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Gerd ist schwul

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14.03.2002
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Gerd ist schwul

Ich war gerade dabei, den Salat abzuschmecken, als Annette zu mir in die Küche gerannt kam. Sichtlich erregt hampelte sie vor mir herum, doch offenbar scheute sie sich, mit ihrer Mitteilung einfach herauszuplatzen, weshalb ich mich endlich dazu herabließ zu fragen: „Nun sag schon, was?“
„Weißt du schon? Gerd ist schwul!“
Sie hatte die Augen weit aufgerissen, beobachtete meine Reaktion. Auch ihr Mund stand offen, vielleicht um den Druck auszugleichen, der ihre Augäpfel aus den Höhlen zu sprengen drohte.
„Was?“ brachte ich hervor.
„Lena hat es gerade erzählt, die anderen sind auch völlig schockiert. Ach, was heißt schockiert, überrascht!“

Im Nachhinein betrachtet hätte ich mir gleich denken können, daß das nicht sein konnte. Es war einfach Unfug, nur für eine Sekunde zu glauben, daß Gerd schwul sein könnte. Vermutlich hätte ich sofort fragen sollen, woher diese Information stammte, doch ich war so durcheinander von der Nachricht, daß ich zusammen mit Annette auf die Terrasse stürzte. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um Lenas vorhersagbares ‘Eigentlich hatte ich mir das schon immer gedacht’ zu erwischen. Jens, der für einen Moment zu erstaunt gewesen schien, verschwand gerade wieder unter der Maske seiner Intellektualität.

„Nun“, Jens streckte sich auf meinem Lieblingsstuhl aus, „mich überrascht das, um ehrlich zu sein. Gerd homosexuell, nein, das hätte ich nicht von ihm gedacht.“
„Wieso, ist doch nichts dabei“, sagte Mark, mein Mann, „von mir aus kann er gerne schwul sein, solange er mir nicht an den Hintern grapscht.“
„Das ist von Adenauer, aber ich habe vergessen, wen er damit meinte“, belehrte Lena.
„Ich hätte da aber auch Einwände“, merkte ich an.
Jens warf ein: „Vielleicht ließe sich mit den beiden über eine Teilnahme sprechen.“
„Ach, Jens, du bist ein Ferkel! Allein die Vorstellung!“
Niemand sagte etwas, und Mark unterbrach den unangenehmen Moment, indem er sein Glas erhob: „Einen Toast auf Gerd, und darauf, daß er endlich damit herausgekommen ist.“
Wir stießen an, tranken, und Lena sagte: „Jetzt verstehe ich auch, weshalb er noch nicht hier ist.“
„Glaubst du, er schämt sich?“ fragte ich.
„Möglich“, entgegnete Lena.
„Aber das braucht er doch nicht, ich rufe ihn sofort an.“
Mark hielt mich zurück: „Komm, laß man, der braucht jetzt auch erst mal seine Zeit, ist doch ein gewaltiger Schritt, wer weiß, wie lange er schon darüber nachgedacht hat.“
„Ob er schwul ist?“ fragte Annette, und Mark erwiderte ungeduldig: „Nein, ob er es zugeben will natürlich. Schwul wird man doch geboren.“
Lena korrigierte: „Also ich habe von Leuten gehört, die waren verheiratet und hatten Kinder“, an dieser Stelle hob sie vielsagend die Augenbrauen, „und dann eines Tages wurden sie plötzlich schwul und sind gegangen.“
„War Thomas Mann nicht auch schwul?“ wollte ich wissen, und Annette wendete ein: „Der hatte doch Familie.“
„Aber das sagt Lena ja gerade. Vielleicht war er ja tatsächlich nicht immer schwul“, schaltete sich Mark ein, und Lena ergänzte: „Ja, aber der Tod in Venedig ist ein frühes Werk, das hat er vor dem Zauberberg geschrieben.“
Jens klärte uns auf: „Meines Erachtens waren es die gesellschaftlichen Umstände der damaligen Zeit, die ihm das Ausleben seiner sexuellen Orientierung unmöglich gemacht haben. Vermutlich war seine Heirat nur eine Art Tarnung.“
Annette verzog das Gesicht: „Das ist ja pervers.“
„Pervers! Du und deine hehren Vorstellungen von Ehe und Sexualität. Vermutlich war es der einzig gangbare Weg“, schloß Jens, der sich während seines Vortrags vorgebeugt hatte und sich nun zufrieden zurücklehnte. „Ich könnte es Gerd nicht verdenken, wenn er sich erst einmal nicht seinen alten Freunden präsentieren will und es vorzieht, zu warten, bis wir uns selbst an den Gedanken gewöhnt haben. Weiß er denn sicher um unsere Reaktion?“
Ich verteidigte: „Ich denke schon, wir waren immer seine Freunde. Er weiß, daß er auf uns vertrauen darf.“
Jens zuckte bedeutsam mit den Schultern und goß sich Wein nach.

„Also, um ehrlich zu sein, ob Freunde auch wirklich Freunde sind, merkt man ja auch erst, wenn es um etwas geht“, philosophierte Annette.
„Ich werde ihn jetzt anrufen. Ganz egal, ob das der richtige Zeitpunkt ist, oder nicht“, sagte ich und verließ entschlossen die Terrasse. Auf dem Weg zum Telefon verließ mich allerdings der Mut. Wie sollte ich das Gespräch beginnen? Vielleicht: „Hallo Gerd, hier Judith, also ich finde es völlig in Ordnung, daß du schwul bist.“ Das klang irgendwie doof. Vielleicht sollte ich „homosexuell“ sagen? Ich überlegte mir einen anderen Anfang, dann noch einen, und als ich schließlich bei „vom anderen Ufer„ ankam, gab ich frustriert auf.

In dem Moment, in dem ich wieder auf die Terrasse trat, gab Lena gerade zu bedenken: „Er hatte ja auch noch nie länger als einige Wochen eine Freundin.“
„Dabei sieht er doch so gut aus“, sagte Annette.
„Stimmt genau“, bestätigte Lena und fügte vielsagend an, „und er achtet ja auch sehr auf sein Äußeres.“
„Wir hätten es eigentlich schon lange bemerken können“, seufzte Mark nachdenklich, „vielleicht hat er das ja erwartet, wollte vielleicht immer, daß wir ihn darauf ansprechen.“
„Ach was, warum hat er es denn nicht einfach gesagt?“ empörte sich Annette. „Erst an Neujahr habe ich ihm viel Glück in der Liebe gewünscht, und daß er bald eine nette Frau trifft! Er hat mich so seltsam angesehen dabei, ja, ich weiß noch genau, wie seltsam er mich dabei angesehen hat, oh Gott, wie peinlich!“
„Das ist vielleicht nicht so einfach, tun wir uns nicht alle schwer, unseren Freunden wirklich zu vertrauen?“ fragte Mark und stocherte im Grill herum.
„Das klingt ganz, als hättest du selbst dein kleines Geheimnis“, erwiderte Lena mit gespielter Gleichgültigkeit. Wir kannten das an ihr, sie mußte vor Neugierde zergehen.
Ich sah Mark fragend an, er mußte meinen Blick in seinem Rücken spüren, doch ohne sich zurückzudrehen begann er: „Naja, wie ihr wißt, hatte ich vor ein paar Jahren ja diese Idee, mit dem Erstellen von Internetseiten Geld zu verdienen. Und habe das dann wieder aufgegeben, weil die Konkurrenz einfach zu groß war.“
Ich nickte, Lena saß wie versteinert auf ihrem Stuhl, als hätte sie Angst, eine unbedachte Bewegung könne Mark davon abhalten, seine Geschichte zu Ende zu erzählen.

„Was ich euch nicht erzählt habe, ist, daß ich die ganze Sache aufgeben mußte, weil ich... Also, es ist so. Wenn man eine Seite im Internet veröffentlicht, dann muß man eine gewisse Form einhalten. Rechtlich. Da muß es ein Impressum geben, im Falle eines Verkaufs über die Seite gibt es noch mehr Auflagen. Ich hatte es irgendwie versäumt, mich darüber genau zu informieren. Einige meiner Kunden bekamen plötzlich eine Klage, es ging um ein paar tausend Euro jeweils, und weil die Verträge, die ich mit ihnen abgeschlossen hatte, mich nicht von der Haftung ausschlossen, mußte ich letztlich die ganze Summe selbst bezahlen.“
Mark schwieg, machte sich weiter an der Kohle zu schaffen und fuhr schließlich fort: „Das war noch, bevor wir geheiratet haben. Ich habe es aus irgendeinem Grund für mich behalten, auch Judith nichts davon gesagt; es war mir irgendwie peinlich.“
Ich ging zu ihm und legte meine Hände auf seine Schultern. Ich wußte, daß Jens die Geschichte ebenso peinlich sein mußte wie Mark. Trotz ihrer offensichtlichen Unterschiedlichkeit bewunderte er Mark, mußte die Schwäche seines besten Freundes unerträglich finden.
„Laßt uns darauf trinken“, sagte Annette, die sehr ergriffen aussah, „ich finde es gar nicht peinlich, aber richtig mutig von dir, das zu erzählen.“
Jens rief: „Einen Schnappes, gebt dem Mann doch erst mal einen Schnappes!“
Lena stimmte ein: „Mir auch! Judith, habt ihr noch diesen Williams von deiner Tante?“
Wir prosteten uns zu und tranken, Mark sah irgendwie erleichtert aus, ich glaube, er hatte das schon lange erzählen wollen.

„Könnt ihr euch noch an Konstantin erinnern, diesen Oboenspieler, mit dem ich zusammen war?“ fragte Annette.
„Wie lange ist das jetzt schon her?“ wollte Lena wissen.
„Ich weiß nicht mehr, zwei Jahre vielleicht, ist aber auch ganz egal. Also, wir hatten im Sommer geplant, nach Spanien zu fahren, gemeinsam. Und dann bekam dieser Idiot ein Engagement für eine Konzerttournee, Australien“, begann sie, und in ihrem Gesicht spiegelte Empörung: „Der hat einfach zugesagt, ab nach Australien, kein Spanienurlaub, und da habe ich mir gedacht: Nein, ist mir egal, dann fahre ich eben alleine.“
„Eine wirklich mutige und auch sehr emanzipierte Entscheidung, Annette“, stichelte Jens, „war das jetzt auch so eine Art Geständnis?“
„Nein, das kommt doch erst noch“, sagte Annette, vielleicht etwas zu laut, der Alkohol schien langsam seine Wirkung zu zeigen. Ihre Züge entspannten sich, dann setzte sie fort:
„Ich bin also in dieses Feriennest gefahren, da, irgendwo am Mittelmeer, allein, war richtig schön. Und am zweiten Abend in der Disko habe ich diesen Spanier kennengelernt, hat dort irgendwo gearbeitet, sprach kein Wort Deutsch, wir haben uns so mit Englisch ausgeholfen. Aber das war auch gar nicht wichtig. Ich habe ihn noch am selben Abend einfach mit in meine Ferienwohnung genommen.“
Wir starrten Annette ungläubig an. Selbst Lena vergaß für einen Moment ihre übliche Bewegungslosigkeit, die sie einnahm, wenn sie jedes Detail einer Geschichte in sich aufsaugen wollte: „Aber du warst mit Konstantin doch noch mindestens ein halbes Jahr zusammen? Und sagst du nicht immer, daß du Treue für das wichtigste in einer Beziehung hältst?“
„Aber der hatte einen Körper, sage ich euch; wirklich, einen so schönen Körper, der Kerl war vielleicht erst zwanzig, kaum älter. Und wenn er dann in seinem Spanisch irgendwelche Sachen sagte, konnte ich gar nicht anders, als ihn überall abzuknutschen. Und was wir da alles gemacht haben, was dem alles eingefallen ist! Morgens ging ich an den Strand, mittags schlief ich, am Nachmittag wieder an den Strand, und pünktlich um neun abends war er bei mir und heißa!“
„Den ganzen Urlaub lang?“ Lena wollte es noch immer nicht glauben.
„Drei Wochen, jeden Abend“, stellte Annette mit einer unkontrollierten Armbewegung klar, „nur sonntags nicht, da war er bei seiner Familie oder so.“
„Auf Spanien!“ rief ich und goß Williams nach.
„Auf die Spanier!“ schrie Annette. „Und guten Sex! Sagt mal, können wir langsam essen, ich bin am Verhungern.“

Nach einem Steak, zwei Würsten, drei Ladungen Kartoffelsalat und einer Flasche Wein gab sich Lena einen Ruck: „Also gut, ich muß jetzt auch etwas gestehen.“
„Raus damit!“ lallte Annette.
„Das nimmt langsam bedrohliche Ausmaße an“, schob Jens ein, „am Ende muß ich noch erzählen, daß ich in der Schule immer die Bleistifte meiner Mitschüler gestohlen habe.“
„Hast Du?“ fragte ich.
„Nein, natürlich nicht... aber ich habe mein Bett genäßt“, sprudelte Jens hervor. Und dann rief er: „Und zwar bis ich zehn war!“
Er brach in ein ansteckendes, groteskes Lachen aus, schlug dabei immer wieder mit der Faust auf den Tisch und fuhr fort:
„Und dann hat mich meine Mutter zu unserem alten Hausarzt geschleppt, und der hat mir dann Tees verordnet und eine spezielle Ernährung. Die ganzen Arzthelferinnen standen überall herum und sahen mich mitleidig an, das war alles sooo peinlich...“
Jens bog sich vor Lachen und preßte dann heraus: „Am Ende wollten sie mich noch zu einem Psychologen schicken, ich glaube fast, ich habe nur damit aufgehört, weil ich nicht zum Psychologen wollte.“
Nachdem wir uns alle halbwegs beruhigt hatten, fragte Lena amüsiert: „Darf ich jetzt vielleicht noch meine Geschichte erzählen?“
„Nur, wenn Judith auch noch etwas erzählt“, entgegnete Mark.
„Aber du weißt doch alles von mir“, stammelte ich verteidigend.
„Ja? Du wolltest mir nie erzählen, was du als Sechzehnjährige in diesem Sommer gemacht hast, von dem auch deine Mutter nur zu erzählen weiß, daß du am ersten Ferientag verschwunden und am letzten zurückgekommen bist.“
Ich spürte, wie meine vom Alkohol schon geröteten Wangen noch mehr an Farbe gewannen: „Ach so, das, das war nichts besonderes. Laßt doch Lena endlich erzählen!“

„Nein, ich habe es mir anders überlegt, du zuerst!“ sagte Lena.
„Aber da gibt es nichts zu erzählen“, mein Blick fiel auf Mark gespanntes, angetrunkenes Gesicht, „ja, gut, ich hatte so ein paar interessante Jungs kennengelernt. Einer von den beiden hatte einen alten Opel Rekord, mit dem sind wir nach Frankreich gefahren.“
Ich schwieg, alle starrten mich erwartungsvoll an.
„Also gut, ich erzähle es ja schon: Wir haben dort wild gecampt und die ganze Zeit Gras geraucht.“
„Du hast Gras geraucht?“ fragte Annette und fügte hinzu: „Warst Du mit denen auch im Bett?“
„Also in Zukunft weiß ich, woran ich bei dir bin“, stichelte Jens, „dich treibt nur ein Thema um.“
„Nein, ich glaube, die wollten schon, aber ich hab mich dann doch nie getraut.“
Mark fragte: „Du glaubst?“
Ich sagte nichts, und Mark setzte fort: „Aber sie haben es versucht, oder? Ihr habt es versucht, stimmt doch, oder?“
„Ja, wir haben es versucht, aber es hat nie geklappt, ich war irgendwie... blockiert... Ach, eigentlich ist es ja auch lustig: der eine hat mich andauernd massiert, faselte von Ritualen und speziellen Punkten am Körper, der andere hat mir immer wieder sein Geschlecht gezeigt und behauptet, ich müsse es nur lange genug betrachten!“
Alle mußten lachen, ich auch, nur Annette wiederholte verständnislos: „Und du hast Gras geraucht?“
„Ja, ziemlich viel, glaube ich...“
„Und, wie fandest du das?“ hakte Annette nach.
„Gib acht, jetzt erzählt sie gleich, daß sie was dabeihat“, sagte Jens, und Lena flötete: „Ach, jetzt so einen kleinen Joint...“
„Aber zuerst deine Geschichte!“ befahl Annette.
Lena wollte gerade auf Annettes letzten Satz eingehen, da ging die Türklingel. Wir sahen uns alle an. Mark ging ins Haus und kam wenig später mit Gerd im Schlepptau auf die Terrasse zurück.

„Gerd!“ fiel Annette dem Neuangekommenen um den Hals. „Schön daß du da bist, du weißt, du bist hier immer willkommen, was auch passiert, wir mögen dich alle, so wie du bist.“
Gerd blickte etwas verwirrt, und auch Lena stand auf, um ihn zu begrüßen. Jens, sonst eher scheu, drückte Gerd wohl zehn Sekunden lang. Endlich war die Reihe an mir, doch Mark hielt mich zurück.

„Entschuldigt mein spätes Kommen, aber ich bin mir sicher, ihr werdet mir verzeihen“, sagte Gerd. „Ich will euch jemanden vorstellen.“
Lena warf Annette einen bedeutungsvollen Blick zu, Jens schloß mit lächelnder Gewißheit die Augen.
„Sie ist gerade auf der Toilette, sie heißt Bianca, und wir sind seit einem halben Jahr Kollegen.“
Gerd strahlte, doch keiner von uns rührte sich. Endlich fragte er verständnislos: „Ist irgendwas?“
Mark begann hysterisch zu lachen, und Annette platzte heraus: „Aber bist du nicht schwul?“

 

Hallo cbrucher!

Amüsante Geschichte, vor allem, als alle meinen, Geständnisse machen zu müssen ... :D
Die wörtliche Rede lockert und wirkt gut eingefügt, verleiht der Geschichte Leben. An einigen Stellen erschien mir die Formulierung in der Rede allerdings überarbeitungswürdig, manches kommt zu oberflächlich oder umgangssprcahlich rüber, für meinen Geschmack.
Kurzweilge Unterhaltung - wobei die Pointe, dass Gerd dann nicht schwul ist, mich nicht überrascht hat. Der ganze Text arbeitet wunderbar darauf hin.
Insgesamt angenehm zu lesen, auflockernd für zwischendurch! :)

schöne Grüße
Anne

 

@Maus: Danke für den Kommentar. Die Pointe sollte gar keine sein, ich hatte im zweiten Absatz angedeutet, daß es sich um eine Fehlinformation handelt, es jetzt aber klar herausgestellt. Wenn Du Zeit und Lust haben solltest, dann schicke mir doch bitte ein oder zwei Beispiele für zu umgangssprachliche Formulierungen als pm.

Claus.

 

Hallo cbrucher,

ganz lustig, deine Geschichte. Ja, ja, die Gerüchte, wohin die führen können...
Bevor es mit den Geständnissen los ging fand ich es ein wenig langatmig, als die unterschiedlichen Geheimnisse preis gegeben werden gewinnt die Geschichte dann für mich an Fahrt. Was mich amüsiert hat: ich habe mich richtig geärgert, dass du uns Lenas Geschichte vorenthälst - wir Menschen sind halt doch alle kleine Voyeure ;)

Ein paar kleine Flüchtigkeitsfehler sind noch drin:

"Das ist von Adenauer, aber ich habe vergessen, wen er damit meinte." belehrte Lena
der Punkt ist zu viel, dafür fehlt nach den Anführungszeichen das Komma - das ist mir übrigens an einigen Stellen aufgefallen
Wie sollte ich das Gespräche beginnen?
Gespräch
Vielleicht sollte ich 'homosexuell' sagen?
:D
er mußte meine Blick in seinem im Rücken spüren
was hier falsch ist merkst du selbst ;)
der eine hatte einen alten Opel Rekord, mit dem sind wir an nach Frankreich gefahren.
und hier auch ;)

Liebe Grüße
Juschi

 

Korrektur

@Juschi:
Danke für Deinen Kommentar und das Korrekturlesen. Ich habe den Text von diesen miesen kleinen Fehlern befreit. Diese verdammte wörtliche Rede! Ich mag sie nicht und vermeide sie, wo ich nur kann. Was vermutlich manchmal ein Fehler ist. Das ist der erste Text, in dem ich sie wirklich nutze. Und prompt diese ganzen Fehler, es waren mindestens zwanzig...
Aber egal; freut mich, daß Dir der Text gefallen hat. Vielleicht versuche ich noch einmal, den ersten Absatz ein wenig spannender zu gestalten. Aber ich bin vielleicht (noch/ einfach?) nicht der Typ fürs Spannende.

Korrektur: nicht der erste Absatz, sondern der erste Teil soll spannender werden

 

Hallo cbrucher,

beim Titel deiner Geschichte habe ich ja schlimmstes befürchtet. Ic war nur unsicher, ob mmich nur eine ktischige Coming Out Geschichte oder eine alberne Schwulenfeindlichkeit erwartete.

Insofenr hast du mich angenehm überrascht, auch wenn natürlich auch diese Idee nicht wirklich neu ist. Aber neie Ideen gibt es eh kaum und du hast diesen Plot humorvoll umgesetzt, die Outings der Lebensgeheimnisse charmant erzählt und eine unterhaltsame Geschichte geschrieben.
Ok, für den Plot wäre es mE ast besser gewesen, Gerd wäre tatsächlich schwul, würde es aber allen außer dieser pseudoliberalen Gesellschaft erzählen, aber das wäre ein Eingriff in die Story, der mir nciht zusteht. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hi cbrucher,

auch mir hat deine Geschichte gut gefallen, obwohl ich sie mir gegen Ende hin noch etwas ausführlicher gewünscht hätte. Da wirst du fast zu flüchtig, so als wolltest du schnell zu einem Ende kommen; kannst da aber ruhig noch ausbauen.
Anonsten gefällt mir deine Art zu schreiben und die Idee, die Geschichte ließt sich flüssig, hat keine Hänger und kann gut unterhalten.

Grüße,

Anea

 

Ich fand sie auch gut. Die beste von dir, die ich bisher gelesen habe. Sie ist locker und aufheiternd, ansprechend und interessant geschrieben. Die viele wörtliche Rede überfiel mich zwar ein wenig, aber das legte sich.
Also noch ma :thumbsup:

 

Hi cbbrucher,
ich habe verschiedene Kommentare von dir gelesen und, so weit ich weiß, keinen gefunden, wo du eine Geschicht gut findest. Inzwischen glaube ich, dass das deine Philosophie ist. Auf jeden Fall wollte ich mal sehen, was du so schreibst - und war angenehm überrascht von dieser Geschichte.
Sie ist kurzweilig erzählt, die Topics "unsere liberale, verklemmte Haltung gegenüber Schwulen" und "Bekenntnisse" nett behandelt, und der Stil ist flüssig.
Geschickt finde ich den Cliffhänger mit Lenas fehlender Story - hat mich nicht geärgert, aber aufmerksam gemacht. Ich glaube nicht (nur, wie Juschi), dass wir

wir Menschen ... halt doch alle kleine Voyeure
sind, sondern wir haben das Bedürfnis nach einer "geschlossenen Gestalt", etwas vollständigem; das hast du geschickt durchbrochen.
Du hast versucht, die einzelnen Personen als Charakter zu skizzieren (der Intellektuelle Jens, die überneugierige Lena); fand ich gut.
Deine Rechtschreibung ist mir noch unklar: willst du nach den alten Regeln schreiben? Dann wären Wörter wie daß, goß...richtig. Dazu passt aber deine Zeichensetzung nicht. Zumindest nach den alten Regeln (mit den neuen kenne ich mich nicht so aus) fehlen einige Kommata, besonders vor Sätzen mit "und", die ein eigenes Subjekt haben. Vielleicht schaust du noch mal drüber...
Und bei dem Abschnitt
Johannes schwieg, stocherte weiter im Grill, blies Luft hinein und fuhr schließlich fort: „Das war noch, bevor wir geheiratet haben, ich habe es aus irgendeinem Grund für mich behalten, auch Judith nichts davon gesagt, es war mir irgendwie peinlich.“
fehlt mir die Struktur in der wörtlichen Rede. Vielleicht besser mit Semicolon oder mehere Sätze...

ach ja, und bei

„Ach, jetzt so einen kleinen Joint....“
würde ich (Gedanken-)Punkte einfügen

Gruß, Elisha

 

@sim:
Vielen Dank für Dein Lob, freut mich ganz besonders.

Zu Deinem Vorschlag, die Geschichte zu ändern, so ist Dein Kommentar etwas mißverständlich; soll Gerd nun vorgeben, homosexuell zu sein, oder soll er es wirklich sein und es im Gegenteil überspielen? Beide Varianten erscheinen reizvoll, muß ich einmal drüber nachdenken.

@Anea:
Danke für Deine aufmunternde Kritik, möglich, daß ich am Schluß noch ein wenig feilen werde.

@Leana:
Hmmm, leider scheinen die Geschichten, die mir am besten gefallen eher durchzufallen. Mangelnde Distanz zum Objekt vermutlich...

@Elisha:
Danke für die positiven Bemerkungen, mich freut vor allem, daß Du die einzelnen Charaktere gut gezeichnet findest.

Und was meine Kommentare angeht, die positiven meine ich, die gibt es. Ich kann Dir gerne einmal eine Auswahl davon per PN zukommen lassen. In letzter Zeit scheine ich allerdings ein wenig Pech bei der Auswahl der Texte zu haben; ich hoffe immer nur, daß sich meine Kommentare als ernsthafte Kritik lesen und nicht als Rachefeldzug gegen die Welt. Meine Philosophie ist es nicht, ich schreibe viel lieber, daß, und aus welchen Gründen, mir eine Geschichte gefallen hat.

Zur Rechtschreibung: ich werde den Text daraufhin noch einmal lesen, hoffentlich die Fehler finden. Ja, soll alte Rechtschreibung sein, komplett.

Deine Textanmerkungen werde ich überdenken, vermutlich anwenden.

 

Hallo cbrucher,

zunächst habe ich auch befürchtet, dass du auf ein Coming out contra Spießgesellschaft hinaus willst. Aber als alle dann sich verleitet gesehen haben, ebenfalls zu gestehen, erwartete ich was Brisantes.
Auf alle Fälle habe ich nicht erwartet, dass Gerd nicht schwul ist.

Ich weiß nicht warum, der Schluß hat mich enttäuscht.

Trotzdem gerne gelesen.

Goldene Dame

 

Hallo cbrucher

Ich war vorhin in der Humorecke und ärgerte mich masslos über ein paar hirnlose Texte, bei denen sich die Autoren auch noch selber in den Himmel lobhudelten, also flüchtete ich mich in den "Alltag" und klickte auf deinen Text. Und was durfte ich hier lesen?

Eine wunderbar humorvolle und flüssig herausgearbeitete Geschichte.
Danke.

Ich ahnte zwar, auf was es am Ende hinausläuft, aber hier war eindeutig der Weg das Ziel und ich habe mich über deine Charakteren prima amüsiert.

Und da du neben Lob viel lieber kritische Anmerkungen hast, hier noch etwas aus der Rubrik Bauchgefühl:

„Sie ist gerade auf der Toilette, und sie heißt Bianca, und wir arbeiten seit einem halben Jahr miteinander. Heute habe ich mich endlich getraut, sie zum Essen einzuladen. Sie wird euch gefallen, sie ist einfach umwerfend.“
Irgendwie sind mir bei diesem Schlussabschnitt einfach zuviele "Sie"s. So, als wolle Gerd sagen: "Ätsch, es ist eine SIE. Kapiert Ihr? SIE,SIE,SIE."
Ich hoffe, du verstehst, was ich ausdrücken will.

Vorschlag:
"Kommt gleich, musste noch schnell auf Toilette. Wir arbeiten seit einem halben Jahr miteinander. Heute habe ich mich endlich getraut, Bianca zum Essen einzuladen. Sie wird euch gefallen, sie ist einfach umwerfend."

So kannst du die Überraschung noch etwas hinauszögern, der Name kommt eher beiläufig und das ganze wirkt mMn natürlicher.

LG./

 
Zuletzt bearbeitet:

@Goldene Dame:
Freut mich, daß Du den Text gerne gelesen hast. Ja, den Schluß werde ich auf jeden Fall noch einmal überarbeiten. Denn die Geschichte soll nicht auf die Pointe hinarbeiten (dazu ist diese auch viel zu schwach, zu vorhersagbar, zu simpel), weshalb auch schon ganz zu Beginn die Protagonistin denkt:

Gerd ist schwul schrieb:
Ich hätte mir gleich denken können, daß das nicht sein konnte. Vermutlich hätte ich sofort fragen sollen, woher diese Information stammte, doch ich war so benommen von der Nachricht, daß ich zusammen mit Annette hastig auf die Terrasse stürzte.

Vielen Dank für den Kommentar!

@dotslash:
Wow, vielen Dank für das Lob, schmeichelt meinem Ego. Freut mich auch, daß Dir meine Charaktere so gut gefallen haben.

Zur "Pointe" vgl. oben. Und ja, die vielen "Sie"-Nennungen werden fallen. Wie ich mich jetzt auch endlich daran machen werde, den Schluß (und auch die Zeichensetzung) zu überarbeiten. Dein Vorschlag für den alternativen Schlußsatz gefällt mir gut, aber ich vermute gerade, daß Bianca ohnehin in der neuen Version nicht mehr auftauchen wird.

Danke fürs Lesen.

Nachtrag:
So, Text ist korrigiert, habe auch zirka 431 Kommata nachgetragen. Und den Namen Johannes in Mark verändert, damit weniger Verwirrung durch den Namen Jens entsteht.

 

Hehe, wirklich nette Geschichte! :)
Man könnte fast denken, du hättest sie selbst erlebt, aufgezeichnet und abgetippt. Sehr kreativ, sehr flüssig und einfach nett geschrieben mit witziger Pointe am Schluss.
Meinen Glückwunsch!

Jay

 

:)
Deine Gecshichte lässte sich sehr schön lesen, man kann nicht aufhören. Man MUSS sie einfach bis zum Schluss lesen.

Hobbit

 

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