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Gelobtes Land...

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20.01.2005
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Gelobtes Land...

Gelobtes Land...

Auf einer Anhöhe stehend, schaut ein hagerer, älterer Mann in die weite, vor ihm liegende Landschaft hinein. Ringsherum sieht man satte grüne Bäume, schöne weite Felder, die sich bis zum Horizont erstrecken, wo sie sich schließlich in dem blauen, klaren Himmel verlieren. Auf der linken Seite dieser lebensspendenden gelben Felder sieht man den roten Mohn blühen, auf der anderen Seite der Felder sieht man eine ebenfalls grüne und satte Weide, auf der Hunderte von Lämmern grasen und ihr monotones Leben führen bis zum nächsten Schlachttermin. Während der Alte nun auf diesem Hügel steht und in das vor ihm liegende Land hineinblickt, fängt ein kleiner lauer Wind an zu wehen. Sanft streichelt dieser die Blätter der Bäume und das gelbleuchtende Korn der Felder. Durch diesen Wind scheint die Natur auf einmal in Bewegung zu kommen. Wogleich vorher alles still und ruhig war, fängt man an, Stimmen zu hören, die Stimme der Natur. Das Ächzen der Bäume, das Flüstern der Felder....

Es erscheint einem diese nun verbreitete Stimmung sonderlich, geheimnisvoll, ja sogar majestätisch.
Auch der Alte auf der Anhöhe spürt diesen tanzenden Wind, wie er nun sanft seine Wangen streichelt und versucht, mit ihm zu sprechen Ja, es erscheint einem so, als würde der Wind dem Alten etwas ins Ohr flüstern. Die Augen des Alten, die stets auf das Feld hinausblickten, die alten Augen fingen auf einmal an glasig zu werden. Der Mann fing an zu weinen. Er weint bittere, klare Tränen, die auf den hier verstaubten Boden fielen. Der Boden war sonst überall so saftig, frisch und lebendig, doch dort wo der Mann stand, auf der Anhöhe, war der Boden karg und trocken. Die Tränen vermischten sich mit dem Staub und so entstanden bittere Erdklumpen.
Dieses Schauspiel erscheint einem in dieser herrlichen Landschaft skurril.
Über all dem thront die Sonne. Mächtig strahlt der langsam rot werdende Riese auf diese so eigenartige Natur. Die von der Sonne geworfenen Schatten verdunkeln immer mehr die Felder, die Bäume, den Mohn. Der Wind legt sich ebenfalls und all das ganze Leben dieser Naturlandschaft verschwindet langsam. All das Phantastische, das man vorher gesehen hat, verdunkelt sich.
Dies nimmt auch der Alte auf der Anhöhe wahr, der noch immer am gleichen Platz steht und alles noch zu beobachten versucht. Doch irgendwann kann man rein gar nichts mehr sehen.
Der Blinde geht...

 

Hallo phillipe thoreau,

eine sehr plastische und atmosphärisch dichte Landschaftsschilderung ist dir da in deiner Erzählung gelungen - die von dir beschriebenen Bilder prägen sich tief ein.
Du verstehst es, deine Leser in die Szenerie eintauchen zu lassen.
Auch für den unerwarteten Schluss gebe ich dir ein *thumbs up*

Jedoch hättest du deine Geschichte noch einmal überarbeiten sollen: oder ist der Wechsel vom Präsens in Perfekt und wieder zurück gewollt?
In der ersten Zeile steht ein "ein" zuviel (schaut ein hagerer, älterer Mann in ein die weite, vor ihm liegende Landschaft ).


Liebe Grüße
Wölfin

 
Zuletzt bearbeitet:

man hat mehrere Interpretationsmöglichkeiten...
Es ist unwichtig wer der Blinde ist.
Man fragt sich doch, warum der Autor die Natur so ausführlich beschreibt, wenn die Hauptfigur dies alles nicht sieht.
Der Titel spielt eine wichtige Rolle und macht eigentlich auch den ganzen Sinn dieser Geschichte aus.
Wer fragt was das für ein Land ist und wer der Blinde ist; wer Namen und Fakten will, ist auf dem Holzweg. Denn die spielen keine Rolle.
Warum sollten Fakten in dieser Geschichte so wichtig sein?
Ich lasse meine Antwort offen!

 

Wenn du willst, dass die angenommene Blindheit des beschriebenen Mannes und die üppige Landschaft in einem Zusammenhang stehen sollen, begehst du da nicht vielleicht einen Fehler, wenn du den Erzähler in der dritten Person erzählen lässt? Der Erzähler betont ja geradezu ausdrücklich, dass "man" die Landschaft zu betrachten habe - und eben nicht der Blinde. Dieser erscheint mir dagegen nicht mehr oder weniger beachtenswert als die erwähnten grünen Bäume oder die weiten Felder. Ich finde nicht, dass er mehr als eine Art Zubehör der beschriebenen Landschaft gegenüber darstellt. Er geht sogar eher darin unter.

Man fragt sich doch, warum der Autor die Natur so ausführlich beschreibt, wenn die Hauptfigur dies alles nicht sieht.
Diese Frage habe ich mir beim Lesen tatsächlich gerade nicht gestellt. Ich erfahre ja im Grunde genommen noch nicht einmal, ob der beschriebene ältere, hagere Mann und der erwähnte Blinde ein und dieselbe Person sind.

Der Blinde könnte ja beispielsweise auch der Leser sein (wofür er allerdings freilich zwingend männlicher Natur sein müsste). Dafür spricht, dass der Erzähler immer nur davon erzählt, dass alles von diesem geheimnisvollen wie penetranten "man" ("mann"?) wahrgenommen wird. Einen Höhepunkt erreicht dieser Erzählstil für mich an folgender Stelle:

Dieses Schauspiel erscheint einem in dieser herrlichen Landschaft skurril.
Damit ist für mich der Gipfel an Aufdringlichkeit erreicht. Was ich persönlich für "skurril" empfinde (das allgemeine "einem" kann niemand anderen als den Leser ansprechen) und was nicht sollte der Erzähler doch bitteschön mir selbst zugestehen. So formuliert wirkt dieser Satz auf mich einfach nur unbeholfen suggestiv und daher, wie gesagt, über meine persönliche Toleranzgrenze hinaus aufdringlich.

Vorschlag: Warum benutzt du nicht öfters die Formen des objektiven "sein" (ist, sein..) anstelle des subjektiven "man", "einem" usf.?

 

Natürlich soll die Geschichte den Leser ansprechen, ja sie soll sogar aufdringlich sein.
Und wer soll der Blinde denn sonst sein?
Der Schluss ist ebenfalls der Wendepunkt. Von mir war es gewollt, das sich der Leser am Ende die Frage "Warum?" stellt.
Sie soll ja zum nachdenken anregen.
Ich bin nicht gerade der beste Schreiberling, aber ich kann behaupten, das genügend Menschen diese Geschichte verstanden haben? Es ist alles, bis auf die evt. Rechtschreibfehler, alles gewollt.
Mich würde deine eventuelle Interpretation meiner Geschichte interessieren, ob sie dir jetzt gefällt - oder nicht.

 

hmm... du bist leider weder auf meine Kritik noch auf meine Fragen an dich eingegangen.

Daraus ziehe ich die Konsequenz, dass ich auch nicht mehr weiter auf deine Geschichte eingehen werde.

 

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