Gewitterangst
Durch das Licht des Mondes, werfen die Gegenstände im Raum lustige Schattenspiele an die Wand, die taktvoll zum Wind tanzen.
Mit einem Mal liegt sie kerzengrade im Bett. Kerze?
Das wäre etwas, das sie gut gebrauchen könnte, um die schelmischen Schatten als eine alte Holzfigur oder als eine stilvolle Blumenvase zu identifizieren.
Das Fenster klappert, durch den peitschenden Regen, der gegen die Scheibe prallt.
Ein Pfeifen des Windes verhüllt den ganzen Raum kurzzeitig in atemlose Stille.
Ein Blitz.
Langsam gleitet ihr Blick durch den Raum, noch leicht irritiert von der schnellen Lichterscheinung.
Ihr Atem geht schnell, nahezu synchron mit dem peitschenden Regen, der niemals zu enden scheint.
Sie ist nass geschwitzt und ein Hauch von Panik scheint sie zu ereilen.
Und doch bleibt sie bewegungslos.
Ein Knarren der alten Dielen ist zu vernehmen und ein schnelles Tippeln wird lauter.
Ein Blitz.
Darauf folgt ein erstickter Schrei und die Tür knallt auf.
Da steht sie, mit einem langen Nachthemd und einem Teddybären im Arm.
Ein kindliches, angsterfülltes Gesicht.
"Mami, ich hab Angst."
Die Mutter deutet ihrem Kind zu ihr zu kommen. Beruhigend sagt sie:
"Schatz, ein Gewitter ist nichts vor dem man Angst haben muss..."