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Ganz anders als Holden Caulfield

MRG

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12.03.2020
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Anmerkungen zum Text

Hab versucht J.D. Salingers Stil zu kopieren, um zu gucken, wie sich das anfühlt.

Ganz anders als Holden Caulfield

Wenn ihr was von mir hören wollt, dann bestimmt, warum ich immer so verschlossen und abweisend bin. Solltet ihr jetzt denken, dass ich anfange zu fluchen oder von der Schule geflogen bin, dann habt ihr euch getäuscht. Bin zwar ein Riesenfan von Holden, aber ich bin ganz anders. Manchmal wäre ich gerne so mutig wie er. Ich traue mich nicht, einfach mal nachts abzuhauen und alleine in einem Hotel zu schlafen, wo Perverse sind. Nee, das kann ich nicht. Ich kann auch keine Mädchen aufziehen oder mir lustige Sprüche ausdenken. Bin wirklich ganz anders als er.

Ganz genau kann ich euch nicht sagen, warum ich so verschlossen bin. Ich kann mich an den Tag erinnern, als meine Schwester das erste Mal meinte, ich sei so abweisend. Es war ein kühler Tag und wir waren bei uns im Garten. Ihr müsst wissen, wir haben einen Garten mitten in der Stadt. Eigentlich darf ich das gar nicht erzählen, wenn meine Eltern das erfahren, dann krieg ich Ärger. Die mögen nicht, wenn ich angebe. Jedenfalls war es bei uns im Garten, meine Schwester wollte mit mir Karten spielen. Aber ich hatte keine Lust. Habe meinen Laptop rausgeholt, mein Terminal geöffnet und Befehle eingetippt. Und da hat sie dann so ein komisches Geräusch gemacht, aber geguckt habe ich immer noch nicht. Dann hat sie meinen Laptop einfach zugeklappt. „Du bist immer so abweisend!“, hat sie gesagt und ich glaube, sie war wütend. Mir tat das schon leid, aber ich wusste so gar nicht, was ich da machen soll. Ihr müsst wissen, ich bin nicht so der Emotionale und ich verstehe nie, was andere von mir erwarten. Am liebsten will ich einfach nur meine Ruhe und programmieren oder lesen. Diese ganze Gefühlssache, die liegt mir einfach nicht. Und ich will auch nicht weiter drüber nachdenken, denn dann fühl ich mich komisch. Denke dann immer, dass ich anders bin. Bei dem Gefühl mache ich dann immer meinen Laptop auf und fange an zu programmieren. Am liebsten schreibe ich richtig komplizierte Programme, die keiner von meinen Freunden kapiert. Um genau zu sein, die wissen gar nicht, dass ich programmiere, weil ich das nie gesagt hab. Besonders viele Freunde hab ich auch nicht, bin eher der Typ Einzelgänger. Gebt mir ein komplexes Problem zum Programmieren und ich bin der glücklichste Mensch überhaupt. Das ist wie ein Puzzle für mich, die ich als Kind manchmal gelöst hab. Erst ergibt gar nichts einen Sinn und dann kommen die bunten Buchstaben und die Klammern. Das ist wie Fliegen nur irgendwie besser. Aber diese ganze Gefühlssache, nee, das ist nichts für mich. Hab natürlich schon drüber nachgedacht, woran das liegen könnte. Ich kann's nicht sagen. Hab da allerdings ein paar Theorien.

Ich hab immer für alles Theorien in meinem Kopf, die bilden sich einfach so. Wollt ihr die hören? Einmal hab ich gedacht, dass in meinem Kopf kein Gehirn ist, sondern eine kleine Maschine. Das ging so weit, dass ich mir einen Magneten an den Kopf gehalten hab, um zu gucken, ob was passiert. War aber nicht so, komplette Fehlanzeige.
Die zweite Theorie war, dass ich ein Außerirdischer bin. Habe mir dann vorgestellt, wie mich meine Eltern adoptiert haben von einem anderen Planeten und es einfach vergessen haben zu erzählen. Jetzt weiß ich, dass das Unsinn ist. Aber man muss alle Möglichkeiten durchgehen. Hab nämlich ein Buch gelesen, da ging es um Außerirdische, und da wusste ich, dass das nicht sein kann. Denn ich sehe ja genau so aus wie die anderen und habe auch keine grüne Haut oder so. Und mein Kopf hat auf den Magneten wirklich überhaupt nicht reagiert. Das hätte mich vielleicht überzeugt.

Meine neueste Theorie ist, dass die anderen einfach anders sind, und ich der einzig Normale. Ehrlich gesagt langweilen mich die anderen echt total. Immer wollen sie mit einem Lederstück einen Bereich treffen, der von zwei Pfosten und einem Netz abgegrenzt ist. Und dann feiern die sich, wenn sie treffen. Das kann ich überhaupt nicht kapieren, wer freut sich denn über so was? Etwas Langweiligeres gibt es doch gar nicht, da ist es doch klar, dass ich verschlossen bin. Lieber löse ich Probleme und mathematische Gleichungen oder so. Das hört sich an, als wäre ich ein ganz furchtbarer Streber und leider stimmt das auch irgendwie. Bin wirklich das komplette Gegenteil von Holden. Holden Caulfield. Als ich seine Geschichte gelesen hab, da hatte ich zum ersten Mal Gänsehaut. So was passiert mir nie, ich bin wie gesagt nicht so gut mit dem Fühlen. Aber Holden, der war klasse. Ich hab das Buch Weihnachten geschenkt bekommen und an zwei Tagen durchgelesen. Danach gab's dann Riesenärger - hab alle Kellerfenster bei uns zerschlagen. Ich wollte halt wissen, wie sich das anfühlt. Da kann man nix machen. Falls es euch interessiert: Hab keinen bleibenden Schaden davongetragen, ich kann meine Hand immer noch zur Faust ballen. Und naja, so ist das eben. Wenn mir eine neue Theorie einfällt, dann lass ich's euch wissen.

 

Guten Morgen @MRG

ein interessanter Text, irgendwie keine typische Kurzgeschichte. Der Text ist flüssig geschrieben, ich kann mir den Protagonisten gut vorstellen und mich in ihn hereinversetzen.

Hier ein paar Anmkerungen:

Dann hat sie meinen Laptop einfach zu geklappt. „Du bist immer so abweisend!“, hat sie gesagt und ich glaube sie war wütend, bin mir aber nicht ganz sicher.

Könntest Du streichen. Durch das "ich glaub" ist das schon logisch.

Mir tat das schon leid, aber ich wusste so gar nicht, was ich da machen soll.

Könnte man streichen, unnötige Füllwörter.
Am Ende würde ich eher "was ich dagegen machen soll" schreiben.

Diese ganze Gefühlssache, die liegt mir einfach nicht.

Das wird durch den Text mehr als deutlich. Ich hab überlegt, ob er Autist ist.

Denke dann immer, dass ich anders bin und nicht richtig normal.

Doppelt gemoppelt. Könnte man streichen.

Aber diese ganze Gefühlssache, ne das ist nichts für mich.

Müsste das nicht "nee" heißen? Weiter oben hattest Du das auch schon mal.

Denn ich sehe ja genau so aus, wie die anderen und habe auch keine grüne Haut oder so.

Das ist lustig.

Meine neueste Theorie ist, dass die anderen einfach anders sind und ich der einzig Normale.

Gute Einstellung

Danach gabs dann Riesenärger - hab alle Kellerfenster bei uns zerschlagen. Ich wollte halt wissen, wie sich das anfühlt.

Echt krass. Kann verstehen, dass er mal was fühlen will.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Hallo @MRG!

Toll, wie gut der Junge charakterisiert ist, wie gut du seinen Ton triffst. Es ist ja nicht wirklich eine Kurzgeschichte, ich finde, dass es ein guter Anfang einer längeren Geschichte wäre.

Ein paar Kommafehler:

Es war ein kühler Tag, und ...

... und ich glaube, sie war wütend

... ne, das ist nichts für mich.
Schreibt man nicht "nee"?

... anderen Planeten, und es mir einfach vergessen haben zu erzählen.

Denn ich sehe ja genau so aus, wie die anderen
Kein Komma hier.

Meine neueste Theorie ist, dass die anderen einfach anders sind, und ich der einzig Normale.

Liebe Grüße!

 

Moin @MRG!

Habe deinen Text gern gelesen - ich liebe Catcher in the Rye und daher hat mich dein Titel natürlich gelockt :)
Der Protagonist ist offensichtlich autistisch veranlagt, was du mit Humor rüberbringst, und zwar in der Erzählweise, wie sie auch J.D. Salinger nutzt, um Holdens Geschichte zu erzählen - das mag ich.

Ihr müsst wissen, ich bin nicht so der Emotionale und ich verstehe nie, was andere von mir erwarten.
Ich kenne mich mit Autismus nicht besonders gut aus, kann mich nicht erinnern, mal die Sicht eines autistischen Menschen aus seiner Perspektive mitgeteilt bekommen zu haben. Daher kann ich nicht wirklich beurteilen, wie reflektiert eine solche Sicht sein kann - allerdings gibt es ja nicht "den Autisten", sondern sicherlich alle möglichen Stufen.
Und ich gehe davon aus, dass du da besser informiert bist als ich.
Ich kanns nicht sagen.
Technisch gesehen müsste es "kann's" sein.
Das kann ich überhaupt nicht kapieren, wer macht denn sowas?
sowas=so was (übrigens eine nette Art, objektiv auf das Spiel namens Fußball zu blicken - da wird einem mal wieder klar, wie bescheuert das von außen aussehen kann..)
Wenn mir eine neue Theorie einfällt, dann lass ichs euch wissen.
ichs=ich's, siehe oben

Viele Grüße,
rainsen

 

Guten Morgen @Silvita,

vielen Dank, dass du die Geschichte gelesen hast. Hat mich sehr gefreut.

Der Text ist flüssig geschrieben, ich kann mir den Protagonisten gut vorstellen und mich in ihn hereinversetzen.
Das habe ich gerne gelesen.

Könnte man streichen, unnötige Füllwörter.
Ich denke, dass ich das erst mal so lasse. Technisch gesehen ist das auf jeden Fall fragwürdig, aber ich finde, es passt zur Sprache des Protagonisten.

Ich hab überlegt, ob er Autist ist.
Er ist auf jeden Fall anders, ja.

Müsste das nicht "nee" heißen?
Danke, habe ich verbessert.

Das ist lustig.
Danke! Da habe ich noch einiges umgebaut, bis ich zufrieden war. Freut mich zu hören.

Vielen Dank für diesen schönen ersten Kommentar.

Beste Grüße
MRG

Guten Morgen @Franziska Filp,

der zweite Kommentar, danke, das schätze ich sehr. :-)

Toll, wie gut der Junge charakterisiert ist, wie gut du seinen Ton triffst. Es ist ja nicht wirklich eine Kurzgeschichte, ich finde, dass es ein guter Anfang einer längeren Geschichte wäre.
Das hat mich ganz besonders gefreut, dass du ihn gut charakterisiert findest. Meine ersten Ideen für einen Protagonisten waren irgendwie alle nur eine schlechte Kopie von Holden. Jetzt soll er in gewisser Weise das Gegenteil darstellen.
Ich gebe zu, dass es vom Aufbau wirklich stark von J.D. Salinger inspiriert ist und er steigt ja so in seine Geschichte ein. Daher stimmt es schon, dass es keine ganze Kurzgeschichte ist. Habe es als kleines Experiment gesehen.

Ein paar Kommafehler:
Habe ich verbessert. Ich habe allerdings noch nicht ganz verstanden, wann ich das Komma vor "und" setze. Das muss ich mir noch mal in Ruhe anschauen.

Vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich ganz besonders gefreut.


Beste Grüße
MRG

Gute Morgen @rainsen,

ich mag deinen Kommentar und danke für deine Zeit.

ich liebe Catcher in the Rye
Ja, ich auch. Konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und war am Ende einfach sprachlos, wie gut J.D. Salinger, Holden Caulfield für mich zum Leben erweckt hat.

Der Protagonist ist offensichtlich autistisch veranlagt, was du mit Humor rüberbringst, und zwar in der Erzählweise, wie sie auch J.D. Salinger nutzt, um Holdens Geschichte zu erzählen - das mag ich.
Danke, dass hat mich sehr gefreut. Muss sagen, dass J.D. Salinger mich total inspiriert hat. Wollte unbedingt ausprobieren, seinen Stil zu kopieren. Schön, dass du es magst. Den Protagonisten sehe ich an der Grenze zum Autismus, aber er befindet sich für mich in einer Zwischenstufe.

Daher kann ich nicht wirklich beurteilen, wie reflektiert eine solche Sicht sein kann
Ich habe ihn mir versucht, als anders vorzustellen, aber nicht unbedingt als Autist, der gar nichts fühlen kann. So viel mehr Informationen habe ich ehrlich gesagt auch nicht, muss ich zugeben.

Technisch gesehen müsste es "kann's" sein.
sowas=so was (übrigens eine nette Art, objektiv auf das Spiel namens Fußball zu blicken - da wird einem mal wieder klar, wie bescheuert das von außen aussehen kann..)
ichs=ich's, siehe oben
Ist verbessert, danke für die Hinweise.

Hab vielen Dank und ich schaue später auf jeden Fall auch bei dir vorbei.


Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG, kurz zum Komma vor und: Wird gesetzt, wenn das Subjekt wechselt.
Also "Ich treffe Pauline und erzähle ihr von meinem Urlaub", aber "Ich treffe Pauline, und sie erzählt mir von ihrem Urlaub."

Liebe !Grüße

 

Und ich will auch nicht weiter drüber nachdenken, denn dann fühl ich mich komisch. Denke dann immer, dass ich anders bin und nicht richtig normal.

Meine neueste Theorie ist, dass die anderen einfach anders sind, und ich der einzig Normale.

Wer oder was immer „Holden Caulfield“ (jetzt hab ich den auch noch mit "J" geschrieben, grausam!) ist,

lieber MRG,

„Normalität“ ist an sich eine statistische Größe (die bekannteste grafische Ausführung dazu ist m. E. die Gauß‘sche Kurve in Glockenform) und hängt für Nichstatistiker mit den Erwartungswerten der „anderen“ (also aller Nicht-ich-seienden) zusammen und soweit ich das sehe, ist der Erzähler noch sehr, sehr weit von Rimbauds „je est un autre“ („ich ist ein anderer“, grob übersetzt) entfernt (wer will schon nach einem Blitzstart in der heimischen Literatur die Brocken hinschmeißen und Waffenhändler werden, kurz „Une saison en enfer“ (grob übersetzt „eine zeitlang in der Hölle“ und nach einem kurzen, heftigen Leben verrecken …?) Da bleibe Dein Erzähler lieber etwas zurückhaltend, ganz so wie ich.

Noch‘n paar Flüsken:

Ich kann mich an den Tag erinnern, als meine Schwester das erste Mal meinte, dass ich so abweisend bin.
Nach dem „dass“ ist natürlich der Indikativ nicht ausgeschlossen – aber es ist doch eine sehr „indirekte“ Wiedergabe der schwesterlichen Aussage … also sehr indirekte Rede. Besser Konj. I, „dass ich so abweisend sei“.
(So nebenbei - ohne Dich verunsichern zu wollen - ginge auch Konjunktiv irrealis, wenn der Erzähler die schwesterliche Aussage bezweifelt ...)

Es war ein kühler Tag, und wir waren bei uns im Garten.
Komma ist durchaus zulässig – aber nur, weil die Rechtschreibreformer inkonsequent sind, denn üblicherweise ersetzt die Konjunktion „und“ das Komma zwischen gleichrangigen Aufzählungen UND Sätzen, seien es nun Haupt- oder Nebensätze. Zugelassen wird das Komma, wenn der zwote Hauptsatz besonders „hervorgehoben“ werden soll. Das wäre natürlich der Fall, wenn ihr ansonsten selten bis gar nie im eigenen Garten sitzt ...
Du siehst, dass man mit Zeichensetzung Bedeutungen setzt - wenn man um die Regeln weiß.

Dann hat sie meinen Laptop einfach zu geklappt.
„zuklappen“ auch als Partizip EIN Wort

Das möglichweise gerade gestrichene Komma können wir hier einsetzen

Hab nämlich ein Buch gelesen, da ging es um AußerirdischeKOMMA und da wusste ich, dass das nicht sein kann.
Denn der Hauptsatz„Hab nämlich ein Buch gelesen … und da wusste ich, dass …“
wird durch die nachgeschobene Erläuterung unterbrochen.
Statt der Kommas könnten auch Gedankenstriche verwendet werden

Wie dem auch sei, gern gelesen von einem, der saisonal noch immer in "angewandte" Mathematik eintaucht.

Vorsorglich schon mal ein schönes Wochenend und bis bald

Friedel

 

Hallo @MRG und @Friedrichard!

Also kommatechnisch bin ich nicht auf der Höhe der Zeit - was ich da zu Komma vor und geschrieben habe, ist veraltet und stimmt so nicht! Habe ich das halt vor Jahrzehnten einmal so gelernt, sorry, dass ich da so klugscheißerisch unterwegs war, kommt nicht wieder vor ...

Liebe Grüße,

Franziska

 

Also kommatechnisch bin ich nicht auf der Höhe der Zeit - was ich da zu Komma vor und geschrieben habe, ist veraltet und stimmt so nicht!

Nabend, Franziska,

keine Bange, kriegstu hin - ich bin ja auch alte Schule. Die Regeln findestu hierorts oder unter
Komma.

Ich empfehl eben Duden, weil dort zuerst die Regeln veröffentlicht werden und die Rechtschreibreform, worunter die Zeichensertzung fällt, noch lange nicht beendet ist. Zuletzt wurden die Regeln zur Zeichensetzung hinsichtlich der Infinitivgruppen "komplexer" Prädikate (Beispiel: "laufen können oder lernen, spielen wollen u. a.) ergänzt.

Buchstabenmäßig wurde zuletzt das ß - das in meinen Geschichten aus Be-Erde noch abgeschafft werden sollte, wegen rarer Benutzung - als Großbuchstabe eingeführt.

Vielleicht staunstu und fragst mich, welches Wort denn mit ß anfange und ich sag "keines" - aber ich hab eine Erklärung, die bei mir übers Bier - genauer - "Altbier" läuft, denn die Fa. in D'dorf Dehrendorf hat am Firmengebäude den Firmennamen in Großbuchstaben stehen "SCHLÖSSER" und wird traditionell "Schlößer" geschrieben ... Nun kann die "Schlossstraße" in der Wiege der Ruhrindustrie, also meiner Heimatstadt auch wieder in den alten Stand zurückgesetzt werden.

Also ganz kurz: Wird schon werden - bin ich von überzeugt!

Bis bald und gute Nacht!

Friedel

 

Lieber Friedel,

ich danke dir für die aufmunternden Worte. Taten gut, nachdem gestern meine Komma-Sicherheit nachhaltig erschüttert wurde!
Wünsch dir einen schönen Sonntag!

 

Hallo @Friedrichard,

vielen Dank für deinen Kommentar, sehr hilfreich.

sehr weit von Rimbauds „je est un autre“ („ich ist ein anderer“, grob übersetzt) entfernt (wer will schon nach einem Blitzstart in der heimischen Literatur die Brocken hinschmeißen und Waffenhändler werden, kurz „Une saison en enfer“ (grob übersetzt „eine zeitlang in der Hölle“ und nach einem kurzen, heftigen Leben verrecken …?) Da bleibe Dein Erzähler lieber etwas zurückhaltend, ganz so wie ich.
Ich verstehe den Punkt, aber ich muss noch mal in Ruhe darüber nachdenken. Denn die Reaktion des Protagonisten basiert für mich auf Verzweiflung und da kommen diese extremen Schlüsse m.E. schon zustande.

Besser Konj. I, „dass ich so abweisend sei“.
Habe ich verbessert.

denn üblicherweise ersetzt die Konjunktion „und“ das Komma zwischen gleichrangigen Aufzählungen UND Sätzen, seien es nun Haupt- oder Nebensätze. Zugelassen wird das Komma, wenn der zwote Hauptsatz besonders „hervorgehoben“ werden soll.
Großartig, das hatte ich bislang noch nicht auf dem Schirm. Vielen Dank für die Erklärung!

„zuklappen“ auch als Partizip EIN Wort
Ups, schnell verbessert.

Denn der Hauptsatz„Hab nämlich ein Buch gelesen … und da wusste ich, dass …“
wird durch die nachgeschobene Erläuterung unterbrochen.
Ja, das stimmt, ist verbessert.

Wie dem auch sei, gern gelesen von einem, der saisonal noch immer in "angewandte" Mathematik eintaucht.
Das hat mich gefreut.

Danke für deinen Kommentar und das aufmerksame Lesen. Mir gefällt es, dass du dir die Zeit genommen hast, um mir das zu erklären.

Wünsche dir auch ein schönes Wochenende.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Franziska Filp,

Habe ich das halt vor Jahrzehnten einmal so gelernt, sorry, dass ich da so klugscheißerisch unterwegs war, kommt nicht wieder vor ...
Ich habe das gar nicht als "klugscheißerisch" wahrgenommen, wollte ich dir kurz dalassen. Hat mich eher zum Nachdenken gebracht.

Wünsche dir auch ein schönes Wochenende.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Rob F,

habe mich über deinen Kommentar gefreut, danke für deine Zeit.

dein Text wirkt in keiner Weise konstruiert, ich hatte nirgendwo den Eindruck: Da versucht der Autor den Protagonisten künstlich so klingen zu lassen, wie er ihn haben möchten. Also in diesem Sinne finde ich ihn gut gelungen und habe ihn gerne gelesen.
Das freut mich! Da hatte ich einige Zweifel, danke für die Rückmeldung.

Ein wenig schade finde ich nur, dass er recht kurz ist. Der Protagonist stellt sich hiermit im Prinzip ja nur vor, aber ich erlebe dann gar nichts mehr mit ihm. Vielleicht hast du ja Lust, den Text irgendwann noch zu erweitern.
Ja, das stimmt. Es ist mehr eine kurze Szene oder ein Anfang, aber noch keine Geschichte. Habe es als Experiment gesehen, das von J.D. Salinger inspiriert wurde.

"immer so" würde ich streichen ;
Ich muss sagen, dass ich das gut finde, weil es für mich zur Sprache des Protagonisten gehört.

Den zweiten Satz würde ich nicht auch mit "Wenn" beginnen, vielleicht stattdessen:
"Solltet ich jetzt denken, ich fange an zu fluchen oder ..."
Ist verbessert, das klingt jetzt besser, danke.

Auch hier würde ich beim Satzbeginn variieren, du könntest das zweite "Ich" z.B. einfach streichen.
Ist verbessert.

Kein Komma nach "Planeten" ; "mir" könntest du streichen ; Komma nach "haben"
Komma und "mir" sind gestrichen. Warum genau müsste das Komma dann sein bei "haben"? Da bin fühle ich mich unsicher.

Kein Komma nach "Tag"
zugeklappt
Komma nach "nee", glaube ich ...
Erledigt.

"richtig" könntest du streichen
Das würde ich auch lieber im Text lassen.

Vielen Dank für dein Feedback Rob, du hast mir schon bei so vielen Texten weitergeholfen. Ich weiß das zu schätzen.

Wünsche dir ein schönes Wochenende.


Beste Grüße
MRG

 

Habe mir dann vorgestellt, wie mich meine Eltern adoptiert haben von einem anderen Planeten und es einfach vergessen haben zu erzählen.

Moin,

Ihr zwo,

das ist wohl der Satz, den @Rob F angesprochen hat bzgl des Kommas und an sich misch ich mich ungern in Kommentare ein,

liebe @MRG,

aber hier will ich den Grund nennen, warum in dem Fall eben kein Komma gibr (sofern der Infinitv- Satz gemeint ist).

... und es einfach vergessen haben zu erzählen.
denn komplexe Prädikate wie hier würden sonst zerschlagen. Komplex heißen Prädikate dann, wenn sie aus mehr als einem Verb bestehen wie etwa "laufen lernen", "lachen müssen" oder - wir nähern uns langsam an mehrteilige heran "erzählen vergessen", in das sich hier noch "haben" als Hilfsverb mischt, das sich aufs "vergessen" bezieht, denn "erzählen" könntet ihr auch schadlos vorziehen. Die Stellung der Verben ist unerheblich für das eine Prädikat.

Schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Hallo @MRG,
bei catcher in the rye muss ich immer an "sonuvabitch" denken, das ich zur Freude des Englisch-LK nicht geschnallt habe ...

Hier meine fifty cents:

und alleine in einem Hotel zu schlafen, wo Perverse sind.
Vllt. wo sonst nur Perverse sind?

wenn meine Eltern das rauskriegen, dann krieg ich Ärger.
Vllt. wenn meine Eltern das erfahren ...

Die mögen (es) nicht, wenn ich angebe

Denke dann immer, dass ich anders bin und nicht richtig normal.
"richtig normal" ist wie klitzekleine Winzigkeit, zu viel des Guten.

Immer wollen sie mit einem Lederstück einen Bereich treffen, der von zwei Pfosten und einem Netz abgegrenzt ist. Das kann ich überhaupt nicht kapieren, wer macht denn so was?
Der Punkt ist, er ist ja nicht dümmlich, weiß also schon, was die da tun. Deshalb würde ich diese Stelle anders schreiben und das Unverständnis betonen: "Wenn sie wahlweise mit dem Fuß, der Hand oder einem Stock auf einen luftgefüllten Ledersack eindreschen, der dann wahlweise über eine Linie, eine Stange oder ein Netz fliegt. Was gibt einem das, außer der sinnlosen Befriedigung, einen luftgefüllten Ledersack von A nach B befördert zu haben?" Mal so ins Blaue ...
Die Absurdität des Ganzen für deinen Prota betonen!

Als ich zum ersten Mal seine Geschichte gelesen hab, da hatte ich zum ersten Mal Gänsehaut.
Vllt. etwas pointierter: Als ich die Geschichte zum ersten Mal las, hatte ich Gänsehaut, zum ersten Mal in meinem Leben.

Diesen sound aus catcher in the rye, den triffst du mMn gut. Für mich ein Text, der funktioniert und gerne auch länger sein könnte. Würde an einigen Stellen noch nachschärfen, der Prota ist ja ein intelligenter junger Mann mit einigen sehr speziellen Theorien und Inselbegabungen. Er versucht, sich und die Welt zu verstehen. Dazu gehören für mich dann auch das Austesten im Sinne einer Versuchsanordnung wie mit den Kellerfenstern (auch wenn er es vermutlich schon nach einem verstanden hätte ;)). Kauzig, etwas neben der Spur und doch sympathisch.

Gerne gelesen, peace, ltf.

 

Hallo @Rob F, @Friedrichard,

vielen Dank fürs erneute Erklären, das regt mich zum Nachdenken an.

denn komplexe Prädikate wie hier würden sonst zerschlagen. Komplex heißen Prädikate dann, wenn sie aus mehr als einem Verb bestehen wie etwa "laufen lernen", "lachen müssen" oder - wir nähern uns langsam an mehrteilige heran "erzählen vergessen", in das sich hier noch "haben" als Hilfsverb mischt, das sich aufs "vergessen" bezieht, denn "erzählen" könntet ihr auch schadlos vorziehen.
Bei solchen Erklärungen kann ich nur meinen imaginären Hut ziehen. Bin beeindruckt.

liebe @MRG,
Ach übrigens, bin ein "er".

Beste Grüße und schönen Sonntag
MRG


Hallo @linktofink,

vielen Dank fürs Lesen, habe gerade schon deinen Kommentar zu "Durch die Kälte" gesehen. Weiß das sehr zu schätzen.

Vllt. wo sonst nur Perverse sind?
Ich hatte da an die Szene gedacht, bei der im gegenüberliegenden Zimmer Perverse sind. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das gesamte Hotel voller Perverse ist. Sprachlich klingt das zwar besser, aber ich würde das erst mal so lassen wollen.

Vllt. wenn meine Eltern das erfahren ..
Das ist mir gar nicht aufgefallen, mit dem doppelten "kriegen". Ich habe das verbessert, danke.

"richtig normal" ist wie klitzekleine Winzigkeit, zu viel des Guten.
Okay, du bist der zweite der das anmerkt, vielleicht klingt es nur für mich gut. Streiche es probeweise und schaue, wie es auf mich wirkt.

Der Punkt ist, er ist ja nicht dümmlich, weiß also schon, was die da tun.
Die Absurdität des Ganzen für deinen Prota betonen!
Ja, das stimmt. Ich habe das jetzt so gemacht, dass er die Freude komisch findet, wenn sie ein Tor schießen.

Vllt. etwas pointierter: Als ich die Geschichte zum ersten Mal las, hatte ich Gänsehaut, zum ersten Mal in meinem Leben.
Ich weiß nicht, ob das nicht schon zu geschliffen ist. Ich muss da noch mal nachdenken.

Diesen sound aus catcher in the rye, den triffst du mMn gut. Für mich ein Text, der funktioniert und gerne auch länger sein könnte.
Das geht runter wie Öl. Vielen Dank, das Kompliment bedeutet mir was.

Würde an einigen Stellen noch nachschärfen, der Prota ist ja ein intelligenter junger Mann mit einigen sehr speziellen Theorien und Inselbegabungen.
Ja, da gebe ich dir recht. Setze mich da noch mal dran, hat Spaß gemacht, diesen Ton zu imitieren.

Kauzig, etwas neben der Spur und doch sympathisch.
Ja, genau!

Vielen Dank für deine Zeit und den Kommentar. Habe das Gefühl etwas zurückgeben zu wollen, suche mir da später einen Text von dir raus. Ich mag, wie tief deine Kommentare gehen, kann davon sehr gut lernen.


Beste Grüße und einen schönen Sonntag
MRG

 

Hoppela,

lieber MRG,

da

Ach übrigens, bin ein "er".

hab ich wohl einen Aussetzer gehabt. Das ist auch "die Bürde" der "Großväter" ...

Tschüss & Entschuldigung

Opahausen

 

Hey @MRG,

Ihr müsst wissen, wir haben einen Garten mitten in der Stadt. Eigentlich darf ich das gar nicht erzählen, wenn meine Eltern das erfahren, dann krieg ich Ärger. Die mögen nicht, wenn ich angebe.
Ich hab mich gefragt: Gibt er an dieser Stelle wirklich an, wenn er das erzählt? Ein Garten in der Stadt, kommt mir sehr durchschnittlich bürgerlich an, aber jetzt nicht superreich

Ihr müsst wissen, ich bin nicht so der Emotionale und ich verstehe nie, was andere von mir erwarten. Am liebsten will ich einfach nur meine Ruhe und programmieren oder lesen. Diese ganze Gefühlssache, die liegt mir einfach nicht.
Hmm. Das Problem, wenn man etwas nur "behauptet" in einem Text, ist eben, dass man als Leser irgendwie kein richtiges Bild davon bekommt. Stimmt das, dass der Erzähler jetzt emotional ist? Aber wichtiger: Was bedeutet das? Nur, wenn wir sehen, wie jemand handelt, spricht, reagiert, bekommt man als Leser ein Bild davon, wie jemand ist. Dein Erzähler behauptet hier: "Ich bin nicht der Emotionale", aber ich kriege kein Bild davon. Mir hätte es besser gefallen, wenn du das gezeigt hättest, was das bedeutet, dass er nicht so der Emotionale ist. Bspw., wenn die Schwester sagt: Immer bist du so abweisend! und dein Prot schaut einfach wieder auf den Computer, die Schwester beginnt dann zu weinen und dein Prot hat das gar nicht kommen sehen und ist absolut unbedarft und hilflos, was er jetzt tun soll.

Denke dann immer, dass ich anders bin und nicht normal.
Doppelt gemoppelt. Eins von beiden kannst du streichen!

Bei dem Gefühl mache ich dann immer meinen Laptop auf und fange an zu programmieren, das beruhigt mich.
Fettes kannst du streichen, das ist klar. Würde stärker wirken ohne, mMn

Am liebsten schreibe ich richtig komplizierte Programme, die keiner von meinen Freunden kapiert. Um genau zu sein, die wissen gar nicht, dass ich programmiere, weil ich das nie gesagt hab. Besonders viele Freunde hab ich auch nicht, bin eher der Typ Einzelgänger.
Ich finde, hier widerspricht er sich ständig. "Am liebsten schreibe ich richtig komplizierte Programme, die keiner von meinen Freunden kapiert." Dann sagt er: Eig. wissen sie nicht, dass ich programmiere. Eig. hab ich auch keine Freunde. Dann bleibt von der Anfangsaussage nicht mehr viel übrig und ich frage mich als Leser, warum er das überhaupt gesagt hat

Gebt mir ein komplexes Problem zum Programmieren und ich bin der glücklichste Mensch überhaupt.
Das hätte ich auch "geshowed" lebendiger und nahbarer gefunden! Wie sieht das aus, wenn er Programmiert? Was programmiert er? Wie sehen Probleme aus? Wieso braucht er ein Problem, um zu programmieren?

So, gelesen. Ich finde es ganz gut. Man merkt, dass da etwas ist, dass du etwas erzählen möchtest. Und das ist viel wert. Ich fand die Referenz zu Caulfield auch schön, auch, dass dein Prot so eine Art Eureka-Moment beim Lesen vom Fänger hatte.
Also ich finde das eine gute Idee und dein Prot ist mir sympathisch. Stellenweise ist mir dein Erzähler aber ein wenig zu unsicher, was er jetzt sagen möchte und er behauptet mir zu viel über sich, wer er ist, ohne dass ich seine Aussage einordnen kann, ob er vielleicht lügt (und ihm das nicht bewusst ist?) oder ob es denn stimmt, was er über sich sagt. Richtig rausfinden, ob ein Erzähler Wahres über sich sagt, kann man als Leser meiner Ansicht nach fast nur, wenn man seine Handlungen beobachten kann; wenn bspw. jemand über sich sagt, er sei mutig, und dann liest man eine Szene, in der er auf eine befahrene Straße rennt, um einen Igel dort zu retten. Als Beispiel. Dann spürt man als Leser: Das stimmt, er ist echt mutig. Deswegen wäre deine Figur noch greifbarer und echter für mich, wenn du mir als Autor ein wenig mehr gezeigt hättest, wer die Figur ist.

Ich bin gespannt, was noch von dir kommt!

Gern gelesen
zigga

 

Guten Abend @AWM und @zigga,

vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Bin momentan im Unistress. Aber wollte euch kurz wissen lassen, dass ich mich gefreut habe. Sobald ich wieder etwas Luft habe, werde ich ausführlich antworten.


Beste Grüße
MRG

 

Lieber @MRG ,

ich war Ewigkeiten nicht mehr hier im Forum unterwegs und entsprechend ungelenk im kritisieren.
Trotzdem wollte ich dir einen kurzen Eindruck dalassen:
Ich mag deinen Erzähler jetzt schon gern und hab die Geschichte gerne gelesen.
Allerdings ist sie (finde ich) noch keine Geschichte. Es ist eher der Anfang eines Romans für mich. Denn die Idee deiner Figur ist wirklich schön und ich denke, sie echt die Chance, eine liebenswürdige, auch tiefergründige, auch humorvolle, auch philosophische (und was weiß ich, was es noch alles gibt:-) Erzählung zu werden.

Solltet ihr jetzt denkt,
Weil ich immer so stolz bin, wenn ich auch mal einen Fehler finde: Ha. Da ist einer! :-)

Ich kann auch keine Mädchen aufziehen oder mir lustige Sprüche ausdenken.
Gefällt mir nicht so gut. Klingt irgendwie altbacken, oder? Vielleicht einfach: Ich kann auch nicht mit Mädchen.
Jetzt weiß ich, dass das Unsinn ist. Aber man muss alle Möglichkeiten durchgehen.
Mag ich.
Das hört sich an, als wäre ich ein ganz furchtbarer Streber und leider stimmt das auch irgendwie.
Ich mag ihn sehr gern.
So was passiert mir nie, ich bin wie gesagt nicht so gut mit dem Fühlen. Aber Holden, der war klasse.
Ich mag ihn sehr, sehr gern.

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Guten Abend @AWM,

so jetzt komme ich zum Antworten. Habe mich über deinen Kommentar gefreut und finde ihn wertvoll. Ich habe deine Vorschläge weitestgehend eingebaut, weil mich das überzeugt hat. Ich habe jetzt das Gefühl, dass der Text noch etwas geschmeidiger ist und weniger Dopplungen drin sind. Danke! Allerdings möchte ich noch einmal auf zwei Punkte eingehen:

Das hört sich an, als programmiere er ein komplexes Problem.
Ich habe den Punkt nicht so richtig verstanden. Mir ging es darum, dass er es liebt komplexe Probleme zu lösen und dafür den Code zu schreiben. Ich habe die Stelle etwas erweitert, bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob es deinen Punkt trifft.

Mir persönlich ist dieses Fußballunverständnis a la "22 erwachsene Männer laufen einem Ball hinterher" ein wenig zu klischeehaft.
Ja, das stimmt. Fußball ist natürlich der Klassiker, allerdings finde ich es an der Stelle schon passend. Fußball ist ja gerade in dem Alter ziemlich präsent (zumindest war das bei uns damals so) und wir waren damals wirklich komplett geschlossen als Klasse in einem Fußballverein. Deshalb hat mir das Beispiel gut gefallen.

Vielen Dank für deinen Kommentar, der meinen Text besser gemacht hat. Hab über deine Geschichte "Roundworm" in letzter Zeit übrigens noch häufiger nachgedacht. Ist mir irgendwie im Gedächtnis geblieben. Falls du da noch eine Geschichte zu in petto hast, gerne posten.

Ich wünsche dir einen erfolgreichen Start in die neue Woche und noch einen schönen Restsonntag.

Beste Grüße
MRG

Guten Abend @zigga,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Ein Garten in der Stadt, kommt mir sehr durchschnittlich bürgerlich an, aber jetzt nicht superreich

Nur, wenn wir sehen, wie jemand handelt, spricht, reagiert, bekommt man als Leser ein Bild davon, wie jemand ist. Dein Erzähler behauptet hier: "Ich bin nicht der Emotionale", aber ich kriege kein Bild davon.

Eins von beiden kannst du streichen!
Erledigt.

Habe das verbessert und auch den anderen Vorschlag zum Streichen eingebaut.

Dann bleibt von der Anfangsaussage nicht mehr viel übrig und ich frage mich als Leser, warum er das überhaupt gesagt hat
Ich hatte mir das so vorgestellt, dass diese Stelle seine Andersartigkeit zeigen soll und seine vertrackte Situation. Er steckt voller Konflikte und kann anderen gegenüber seine Bedürfnisse nicht gut zum Ausdruck bringen. Allerdings finde ich deinen Punkt ziemlich plausibel, da muss ich noch mal überlegen, wie ich das am besten umbauen kann. Mir ist schon wichtig, dass man diese Verzweiflung merkt.

Wie sieht das aus, wenn er Programmiert? Was programmiert er? Wie sehen Probleme aus? Wieso braucht er ein Problem, um zu programmieren?
Ja, das stimmt. Ich habe das etwas erweitert. Hoffentlich wird das etwas klarer.

Man merkt, dass da etwas ist, dass du etwas erzählen möchtest. Und das ist viel wert. Ich fand die Referenz zu Caulfield auch schön, auch, dass dein Prot so eine Art Eureka-Moment beim Lesen vom Fänger hatte.
Das habe ich gerne gelesen.

Richtig rausfinden, ob ein Erzähler Wahres über sich sagt, kann man als Leser meiner Ansicht nach fast nur, wenn man seine Handlungen beobachten kann; wenn bspw. jemand über sich sagt, er sei mutig, und dann liest man eine Szene, in der er auf eine befahrene Straße rennt, um einen Igel dort zu retten.
Das finde ich einen richtig guten Punkt, der mich zum Nachdenken bringt. Ich kann mich erinnern etwas ähnliches in dem Buch "Story" von Robert McKee gelesen zu haben. Das ist mir hier noch mal deutlicher geworden und ich werde das für meine weiteren Texte berücksichtigen.

Ich bin gespannt, was noch von dir kommt!
Liest sich für mich ausgesprochen ermutigend, danke! Habe deinen Kommentar genossen und das Gefühl, etwas Neues gelernt zu haben. Das habe ich besonders gerne.

Wünsche dir noch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche.

Beste Grüße
MRG

Guten Abend @Lotterlieschen,

habe mich über deinen Kommentar gefreut, danke.

ich war Ewigkeiten nicht mehr hier im Forum unterwegs und entsprechend ungelenk im kritisieren.
Trotzdem wollte ich dir einen kurzen Eindruck dalassen:
Wie schön, dass du dir die Zeit genommen hast. :-)

Ich mag deinen Erzähler jetzt schon gern und hab die Geschichte gerne gelesen.
Das lese ich gerne.

Es ist eher der Anfang eines Romans für mich. Denn die Idee deiner Figur ist wirklich schön und ich denke, sie echt die Chance, eine liebenswürdige, auch tiefergründige, auch humorvolle, auch philosophische (und was weiß ich, was es noch alles gibt:-) Erzählung zu werden.
Ich habe den Text als Experiment gesehen und da freue ich mich auf jeden Fall, dass du den Prota magst. Meine Befürchtung ist jedoch, dass ich zu sehr die Struktur von J.D. Salinger kopiere, denn er ist ja in einer ähnlichen Art in seinen Roman eingestiegen (natürlich viel, viel besser als ich das jemals könnte). Ich weiß nicht, ob da genug eigenes dabei ist.

Weil ich immer so stolz bin, wenn ich auch mal einen Fehler finde: Ha. Da ist einer! :-)
Danke, ist verbessert! :-) Sehr aufmerksam.

Klingt irgendwie altbacken, oder? Vielleicht einfach: Ich kann auch nicht mit Mädchen.
Muss zugeben, dass ich da versucht habe J.D. Salinger zu kopieren und irgendwie hört sich das in meinem Kopf gut an.

Ich mag ihn sehr gern.
Freut mich zu lesen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um zu kommentieren. Ich weiß das zu schätzen.

Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag und auch einen guten Start in die Woche.


Beste Grüße
MRG

 

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