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Freundschaft Plus +

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25.05.2019
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Freundschaft Plus +

Da liegen sie – betrunken und im Liebesrausch – auf der Couch des Hotelzimmers, da sie ja nicht miteinander ins Bett gehen. Hungrig verzehren sie den Körper des jeweils anderen, als ob ihre Leben davon abhängen würde – und wer weiß, vielleicht tun sie das ja auch. Und dann stoppt er plötzlich und unerwartet und hebt den Kopf, um ihr zum ersten Mal, seitdem sie das Hotel betraten, direkt in die Augen zu sehen. Auch seine Partnerin erstarrt in ihrer Bewegung; in ihrem Gesicht ist die Verwirrung klar zu erkennen – noch nie unterbrach er ihr Liebesspiel. Durch das durch die Jalousien gedämpfte Licht der Morgendämmerung entsteht ein bisher noch nie dagewesener Blickkontakt zweier Menschen, die ansonsten bereits jeden anderen erdenklichen Kontakt miteinander hatten.

Er schafft es zuerst, sich aus der unangenehm ungewohnten Stille zu reißen, räuspert sich, richtet sich etwas weiter auf, als wolle er einen Überblick über die Situation erhalten und mit einer immer noch rauchig belegten Stimme und einem ernsten Gesichtsausdruck spricht er mehr zu sich selbst als zu ihr: „Nach dem heute – also, dem hier – Du willst doch keine ernste Beziehung. Also mit mir, oder?“ – „Nein, natürlich nicht,“ kommt ihre Antwort – für den genauen Betrachter vielleicht ein bisschen zu schnell – gefolgt von einem kurzen Lacher. „Du etwa?“, hängt sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ihren letzten Worten an. Wieder ein Räuspern von ihm, und nach kurzem Überlegen: „Gut, ich nämlich auch nicht – ist schließlich nur zum Spaß.“ Das bleiben auch die einzigen Worte bis zum Abschluss ihres Liebesspiels, das die beiden, wenn auch etwas zögerlich, wieder aufnehmen.

Erst als beide wieder bei Atem sind erhebt sie sich langsam aus ihrem Liebesnest und beginnt, ihre zuvor übereifrig abgelegten Kleidungsstücke aufzusammeln. Er – mittlerweile auf der Couch sitzend – sieht ihr dabei in Gedanken versunken zu – sagt aber nichts und auch sie bleibt stumm. Bevor sie ganz aus dem Hotelzimmer verschwindet, wirft sie ihm noch einen letzten Blick zu: „Nächstes Mal gehen wir ins Bett – die Couch ist ziemlich ungemütlich.“ Was er nur mit einem abwesenden Nicken bestätigt.

Was sie - nun hinter der geschlossenen Tür lehnend, unfähig, sich jetzt schon vom Ort des Geschehens zu entfernen - schließlich wusste sie nicht, wann - und ob - sie sich das nächste Mal wiedersehen würden - nicht sieht, und er niemals zugeben würde, ist die Reaktion seines Körpers auf die vergangenen Stunden - wahrscheinlicher jedoch auf das Gespräch, das die beiden zuvor führten. Seine Schultern sacken nach unten, ihm wird kalt - eine Kälte, die nicht einmal die warme Decke vertreiben kann- und er würde noch stundenlang hier, auf der Couch liegen und nachdenken, über Dinge, die für ihn fremd waren. Bevor schließlich auch er das Hotelzimmer verlässt, dreht er sich noch einmal um, spürt die Angespanntheit seines Körpers und denkt: "Das nächste Mal gehen wir wirklich ins Bett - die Couch ist ziemlich ungemütlich."

 

Hey, die Geschichte ist echt gut. Ich mag Geschichten, bei denen der Leser selbst interpretieren muss. Nur das Ende finde ich verwirrend. Ich musste den letzten Absatz zweimal lesen , um zu kapieren was eigentlich Sache ist. Das nächste mal etwas deutlicher. Ansonsten echt super

 

Ich mag die Überschrift unterstützt mit dem Plus-Zeichen sehr, lässt genau erwarten was folgen wird. Treffsicher formulierst du um den Akt herum, lässt trotzdem viel erahnen, das gefällt mir in Hinsicht der geschilderten Erotik. Den letzten Absatz hast du sehr interessant gestaltet. In mir ergibt sich ein Bild von den beiden, getrennt durch die Wand. In den Schilderungen würde ich mir jedoch die ein oder andere Entwirrung für den Lesefluss wünschen, solange das dein Ziel ist.

 
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Hallo @hicarina :)

Ich steige direkt ein:

als ob ihre Leben davon abhängen würde

"ihre Leben", Plural. Es muss also heißen: "würden".

Und dann stoppt er plötzlich und unerwartet und hebt den Kopf

Hmmm, vielleicht minus ein Adjektiv.

unangenehm ungewohnten Stille

Dasselbe hier.

Erst als beide wieder bei Atem sind, erhebt sie sich langsam aus ihrem Liebesnest

Komma setzen.

Was sie - nun hinter der geschlossenen Tür lehnend, unfähig, sich jetzt schon vom Ort des Geschehens zu entfernen - schließlich wusste sie nicht, wann - und ob - sie sich das nächste Mal wiedersehen würden - nicht sieht, und er niemals zugeben würde, ist die Reaktion seines Körpers auf die vergangenen Stunden - wahrscheinlicher jedoch auf das Gespräch, das die beiden zuvor führten.

Leider viel zu langer, verschachtelter Satz. Auch diese vielen Gedankenstriche stören den Lesefluss. Die solltest du, wenn du kannst, durch Beistriche ersetzen. Zur besseren Übersicht kannst du bei den direkten Reden auch Absätze einbauen.

„Nach dem heute – also, dem hier – Du willst doch keine ernste Beziehung. Also mit mir, oder?“ – „Nein, natürlich nicht,“ kommt ihre Antwort – für den genauen Betrachter vielleicht ein bisschen zu schnell – gefolgt von einem kurzen Lacher. „Du etwa?“, hängt sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ihren letzten Worten an.

Zum Beispiel so:

„Nach dem heute – also, dem hier – Du willst doch keine ernste Beziehung. Also mit mir, oder?“
„Nein, natürlich nicht“, (hier kommt der Beistrich korrekterweise) kommt ihre Antwort – für den genauen Betrachter vielleicht ein bisschen zu schnell – gefolgt von einem kurzen Lacher.
„Du etwa?“, hängt sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ihren letzten Worten an.

Deine Geschichte ist zwar unter dem Tag "Romantik" gelistet, dennoch sind für meinen Geschmack ein paar der gewählten Formulierungen zu kitschig: "Liebesrausch", "Liebesspiel", "Liebesnest" usw. Das hat man alles schon zu oft gelesen, als dass es noch aufrichtige Romantik ausdrücken könnte.
Vor allem sind es aber seltsam gewählte Ausdrücke, wenn man bedenkt, dass dieses Paar ja schon "ansonsten bereits jeden anderen erdenklichen Kontakt miteinander hatte" und man doch annehmen sollte, dass die beiden mittlerweile halbwegs abgebrüht sind, was ihre Sex-Beziehung angeht.

Dann der Schluss:

"Das nächste Mal gehen wir wirklich ins Bett - die Couch ist ziemlich ungemütlich."

Also ich verstehe das so, dass er ihr bald ein Liebesgeständnis machen möchte. Sie hingegen scheint daran überhaupt nicht zu denken und ist auch nicht empfänglich für die Gefühle ihres Partners:

„Nächstes Mal gehen wir ins Bett – die Couch ist ziemlich ungemütlich.“ Was er nur mit einem abwesenden Nicken bestätigt.

Für sie ist die Couch bloß eine Couch und das Bett bloß ein Bett, auf dem sie eben schnell mal Sex haben. Interpretiere ich das richtig?


Ich hoffe, du kannst etwas mit meinen Ausführungen anfangen.


LG, Markus

 

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