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Freiheit

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16.11.2003
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Freiheit

Jedes Mal, wenn sie diesen Ort aufgesucht hatte war es aus Verzweiflung geschehen. Obwohl nichts darauf hindeutete verband sie den Teil ihrer Stadt mit Angst, Wut, Verzweiflung und Hass. Es war - und ist immer noch – ein Weg zwischen Wiesen, der zu einem hellen Wald hinführt und durch ihn hindurch zu weiteren Wiesen. Für jeden anderen Menschen ein idyllischer Ort um spazieren zu gehen und sich wohl zu fühlen. Wohl fühlt sie sich hier auch, wenn die Dunkelheit sie umschließt und ganz in ihre Welt entflohen ist. Ja, Flucht beschreibt es passend. Ein Zufluchtsort bei jedem Wetter, wenn sie von zu Hause wieder weg musste um nicht zu zerbrechen. Dann kommt sie hierhin, am liebsten bei Nebel. Sie kann sich in ihre Welt zurückziehen und all die Magie, die der Ort für sie ausstrahlt in sich aufnehmen und neue Kraft schöpfen. Aus den dunklen Schatten, die ihr Angst einjagten, aber trotzdem Trost waren. Trost, wenn die Welt um sie herum in Tränen versank. Tränen immer wieder Tränen. Doch dann läuft sie los, weg von zu Hause und die weite Strecke bis hierhin. Wenn sie dann die Bank erblickt ist ihr Ziel erreicht. So auch heute.
Tränen, die sie nicht einmal mehr bemerkt, laufen ihre Wangen hinab und sie denkt über alles was in ihrem Leben war und ist nach. Niemand würde verstehen, warum sie weint, ganz genau weiß sie es selber nicht. Hass auf ihre Mutter erfüllt sie und eine tiefe Trauer, dass sie nie so sein darf, wie sie ist. Sie will nicht mehr so sein, wie alle sie haben wollen. Unkompliziert, immer lieb und nett, verantwortungsvoll, gut in der Schule und der ganze Stolz der Eltern.
Stolz der Eltern, ein bitteres Lachen verlässt ihre Lippen, als ihr das in den Sinn kommt, ja vielleicht nach außen hin. Doch was bringt es, wenn die Eltern stolz erzählen, wie toll ihre Tochter ist, aber zu Hause nur Vorwürfe auf sie warten. „Unsere Tochter ist ja so verantwortungsbewusst“ Und dann die Regeln, Verbote. Einschränkungen für ihre Freiheit. Das schlimmste was man ihr antun kann. Sie will fliehen. Weg von allem bekannten, irgendwo hin, etwas neues kennenlernen. Das Gefühl von Freiheit selbst zu entscheiden. Zu wählen, was sie will. Welchen Weg sie geht, mit wem und wie lange.
Sie stellt sich das Leben zu leicht vor – auch einer der Vorwürfe die sie immer wieder zu hören bekommt. Doch das Leben ist leicht für sie. Sie denkt nicht an alle Konsequenzen die ihr Handeln mit sich bringen könnten. Konsequenzen sind ihrer Meinung nach sowieso nicht berechenbar. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das hat sie schon früh lernen müssen und danach handelt sie auch. Bis vor einiger Zeit, war das Leben leicht und schön. Es hat sie nie gekümmert was ihr gesagt wurde. Auch nicht was andere über sie sagten. Sie war einfach das Idealbild, was sie sein sollte und es gab keine Probleme. Doch es gab niemanden, der ihr nahe stand oder den sie liebte, der sie nicht irgendwann sehr verletzt hat. All die Enttäuschungen von Menschen, die so vertraut waren, haben sie geprägt. Sie begann einen eigenen Charakter zu bilden. Persönlichkeit, die unerwünscht war, weil sie nicht mehr so offen und lieb war. Die Zeit in der sie alles so geschluckt hat und sich nie wehrte, gegen alles und doch beliebt war, weil sie so war, war vorbei. Innen drin, war sie wie vorher, doch Mauern verbargen den so leicht verletzbaren Kern. Jetzt kann ihr keiner mehr so leicht wehtun, doch manchmal bricht hier alles raus. Alles was an den Mauern abgeprallt ist, aber trotzdem daran nagt.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie zusammenbricht, das weiß sie selbst. Doch bevor sie das zulässt, taucht sie lieber ganz in ihre Welt ein. In das Unbekannte, von dem niemand erzählen kann. Sie hat so oft darüber nachgedacht und hat nach dem letzten großen Streit den festen Entschluss gefasst. Sie braucht ihre Freiheit, es ist wie eine Droge für sie und sie kann ohne das nicht leben. Von niemandem lässt sie sich ihre Freiheit nehmen. Es ist ein schöner Frühlingstag, als sie zum ersten Mal tagsüber an ihren Lieblingsort kommt. Die ersten Blumen blühen und ein angenehm blumiger Duft liegt in der Luft. Die Bank beachtet sie dieses Mal nicht. Sie weiß ,dass es für sie nur einen Weg in die Freiheit gibt. Sie stellt sich mitten auf die Wiese und lässt den Blick schweifen...
Eine wunderschöne Aussicht, die sie zum ersten Mal sieht. Das Messer blinkt im Sonnenlicht, als sie sich hinsetzt und es ausklappt. Ihr Blick gleitet bewundernd über die Schneide. Das Jagdmesser ihres Vaters, das sie nie in die Hand nehmen durfte. Sie setzt das Messer knapp unter dem Handgelenk an und zieht einen graden Schnitt davon weg. Direkt durch die Ader. Es tut kaum weh und kurz ist es auch nur ein Schnitt, bis bei dem nächsten Herzschlag das Blut rausströmt. Am anderen Handgelenk führt sie dasselbe durch und lässt sich nach hinten fallen in die Blumen. Der Boden wird von ihrem Blut getränkt, als langsam das Leben aus ihr rausfließt.
Sie verliert sich in Phantasien, doch als ihr kalt wird bekommt die zum ersten Mal Zweifel. Wird das, was kommen wird, wirklich die Freiheit sein, die sie sich erträumt hat? Sie vertraut darauf, ändern kann sie es mittlerweile schon nicht mehr. Die Kälte breitet sich in ihrem Körper aus und obwohl sie friert, beginnt sie den Frieden zu finden, den sie gesucht hat. Sie hat zum ersten Mal eine freie Entscheidung treffen können, die ihr Leben bestimmt, ohne dass jemand es ändern kann. Sie lächelt sanft und ihr Leben versiegt, während sie träumt.

 

Hi Lenya!

Deine Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Du erklärst zu viel, statt es den Leser mitfühlen zu lassen. Du erzählst tausend Sachen, die sie einengen und ärgern, statt wenige konkrete erfahrbar zu machen.
Des weitern bestätigt sich leider meine Vorannahme - schon nach den ersten Zeilen hatte ich das Gefühl - es geht um SVV oder Suizied. Als dann die Blumenwieder kam, dachte ich mir - cool, geirrt, doch nicht!
Nur bstätigt sich zum Schluss doch meine Vermutung - leider. Es gibt hier in Alltag sehr, sehr viele Texte, die genau das thematisieren, und es ist meistens genau das selbe wie bei Deinem Text hier. Ich empfinde die Geschichte leider als iealisierend (SVV - wei befreiend, Selbstmord, endlich Friede, wie schön) und oberflächlich.

Stilistisch ist der Text allerdings recht sauber geschrieben. :)

schöne Grüße!
Anne

 

Hey!

Ich finde deine Geschichte zu Beginn recht gut, wie du den Wald beschreibst, auch der Anfang ihrer Lebensbeschreibung ist dir gelungen. Ich muss Maus aber rechtgeben, du bechreibst zu viel und ich konnte das nicht alles wirklich aufnehmen.
Dein Schreibstil gefaellt mir aber!

Gruss reinsdyr

 

Hi ihr beiden!

Werde versuchen die Geschichte nochmal zu überarbeiten, wenn ich Zeit habe. Bin aber momentan etwas im Stress. Ein wenig konstruktivere Kritik könnte mir helfen. An welchen Stellen würdet ihr ggf. etwas verändern?

Liebe Grüße
Lenya

 

Hey Lenya!

Ersteinmal würde ich vorschlagen, dass du einige Absätze in die Geschichte einbaust, so wie wie sie im Moment ist, ist sie recht schwer zu lesen.

Deine Geschichte selbst, gefällt mir sehr gut. Obwohl du etwas ausführlicher hättest werden können. Deine Prot ist mir zwar sympatisch, aber bleibt doch relativ blass. Es fehlen einfach einige Details, die mir ihr Leben etwas näher bringen würden. :)

Das Ende fand ich leider sehr vorhersehbar. Daran gibt es aber auch nicht viel zu feilen, glaube ich. Es ist es eben ein trauriges, tragsiches Ende.

Fazit: Mir hat deine Geschichte trotz einiger Schwächen sehr gut gefallen. Aber du solltest auf jeden Fall noch einmal überarbeiten, da steckt mehr drin! :thumbsup:

PS: Deine Geschichte hat mich ein wenig an einen Film erinnert, den ich vor kurzem gesehen hab. "Raus aus Amal", der hatte allerdings ein Happyend. :)

Mfg, Odin

 

Lenya,

zunächst möchte ich meinen Vorgängern Recht gebe: Das Thema ist nicht unbedingt neu und das Ende durchaus vorhersehbar. Allerdings ist gerade dieses formal sehr schön geworden und spannt den Bogen zum Anfang. Allerdings erzählst du gleich zuerst, wie schön die Natur für alle anderen ist. Zwar hat es Sinn, dass deine Protagonistin diese am Ende zum ersten Mal selbst so erlebt, doch indem du das aus Sicht der anderen beschreibst nimmst du bereits einiges vorweg.

Obwohl nichts darauf hindeutet verband sie den Teil ihrer Stadt mit Angst, Wut, Verzweiflung und Hass.
Obwohl nichts darauf hindeutete, verband...
Den Satz könntest du überhaupt nochmal überarbeiten, er klingt sehr umständlich.
Sie braucht ihre Freiheit, es ist wie eine Droge und sie kann ohne das nicht leben.
"Freiheit" ist weiblich, bitte das im zweiten Teil des Satzes beachten.
Sie setzt das Messer knapp unter dem Handgelenk an und zieht einen graden Schnitt davon weg. Direkt durch die Ader.
Hieran stört mich, dass sie ihre Adern quer aufschneiden. Wenn man sich umbringen will, ist ein Längsschnitt anatomisch gesehen effektiver.

Allgemein: Ein paar Erklärungen kannst du streichen. Der Leser muss noch etwas haben, das er zwischen den Zeilen lesen kann.

Vielleicht solltest du noch ein paar Absätze einfügen, das liest sich besser.

Gruß, Saffron.

 

Hi Odin!

Absätze sind jetzt drin, zu mehr habe ich momentan keine Zeit, aber wie vorher erwähnt ich werd nochmal drüber schauen.
Danke für die Kritik und das Lob, du hast mir weitergeholfen.

Liebe Grüße
Lenya

 

Hi Saffron,

irgendwie haben wir uns an der Stelle mit den Adern aufschneiden falsch verstanden. Sie setzt das Messer am Handlenk an und zieht den Schnitt davon weg - also typischer Längsschnitt oder nicht?

Ansonsten danke für das Lob und die Kritik, werde darauf eingehen, wenn ich die Geschichte nochmal bearbeite.

Liebe Grüße
Lenya

 

Lenya,

was mich dazu gebracht hat zu denken, dass deine Protagonistin sich die Adern quer aufscheidet, ist folgender Satz:

Direkt durch die Ader.
Für mich klingt das nicht nach einem Längsschnitt. An sich halte ich die Ellipse für eine gute Idee, aber vielleicht solltest du das eindeutiger formulieren.

Gruß, Saffron.

 

Hi Saffron,

ich werds anders formulieren, hab aber momentan - wie so oft - keine Zeit.

Liebe Grüße
Lenya

 

Hallo Leyna,

auch mir hat die Geschichte nicht sonderlich gefallen. Ich habe hier schon zu oft Geschichten gelesen, die mit einem Selbstmord - und damit einhergehender Freiheit - enden.
Bei deiner Geschichte ist der Suizid am Ende auch kaum eine Überraschung.

Wie meine Vorredner habe auch ich zu bemängeln, dass du zu viel erklärst. Da die anderen das ja schon weiter ausgeführt haben, werde ich dazu mal nicht mehr sagen.

Stilistisch liest sich der Text für mich jedoch sehr gut.

Eine Kleinigkeit noch:

Die ersten Blumen blühen und ein angenehm blumiger Duft liegt in der Luft.

Wortwiederholung

LG
Bella

 

*g* naja zwei Geschichten am selben Tag veröffentlicht. Die eine der volle Erfolg und diese hier wird gnadenlos niedergemacht *schnief* Ich arbeite bereits dran!

 

Die Freiheit hat nur für den einen Wert, der weiß wozu er frei sein will.-
Das wusste deine Protagonistin nicht. Der Selbstmord ist daher folgerichtig.

 

hi di musi!
danke für deine Unterstützung!
liebe grüße lenya

 

hallo Lenya,

jetzt wollte ich mit meiner Kritik warten, bis du überarbeitet hast. Steht die Überarbeitung noch an, willst du, dass ich hierzu kritisiere oder hast du die Geschichte schon aufgegeben?

 

hallo anea

kritisier ruhig die noch nicht überarbeitete version. ich hab momentan mal wieder keine zeit, mich etwas länger an eine geschichte zu setzen und sie zu bearbeiten. wird aber hoffentlich möglichst bald der fall sein.

LG lenya

 

Na dann.

Stilistisch kann ich mich meinen Vorgängern anschließen, sehr sauber und flüssig geschrieben, ohne Patzer.
Zur Handlung: Selbstmord ist natürlich ein häufiges Thema unter Autoren. War es schon immer und wird wohl auch noch so bleiben. Ich mag das Argument eigentlich gar nicht, dass man einen Text nicht mag, weil man das Thema bereits kennt. Mir ist also völlig egal, dass ich diese Woche bereits ein Buch gelesen hab, das mit Selbstmord endete und bestimmt 4-5 Texte hier, die es ebenfalls thematisierten. :bla: Soviel dazu.
Der Grund, warum mir die Handlung nicht gefällt, ist demnach ein anderer:
a) erscheint sie mir zu konstruiert, da liest sich nichts spontanes an der Geschichte, was zu
b) führt - das ganze ist sehr einseitig erzählt, was natürlich irgendwann zu langweilen beginnt - man kann es sich ja denken.
c) Ich fand es jedoch wirklich schön, dass der Selbstmord ein happy-End sein soll und da nicht noch mehr auf die Tränendrüse gedrückt wird.
Ich kann dir daher keine konreten Stellen nennen, die es zu verbessern gilt, da du stilistisch sauber schreibst. Ich rate dir eher dazu, in den sehr gerade verlaufenden Handlungsstrang einige Ecken und Kurven einzufügen.

lg Anea

 

Danke für deine Kritik. Hat mir weitergeholfen.
Werde versuchen bei den Änderungen die stilistische Sauberkeit zu behalten.
Denke, dass die Änderung aber noch ein wenig auf sich warten lassen muss.

Liebe Grüße Lenya

 

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