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Geplatzt

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13.06.2002
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Geplatzt

"Einen exorbitant schönen Tag wünsche ich Ihnen. Wirklich ein ausgezeichnet aussehender Fisch, den sie da haben."
"Ja, ich hab grade Rollmöpse gemacht, als… egal, was gibt’s denn?"
"Bitte glauben Sie mir, wie Leid es mir tut, Sie in ihrer Nachmittagsruhe zu stören, aber dürfte ich Ihre geschätzte Aufmerksamkeit wohl auf einen Umstand lenken, dessen nähere Umstände ihrer vollsten Aufmerksamkeit bedürfen?"
"Eigentlich wollte ich diesem kleinen Freund hier gerade die Kiemen rausreißen. Aber bitte, jetzt bin ich eh schon mal hier." Notiz an mich: niemals, wiederhole, niemals an die Tür gehen, wenn ich eigentlich am Kochen bin. Nein, am besten überhaupt nie an die Tür gehen.
"Ich bin Ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet. Und zwar dürfte es ihnen vielleicht schon aufgefallen sein, dass die Welt zunehmend in Staub versinkt."
"Naja, wenn man das so ausdrücken will… nein. Nein, eigentlich nicht. Noch nie aufgefallen."
"Auch in Ihrer Wohnung dürfte sich mit zunehmender Sicherheit die eine oder andere Akkumulation des gemeinen Hausstaubes befinden."
"Bei allem Respekt, das geht Sie nichts an."
"Da haben Sie Recht, Entschuldigung. Aber vielleicht dürfte Sie mein Angebot dennoch interessieren."
"Also, wenns hier um Staubsauger geht, brauchen wir gar nicht weiterreden."
"Mein Angebot…"
"Geht es um Staubsauger?"
"Ja."
"Dann nehmen Sie mal Ihren Fuß aus der Tür, damit ich sie zuschlagen kann." Ich griff mit meiner unbefischten Hand nach der Tür, um meinen Teil des Abkommens zu erfüllen.
"Oh, Sie verstehen nicht. Es liegt mir fern, Ihnen etwas zu verkaufen. Vielmehr möchte ich Sie darum ersuchen, ob Sie mir nicht ihren Staubsauger übermachen könnten. Ich empfinde das Aufsaugen von Staub als barbarisch. Sie müssen wissen, ich bin der Gott des Staubes."

Ja, und so hat der ganze Mist angefangen.

"Hier, so langsam gehen mir diese Typen echt auf den Sack."
"Jepp."
"Ich meine, ist ja nett, wenn die Leute anfangen, sich mehr füreinander zu interessieren und so, ne, aber das... echt jetzt."
"Jepp."
"Geht zu weit, ne?"
"Jepp."
"Letztens hat mich einer im Bus angelabert, weil ich Kaugummi gekaut hab. Ich meine, hey, nen verschissenen Kaugummi. Dieses neue Kirschzeug, weißt schon."
"Jepp."
"Also, der hat mich jedenfalls angelabert, von wegen, ich soll das doch lassen und so. Weil er wäre der Gott des Kaugummi. Mal im Ernst, wie bescheuert ist das denn bitte?"
"Jepp." Es war nicht etwa so, dass Schmuddel von Ingos Erzählung nicht beeindruckt gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, normalerweise zeigt Schmuddel die Reaktion eines blinden Taubstummen, wenn man versucht, sich mit ihm zu unterhalten, während er dabei ist, seine Bauchnabelfussel zu katalogisieren. Ein bis sieben Jepp aus seinem Mund bedeuteten also eine ganze Menge.
"Will wer nen Rollmops?", fragte ich und lümmelte mich aus meinem Wohlfühlsessel. "Hab ich frisch gemacht."
"Wann?"
"Letzte Woche."
"Nee, du, lass mal stecken." Schmuddel hingegen nickte und so machte ich mich auf den Weg in die Küche, den Kühlschrank suchen. Draußen vor dem Fenster war ein netter junger Mann gerade dabei, einer alten Frau über die Straße zu helfen - vermutlich der Gott des Zebrastreifens. Ein anderer sprühte einen schweinischen Schriftzug an die gegenüberliegende Hauswand, bei dem es im weitesten Sinne um Liebe und deren Spielarten ging. Ich tippte auf den Gott des öffentlichen Ärgernisses. Noch einer, eventuell einer der unwichtigen Götter kleiner Tiere, fing eine Spinne vom Bürgersteig und setzte sie in ein Gebüsch.
Seit ein paar Tagen waren sie überall, predigten ihre Sache, ließen uns an ihrem Glauben teilhaben und gingen dabei so unaufdringlich vor, wie man es sonst nur von Zeugen Jehovas gewohnt war. Sie alle waren sehr gepflegt, äußerst freundlich und sie alle sahen vollkommen gleich aus. Gleicher Anzug, gleicher Haarschnitt, gleiche Brille. Auch die Aktentasche war bei ihnen allen vollkommen identisch.
Eigentlich gab es nur eine Sache, die mich noch mehr beunruhigte, als ihre Anwesenheit - und das war die Tatsache, dass es ständig mehr wurden.

"Hier, Schmuddel. Aber langsam essen, wegen der Gräten."
"Alter, ich sag dir, das is ne Invasion." Ingo sprach jetzt sehr leise, als hätte er Angst, dass ihn irgendjemand, eingeschlossen Schmuddel und meine Wenigkeit, hören könnte.
"Lass die Russen aus dem Spiel. Ich hab dir schon mal gesagt, dass die Zeiten vorbei sind."
"Scheiß auf die Russen! Mann, das hier ist ne große Sache. Diese Dreckskerle sind überall..."
"Okay, also was denkst du?"
"Ich denke, dass das hier eine groß angelegte Invasion ist. Sie unterwandern uns, mischen sich unter uns, bis wir nicht mal mehr merken, dass sie da sind."
"Sorry, das ist albern. Die Typen sehen alle gleich aus, schon vergessen? Das fällt auf."
"Nee, eben nicht. Das ist ja das Paradoxe daran. Sie verstellen sich nicht, weil sie wissen, dass sie so am wenigstens auffallen."
"Versteh ich nicht."
"Eben! Wenn du es verstehen würdest, würden sie es nicht mehr machen müssen. Es wäre einfach nicht mehr paradox."
"Sag mal, Schmuddel, hat der Ingo wieder heimlich von dem Klebstoff genascht, als ich weg war?"
"Jepp."

...

ist es weiterhin ein Rätsel, woher diese Männer kommen, wer sie sind oder was sie von uns wollen. Wir haben umfassende Untersuchungen gestartet und sie eingehend befragt, allerdings weitgehend ergebnislos."
"Sie wollen also sagen, dass sie nicht wissen, wer diese Leute sind?"
"Genau das wollte ich sag... ich meine, natürlich ist es nicht so einfach. Meine Kollegen und ich sind uns sehr wohl im Klaren, welch weitschweifenden Umstände

Ja, alles klar. Seit Tagen konnte man den Fernseher einschalten, wann immer man wollte - irgendwo wurde gerade ganz bestimmt irgendein Wissenschaftler zur aktuellen Lage befragt. Und sie alle wussten natürlich nichts. Niemand wusste irgendwas. Klar war nur, dass diese Kerle langsam aber sicher zu einer echten Bedrohung wurden. Nicht, weil sie uns angegriffen hätten, das ganz gewiss nicht, sondern weil sie schlicht und ergreifend da waren.
Ganz einfache Rechnung, ich hab sie Schmuddel mal vorgerechnet, als er gestern wieder bei mir war - man nehme die Anzahl x der Quadratmeter einer Stadt und teile die durch die Anzahl y der Leute, die sich in der Stadt aufhalten. Wenn man jetzt y immer weiter vergrößert, ohne dabei x zu verändern, wird z irgendwann unweigerlich im Chaos versinken. Und z, naja, das waren wir.

Ich hatte inzwischen zwei von ihnen aufgenommen - den Gott der Klarheit und den Gott der rauchfreien Zone. Zwar musste ich jetzt auf dem Sofa schlafen, hatte dafür aber immer saubere Fenster und leere Aschenbecher. Eine Zeitlang überlegte ich deshalb, den Gott des Schichtschlafens zu suchen, aber das wäre echt albern gewesen.
Auf dem Weg zur Tanke war ich heute morgen nacheinander dem Gott des Mundgeruches, dem der verlorenen Weihnacht, den Göttern der halbleeren Schnapsflaschen, des Unkrautjätens, der muffigen Adventsschokolade, der halbvollen Schnapsflaschen, des viel zu lauten Türenknallens und dem Gott der Thüringer mit Senf und Pommes begegnet. Ja, gab es alles.
Ich machte dem Gott der Klarheit mit einer Geste deutlich, wie wenig ich im Moment von einer Reinigung meines Fernsehers hielt und widmete mich wieder der Debatte.

jedoch eine private Theorie, die ich an dieser Stelle gerne äußern würde."
"Nur zu, tun Sie sich keinen Zwang an, Doktor Heisinger."
"Zunächst sollten wir uns die Frage stellen, was eigentlich Gott ist."
"Ich bin sicher, Sie werden es uns gleich sagen."
"Wir alle wissen, dass Gott nur eine Inkarnation des Glaubens ist. Was wir glauben, wird automatisch zu Gott. Jetzt stelle ich mir die Frage, was wohl passiert, wenn dieser eine Gott nicht mehr da ist? Was, wenn sich die einzelnen Bestandteile des Glaubens selbständig machen?"
"Sie glauben also..."
"Ja. Ich glaube, Gott ist geplatzt."

...

"Kann ich dich mal was Privates fragen?"
"Nee, echt nicht."
"Okay, dann nicht. Aber wie viele, denkst du, werden noch kommen?"
"Keine Ahnung." Ingo zuckte mit den Schultern. Wir saßen auf dem Dach von Schmuddels Garage und beobachteten das dichte Gedränge unter uns auf den Straßen. Nicht, dass Schmuddel die Garage gebraucht hätte, um darin sein Auto unterzustellen. Eigentlich hatte er gar kein Auto, was, zusammen mit der Tatsache, dass er auch kein Haus hatte, einen Hinweis darauf gab, wofür er die Garage brauchte. In meiner Wohnung konnten wir uns nicht mehr treffen, seit sich die Götter der Flatulenz und des hemmungslosen gegenseitigen Anschreiens ohne jeglichen Grund bei mir einquartiert hatten.
"Ja, aber das kann doch so nicht weitergehen. Ich meine..."
"Wenn das so weitergeht, müssen wir wohl auswandern."
"Ja, aber es wird doch vermutlich überall so aussehen wie hier, oder?" Beinahe so, als wolle er meine Worte bestätigen, stand auf einmal einer von ihnen hinter uns.
"Gestatten, dass ich mich vorstelle? Ich bin der Gott der verlorenen Hoffnung und würde ihnen gerne mitteilen, dass es überall so aussieht wie hier. Kann ich Ihnen sonst irgendwie helfen, Bedenken säen oder Sie in eine Sinnkrise stürzen? Ich würde das wirklich gern für Sie tun."
"Hier, ich hab ne Idee", flüsterte Ingo. Dann steckte er sich die Zeigefinger in die Ohren, rollte wild mit den Augen und sagte irgendwas in Richtung "du kannst mir gar nichts, komischer Gott. Ich glaube nicht an dich und weil ich nicht an dich glaube, existierst du nicht. Ergo und unwiderruflich." Wirklich ein hervorragender Plan, auf den eigentlich schon mal eher jemand hätte kommen können. Angespannt hielt ich den Atem an und wartete, dass sich der Gott auflösen würde, oder zumindest wild heulend wegrennen. Aber nichts dergleichen geschah.
"Das ist bedauerlich, aber vielleicht könnte ich Ihnen trotzdem irgendwie die Hoffnung nehmen", sagte er einfach und lächelte freundlich.
"Danke, aber das hast du schon", sagte Ingo resignierend. "Das hast du schon."

 

Hallo Gnoebel

Erst einmal: Ich bin die Göttin von unkonstruktiven Kritiken, deshalb ...

Ich finde die Idee wirklich sehr gut, auch in der Umsetzung ist es gelungen und teilweise sehr lustig, wenn auch stellenweise verwirrend, aber insgesamt dann doch gut.

Als es um Staub und so ging, wollte ich schon aufhören, bis ich das gelesen habe.

Ich empfinde das Aufsaugen von Staub als barbarisch.
Das konnte doch nur interessant werden.

"Das ist bedauerlich, aber vielleicht könnte ich Ihnen trotzdem irgendwie die Hoffnung nehmen", sagte er einfach und lächelte freundlich.
"Danke, aber das hast du schon", sagte Ingo resignierend. "Das hast du schon."
Das Ende hat für mich irgendwie einen melodramatischen Ton. Vllt geht es nur mir so. Wer weiß? Doch, der Gott des Wissens.
Dann hätte ich da noch eine Frage: Gibt es einen Gott von konstruktiven Kritiken? Sag jetzt nicht: gnoebel. Und andere Mitglieder sollen jetzt nicht auf die Idee kommen und das zitieren! :D und sich dann als den Gott der Kritiken ernennen.

Cu J:baddevil:

 

Hi gnoe!

Ja, die Idee ist lustig, sogar in zweierlei Hinsicht. Zum einen sind die einzelnen Götter irgendwie putzig, vor allem der Gott des zu lauten Türenknallens. Zum anderen gefällt mir die Sache mit dem geplatzten Gott, aus dem die ganzen kleinen Götter entspringen und bebrillt, mit Aktenkoffern ausstaffiert durch die Lande ziehen.
Der Anfang wirkt ein wenig uninspiriert auf mich und es hat ein bisschen gedauert, bis es mit der Geschichte los ging. Das Ende ist gut gewählt und passend. Den Humor sehe ich mal im Gesamtkonzept der Geschichte, da es irgendwie nichts richtiges zu Lachen gab, ich aber trotzdem amüsiert war.

Kleinigkeiten:

"Sag mal, Schmuddel, hat der Ingo wieder heimlich von dem Klebstoff genascht, als ich weg wahr?"
Hm, Klebstoff? Na ja ...

seit die Götter der Flatulenz und des hemmungslosen gegenseitigen Anschreiens ohne jeglichen Grund sich bei mir einquartiert hatten.
Hallo Satzbau! Klar, das sich kann da ruhig stehen bleiben, aber passt es nicht besser hinter das seit?

Es war nicht etwa so, dass Schmuddel ...
von Dir schrieb:
aber immer, wenn ich in eine Geschichte solche Namen sehe, kommt es mir so vor, als wäre der Autor selbst von seinem Text nicht so überzeugt und versucht damit, ihn irgendwie zu retten.

Hat mir gefallen.


LG
flash

 

Moin Jo und Flash,

Danke fürs Lesen und so. Schön, wenns euch gefallen hat.

Unkonstruktiva schrieb:
teilweise sehr lustig, wenn auch stellenweise verwirrend
Wo warst du denn verwirrt? Da könnte ich dann noch mal drüberbügeln und evtl Dinge klarer machen.
Das Ende hat für mich irgendwie einen melodramatischen Ton. Vllt geht es nur mir so. Wer weiß?
Ich hoffe doch sehr, es geht nicht nur dir so ;)
Es soll melancholisch rüberkommen, eine anderes Ende wäre mir nicht sinnvoll erschienen. Ich habe echt eine Weile überlegt (vor allem, weil ich ein ganz ähnliches Ende schonmal hatte - da gings um Schafe), aber ich wollte keine Auflösung. Diese Version ist irgendwie die einzige konsequente.
Gibt es einen Gott von konstruktiven Kritiken?
gnoe... ach so, tschuldige :D
Flashbak schrieb:
Zum einen sind die einzelnen Götter irgendwie putzig, vor allem der Gott des zu lauten Türenknallens
Ich mag ja den Gott der muffigen Adventsschokolade sehr gern...
Der Anfang wirkt ein wenig uninspiriert auf mich und es hat ein bisschen gedauert, bis es mit der Geschichte los ging.
Mal sehen, ob ich da noch was kürze. Ich wollte so einen richtig klassischen Staubsaugervertretersketchanfang, der sich am Ende in der Poine mit dem Gott auflöst.
Klar, das sich kann da ruhig stehen bleiben, aber passt es nicht besser hinter das seit?
Ja, tut es. Allerdings wird dann der Satz zweideutig ("ohne jeglichen Grund bei mir einquartiert"). Da hab ich auch länger überlegt, wie ich das lösen soll und bin letztlich auf diesen genialen (komm, gibst zu) stilistischen Kniff gekommen.
Zitat von von Dir
Hehe... gnoebels Handbuch des Humors, Kapitel eins, Absatz eins, Paragraoh eins: Sämtliche von gnoebel geäußerten Dinge in Bezug auf Humor sind als allgemeingültig anzusehen und keinesfalls zu widerlegen - außer durch gnoebel selbst :D

 

"Auch in Ihrer Wohnung dürfte sich mit zunehmender Sicherheit die eine oder andere Akkumulation des gemeinen Hausstaubes befinden."
Kann ich Ihnen sonst irgendwie helfen, Bedenken säen oder Sie in eine Sinnkrise stürzen?
Auf Pratchett kome ich jetzt nicht weiter zu sprechen. Die Idee, dass die Inkarnation des Glaubens zerplatzt ist, gibt dem Text eine andere Ausrichtung. Und dass man die Inkarnationen der Inkarnation nicht dadurch wegbekommt, dass man die Augen verschließt - naja, ich denke, wer so geduldig eine Invasion über sich ergehen lässt, hat sie auch verdient.

Gute Geschichte, aber kurz?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Schmuddel,

erstens hat mir dieser Name sehr gut gefallen, zweitens das hier:

"Gestatten, dass ich mich vorstelle? Ich bin der Gott der verlorenen Hoffnung und würde ihnen gerne mitteilen, dass es überall so aussieht wie hier. Kann ich Ihnen sonst irgendwie helfen, Bedenken sähen oder Sie in eine Sinnkrise stürzen? Ich würde das wirklich gern für Sie tun."

Wenn Du das eine kurze Geschichte nennst, will ich Deinen langen Geschichten nicht im Dunkeln begegnen! :)

Am Schluss gehst Du ganz knapp an einer gelungenen Pointe vorbei.

Grüße,

Fritz

 

Moin jobär, Pistole und Berg,

Auch euch vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Toll, wenns euch gefallen hat.

jobär schrieb:
Auf Pratchett kome ich jetzt nicht weiter zu sprechen.
Hehe... da sähe ich auch keinen Grund für ;)
Das einzige, was dieser Text mit Pratchett zu tun hat ist, daß der mal ein Buch namens "Small Gods" geschrieben hat.
naja, ich denke, wer so geduldig eine Invasion über sich ergehen lässt, hat sie auch verdient.
So ist es.
Pistole schrieb:
weil ja völlig klar ist, das er die Hoffnung genommen hat, und der Satz somit Tautiologie wird und lahm.
Was ist eine Tautologie? Kenne ich wirklich nicht, den Begriff.
Aber die Wiederholung und die nochmalige Aussprache des eigentlich längts deutlichen Endes war schon gewollt. Das gibt der Sache einen ganz netten melancholischen Ton, find ich.
Berg schrieb:
Wenn Du das eine kurze Geschichte nennst, will ich Deinen langen Geschichten nicht im Dunkeln begegnen!
Es ist eine Mittelkurze mit leichtem Hang zur Langmittelheit ;)

 

Hi gnoebel,

die Idee finde ich super. Von daher hast du das vorgegebene Theman schon mal sehr gut umgesetzt.

Sprachlich und stilitisch wars wie immer sehr sicher erzählt und der Situation auf jeden Fall angemessen.

Leider sind die großen Lacher ausgeblieben, die man mMn aus diesem super Thema doch hätte rausholen können. Du zählst zum Beispiel nur auf welche komischen Götter es gibt, aber nicht wie die sich auf das Leben auswirken.
Hätte zum Beispiel gerne einen Dialog der sich anschreienden Götter gelesen :-)

"Gestatten, dass ich mich vorstelle? Ich bin der Gott der verlorenen Hoffnung und würde ihnen gerne mitteilen, dass es überall so aussieht wie hier. Kann ich Ihnen sonst irgendwie helfen, Bedenken säen oder Sie in eine Sinnkrise stürzen? Ich würde das wirklich gern für Sie tun."
Generell mehr einschübe von diesen hier, dann würde sie auf jeden Fall gewinnen.

Dafür könntest du den ganzen ersten Absatz löschen. Ist in meinen Augen komplett überflüssig.

Super Idee, mit noch mehr Potenzial.

So wars ganz nett.

lg neukerchemer

 

Moin Wolf und Neukerchemer,

Auch euch vielen Dank fürs Lesen und so.

Wolf-Michael Stein schrieb:
Hat mir ausgesprochen gut gefallen
Jippie :D
Sollten nicht "kleine Götter" vorkommen, in dieser Zusammenstellung? Ich finde nur "unwichtige Götter"
Ich hab "kleine" hier mit "unwichtig" interpretiert. Der geplatzte Gott war der große, seine Abkömmlinge sind die kleinen.
Ich mag solche Zweideutigkeiten, hier würde ich daher auch das "sich" nach "seit" setzen.
Ja, vielleicht habt ihr Recht. Der Satz liest sich so echt doof und evtl geht die Zweideutigkeit echt als Gag durch ;)
Ich änder das mal.

Neukerchemer schrieb:
die Idee finde ich super.
Jippie :D
Du zählst zum Beispiel nur auf welche komischen Götter es gibt, aber nicht wie die sich auf das Leben auswirken.
Das ist richtig. Ich würde jetzt gerne die Ausrede des Schnellschusses bringen (es ist einer), aber die lasse ich bei anderen auch nicht gelten, also zählt sie auch bei mir natürlich nicht...
Ich hoffe, daß ich irgendwann Zeit finde (wohl leider erst nach dem Wettbewerb), die Sache noch auszuschmücken. Der Text ist für meine (neueren) Verhältnisse echt ein wenig kurz und knapp...
Dafür könntest du den ganzen ersten Absatz löschen. Ist in meinen Augen komplett überflüssig.
Nee, der ist witzig. Basta! :D

 

Hallo gnoebel,

hm, etwas zu lang für kurz ;)

Hat mich stellenweise auch an Einfach göttlich von TP erinnert, könnte aber nicht genau verifizieren, wieso. Besser so vermutlich ;)

Insgesamt hat mir die Geschichte natürlich mal wieder top gefallen, und darf nun gegen meinen bisherigen Favoriten hier um meine Stimme hoffen ...

Tserk!
P.S: Ach ja ... die Stelle mit dem Paradoxon war echt genial :D ;)

 

Moin Tserk,

Danke fürs Lesen und so.

hm, etwas zu lang für kurz
Die Texte müssen ja nicht kurz sein (in den Regeln steht sogar, daß es keine Beschränkung gibt). Der Titel "kurz&und" bezieht sich eher auf die Kurzfristigkeit ;)
Hat mich stellenweise auch an Einfach göttlich von TP erinnert, könnte aber nicht genau verifizieren, wieso.
Manchmal glaube ich, das liegt an meinem Nick. Irgendwie fällt der Name immer irgendwann...
Ach ja ... die Stelle mit dem Paradoxon war echt genial
Danke. Bin ich ganz alleine drauf gekommen :D


Wolf:
Dir auch danke für deinen Kommentar. Leider hab ich nicht so ganz verstanden, worauf du genau hinauswolltest ;)


PS:
Okay, ich gebs zu - das paradoxe Paradoxon geht natürlich auf eine Inspiration der Tserk Interscope zurück.

 

Hallo gnoebel,

das Ende hat mir gefallen, aber hattest du das gleiche nicht schonmal, bei der Geschichte mit den Schafen, die vom Himmel fallen?

Der Anfang ist ganz lustig, ich finde nur, zwischendurch hat die Geschichte einen Hänger, weil eigentlich nichts passiert, es kommen nur viele kleine Götter, die manchmal wegen ihres Namens lustig sind, aber das war's dann auch.

Zudem: deine Idee gleicht am ehesten der, die ich hatte. Nur warst du viel schneller im schreiben. Du hast nämlich angefangen...

Grüße,
c

 

Hallo, gnoebel.

Schöne Idee, aber mit schwankender Spannungsdichte umgesetzt. Ich fand den Schluß sehr großartig (ich weiß nicht, was die anderen alle mit dem Schluß haben), den Anfang durchwachsen und mittendrin mitunter ein bißchen zu viel oder zu lang oder beides. Auf dem Weg zur Tankstelle trifft "ich" für meinen Geschmack einfach ein paar kleine Götter zuviel, wenngleich der Gott des viel zu laut die Türe Zuknallens natürlich ein Husarenstreich ist. Die Idee, Gott könne geplatzt sein, ist ebenfalls einen Asbach Uralt wert. :D Aber daß der Gott des Kaugummis einfordert, es möge bitte gar kein Kaugummi mehr gekaut werden, ist ja wohl gaga. Eigentlich muß der ja jeden dazu auffordern, ständig den Kiefer gehen zu lassen, que? Denn sonst wird ja bald die Produktion eingestellt!

Mein Meinungsbild ist jedenfalls jetzt komplett. Gerne gelesen, auch amüsiert, aber ich werde meine Stimme in ungeheimer Wahl jetzt wohl doch dem Herr flashbak geben, der mich mit seiner Fahrstuhlmusik hypnotisiert hat.

Es grüßt
bvw

 
Zuletzt bearbeitet:

HI!

Also auf so eine Idee muss man wirklich erst mal kommen, die gefällt mir. Deine Prots sind außerdem überaus sympathisch und wenn man sich das Göttergewimmel auf den Straßen vorstellt, bringt einen das auch zum schmunzeln.
Das hier war die erste Geschichte die ich zum "kleine Götter"-Thema gelesen habe und die gefiel mir richtig gut. Ob du's glaubst oder nicht, du liegst momentan vorne :)
Dann werd ich mich jetzt mal weier mit kleinen Göttern beschäftigen gehn.

MFG Steeerie

 

Moin bvw und Steeerie,

Danke euch beiden fürs Lesenu nd Kommentieren. Toll, wenns euch gefallen hat.
Wie irgendwo weiter vorne schon mal geschrieben, ist das hier (noch) ein Schnellschuss, der einer Überarbeitung harrt und da derzeit ganz oben auf meiner Liste steht.

bvw schrieb:
Auf dem Weg zur Tankstelle trifft "ich" für meinen Geschmack einfach ein paar kleine Götter zuviel,
Ja. Und nein. Also, es sind eigentlich nicht zu viele Götter, aber die Geschichte ist einfach zu kurz.
Aber daß der Gott des Kaugummis einfordert, es möge bitte gar kein Kaugummi mehr gekaut werden, ist ja wohl gaga.
Find ich schon logisch. Er ist ja der Gott des Kaugummis, nicht des Kaugummikauens. Und du würdest es sicher auch nicht toll finden, wenn da einer auf deinen Schützlingen rumkaut ;)
Steeerie schrieb:
Ob du's glaubst oder nicht, du liegst momentan vorne
Ganz vorne und gleichzeitig mittelplatziert und ganz hinten. Das soll mir erstmal einer nachmachen :D

 

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