Hi mat,
auch meine letzte Meldung. Ich habe einige Geschichten gelesen und obwohl sich einige aufregen, tauchen sie unter anderen Geschichten wieder auf. Das sollte Dir zu denken geben und das gibt Dir wohl auch Auftrieb. Ich glaube, die wenigsten können mit Deinem Stil etwas anfangen, da Du schreibst, wie es Dir einfällt. Vielleicht denkst Du wirklich so. Vielleicht bist Du wirklich zu einfach gestrickt, vielleicht ist das nur eine Fassade.
Um es kurz zu machen, Du machst es komplett anders, als die meisten. Du hältst Dich nicht an irgendwelche Regeln (außer ab und zu an die Rechtschreibung) und Du formulierst, wie es Dir gerade geht. Dadurch sprengst Du sämtliche Konventionen und die Leute sitzen davor und fragen sich:
- Meint er das ernst?
- Was will er damit sagen?
- Ist es ein neuer Stil?
Und das Interessante ist, daß sie wiederkommen. Evtl. weil sie schauen wollen, ob es noch schlimmer geht oder was Du sonst so machst.
Damit erreichst Du teilweise mehr, als ein Autor, der wochenlang über einem Absatz grübelt und dessen Bilder so kompliziert sind, daß man sie nicht versteht und es anstrengend ist, durch den Text zu gehen.
Du hast teilweise sehr gute spontane Ideen, die wahrscheinlich auch unbewußt komisch sind. Du kannst das evtl. teilweise selber nicht steuern (Du sagst ja selber, Du bist so) und auch das übt einen gewissen Reiz aus.
Für mich ist die Anfangskonstellation interessant. Die Menschen, die Berufe, die Dich scheinbar inspiriert haben und was Du an jenen beobachtet hast. Das kann man oft sehr gut trennen von dem, was dann von Dir kommt.
Von wo startet er die Geschichte und wie hangelt er sich weiter, das hat mich interessiert. Ich glaube, ich bin auch ein bissl neidisch auf diese Unbeschwertheit, mit der Du dann diese Texte fortführst und auf die Leute losläßt, ohne Dir Gedanken über die Figuren zu machen.
Vielleicht ist das ein neuer Trend, es gibt bei uns ja einige, die ähnlich schreiben z.B. Norther (Ihr kennt Euch ja scheinbar auch). Vielleicht ist es ein Experiment von Euch, vielleicht meint Ihr es ernst. Vielleicht findet Ihr jemanden, der das druckt und vielleicht wollen die Leute irgendwann genau das lesen, was mit diesen und jenen Leuten in folgendem Beruf passiert ist. Und was so passieren kann. Vielleicht nennt Ihr es "Ego-Comic-Striptis" oder so und dann kaufen es die Leute.
Ich wünsche Dir, daß Du so unbeschwert bleibst und vielleicht kommt ja bei Dir der Erfolg schneller, als bei manch anderem. Ich fürchte allerdings, ich kann Dir bei Deinem weiteren Weg nicht helfen, weil ich anders an Geschichten rangehe. Aber bestimmt werde ich ab und zu eine lesen, schon wegen der Figuren, die auftreten 
Die folgende Geschichte widme ich Dir, weil ich es auch mal spontan probieren wollte:
Mat hieß eigentlich Mathias. Aber alle nannten ihn Mat. Also nannte sich Mathias auch Mat. War ja auch viel kürzer so.
Eines Tages fühlte sich Mat matt. Also kaufte sich Mat eine Matte und legte sich drauf. Da lag er dann den ganzen Morgen und starrte ein Loch in die Decke. Das Loch wurde so groß, dass plötzlich sein Obermieter Gunter Streichel herunterfiel. Mitten in Mats Aquarium. Hätte Streichel nicht auf seinem Sessel gesessen, wäre er gleich untergegangen. So aber konnte er sich vor dem Pyranja von Mat ans Ufer retten.
„Sowas müssen sie an die Leine nehmen!“ sagte Opa Gunter.
„Das mache ich auch“, sagte Mat und ging mit seinem Fisch spazieren.
Unterwegs traf er seine gute Freundin Madlein, die ihre Katze Susi über den Asphalt zog. Susi war schon sehr alt und schlecht zu Fuß. Also hatte Mat der Katze ein Skateboard umgebaut, so dass Madlein die Katze besser ziehen konnte. Als Smirnoff, so hieß der Fisch von Mat, die Katze Susi sah, machte er „Schnapp“ und Madlein hatte nur noch den Strick in der Hand.
Sofort heulte Madlein los. Es klang wie eine Sirene.
Die Leute dachten, es brennt und sprangen aus ihren Fenstern. Einer landete auf Madlein und die Sirene ging aus.
Daraus kann man lernen:
Sirenen gehen auch mal kaputt
ENDE - Fortsetzung folgt vielleicht