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Geschmacksfrage - eine Ausrede?

im übrigen schreibe ich lieber selbst, als dass ich kritiken mache. zumindest würde ich beides gerne trennen. vielleicht wäre es sinnvoll, kritiken und texte unter verschiedenen nicknames zu veröffentlichen. zu sehr scheint mir in solchen foren die regel zu gelten: "wie du mir, so ich dir."
Die Kritiker hier sind auch Autoren wie du und würden auch viel lieber anstatt Kritiken zu schreiben eine Geschichte schreiben und trotzdem viele Kritiken zu ihren Geschichten erhalten, um diese zu verbessern.
Nein, es wäre nicht sinnvoll verschiedene Nicks zu haben, was ist das denn für ein Quatsch. Wo ist da der Sinn?

Und zum Thema:

Um aus dem Gesagten etwas Konstruktives folgen zu lassen, schlage ich vor, dass künftig die Geschmacksausrede in den Kritiken bzw. Repliken nicht beachtet wird. Was meint ihr davon?
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Nichts.

Weil mein Geschmack nun mal beurteilt, ob es mir gefällt oder nicht. Das kann ja eine stilistisch saubere Geschichte sein und auch vom Thema her ganz ansprechend, aber wenn ich es als langweilig empfinde und andere es als spannend beurteilen, dann kann das nur der geschmackliche Unterschied sein.

 

Nein, es wäre nicht sinnvoll verschiedene Nicks zu haben, was ist das denn für ein Quatsch. Wo ist da der Sinn?

den sinn habe ich genannt. es könnte sein, dass manche leute sich bei der beurteilung des textes einer person davon beeinflussen lassen, wie diese person ihre texte beurteilt hatte.

 

Solche Racheakte gibt es immer wieder und diese "Kritiker" werden einfach nicht ernst genommen. Und falls es nur Lobhudeleien sind, nutzt das auch keinem und andere Kritiker gibt es ja schließlich auch noch.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Mir fällt zum Thema ein Beispiel ein, mit dem ich vor 2 Tagen konfrontiert wurde. Ich habe mir mit meiner Freundin und einigen Kumpels "Inglorious Basterds" im Kino angesehen. Mir fiel sehr positiv auf, dass Tarantino Szenen mit langen Dialogen (ähnlich wie in Theaterstücken) entworfen hat und weitestgehend auf die typischen "Hollywood-Verfolgungsjagd-Epische Kampszenen"-Handlungsweise seiner Kollegen verzichtet. Trotzdem hat er mit einfachen Mitteln Situationen geschaffen, die mich im Bezug auf Spannung mehr mitgeschleift haben, als die meisten Filme der letzten Jahre. Endlich war auch einmal wieder Spielraum für viel Schauspielerische Leistung. Und wenn ich jetzt auch noch an all die Leute denke, die sich wegen der Thematik des Films wieder künstlich aufregen und den erhobenen moralischen Zeigefinger verkrampfen, dann flattert mir ein angenehmes Grinsen ins Gesicht. Ich fand den Film jedenfalls absolut klasse ... aus genannten Gründen.

Meine Freundin fand es - fast ausschließlich aufgrund der selben Dinge - stinklangweilig und außerdem geschmacklos.

Beides sind sicherlich Meinungen, die weder mich zu einem verkappten Holocaustleugner, noch meine Freundin zu einer verbohrten Spielverderberin machen. Einige haben eben einen schwärzeren Humor als andere - das hat nichts mit versteckten Ansichten zu tun. Von daher denke ich, dass verschiedene Geschmäcker ganz normal sind ... sonst gäbe es ja auch keine eingefleischten Science-Fiction bzw. Fantasy oder Krimi Fans ... oder auch Hasser.

 

Das Totschlagargument

Ich fand den Film jedenfalls absolut klasse ... aus genannten Gründen.

Meine Freundin fand es - fast ausschließlich aufgrund der selben Dinge - stinklangweilig und außerdem geschmacklos.

Tarantino schert sich bekanntlich weder um die historische noch die politische Korrektheit seiner Werke. Auf rationaler Ebene ist er deswegen nicht zu fassen, aber es gibt zum Glück noch die Gefühl- und Geschmacksfrage, deren Beantwortung jeden Widerstand schon im Keim erstickt: Wenn jemand, wie deine Freundin, XioN, ein Werk als langweilig und geschmacklos empfindet, dann kannst du nichts dagegen einwenden, selbst wenn dahinter ganz andere Gründe stünden.

 
Zuletzt bearbeitet:

Das Eingangsposting fragt ja nicht, ob Geschmack in der Literatur gar keine Rolle spielt, sondern in wie weit es der Arbeit an einem Text nutzt, wenn das Todschlagsargument "Geschmack" aufgefahren wird.

Wenn der Kritiker unter eine Geschichte schreibt : Die Geschichte entspricht nicht meinem Geschmack, mir hat sie nicht gefallen. Kann der Autor damit kaum etwas anfangen.

Wenn der Autor auf eine Kritik antwortet mit: Naja, die Geschichte entspricht wohl nicht deinem Geschmack, kann man halt nichts machen. Ist damit auch keinem geholfen.

Deshalb schreibt Sirius ja:

Um aus dem Gesagten etwas Konstruktives folgen zu lassen, schlage ich vor, dass künftig die Geschmacksausrede in den Kritiken bzw. Repliken nicht beachtet wird. Was meint ihr davon?
und bezieht sich damit nur aufs Forum. Und er fragt nicht, ob Geschmack in der "Literatur" eine Rolle spielt, oder nicht, sondern ob es in diesem Forum nicht besser wäre, den Geschmack öfter außen vor zu lassen.
Das hat nichts mit Tarantino zu tun, oder so, es bezieht sich nicht auf die Rezeption von Kunst, sondern auf die Arbeit damit, auf ein kritisches Auseinandersetzen. Ein Kinobesucher ist nicht dasselbe wie der Kommentator eines Textes hier.

 

Jaja, klar. Das hilft schon "Irgendwie" weiter, das haben wir ja jetzt. Und wir sehen auch die Auswirkungen davon, wo keine Textarbeit stattfindet, findet halt auch kein Fortschritt statt. Jedenfalls keiner, der dem Forum geschuldet wäre.
Und diese "Hat mir gefallen"-Dinger da (oder ihre großen Brüder: Die: Ich schreib nichts zu dem Text, sondern zum Weltbild, das darin enthalten ist; oder ihre verkannten Stiefbrüder: Ich schreib überhaupt nichts zu dem Text, sondern benutze einen einzigen Satz daraus, um zu erzählen, was ich mir gestern beim Spazierengehen so zum Nahostkonflikt überlegt habe) die laden halt viele Nachahmer ein.

Also hier war vor kurzem ein Text, in dem's wohl darum ging, dass eine Katze gestorben ist. Und fünf Kommentare beweinten das Dahinscheiden der eigenen Miezekatze. Das ist irgendwie jetzt nicht so das Forum, das man haben will, oder? Geht nur mir das so? Kann ja sein.

 

Ich möchte hier nur die letze Aussage von Sam S. kommentieren, allgemeinere Gedanken äußere ich vielleicht später.

Wer hier mitmacht, bestimmt die Richtung.
Ihm Groben und Ganzen gebe ich dir Recht, möchte aber doch darauf hinweisen, dass vor allem die erfahrenen Benutzer hier den Tonangeben, was ich sehr positiv finde, da es immer wieder vorkommt, dass Neulinge entweder ihren Geschmack in Kommentaren nicht aussprechen (vielleicht aus der Hoffnung dann selber freundliche Kritiken zu bekommen, vielleicht, weil sie sich nicht trauen) oder aber einfach einen weit toleranteren Geschmack haben als eben die erfahrenen Benutzer und somit dem Autoren auch weit mehr durchgehen lassen, was ja freundlich sein mag, aber wenig produktiv ist.

Insofern ein Hoch auf die erfahrernen Benutzer;)
Gruß,
Kew

 

Ein Kinobesucher ist nicht dasselbe wie der Kommentator eines Textes hier.
Ich bin sonst deiner Meinung, Quinn, aber dem obigen Satz möchte ich widersprechen: Ein Kinobesucher entspricht dem Leser eines Buches, und wenn er den gerade gesehenen Film kommentiert (wie XioNs Schwester), dann entspricht er in dem Moment dem Kommentator eines Textes in diesem Forum.

 

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