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Frau und Mann

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21.12.2009
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Frau und Mann

Frau und Mann

Die Frau kam aus Berlin, der Mann startete sein Leben ausgehend vom nördlichen Rand der schwäbischen Alb. Doch anderst, als es diesem kuriosen Menschenschlag ständig übereilt vorrauseilt, war er weder Fabrikant, Prokurist, Erfinder, noch Autobauer oder Nähmaschinenhersteller. Sein einziges Kapital besaß einmal die Masse 78 auf 57 auf 27 cm, 5 ausklappbare Lederkoffer.
Das andere besaß die Masse 86 auf 67 auf 90, seine Frau.
In seinen ausklappbaren und gepolsterten Koffern befanden sich jediglich traditionelles Porzellanservice der sauerländische zweihundertsechzigjährigen Dynastie Hopf&Dorff. Mit diesen reiste er als Vertretter quer durch Deutschland, meistens saß er in den hinteren Räumen der Kaufhäußer und wartete auf den zuständigen Einkäufer des jeweiligen Kaufhauses. Vermutlich verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens Sitzend, auf den Stühlen in dreihundertfünfundsechzig verschiendensten Zimmer. An manchen Tagen in 3 oder 4 verschieden. Er konnte mitterweile sogar anhand des Wartestuhls relativ genaue Berechnung bezüglich seiner Wartzeit aufstellen. Er saß auf den bequemen wie unbequemen Stühlen, aber immer mit dem gleichen Geschirr zwischen den Beinen und um ihn herum gestapelt. Und wartete.

Sie war ein Mannequin und er ein Vertretter für Kaffeeservice.

Beide hatten nicht´s richtiges gearbeitet und waren daher nicht zu gut verdientem Geld gekommen, so lautete ihr eigenes Urteil. Sie wussten es. Denn auch ihre von Genen gesegnete äußere Gestalt brachte nur unregelmäßig Geld von den Pelzhändlern und Juwelieren der 100.000 Einwohner großen Stadt.

Ganz im Gegensatz zur Frau schaufelte sich der Mann eine riesige Leibesfülle um sich herum an. Genauso wie der Turm einer Sandburg am Strand, schien es, als müsse er sich dadurch vor unliebsamen Überraschungen waffnen. Er liebte nicht einfach nur unkontrolliertes Essen.
Er suchtete aus einem ihm unbekannten, tieferen Hunger vorallem nach Unmengen an Schokolade. Liebe hatte er ja. Im Abstellraum des Einfamilienhauses mit Familie, aber ohne Kinder, stand er oft vor jenem Eichenschrank seiner Gelüste.
Nachdem sich der äußerst beleibte hundertsechsundsiebzig Kilo schwere Ehemann sehr geräuschvoll vor den alten Eichenschrank tief nach unten gebeugt hatte, drangen folgende Worte aus seinem Mund: „Jetzt hat dieses Stück sie wieder versteckt, meine Schokolade.“ Dabei streifte seine Rückseite die mit rauem Streichputz verkleidete Rückwand, an genau jener Stelle sich mittlerweile eine glatte Fläche herrauschälte. Winzige Bröckchen der Wand auf dem Fußboden waren zuverlässige Zeugen seiner Lebendigkeit. Ohne ernste Absichten machte sie es ihm einfach seit einigen Wochen schwerer an die Schokolade zu gelangen und hoffte inständig seine Faulheit möge über diese Gelüste siegen.
Doch jedesmal überraschte er sie aufs neue, wenn er seine hundertsiebenundsechzig Kilos um 135 Grad der Schwerkraft übergab. Er genoß heimlich kauend . Jedes Mal einen neuen Triumph sitzend auf dem Fußboden in dem engen Abstellraum.
Wieder hatte er gewonnen in diesem kleinen martialischen Wettkampf um Vormachtstellung und Nahrung zwischen Ehefrau und Ehemann. Ein breites Grinsen stahl sich in seine Gesicht und dehnte es noch weiter aus.

Über Jahre hinweg drang das Lachen der beiden zuverlässig aus dem eigenen Haus über den großen Garten hinweg, bis in abendlichen Fernsehrsessel der Nachbarhäußer hinein.

Der Mann besaß neben seiner Hingabe zur Schokolade auch noch eine große Affinität für schwäbische Besenwirtschaften.
An einem kalten Dezemberabend wurde er dort nach reichlichem Konsum von Wachholderschnapps von seinen Trinkgenossen nach seiner noch nie in die Öffentlichkeit gesehenen Frau befragt. Diese sei bis jetzt kein einziges Mal in der Besenwirtschaft erschienen. Der Mann antwortete, dass er sich nicht in der Lage befände seine Frau mitzubringen. Sie ist hässlich und daher möchte ich nicht in der Öffentlichkeit mit ihr gesehen werden. Dies schien den Trinkbrüdern zu genügen. Aber dem Mäulern der restlichen Dörflern nicht. Die Wände der Wirtschaften sind oft dünner als alle anderen. So drangen die Geräusche des Ehemanns über große, kleine, bissige, spitze, wohlgeformte, dünne Münder an die hübschen Ohren der Ehefrau. Sie besaß richtige Ohrläppchen, die sich abhoben vom Rest des Kopfes und nicht daran angewachsen waren. Diese Ohren nahmen bewegungslos die Flaschenpost auf. Aber bewegungsvoll bahnten sich nun die Gedanken der Frau quer durch ihren ganzen Körper ihren Weg zur nächsten Tat. Dieses ehemalige Mannequin mit den schönen Ohren unterstrich nun ihre wohlgeformten Beine durch das Überstreifen einer Nylonfeinstrumpfhose in schwarzer Farbe. Darauf legte sie ihr schwarzes Cocktailkleid von Givenchy. Einen Meter darunter befanden sich schlichte, schwarze High-Heels. Sie küsste auf diesen ihren Mann auf den Mund, so wie es nur selten jemand leisten kann, nie zu lang oder zu kurz, nie zu schüchtern oder zu stürmisch. Ohne Kamerateam stand sie da, an ihn geschmiegt, die Hand an seiner rotbackigen Wange. Ohne die Augen einer Fotolinse , welche korrigieren würde oder retuschieren. Sie selber wusste welches Bild sie heute liefern müsste um zu überzeugen, auch ohne Regisseur und Fotograf. Den sie stelle ein Bild für aller Augen der Besenwirtschaft. Und genoß ihren Triumph.

 

Hi, Hitzkopf.

Mal davon abgesehen, dass in deinem Text wesentlich zuviele Tippfehler drin sind (ein paar davon sind meiner Meinung nach Rechtschreibfehler), leuchtet mir nicht ein, warum du den Beruf des Mannes so genau beschreibst. Gehts nur darum, zu erklären, warum er so fett ist? Und wo liegt der Konflikt? Ich sehe eine Story um einen Mann mit banalen Beruf, dann geht es plötzlich um die Frau, aber letztendlich geht es um keinen von beiden. Worauf willst du hinaus?

 

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