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Gemeinsam sind wir stark!
Ihr Auge schmerzte. Als die fünfzehnjährige Sophie in den großen Spiegel sah, erschrak sie. Überall blaue Flecken und Schnittwunden. Die Wut ballte sich in ihr auf, dann schlug sie mit ihrer Faust mitten in den Spiegel. Sophie ließ sich zu Boden fallen und fing an zu weinen. "Wieso tun sie mir immer wieder weh? Ich habe ihnen doch gar nichts gemacht. Ich habe keine Lust mehr immer Angst vor dem nächsten Tag zu haben. Wieso kann ich nicht auch so stark sein und mich währen?"
Am nächsten Morgen wachte Sophie von dem Schellen ihres Weckers auf, putzte ihre Zähne, zog sich an und machte sich dann auf den Weg zur Schule. Immerwieder drehte sie sich ängstlich um, doch es war niemand zu sehen. Plötzlich packte sie jemand ruckartig von hinten und drückte sie zu Boden. Sie bekam einen Tritt in den Bauch und schrie auf vor Schmerz.
"Hast du die Kohle dabei?"
Sie antwortete nicht. Wieder einen Tritt in den Bauch.
"Sag mal rede ich chinesisch? Los, rück die Kohle rüber!"
Sophie wollte sich aufrappeln, doch ihre Gegnerin drückte sie zu Boden.
Dann kramte Sophie in ihrer Jackentasche und zog einen fünfzig-Euro-Schein heraus. Sabrina nahm in ihr ab und grinste hämisch: " Na also, geht doch! Und morgen will ich das gleiche noch mal , sonst hast du ein riesen Problem!" Sabrina trat ihr in den Rücken und verschwand dann schnell in Richtung Schule.
Sophie konnte den Schmerz nicht mehr aushalten, sie fühlte ihn am ganzen Körper. Ihr wurde übel, doch sie konnte sich noch schnell aufrappeln und ihre Übelkeit verging. Mit schweren Schritten machte sie sich weiter auf den Weg zur Schule.
In ihrer Klasse wurde sie von jedem beäugt. Auch die Klassenlehrerin bemerkte, dass es Sophie nicht gut ging, schwieg aber. Während des Unterrichts schweiften Sophies Gedanken ständig vom Unterricht ab.
"Jetzt hat sie mich schon wieder drangekriegt. So kann das doch nicht weitergehen. Es tut alles so weh, aber ich traue mich nicht, mit jemandem darüber zu reden. Ich will doch auch Mama und Papa nicht ständig anlügen."
Der Pausengong ertönte.
Sophie verließ langsam den Klassenraum.
Jemand rief ihren Namen, sie zuckte zusammen.
" Hey Sophie, hat sie dich schon wieder zusammengeschlagen?"
Es war Tim, Sophies absoluter Traumtyp.
"Nein, alles in Ordnung", entgegnete sie ihm und ging weiter.
In der Pause hatte sie immer wieder Angst, dass Sabrina zu ihr kommt und sie wieder auf die Toilette drängt. Und da kam sie. Sophies Herz pochte wie wild. Doch Sabrina ging wortlos an ihr vorbei, grinste aber frech.
Sophie fiel ein Stein vom Herzen.
Auf dem Nachhauseweg kam Sabrina wieder auf sie zu. Angst und Wut stieg in ihr hoch.
" Na kleine, Lust eine von mir runtergehauen zu bekommen?"
" Nein, hab ich nicht", antwortete Sophie.
"Ich aber!" Sabrina verpasste ihr einen Faustschlag mitten ins Gesicht.
Sophie fiel zu Boden und fing an zu wimmern.
Vor ihren Augen verschwamm alles, sie hörte nur noch Tims Stimme, dann fielen ihre Augen zu.
" Sabrina, spinnst du? Was machst du da? Hau sofort ab und lass gefälligst Sophie in Ruhe!"
Sabrina verschwand.
Als Sophie aufwachte, fand sie sich in einem Krankenhaus wieder.
Neben ihr saß Tim.
" Wo bin ich? Was ist passiert?", fragte sie Tim.
Er antwortete ruhig:" Sabrina hat dich mal wieder zusammengeschlagen, du warst bewusstlos und dann habe ich einen Krankenwagen gerufen."
" Du hast Recht. Ich kann mich wieder erinnern. Ich will nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus, ständig von Sabrina zusammengeschlagen zu werden."
Tim antwortete:" Sabrina wird dir nie wieder was antun, dafür werde ich Sorgen. Ich weiche dir ab jetzt nicht mehr von der Seite. Und was ich dir noch sagen wollte...Ähm…also…also, ich habe dich total gern!"
"Ich dich auch, Tim! Und danke, dass du mir helfen willst.", antwortete Sophie.
Sie denkt sich:"Er ist so lieb zu mir. Mir kommt es vor, als ob ich träume. Ich bin mir ganz sicher. Gemeinsam sind wir stark..."