Hallo, Reini1956,
Ich kann nicht wie andere Schreiberlinge , die in einer normalen Familie gelebt haben , eigene Geschichten und Erinnerungen ,so in Ihrer Art schreiben.
Das Argument versteh ich nicht.
In Ihrer Art, wessen Art soll das sein?
Hier schreiben Leute aus den verschiedensten Motiven und mit unterschiedlichsten Hintergründen Geschichten zu allen möglichen Themen. Manche erfinden einen dramatischen Hintergrund für ihre Protagonisten, damit die Geschichte fetter wird. Letztendlich ist es für eine gute Geschichte nicht wichtig, ob sie erfunden oder erlebt ist und welchen persönlichen Hintergrund der Autor mitbringt.
Hier gibt es auch keine Extraecken für Millionäre, Süchtige, Alleinerziehende, Ausländer, Schwule, Bankrotteure, Suizidale, Akademiker, Gläubige, Blonde oder Dicke. Sowas reduziert einen Menschen auf einen Teil seiner selbst. Das kann auf dem Bau sinnvoll sein, wenn man z.B. keine Akademiker will, weil die sich zu oft auf den Daumen hauen, aber beim Geschichtenschreiben ist eine solche Kategorisierung Blödsinn, da zählen andere Kriterien.
Was, wenn Du am Schreiben Geschmack findest und denkst: Eigentlich würde ich gern Großstadtkrimis schreiben! Oder Science Fiction! Sollen Deine Werke dann im Buchhandel in der Ecke für Ehemalige Heimkinder stehen?*
Ob das, was Du schreibst, hier gern gelesen wird und eine Zielgruppe findet, wird sich zeigen, wenn eine Geschichte dasteht. Bei handwerklichen Schwierigkeiten (Rechtschreibung, Stil etc) wird hier viel Hilfestellung geleistet. Warum aber im Vorfeld debattieren und einen Extraraum für etwas abstecken wollen, das noch nicht einmal hier lesbar existiert?
Wenn Du also etwas zu erzählen hast, eine Geschichte schreiben willst, dann mach das doch einfach. Versuch macht kluch. 
Makita.
*Interessante Vorstellung: Dostojewski stünde in der Abteilung Bankrotteure, Hemingway und Poe bei Süchtige, Hawking bei Behinderte. Andersen und Kant? Finden Sie da drüben bei Sexuell Inaktive. Tucholsky, Borchert und wer-nicht-noch-alles: Ein Riesenregal für die Selbstmörder.
Aus dieser Buchhandlung könnte man fast eine Geschichte machen.