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Freiheit

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03.01.2005
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Freiheit

Ich bahnte mir den Weg durch die Dünen, zielstrebig, immer in Richtung Wasser. Ich konnte es kaum erwarten, kämpfte gegen ihn an – den Wind. Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Endlich war es soweit. Zwischen Sand und Gräsern erblickte ich das Wasser.
Die Wellen schlugen sanft ans Ufer und zogen sich wieder zurück. In ihnen spiegelte sich eine gewisse Neugier wieder, die zu beobachten mich faszinierte. Verspielt umkreisten sie meine nackten Füße. Über den Wellen tobten sich die Möwen aus. Sie kreischten und setzten zum Tiefflug an als der einsame Fischkutter am Horizont auftauchte.
Ich erhob meinen Blick. Die sanften Bewegungen der Möwen lenkten ihn in die Weite des Meeres, in die Ferne. Ich begann zu träumen. Meine Gedanken versenkten sich in die Schwingungen der weißen Vögel, die erhobenen Hauptes ihre Kreise in den Lüften zogen.
Ich fühlte mich frei, ließ meinen Gedanken freien Lauf. Warum konnte mein Leben nicht so frei sein? Warum befand ich mich in all den Zwängen, den Verpflichtungen, die mich festhielten, meine Seele einschnürten? Warum war es so schwer zu träumen, in eine andere Welt zu fliehen... ich wusste keine rechte Antwort auf diese drängenden Fragen, kindliche Fragen, Warum-Fragen.
Ich senkte den Kopf und schloss die Augen. Um mich herum nur das Plätschern des Wassers, die kreischenden Laute der Möwen. Ich sog den Geruch des Salzwassers tief in mir auf. Er durchströmte meine Körper, machte meinen Kopf frei. Ich spürte eine gewisse Leere, eine wohltuende Leere. Ich war allein, nicht einsam, fühlte mich geborgen. Die Wärme des Sandes spürte ich unter meinen Fußsohlen. Ich merkte, wie sie hochstieg und eine angenehme Wärme in meinem Körper verbreitete. Ein Schauer jagte über meinen Rücken. Ich war glücklich, ich konnte dem Alltag entfliehen, träumen oder einfach an Nichts denken. Es befriedigte mich durch die seichten Fluten zu laufen. Und so lief ich, ohne zu denken, ohne mich von unnützen, aufdrängenden Gedanken besetzen zu lassen. Frei, frei in meinen Vorstellungen, Gedanken, Ideen.
Ich lief. Immer der Sonne entgegen, ich vergaß die Zeit. Ich sah, wie sich die warm scheinende Sonne in einen glutroten Ball verwandelte.
Die Hitze des Tages verschwand. Eine kühle Brise zog auf, ehe ich merkte, dass mein Traum für heute ein Ende gefunden hatte. Ich schaute noch den Möwen hinterher, die um den Fischkutter kreisten, in der Hoffnung ein wenig Fisch zu ergattern. Dann bog ich ab und stapfte durch den Sand in Richtung Dünen.

 

Das hier ist meine erste Kurzgeschichte. Ich würd mich über eure Kritiken freuen!!

 

Okay, die Idee ist nicht ganz neu: Ein Mensch lernt wieder zu träumen und seinem Alltag zu entfliehen. Irgendwie fehlt mir in dieser Geschichte ein wirklicher Grund dazu: Einfach ans Meer liegen, den Möwen zuschauen und alle Sorgen sind vergessen? Na ja, vielleicht hab ich ja auch etwas überlesen, ist ja schon spät. Ausserdem ist das natürlich durchaus vorstellbar, nur bietet es nach meiner Meinung etwas wenig Stoff für eine richtige Geschichte.

Gefallen hat mir der Schreibstil, der alles sehr bildhaft erscheinen lässt. Ein paar Kleinigkeiten hab ich hier noch aufgezählt:

- In ihnen spiegelte sich eine gewisse Neugier wieder, deren Beobachten mich anzog.

Ich glaube, das kann man nicht so schreiben. Ich würde eher schreiben: In ihnen spiegelte sich eine gewisse Neugier wider, die zu beobachten mich faszinierte.

- Über den Wellen tobten sich die Möwen aus. Sie kreischten und setzten zum Tiefflug an als der einsame Fischkutter am Horizont auftauchte.

Da würde ich zwei Sätze daraus machen, sonst klingt es merkwürdig.

- Er durchfloss meine Körper, machte meinen Kopf frei.

Ein Geruch "durchfliesst" nicht. Wenn schon würde ich "durchströmt" verwenden.

- Dann bog ich ab, stapfte durch den Sand in Richtung Dünen.

Ein "und" an Stelle des Kommas klingt hier natürlicher. Und heisst es nicht "in Richtung der Dünen"? Da bin ich mir jetzt auch nicht sicher ...

Noch viel Glück und Spass beim Schreiben (ich bin auch noch neu hier, also mach dir nicht zu viel aus der Kritik).

 

Hallo Sorontur,
vielen Dank für deine Kritik. Ich finde sie durchaus berechtigt. Irgendwann seh ich meine Fehler nicht mehr und dann freu ich mich, wenn irgendwer anders mich drauf aufmerksam macht.
Dir auch viel Spaß beim Schreiben!!

 

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