisten lesen.
Mir hilft es, die Kommentare der anderen Autoren zu lesen.

Liebe Grüße und einen schönen Tag
CoK

 
Zuletzt bearbeitet:

Dann will ich Schuppentier mit den Augen kurz nach Tokyo rüber (hab aber gesehen, dass es Deinen Namen auch in Afrika gibt),

lieber @Akuma,

und @CoK hat schon einiges gesagt, dass ich mich kurz fassen kann (keine Bange, ich bin kein Lehrer und schon gar kein Besserwisser), gleichwohl gilt es eine kleine Zahl von Nachbesserungen/Korrekturen vorzunehmen, wie etwa bei den vergleichenden „als“

Der Rauch wirkt im Neonlicht der Reklametafeln[,] als würde er tanzen.​
weil die vergleichende Konjunktion einen vollständigen Satz einleitet – wie auch hier
>>... Jeder weiß[,] wie er sich zu verhalten hat.
& weiter unten, hier
Als ginge es um Leben und TodKOMMA stoppt er die Autos und winkt die Fußgänger auf die andere Seite.​
Hier geschiehts beim Relativsatz („die anderen ...“)
Wir sind dafür da[,] die anderen zu warnen[,] um die Ordnung im Schwarm anzupassen.​

>>Angst habe ich erst jetzt. Nach deiner Erklärung.<< sagt er und lächelt verlegen.​
Besser: Nach deiner Erklärung<<, sagt er und ...
(würde der Endpunkt
Erklärung.<< sagt …
gelten, wäre mit einem Großbuchstaben [„Sagt er ...] fortzufahren ...)

hier nun erzwingt der unbestimmte Artikel die Substantivierung

Mit einem Nicken geht er zur Straße und hält seine Kelle vor sich.​

Alles kein Beinbruch,

findet der Friedel,

und damit herzlich willkommen hierorts!

 

Moin,

ich gebe hier schnell auch noch meine Meinung zu der Geschichte ab. Obwohl vieles schon gesagt wurde.

Je kürzer Geschichten sind, desto schwieriger wird es. Man muss alles wichtige prägnant unterbringen, alles unnötige wegkürzen und der Fantasie der Lesenden vieles überlassen. Dabei darf man aber nicht vergessen, ein paar Eckpunkt zu schaffen, an denen man sich orientieren kann. Und irgendwie fehlt mir da was bei dir.
Die Geschichte plätschert so vor sich. Die Pointe ist irgendwie zu schwach, um in der Kürze wirklich zum Tragen zu kommen.

Ich stelle mir Tokyo auch bei Nacht als chaotischen, grellen Ort vor, der mit Leuten gefüllt überall vor sich hin wimmelt. Überall passiert etwas, man geht unter. Das versuchst du ja auch mit dem Fischschwarm als Vergleich zu beschreiben, aber ich finde dein erster Absatz ist zu ruhig, um Tokyo zu beschreiben.

Ich nehme einen letzten Zug von meiner Zigarette, lasse sie fallen und trete sie aus. Der Rauch wirkt im Neonlicht der Reklametafeln als würde er tanzen. Er tanzt zum Lied der Stimmen, die wild durcheinander schallend die Nacht füllen. Ich wende mich meinem Partner zu.
"zum Lied der Stimmen" wirkt für mich zu freundlich, zu ruhig... irgendwie fehl am Platz um die Chaotik zu beschreiben. Auch das Neonlicht wirkt für mich nicht grell genug. Ich finde, Neonlicht hat viel Potenzial. Es steht für Moderne, für so ein bisschen psychedelisches, für Großstadt, für Sinnesüberflutungen. Also eigentlich all das, was in deiner Geschichte fehlt. Das würde ich mehr ausarbeiten.

Ich lächele verwegen und deute auf die Straße. >>Bis der Raubfisch kommt. Deswegen gibt es uns. Wir sind dafür da die anderen zu warnen um die Ordnung im Schwarm anzupassen. Wir sind dafür zuständig , dass niemand zu Schaden kommt. Ich weiß, es kann hier am ersten Tag etwas überfordernd sein. So viele Menschen sind abhängig von deiner Arbeit. Das kann einem Angst machen. >>Angst habe ich erst jetzt. Nach deiner Erklärung.<< sagt er und lächelt verlegen.
Doppelung

Wildes Gelächter mischt sich in den Trouble der Nacht und Matsuda tritt seinen ersten Tag bei der Verkehrspolizei mit etwas mehr Anspannung an, als er erwartet hätte.
Du sprichst hier vom Trouble der Nacht, aber in deiner Geschichte wird er nicht deutlich.

Ich will gar nicht zu kritisch klingen, weil ich so im ersten Moment auch nicht genau weiß, wie du das Ganze besser einfangen könntest. Aber vllt hast du da ja Ideen.
Vielleicht lohnt es sich auch darüber nachzudenken, was du wirklich mit der Geschichte ausdrücken willst. Was du den Lesenden mitgeben möchtest. Warum man die Geschichte lesen sollte. Denn im Moment sehe ich noch nicht so ganze, was der Mehrwert ist oder die eigentliche Botschaft dahinter.

Viele Grüße

 

Hallo @Akuma,

gebe auch mal meinen Senf dazu:
Ich fand den "Twist" am Schluss eigentlich ganz witzig: Erst wähnt man sich in einer Vampir- oder Gangstergeschichte oder so etwas, aber dann löst sich alles auf amüsante Weise auf :)
Ok, es war jetzt nicht der größte Brüller, aber wie bereits von CoK erwähnt hat, könntest du noch mehr ausbauen. Zum Beispiel indem du den Dialog etwas länger laufen und das Gesagte immer dramatischere Züge annehmen lässt.
Wie? Gute Frage, zeig es uns ;)
Dann jedenfalls wäre die "Fallhöhe" runter zum einfachen Verkehrspolizisten-Azubi noch größer und die Pointe stärker.
Ach, und:

Wildes Gelächter mischt sich in den Trouble der Nacht
Du meinst doch sicher den Trubel.

VG
MD

 

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