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Glaubst du an Gott?

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31.10.2003
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Glaubst du an Gott?

Als die Tür hinter meinem Rücken aufschlägt und der eisige Wind in den Innenraum der Kneipe fegt, ist das erste, was ich sehe, Peters wechselnder Gesichtsausdruck. Ich will mich umdrehen, einfach nur, um zu sehen, wer da hereingekommen ist, doch schwankt mein Barhocker dermaßen, dass ich befürchte, den Ankömmling gleich nur noch von unten sehen zu können. Also lasse ich es lieber.
Peter steht hinter dem Tresen, einen Humpen in der linken, den Zapfhahn in der rechten Hand, während das Alt braun und schäumend seinen Weg in das Glas findet.
Meines ist bis auf einen kleinen Bodensatz leer. Ich habe die Unterarme auf den Tresen gestützt und beobachte fasziniert, wie das Gesicht meines Gegenübers in Wut umschlägt. „Tür zu!“, brüllt er.
Der Wind antwortet kreischend, schneidet durch die Fasern meines Baumwollhemdes und schlägt seine Zähne in mein Fleisch.
„Tür zu!“ Erneut donnert Peters Stimme, und einem Schnitt ins Zeitgefüge gleich, ist es plötzlich still. Der neue Gast muss die Tür geschlossen haben.
Eine Zornesfalte ist auf Peters Stirn entstanden, scheint zu pulsieren, was allerdings auch an meinem benebelten Sinneszustand liegen kann. Für einen winzigen Augenblick ist mir, als befinde ich mich inmitten eines Gemäldes; nur diese Stille gepaart mit einer erstickenden Bewegungslosigkeit, die ich aufs Tiefste genieße. Der Tag ist schließlich hektisch genug gewesen, und ich bin froh, hier in Peters Kneipe mich nur meinen Bieren widmen zu müssen. Das ist es auch, was ich an diesem Etablissement so liebe. Ruhe!

Dann setzt das Leben wieder ein, das Gemurmel der übrigen Gäste – auch, wenn es nur sehr wenige sind - platzt in die muffige Kneipenluft wie zuvor der Wind durch die offene Tür. Mein auf der Haut entstandener Schauer zieht sich zurück.
Peter sieht mich an, „Scheiß Wetter!“, schiebt den Zapfhahn nach hinten und den Humpen zu mir herüber.
„Ja“, antworte ich. Meine Zunge fühlte sich schwammig an. Viel zu dick. Schwammig und dick, Frauenglück.
Ich kichere, hebe das Glas, will Peter zuprosten, der sich mittlerweile umgedreht hat und nach einem weiteren Glas greift, und nehme einen Schluck. Der Alkohol hat meine Geschmacksnerven zum größten Teil in ein tiefes Koma versetzt, doch sagt mir meine Erinnerung – sofern sie dazu noch fähig ist –, dass das, was da gerade meine Zunge umspült, ein erfrischendes, kühles Alt ist. Herrlich erfrischend.

Eine Frau kreischt im selben Moment, als die Kohlensäure laut meinen Mund verlässt.
Ich runzle die Stirn, sehe über den Glasrand hinweg, wie Peter herumwirbelt. Der Schrei wird lauter, schriller. Mein rechtes Auge zuckt, während das Kreischen gegen mein Trommelfell scheppert wie ein ganzer Berg in sich zusammenfallender Metalltöpfe.
Ein hohes Zischen durchbricht das Getöse der Metalltöpfe. Erschreckend schnell und direkt. Der weibliche Schrei ist augenblicklich verstummt, und die Stille, die daraufhin folgt, legt sich in meinen Nacken, um mich mit gewaltigem Druck auf den Tresen zu pressen. Diesmal ist es eine Stille, die ich nicht mag. Eine Stille, die mich zu ersticken droht, sämtliche Luft aus meinem Umfeld absaugt, und mich in einem hüllenlosen Vakuum zurücklässt.
Peter brüllt etwas. Es ist laut, doch trotzdem kann ich die Worte nicht verstehen. Irgendetwas stimmt mit meinen Ohren nicht. Da ist dieses dumpfe Pochen meines Herzschlages, der sich träge durch meine Blutbahn fräst. Und genauso dumpf höre ich Peters Stimme.

Etwas zischt an meiner Wange vorbei, schlägt mir das Glas aus den Händen, und im selben Augenblick ist Peters Gesicht verschwunden.
Ich blinzle, runzle die Stirn. Es ist tatsächlich verschwunden. Peters Gesicht ist weg. Einfach weg.
Und während sich die Tatsache in meinen Verstand hineinquetscht, langsam, wie eine ausgehungerte Made in faules Fleisch, bespritzt Peters Blutstrahl, der seinen abgetrennten Rumpf verlässt, die umstehenden Gläser.

Wimmert da jemand? Peters Leib wankt, erinnert mich an die gewaltige Lärche, die vor unserem Haus steht und über die sich Marie ständig beschwert, weil sie die hereingetragenen Nadeln so schlecht aus dem Teppich bekommt.
Peters dicke Finger krallen sich in das Holz vor der Spüle; es scheint, als wollen die Knochen die gespannte Haut seiner Hände auseinander reißen. Der Nagel seines rechten Zeigefingers bricht ab, und mit Entsetzen stelle ich fest, dass er im Holz stecken bleibt.
Jetzt beugt sich Peters Körper nach vorn, der pulsierende Strahl verebbt langsam, und für einen winzigen Moment erkenne ich in dem Chaos aus Muskelfasern, Sehnen und Adern ein Stück seines Knochens. Dann spritzt etwas gegen meine Stirn, dringt in meine Augen ein und brennt.

Alles ist still, während ich mit dem Ärmel meines Baumwollhemdes durch mein Gesicht wische. Ein dumpfer Aufschlag hinter dem Tresen sagt mir, dass sich Peters Leib jetzt in der Horizontalen befindet. Wo ist mein Alt?
Als ich die Augen wieder öffne, erkenne ich es in einer dickflüssigen Masse direkt vor mir auf dem matten Holz. Das Glas liegt auf der Seite, und ein Bierdeckel ist gerade dabei sich in der Flüssigkeit aufzulösen.

Die Wand, die sich hinter dem Tresen befindet, besteht aus einem Spiegel. Die Bierkrüge auf den gläsernen Regalbrettern davor, sind von Peters Blut gesprenkelt, und gebrochen erkenne ich zwischen den zerlaufenden Tropfen den Raum hinter meinem Rücken.
Da ist eine verschwommene Wand, eine Tür und ein dunkles Fenster, dessen schwarzer Hintergrund sich gegen das Glas zu pressen scheint.
Mein Blick springt ein Regalfach tiefer. Menschen. Ich erkenne Menschen. Die übrigen Gäste. Verschwommen und mit starren Augen sitzen sie einfach nur da, fixieren irgendeinen Punkt im Raum, der sich irgendwo hinter meinem Rücken befinden muss.
Der Glatzköpfige fällt mir auf; den ganzen Abend über hat er laut gelacht. Viel zu laut. Doch jetzt ist sein Mund verschwunden. Unter seinem Schnauzer – dass man so was in der heutigen Zeit überhaupt noch trägt – befindet nichts weiter, außer Haut. Keine Lippen. Kein Mund. Sein Gesicht besteht nur aus panischen Augen. Und dem Schnauzer unter der Nase.
Die Frau neben ihm hat den gleichen Blick. Ihre Augen wirken viel zu groß, genauso wie ihre Titten. Auch ihr Mund ist verschwunden.

Irgendjemand keucht, und ich verspüre den unbändigen Drang, mich umzudrehen. Müsste ich nicht jede meiner schwerfälligen Bewegungen genauestens überdenken, hätte ich es mit Sicherheit schon getan.
„Tu es nicht.“
Die Stimme ist leise und doch mit einer solchen Deutlichkeit, dass ich für einen Moment das Atmen einstelle. Wieder breitet sich dieser Schauer auf meiner Haut aus – wie vorhin, als der Wind kam – nur diesmal kommt er von innen.
„Tu es nicht!“
Ich zittere, sehe diese großen Augen der Gäste so weit weg in dem Spiegel. Die Körper auf den Stühlen zucken, starren immer weiter auf diesen einen Punkt. Auf diesen einen Punkt irgendwo zwischen der Tür und meinem bebenden Rücken. Wer ist da herein gekommen?
Die Augen des Glatzköpfigen scheinen größer zu werden, die Haut unter seinem Schnauzer spannt sich zu einem unhörbaren Schrei, und als die Äpfel mit einem zarten Plopp platzen, werden die schwarzen Haare unter seiner Nase von einem glänzenden Bach umspült.
„Und die Männer wurden mit Blindheit geschlagen, bis sie müde wurden und die Tür nicht finden konnten.“ Die Stimme hinter meinem Rücken ist so leise. So bedrohlich, dass es mir die Kehle zuzuschnüren droht. Beinahe ist mir, als entstünde sie direkt in meinem Innern.

Wieder sehe ich diese starrende Frau. Der Schnauzer neben ihr zuckt mit leeren Augenhöhlen, reißt den Kopf zurück und verschwindet mit einem Poltern aus meinem Blickfeld. Einer von Peters Bluttropfen – oder ist es Hirn? – auf dem Spiegel versperrt mir die Sicht.
Wieder zuckt mein rechtes Augenlid, und wieder fällt mein Blick auf Peters abgebrochenen Nagel im Holz vor der Spüle.
Jetzt schreit die Frau. Wie ist das möglich? Ohne Mund?

Ich schiebe meinen Körper weiter nach rechts, ändere den Blickwinkel und erkenne zwischen zwei schmierigen Rinnsalen auf der glänzenden Fläche das Gesicht der Frau. Ein dünner Schnitt ist unter ihrer Nase entstanden, Haut hat sich geteilt, reißt weiter auf und als ihr Schrei die Grenze des Erträglichen erreicht, ähneln die Hautfetzen dem grotesken Grinsen eines Kürbiskopfes zu Halloween.
Wieder zischt etwas. Ich schließe die Augen, als der Schrei verstummt.

Für einen Moment halte ich die Luft an, lausche der Stille, die jetzt durch sich langsam nähernde Schritte durchbrochen wird. Ich wimmere, presse die Faust vor die Lippen und die Lider fest zusammen.
Die Schritte verstummen, und mir ist klar, dass da jemand hinter mir steht. Ich schlucke den entstehenden Brechreiz hinunter. Was geht hier vor? Da sterben Menschen hinter meinem Rücken, da liegt ein Toter hinter dem Tresen. Ich wollte doch lediglich ein Bier trinken. Nur ein Bier. Nur eine kurze Ablenkung vom Tag, nur eine winzige Verschnaufpause, bevor ich Marie und den Kindern gegenüber treten werde. Bevor ich ihnen erzählen werde, dass sie ihr Vater verlassen wird.
„Glaubst du an Gott?“ Leise. Tief. Und monoton.
Mein Wimmern verstummt, als etwas meine Schulter berührt. Meine Gedanken rasen, sind auf einmal klar, wie nie zuvor. Kein Alkohol mehr. Wie weggeblasen.
„Glaubst du an Gott?“, fragt die Stimme erneut.
Der Griff wird fester. Vorsichtig öffne ich die Augen. Es ist so hell.
Ich sehe dieses zitternde Häufchen Elend, dort im Spiegel hinter dem Tresen. Die Faust noch immer vor dem Mund, starre ich in meine Augen.
Hinter mir die Menschen auf ihren Stühlen, zuckend und augenlos. Die leeren Höhlen starren zu mir herüber, wirken wie grinsende schwarze Münder, die mich zu verhöhnen scheinen.
Sonst ist da nichts. Nichts hinter meinem Rücken, und doch spüre ich den Griff auf meiner Schulter.
Etwas nähert sich meinem Ohr, haucht sanft. Der Geruch, der sich vor meinem Gesicht ausbreitet, lässt sich nicht zuordnen. Weder kommt er mir bekannt vor, noch kann ich ihn als schlecht oder gut bewerten.
„Errette deine Seele und sieh nicht hinter dich“, sagt die monotone Stimme.
Ich merke, wie ich mir in die Hose mache.
„Schließe deine Augen!
Ich gehorche.
„Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, da dass du nicht auch umkommest in der Missetat dieser Stadt.“
Ich meine, ein Kichern in der Stimme zu erkennen.

Wie von selbst erhebt sich mein Körper vom Barhocker, die Lider presse ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne höre.
Einfach nur überleben. Schritt für Schritt.
Unter meinen Füßen entsteht ein schmatzender Laut, während mich die Hand auf meiner Schulter durch den Raum schiebt.
Auf dem Weg zur Tür höre ich wieder dieses Zischen; dieses Zischen, dass ich ebenfalls hörte, kurz bevor Peter seinen Kopf verloren, und kurz nachdem ich die Augen geschlossen hatte, um dem Schicksal der Frau mit dem Halloweengrinsen zu entgehen.
Etwas schlägt auf den Boden. Hart, dumpf, wie ein Stein.

Als ich die Tür öffne, empfängt mich der Wind, streichelt schneidend meine Wangen.
„Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorrha.“
Der Wind pfeift, und das Grollen eines nahenden Gewitters schlägt zu mir herüber. Ich öffne die Augen.
„Errette deine Seele und sieh nicht hinter dich!“
Eine gewaltige Sternschnuppe erhellt die tosenden Wolken. Blitze. Grell und ungewöhnlich viele.
Jetzt ist die Stimme ganz nah an meinem Ohr. „Und er kehrete die Städte um, die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte, und was auf dem Lande gewachsen war.“
Die Hand auf meiner Schulter verschwindet.
„Warum ich?“ Meine Frage besteht nur aus einem Wimmern.
Ein Lachen hinter meinem Rücken. „Auch du nicht“, flüstert die Stimme wieder direkt neben meinem Gesicht. „Denn auch du bist schwach. Das menschliche Fleisch vergehet in seiner Schwäche.“
Für einen Augenblick verharre ich, dann wirbeln meine Beine, als sei der Leibhaftige hinter mir her. Doch irgendwie weiß ich, dass es nicht der Leibhaftige ist!
„Gottes Wille ist unergründlich!“, brüllt er hinter meinem Rücken.

Ich renne. Immer schneller. Blitze über mir. Erneut eine Sternschnuppe. Sekunden später noch eine.
Sieh nicht hinter dich!
Ich bleibe stehen, zitternd, - Denn auch du bist schwach! - und nachdem ich mich übergeben habe, drehe ich mich um …

 

Hey Salem,

erstmal Lob ins Blaue. Titel der Geschichte ist schon mal gelungen.

und schlug seine messerscharfen Zähne in mein Fleisch.
Messerscharf ist durch die viele Benutzung schon stumpfer geworden als scharf und nicht einmal „scharf“ bräuchtest du hier, die „schlug ins Fleisch“-Formulierung ist eigentlich für sich genommen schon so schön und stark, da brauch es keinen Schmuck mehr.

, die jetzt ebenso Peters Zornesfalte in einen stillen See verwandelten.
Ich will nicht nörgeln, aber Peters Zornesfalte hast du jetzt zum dritten Mal, glaub ich. Und Peters irgendwas zum … öhm, siebten Mal.

was da gerade meine Zunge passierte
Mir gefällt „passierte“ nicht, weil das Wort erstens in 90% der Fälle anders verwendet wird (als „geschehen“) und weil ich das Zunge-passieren-Bild bei näherer Betrachtung (Die wegen den 10 zu 90% erfolgt) als nicht gelungen empfinde.

Eine Frau kreischte im selben Moment, als die Kohlensäure laut meinen Mund verließ.
Sehr schön. Fast würde ich sagen: Alles vorher raus und damit anfangen.

Und während sich die Tatsache in meinen Verstand hineinquetschte, langsam, wie eine ausgehungerte Made in faules Fleisch, bespritzte Peters pulsierender Blutstrahl, der fontänenmäßig seinen abgetrennten Rumpf verließ, die umstehenden Gläser.
Wenn du Gas gibst, gibst du richtig Gas. Kompliment.

Peters Leib wankte, erinnerte mich an die gewaltige Lerche, die vor unserem Haus stand und über die sich Marie ständig beschwerte, weil sie die hereingetragenen Nadeln so schlecht aus dem Teppich bekam.
Auch das hier, ganz groß. Weil du nicht den Fehler machst –den viele begehen würden- und anfängst, diese unsinnigen Gedanken in der Panikreaktion (aus einer Erzählerperspektive) zu rechtfertigen. Du lässt sie einfach für sich stehen.

und mit Entsetzen stellte ich fest,
Ich würde das „mit Entsetzen“ rausnehmen. Vielleicht auch das „stellte ich fest“. Er ist ja in diesen Momenten wohl eher auf Autopilot.

die vorhanden sind, da dass du nicht auch umkommest in der Missetat dieser Stadt.“
Nee, Meister Salem. „Vorhanden sind“ passt nicht und nicht „da dass“, sondern „auf dass du“.

Ja. Ich liebe die Geschichte. Apokalyptisch, schlicht, expressionistisch irgendwie. Du verwendest die Bibelzitate sehr schön und allein dieses Bild mit dem zugewachsenen Mund. Das sind Motive, die ich schon immer gemocht habe.

Der einzige Kritikpunkt ist der Anfang, die ersten zwei Absätze. Also dieses Ruhe vor dem Sturm-Ding – es wär erfrischend so was mal nicht lesen zu müssen. :)
Entweder müsstest du das gehörig überarbeiten oder du könntest es wirklich streichen und mit dem Rülpser anfangen –aus meiner Sicht.

Ansonsten, wirklich, das passiert bei mir nicht oft: uneingeschränktes Lob. Hat mir sehr gut gefallen.

Gruß
Quinn

 

Hallo Basti, hallo Quinn.

Vielen Dank für eure Kritik. Da ihr beide den Anfang bemängelt, werde ich ihn gleich noch einmal überdenken.
Deine Idee, Quinn, mit dem direkten Einstieg ins Geschehen, gefällt mir sehr gut.

Ich gehe später noch einmal genauer auf deine einzelnen Kritikpunkte ein.


Gruß! Salem

 

Grüß dich, Salem!

Leider kann ich nicht viel zu deiner Geschichte sagen, denn sie hat mir gefallen.
Gerade die ersten beiden Absätze nehmen das Tempo der Geschichte. Die paar INfos, die daraus hervorgehen, hättest du sicher auch in den ersten Sätzen des dritten Absatzes einbauen können. Das wär echt eine aus der Pistole geschossene Geschichte ... und sowas zieht einen direkt hinein.
Was mir noch aufgefallen wäre, ist, dass du ziemlich oft erwähnst, dass die Stimme tief und leise ist. Eines noch:

Die Wand, die sich etwa zwei Meter hinter dem Tresen befand[...]
Unnötig. Mich als Leser interessiert es nicht, ob die Wand jetzt einen Meter, einen Meter fünfzig oder zwei Meter hinter dem Tresen ist. Sie ist dahinter. Mehr will ich nicht wissen.
Hat mir einmal Wendigo gesagt. Er hat recht.

Ansonsten aber nichts besonderes, außer, dass die nachdenkliche Phase wieder vorbei ist, wie ich sehe ;)
Ich danke für die Unterhaltung.

Gruß,
one

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi one!

Ich danke für die Unterhaltung
Keine Ursache, mein Freund :D

Schön, dass es dir gefallen hat, wobei ich deiner Kritik jetzt nicht entnehmen konnte, ob du den ersten beiden Absätzen zusprichst oder mit den beiden Vorkritikern einhergehst.

Die "2 Meter" hab ich rausgenommen. Hast Recht.

Gruß! Salem

Und Basti:

Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Die Distanz die du in der ersten Hälfte zu deinem Protagonisten aufbaust lässt bei mir keinen Horror entstehen
Ich habe die ersten beiden Abschnitte etwas abgeändert und auch ein wenig gekürzt. Vielleicht ist es ja so besser ...

Jetzt noch einmal zu dir, werter Quinn!

Titel der Geschichte ist schon mal gelungen.
Da habe ich lang überlegt. Freut mich, dass es gefruchtet hat.

die „schlug ins Fleisch“-Formulierung ist eigentlich für sich genommen schon so schön und stark, da brauch es keinen Schmuck mehr.
geändert!

Zitat:
, die jetzt ebenso Peters Zornesfalte in einen stillen See verwandelten.
Ich will nicht nörgeln, aber Peters Zornesfalte hast du jetzt zum dritten Mal, glaub ich. Und Peters irgendwas zum … öhm, siebten Mal.
Auch das war mir nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.

Mir gefällt „passierte“ nicht, weil das Wort erstens in 90% der Fälle anders verwendet wird (als „geschehen“) und weil ich das Zunge-passieren-Bild bei näherer Betrachtung (Die wegen den 10 zu 90% erfolgt) als nicht gelungen empfinde.
Finde ich nicht ganz so schlimm, aber ich habe ein anderes Wort gefunden.

Zitat:
Eine Frau kreischte im selben Moment, als die Kohlensäure laut meinen Mund verließ.
Sehr schön. Fast würde ich sagen: Alles vorher raus und damit anfangen.
Ja, sicherlich wäre ein direkter Einstieg auch gut; ich habe jetzt auch lang hin und her überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, das Ganze beim "seichten" Anfang zu belassen.
Zum einen ist er ja nicht soo unendlich lang. Zum Anderen, finde ich, ist es immer wichtig, in Handlung, Lokation und Personen einzuführen.
Und zu guter Letzt: Diese doch recht kurzen Kurzgeschichten dienen mir auch immer zum experimentieren. Nicht nur, dass ich versuche, bestimmte Stimmungen aufzubauen, ich "erprobe" auch den Stil. Gerade in den ersten beiden Absätzen dieser Geschichte habe ich versucht, unterschiedliche Satzstrukturen einzubauen, die ich doch ganz gern belassen würde.
Ich denke aber auch, das ist reine Geschmacksache.

Wenn du Gas gibst, gibst du richtig Gas. Kompliment.
:D

Zitat:
Peters Leib wankte, erinnerte mich an die gewaltige Lerche, die vor unserem Haus stand und über die sich Marie ständig beschwerte, weil sie die hereingetragenen Nadeln so schlecht aus dem Teppich bekam.
Auch das hier, ganz groß. Weil du nicht den Fehler machst –den viele begehen würden- und anfängst, diese unsinnigen Gedanken in der Panikreaktion (aus einer Erzählerperspektive) zu rechtfertigen. Du lässt sie einfach für sich stehen.
Auch das war so ein sogenannter Test. Schön, dass er gelungen ist.

Ich würde das „mit Entsetzen“ rausnehmen. Vielleicht auch das „stellte ich fest“. Er ist ja in diesen Momenten wohl eher auf Autopilot.
Ja, ich weiß, es ist sowas von ausgelutscht, aber, Hand aufs Herz, manchmal kann man doch sowas einfach noch mal mit rein bauen, oder? Ein winziger Begriff, der viel aussagt.

Zitat:
die vorhanden sind, da dass du nicht auch umkommest in der Missetat dieser Stadt.“
Nee, Meister Salem. „Vorhanden sind“ passt nicht und nicht „da dass“, sondern „auf dass du“.
Jooo, Herr Quinn. Dieses Zitat habe ich aus einer der Millionen Luther-Übersetzungen. Wobei das "vorhanden sind" fast immer vorkommt.

Ja, ich danke dir wieder einmal für diese wirklich hilfreiche Kritik. Und natürlich freue ich mich, dass dir die Geschichte diesmal gefallen hat :D
(bin auch bald mit deiner Motorradgeschichte durch; noch so etwa 600 Seiten ...)

Gruß! Salem

 

Hi Salem


Am Anfang kann ich nicht so recht folgen. Der Wind öffnet die Tür, oder? Warum brüllt der Wirt dann gleich zweimal? Hätte er nicht schon nach dem ersten Rufen feststellen müssen, dass niemand da war, der die Tür hätte schließen können?
Und wer macht die Tür dann überhaupt zu? Keiner? Scheint zumindest so.

Mein Blick sprang ein Regalfach tiefer. Menschen. Ich erkannte Menschen. Die übrigen Gäste. Verschwommen und mit starren Augen saßen sie einfach nur da, fixierten irgendeinen Punkt im Raum.
Bis zu diesem Augenblick war ich davon überzeugt, dass der Prot der einzige Gast sei. Vielleicht erwähnst du am Anfang das Lachen des Glatzkopfes, das würde diese Vorstellung gleich mal im Keim ersticken.


Warum ist die Stadt denn sündig? Klar, ein paar Leute, die dem Alkohol frönen - aber ehrlichgesagt unterscheidet sie das nicht vom Prot. Was macht ihn so besonders, was hat er, was die anderen aufgegeben haben? Warum müssen die anderen auf grausame Art und Weise sterben, während er die Chance bekommt, das Ganze zu überleben? (Ich hab die Bibel nie gelesen, wurde nie damit aufgezogen, auch wenn ich katholisch bin, und bin mir deshalb nicht sicher, ob es was mit den beiden Töchtern und der Frau zu tun hat, die ja im Bibelzeitalter sowieso weniger Wert waren als eine halbe Kuh. Was genau in Sodom und Gomorrha passiert sein soll, weiß ich auch nicht. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob ich es wissen muss, um das Ganze komplett zu verstehen. Sorry.)

Eine nett zu lesende Geschichte, die allerdings nur wenig der aufgeworfenen Fragen klärt. Ich kenne Besseres von dir.


Liebe Grüße
Tamira

Überreste:

Mein rechtes Auge zuckte, während es an meinem Trommelfell schepperte, wie ein ganzer Berg in sich zusammenfallender Metalltöpfe.
... während gegen mein Trommelfell etwas wie ein ganzer Berg ...

Der Nagel seines rechten Zeigefingers brach ab, und mit Entsetzen stellte ich fest, dass er im Metall stecken blieb
Eine goldene Spüle? *g*

Und einem Schnauzer unter der Nase.
dem klänge hier viel besser, da du den Schnauzer ja bereits zuvor erwähnst. Du machst ihn spezifischer, deutlicher, realer, wenn es der bestimmte Schnauzer ist, nicht irgendeiner.

Ich zitterte, sah diese großen Augen der Gäste so winzig in dem Spiegel.
Schrecklicher, fast widersprüchlicher Satz. Groß und winzig passt selten in einen Satz.

Ich merkte, wie ich mir in die Hose machte.
Zu kindlich.

Wie von selbst erhob sich mein Körper vom Barhocker, die Lider presste ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne hörte.
Was haben Augenlider mit Zähnen zu tun? Das versteh ich nicht.

Als ich die Tür öffnete, empfing mich der Wind, streichelte schneidend meine Wangen.
Ist irgendwie widersprüchlich.

 

hey meister salem,

auch mir hat die geschichte gut gefallen, aber da ich absolut bibel-unfest bin, hinterlässt mich das offene ende nun mit zwei großen fragzeichen in den augen. aber man sollte ja ab und zu mal ein wenig grübeln, nicht wahr? *g*

zu kritisieren habe ich nicht viel, ausser dem abgebrochenen nagel, der in der spüle steckt (nein, ich versuche das nicht nachzumachen, aber ich gehe davon aus, dass das nicht funzt) und dem hier:

und für einen winzigen Moment erkannte ich in dem Gewusel aus Muskelfasern, Sehnen und Adern
also, da würde ich "wirrwar" oder so besser finden. gewusel klingt so.. niedlich *g*

ansonsten hats mir, wie gesagt, gut gefallen. sprachlich rund (hab ich auch nicht anders erwartet ;)) und streckenweise schön eklig. was will ich mehr an einem sonntag? *lach*

einen schönen selbigen wünscht

mag

 

Hi Salem!

Mein auf der Haut entstandener Schauer zog sich zurück.
Ein Schauer ist für mich was "Plötzliches", nichts, was sich (langsam) bildet und dann wieder verschwindet.

Etwas zischte an meiner Wange vorbei, schlug mir das Glas aus den Händen, und im selben Augenblick war Peters Gesicht verschwunden.
Ich blinzelte, runzelte die Stirn. Es war tatsächlich verschwunden. Peters Gesicht war weg. Einfach weg.
Und während sich die Tatsache in meinen Verstand hineinquetschte, langsam, wie eine ausgehungerte Made in faules Fleisch, bespritzte Peters pulsierender Blutstrahl, der fontänenmäßig seinen abgetrennten Rumpf verließ, die umstehenden Gläser.
:thumbsup: :D Aber warum hat bis hier eigentlich keiner die Tür zugemacht?

Ein dumpfer Aufschlag hinter dem Tresen sagte mir, dass sich Peters Leib jetzt in der Horizontalen befand. Wo war mein Alt?
:dozey: Wohl bekomm's! :anstoss: ;)

Wie von selbst erhob sich mein Körper vom Barhocker, die Lider presste ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne hörte.
Wie geht das? :confused:

Jo, die Geschichte fand ich ganz nett, allerdings kein Vergleich zu den längeren Sachen, die ich von dir gelesen habe. Die Optik stimmt, die Sache mit dem Spiegel ist z.B. ziemlich filmreif, allerdings fehlt mir die Tiefe, die ich z.B. von den Augenlosen kenne.
Naja, das haben die kürzeren Sachen wohl so an sich.
Trotzdem war es sehr unterhaltsam, hab das Lesen keinesfalls bereut.

Viele Grüße,
Seaman

 

Hi Tama, Mag und Seaman.

Schön, dass ihr euch hierzu geäußert habt (hehe... mal ein anderer Spruch)

Im Einzelnen:

Ladies first!
Vorab, liebe Tama, ich werde dir den Hintergrund der Geschichte gleich mal per PM schicken, okay? Zumindest, wie ich ihn gesehen habe.

Bis zu diesem Augenblick war ich davon überzeugt, dass der Prot der einzige Gast sei. Vielleicht erwähnst du am Anfang das Lachen des Glatzkopfes, das würde diese Vorstellung gleich mal im Keim ersticken.
Ups, da muss ich wohl dann noch mal ran.


Warum ist die Stadt denn sündig? Klar, ein paar Leute, die dem Alkohol frönen - aber ehrlichgesagt unterscheidet sie das nicht vom Prot.
Wenn du magst, kannst du ja mal in das Buch der Bücher schauen (findest du auch über google) 1.Buch Mose (Genesis) Kapitel 19. Keine Angst, ist nicht lang, aber vllt wird dann die Geschichte klarer. Ich bin ja eigentlich auch kein Bibelfan, aber manchmal findet man da ganz nette Passagen, die man als Idee für eine Geschichte nutzen kann.


Zitat:
Mein rechtes Auge zuckte, während es an meinem Trommelfell schepperte, wie ein ganzer Berg in sich zusammenfallender Metalltöpfe.
... während gegen mein Trommelfell etwas wie ein ganzer Berg ...
Da sehe ich schon einen Unterschied. Ich wollte hier das direkte Gefühl im Ohr beschreiben.

Zitat:
Der Nagel seines rechten Zeigefingers brach ab, und mit Entsetzen stellte ich fest, dass er im Metall stecken blieb
Eine goldene Spüle? *g*
Sind die Dinger nicht immer aus Blei? *gg*
Ne, stimmt schon, geht ja eigentlich gar nicht :Pfeif:

Den Schnauzer werde ich ändern. Danke!

Zitat:
Ich zitterte, sah diese großen Augen der Gäste so winzig in dem Spiegel.
Schrecklicher, fast widersprüchlicher Satz. Groß und winzig passt selten in einen Satz.
Einspruch! "Der große Riese zertritt den winzigen Zwerg" Geht doch ...
Nein, im Ernst: Das "Groß" meint die Relation im Gesicht, das "Winzig" die Sicht durch den Spiegel. Ohne mich selbst loben zu wollen, aber mir gefällt das richtig gut :shy:

Zitat:
Ich merkte, wie ich mir in die Hose machte.
Zu kindlich.
Hier hatte ich auch erst überlegt, "gepisst" einzusetzen, das war mir dann aber zu vulgär.

Zitat:
Wie von selbst erhob sich mein Körper vom Barhocker, die Lider presste ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne hörte.
Was haben Augenlider mit Zähnen zu tun? Das versteh ich nicht.
Wenn du die Lider ganz fest zusammenpresst, presst du auch automatisch die Zähne aufeinander. Und dann knirschen die hier halt.

Zitat:
Als ich die Tür öffnete, empfing mich der Wind, streichelte schneidend meine Wangen.
Ist irgendwie widersprüchlich.
Das nenn ich malen mit Worten ;)

Entschuldige bitte, dass ich das meiste deiner Kritikpunkte anders sehe, aber wie sagt man so schön? Die berühmte Geschmacksache.
PM später!

Hi mag!

auch mir hat die geschichte gut gefallen, aber da ich absolut bibel-unfest bin, hinterlässt mich das offene ende nun mit zwei großen fragzeichen in den augen. aber man sollte ja ab und zu mal ein wenig grübeln, nicht wahr? *g*
Oder besagtes Kapitel aus dem 1.Buch Mose lesen *g*. Da steht was über Lot's Frau, die sich ebenfalls umdrehte.

Ja, mit der Spüle muss ich mir wohl was einfallen lassen, obwohl, wenn Gott im Spiel ist ...

Auch das Gewusel wird geändert. Vielen Dank fürs Kommentieren!

Hi seaman!

Ein Schauer ist für mich was "Plötzliches", nichts, was sich (langsam) bildet und dann wieder verschwindet.
Hier meinte ich die berühmte "Gänsehaut", und da ich den Begriff so bescheuert finde, nahm ich halt den Schauer.

Aber warum hat bis hier eigentlich keiner die Tür zugemacht?
„Tür zu!“ Erneut donnerte Peters Stimme, und einem Schnitt ins Zeitgefüge gleich, war es plötzlich still.

Jo, die Geschichte fand ich ganz nett, allerdings kein Vergleich zu den längeren Sachen, die ich von dir gelesen habe.
Ja, das schwere Los der Kurzen. Wie gesagt, in den meisten Fällen nutze ich sie zum Experimentieren.

Auch dir nochmals vielen Dank fürs Kommentieren!

Gruß! Salem

 

Hallo salem,

erst einmal etwas Textkram, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Mein rechtes Auge zuckte, während es an meinem Trommelfell schepperte, wie ein ganzer Berg in sich zusammenfallender Metalltöpfe.

Das Auge kann nicht am Trommelfell scheppern, bezweifle das sonstetwas es könnte: (scheppern an? Noch nie gehört).

gewaltige Lerche

könnte also auch gewaltig laut singen ... vielleicht besser die am lateinischen laryx orientierte Schreibweise: Lärche.

Der Nagel seines rechten Zeigefingers brach ab, und mit Entsetzen stellte ich fest, dass er im Holz stecken blieb.

Ordentliche Leistung für einen Kopflosen ...

Dann spritzte etwas gegen meine Stirn, drang in meine Augen ein und brannte.

Etwas viel auf einmal: Erst an die Stirn springen, dann in die Augen eindringen und dann noch brennen... Ein Alien?

Wie kann ein Topf in sich zusammenfallen?

meines Herzschlages, der sich träge durch meine Blutbahn fräste

Der Herzschlag, der sich aktiv irgendwohin fräst. Hmm.

erkannte ich es in einer dickflüssigen Masse

besser "in Form einer dickflüssigen Masse", wobei die Verwandlung etwas seltsam erscheint. Was ist mit dem Glas passiert?

Unter seinem Schnauzer – das man so was in der heutigen Zeit überhaupt noch trägt –

dass

Ich schloss die Augen, als der Schrei verstummte.

meinst du "bis der Schrei verstummte?"

„Glaubst du an Gott?“ Leise. Tief. Und monoton.

Leerzeichen vor Leise.

die Lider presste ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne hörte.

Kausalität falsch.

als sei der Leibhaftige hinter mir her. Doch irgendwie wusste ich, dass es nicht der Leibhaftige war!

Die Wiederholung ist irgendwie unschön.

„Sieh nicht hinter dich!“, brüllte er hinter meinem Rücken.

Würde ich streichen. Das Original lässt soclhe Deutlichkeit vermissen. Außerdem stimmt der Bezug mit er nicht, nachdem du die Existenz des Leibhaftigen gerade dementiert hast.

Sieht man von den üblichen (sprachlichen) Verbesserungsmöglichkeiten hast du hier einen Remake des Bibelszenarios geliefert, das für die Splatter-Generation die Geschehnisse in Szene setzt.

Die gestrenge Analyse muss nun anhand des altehrwürdigen Vorbildes nach der Motivation für deine Tat suchen ... und die wird mir leider nicht so ganz klar. Die Verderbtheit müsste sich ja in den Kneipenbesuchern (inkl. Peter) wiederfinden, wo ich sie nicht so recht erkennen kann.

Und dann haben wir noch den vom Original abweichenden Schluss, obwohl Gott in deiner Fassung (der Jugend von heute muss ja alles mehrfach sagen) es hat nicht an Deutlichkeit fehlen lassen.

Was du dir dabei gedacht hast? Der Text gibt es leider für mein Verständnis nicht her, so dass das recht plastisch geschilderte Grauen eben reiner Horror bleibt. Schade, hatte gehofft in dieser Rubrik mal etwas mehr Substanz zu finden.

LG,

N

 
Zuletzt bearbeitet:

Schade, hatte gehofft in dieser Rubrik mal etwas mehr Substanz zu finden.
Aber werte Nicole Berg, es gibt doch hier sooo viele Geschichten. Mit ein bisschen Suchen klappts bestimmt ...


Das Auge kann nicht am Trommelfell scheppern, bezweifle das sonstetwas es könnte: (scheppern an? Noch nie gehört).
Das "es" bezog sich auf das Geräusch an sich. Werde es aber ändern, damit es für jeden verständlich wird.

könnte also auch gewaltig laut singen ... vielleicht besser die am lateinischen laryx orientierte Schreibweise: Lärche.
Wobei ich allerdings wirklich den Singvogel mit den Nadeln meinte ...

Ordentliche Leistung für einen Kopflosen ...
Hier gemeint das Kontrahieren der Muskeln im Todeskampf.

Zitat:
Dann spritzte etwas gegen meine Stirn, drang in meine Augen ein und brannte.

Etwas viel auf einmal: Erst an die Stirn springen, dann in die Augen eindringen und dann noch brennen... Ein Alien?

Nicht ganz, ein Blutstrahl spritzt gegen seine Stirn, folgt der Schwerkraft. Und da sich die Augen bekanntlicherweise unterhalb der Stirn (entschuldige die Wortwiederholung "Stirn") befinden, dringt das Blut dort ein und brennt. Ein ganz natürlicher Vorgang also.

Zitat:
meines Herzschlages, der sich träge durch meine Blutbahn fräste

Der Herzschlag, der sich aktiv irgendwohin fräst. Hmm.

Kannst du etwa deinen Herzschlag nicht manipulieren???

Zitat:
erkannte ich es in einer dickflüssigen Masse

besser "in Form einer dickflüssigen Masse", wobei die Verwandlung etwas seltsam erscheint. Was ist mit dem Glas passiert?

Nein, hier meinte ich: In einer dickflüssigen Masse. Das dünnflüssige Alt schwimmt da so drin rum ;)

Zitat:
Ich schloss die Augen, als der Schrei verstummte.

meinst du "bis der Schrei verstummte?"

Nein, denn er lässt sie ja auch danach noch zu. Er schließt die Augen im gleichen Moment (als) der Schrei verstummt.

Zitat:
„Glaubst du an Gott?“ Leise. Tief. Und monoton.

Leerzeichen vor Leise.

Da befindet sich bereits eines!

Zitat:
die Lider presste ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne hörte.

Kausalität falsch.

Habe ich bereits weiter oben erklärt.

Zitat:
als sei der Leibhaftige hinter mir her. Doch irgendwie wusste ich, dass es nicht der Leibhaftige war!

Die Wiederholung ist irgendwie unschön.

Obwohl hier natürlich bewusst eingesetzt.

Zitat:
„Sieh nicht hinter dich!“, brüllte er hinter meinem Rücken.

Würde ich streichen. Das Original lässt soclhe Deutlichkeit vermissen.

Die Geschichte hier ist ja auch nicht eine Wiedergabe des Originals. Im Original kommt ja auch nicht Gott auf die Erde, hier schon.
Daher:
Außerdem stimmt der Bezug mit er nicht, nachdem du die Existenz des Leibhaftigen gerade dementiert hast.
Der Bezug liegt hier auf Gott, also "er".

Die gestrenge Analyse muss nun anhand des altehrwürdigen Vorbildes nach der Motivation für deine Tat suchen ... und die wird mir leider nicht so ganz klar.
Wobei es sich hier natürlich nicht um meine Tat, sondern um die Tat Gottes handelt, gelle?!
Und da drängt sich mir doch gleich die Frage auf: Warum sollte Gott eine Motivation benötigen?

Liebe Nicole, du erkennst mit Sicherheit an meiner Einstellung zu deiner Kritik, dass wir beide (zumindest hier) weit von einer Konformität entfernt sind.
Trotzdem möchte ich mich herzlich für deine Mühe bedanken (und das ist jetzt wirklich ernst gemeint)!

Hallo, Dru!

War das jetzt die Geschichte, bei der wir alle auf die Tastatur kotzen?
Hat bei mir leider gar nicht gewirkt
Nee, keineswegs. Das hier war eine spontane Idee, die in die Tat umgesetzt werden musste.

Kann mich den anderen mit dem Anfang nur anschließen. Ist sehr schwer sich reinzulesen. Alles passiert viel zu schnell und man kommt gar nicht hinterher.
Der Schreibstil ist wie immer klasse, aber teilweise doch ein bisschen zu überladen für die Kürze der Geschichte.
Wobei die Anderen ja mehr der Meinung waren, der Anfang sei zu lang ...:confused:

Sorry, aber mir hats wirklich nicht gefallen.
Es sei dir verziehen! ;)

Danke trotzdem fürs Lesen und Kommentieren!

Gruß! Salem

 

Hi, mein Bester!

Schon wieder eine Geschichte von dir? Ich muss ehrlich sagen, dass ich skeptisch war, so schnell hintereinander zwei Geschichten von dir. Aber, dann wurde mir klar, dass andere anders arbeiten.

Ehrliche Meinung?
Die Story kommt für mich gleich nach der Mückenstory, der ursprünglichen Mückenstory. Ich denke, du weißt noch, wie begeistert ich damals war.

Ich bin immer wieder fasziniert, wenn man ein neues oder besser ein altbekanntes, aber kaum genutztes Werkzeug unseres Handwerks mit einbezieht. Innovativ könnte man sagen, wenn man hoch griffe.
Der Spiegel, mein Freund, hebt diese Geschichte für mich weit über viele andere hier hinaus. Der Spiegel und die eingeschränkte Sicht. Und die daraus resultierende Spannung!

Räschpökt, mein Lieber!

Insofern hat sie mir also sehr gut gefallen. Die Umsetzung ließe sich ganz bestimmt verbessern, da bin ich mir sicher. Einige Beispiele habe ich unten aufgelistet.

Seltsamerweise hat mich der Anfang zwar auch ein wenig irritiert, aber ich fand ihn irgendwie passend und notwendig für den Rest der Geschichte. Obwohl, unter uns, alter Kamerad, der Einstieg wirklich ein wenig wirr ist. Die Tür, die sich öffnet, die Perspektive, der Wirt. Anfangs dachte ich, Peter betritt die Kneipe. Aber, wie gesagt, das Ganze ist nebensächlich und wird im Laufe des Textes vergessen.

Großes, großes Manko ist die Erzählweise. Ich-Erzähler im Präteritum überleben ommer! Also sollte das Ganze im Präsens spielen, weil auf die erste Person wird man nicht verzichten können.

Dann war da noch die Eule, welche direkt vor deine Türe kackte:

bespritzte Peters pulsierender Blutstrahl, der fontänenmäßig seinen abgetrennten Rumpf verließ

Bitte, bitte, alter Freund! Ich habe das Gefühl, dass in jeder deiner Geschichten ein Blutstrahl vorkommt, der pulsierend den Körper verlässt! Klischeeeee!!! Dabei kann ich mir unter dem ganzen Bild überhaupt nichts vorstellen! Das kannst du in jedem Falle besser:

Der Nagel seines rechten Zeigefingers brach ab, und mit Entsetzen stellte ich fest, dass er im Holz stecken blieb

Bäh! Absolut widerlich. Weil völlig stimmig und einprägsam!


das man so was in der heutigen Zeit überhaupt noch trägt

Hier ist uns wohl ein kleines s entfleucht, welches aus dem falschen das ein richtiges dass machen würde.

und als ihr Schrei die Grenze des Erträglichen erreichte

Ich könnte jetzt einen fiesen Witz über strapazierte Klischees machen, bei denen die Grenze des Erträglichen überschritten ist. Mach ich aber nicht, weil ich weiß, wir verstehen uns.:D

Mir hat sie wirklich gut gefallen, weil du nicht in ausgetretenen Pfaden gewandelt bist.

Grüße von hier!

 

:bounce: :wein: :anstoss:
Hanniball hats gefallen!!!
Jetzt habe ich mein Ziel erreicht und kann endlich mit dem Schreiben aufhören ...

Schon wieder eine Geschichte von dir? Ich muss ehrlich sagen, dass ich skeptisch war, so schnell hintereinander zwei Geschichten von dir. Aber, dann wurde mir klar, dass andere anders arbeiten.
Ich sagte dir ja bereits einmal, wie lange ich an so einer winzigen Geschichte schreibe, oder?
Natürlich passieren dann solche gravierenden Fehler, wie das falsche Wählen der Zeit. Ist aber bereits geändert! Vielen Dank für den Hinweis.

Ehrliche Meinung?
Die Story kommt für mich gleich nach der Mückenstory, der ursprünglichen Mückenstory. Ich denke, du weißt noch, wie begeistert ich damals war.
Eines der schönsten Komplimente. Und du weißt ja, was aus der Mückenstory geworden ist, oder? :D

Der Spiegel, mein Freund, hebt diese Geschichte für mich weit über viele andere hier hinaus.
Kaum zu glauben. Die Idee kam mir tatsächlich nur, weil ich zu faul war, Gott zu beschreiben ...

Großes, großes Manko ist die Erzählweise. Ich-Erzähler im Präteritum überleben ommer!
ich schäme mich und habe es geändert.

Zitat:
bespritzte Peters pulsierender Blutstrahl, der fontänenmäßig seinen abgetrennten Rumpf verließ

Bitte, bitte, alter Freund! Ich habe das Gefühl, dass in jeder deiner Geschichten ein Blutstrahl vorkommt, der pulsierend den Körper verlässt!

Das kommt doch vom Herzschlag. Aber ich habs rausgenommen.


Mir hat sie wirklich gut gefallen, weil du nicht in ausgetretenen Pfaden gewandelt bist.
Und das freut mich wirklich!

Vielen Dank fürs Lesen und für den netten, hilfreichen Kommentar.

Gruß! Salem

 

Hallo Salem

mir hat deine Geschichte außerordentlich gut gefallen. Dein Schreibstil sitzt wie immer, die Beschreibungen glänzen. Pluspunkt dafür, dass du keine Zeilen für irgendwelche (überflüssigen) Erklärungen verschwendest.
Allerdings bleibt bei mirdennoch die Frage offen, warum ausgerechnet dein Prot die Gelegenheit zur Errettung seinerSeele erhält. In irgendetwas zu untershceiden von dem Rest der Meute, scheint er sich ja nicht. Zumindest wurde dies beim Lesen nciht deutlich. Und genau hier solltest du für meinen GEschmack noch einmal ansetzen. Vielleicht braucht es nur einen oder zei Sätze, um deinen Prot von den übrigen zu distanzieren.
Dass er sich letztlich doch umdreht, nun ja, die versuchung ist groß...

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer.

Schön, dass es dir gefallen hat. Dein Einwand ist natürlich richtig.
Mir schwebte einfach vor, dass derjenige überlebt, der Gottes Antlitz nicht schändet, der ihn also nicht sieht.
Denn ihn extra "gut" zu machen, war mir etwas zu weit her geholt. Sollte mir aber noch eine nette Lösung einfallen, werde ich sie einbauen.

Gruß! Salem

 

Moin Salem!

So, endlich habe mal wieder Zeit gefunden.
Ich fange dann einfach mal an, ja?

Der Plot ist für meinen Geschmack zu dünn.
"Kneipenmassaker mit religiösem Anstrich" - ich hoffe, du entschuldigst diese etwas böswillige Reduzierung, doch der für mich fahle Geschmack der Gewaltdarstellung als Selbstzweck haftet stark an dem Ganzen.
Ob das jetzt Splatter ist oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen, aber für meinen Geschmack ist es etwas wenig Handlung und zu viel Beschreibung. Kleine Lichtblicke sind die Passagen, in denen man Peter und den Prot besser kennen lernt. Leider sind diese kurz und rar.
Die Idee an sich - die eingeschränkte Sicht durch den Spiegel - hingegen gefällt mir gut. Nur reicht sie nicht, um die Geschichte über die komplette Länge zu tragen.

Auch die Erzählperspektive finde ich nicht optimal. Der Ich-Erzähler bietet sich an - keine Frage -, doch er ist mir viel zu "erzählend". Vor allem vor dem Hintergrund der Trunkenheit (und später der Todesangst) sind diese ausformulierten, teilweise zu bildgewaltigen Beschreibungen nicht ganz nachvollziehbar. Du schaffst dadurch eine Distanz zwischen Leser und Prot, die der Geschichte gar nicht gut tut. Schließlich lebt sie doch gerade von der beklemmenden Situation des Prots, dass er nicht weiß, was hinter ihm geschieht.

Noch fünf Worte zum Cliffhanger am Ende: Nicht mein Fall, bisschen unnötig.

Stilistisches:

Als die Tür aufschlägt und der eisige Wind in den Innenraum der Kneipe fegt, ist das erste, was ich sehe, Peters wechselnder Gesichtsausdruck.
Der Zusatz ist meiner Meinung nach streichenswert, denn "... in die Kneipe fegt ..." ist eigentlich unmissverständlich. Außerdem wirkt der Satz für einen ersten Satz etwas überladen.
Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt hinter dem Tresen, einen Humpen in der linken, den Zapfhahn in der rechten Hand, während das Alt braun und schäumend seinen Weg in das Glas findet.
In dieser Form befindet sich der Gesichtsausdruck Peters hinter der Theke und hält den Humpen.
Für einen winzigen Augenblick ist mir, als befinde ich mich inmitten eines Gemäldes;
Kleinkariert, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob man sich "in" einem Gemälde befinden kann.
Mein auf der Haut entstandener Schauer zieht sich zurück.
Liest sich ungelenk, würde ich streichen.
Und während sich die Tatsache in meinen Verstand hineinquetscht, langsam, wie eine ausgehungerte Made in faules Fleisch, bespritzt Peters Blutstrahl, der fontänenmäßig seinen abgetrennten Rumpf verläßt, die umstehenden Gläser.
Wenn ich an eine ausgehungerte Made und an faules Fleisch denke, assoziiere ich eigentlich keine langsamen, quetschenden Bewegungen.
Allgemein empfinde ich die "Bilddichte" als etwas zu hoch - auch unter dem Gesichtspunkt, dass dein Prot recht betrunken ist.
Peters dicke Finger krallen sich in das Holz vor der Spüle, die sich in Höhe seines Bauches befindet;
Meiner Meinung nach ebenfalls streichenswert. Eine Spüle befindet sich zumeist in Bauchhöhe.
Wie von selbst erhebt sich mein Körper vom Barhocker, die Lider presse ich so fest aufeinander, dass ich das Knirschen meiner Zähne höre.
Also bei meinem Selbstversuch habe ich festgestellt, dass ich die Lider viel fester zusammenpressen kann, wenn meine Zähne nicht aufeinander reiben. Allerdings hat mein Kieferorthopäde seinerzeit auch relativ schlampige Arbeit geleistet.

So, genug gemeckert.
Ich denke, du kennst mich gut genug, Salem, um meine Kritik in der richtigen Relation zu betrachten und außerdem nicht zu verwundert zu sein, wenn ich sage: "Hat Spaß gemacht - trotz allem."

J

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Jorgo!

Kleine Lichtblicke sind die Passagen, in denen man Peter und den Prot besser kennen lernt. Leider sind diese kurz und rar.
Genau das, was in den anfänglichen Kommentaren als überflüssig bewertet wurde.
Sind schon faszinierend, die unterschiedlichen Geschmäcker ...:D

Der Plot ist für meinen Geschmack zu dünn.
Der Ich-Erzähler bietet sich an - keine Frage -, doch er ist mir viel zu "erzählend".
Das ist eine Überlegung wert, ich werde nochmal diesbezüglich drüberlesen.

Noch fünf Worte zum Cliffhanger am Ende: Nicht mein Fall, bisschen unnötig.
Wobei es eigentlich kein Cliffhanger sein sollte, sondern das definitive Ende der Geschichte; hier bezugnehmend auf Lots Frau.

Deine Verbesserungsvorschläge werde ich übernehmen, bis auf:

Zitat:
Für einen winzigen Augenblick ist mir, als befinde ich mich inmitten eines Gemäldes;
Kleinkariert, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob man sich "in" einem Gemälde befinden kann
Hier ist ja lediglich das Gefühl des Prot gemeint, sich in einem Gemälde zu befinden.

Ich denke, du kennst mich gut genug, Salem, um meine Kritik in der richtigen Relation zu betrachten
Meine vielleicht etwas ungehaltene Antwort auf eine der hier angebrachten Kritiken bezieht sich in keinster Weise auf die Tatsache, dass ich etwas gegen negative Kritiken habe. Ich hoffe, das weißt du.
Ich bin sogar dankbar für jede Hilfe. Was mir halt unangenehm aufstößt, ist das Beziehen einer Geschichte auf eine gesamte Rubrik, nach dem Motto: Salems Geschichte hat mir gefallen, also besitzen alle Geschichten in der Rubrik Horror Substanz (oder umgekehrt!).

Im Klartext: Deine Kritik hat mich gefreut und mir geholfen. Vielen Dank!

Gruß! Salem

 

Hallo Salem,

sind ja schon so viele Kommentare abgegeben, da kann einer mehr auch nicht schaden...

Zunächst muss ich sagen, dass die Geschichte zurecht unter Empfehlungen zu finden ist. Überhaupt bin ich ein großer Fan davon, wenn Horrorgeschichten Bezug auf die Bibel nehmen oder religiöse Hintergründe behandeln. Deine Sodom Variante ist gut, weil sie sich auf einen kleinen Schauplatz beschränkt (die Kneipe) und du keine ganze Stadt untergehen lässt... Du weißt ja: ausführlich beleuchtete Einzelschicksale machen betroffener, als irgendwelche anonymen Toten die in die 10.000 gehen.

Den Anfang fand ich keineswegs langweilig oder unnötig, weil er einfach Atmosphäre aufbaut - würdest du gleich mit einem brutalen Knalleffekt starrten, würde die Story auf mich glaube ich nicht wirken. Außerdem ist dein Stil sehr, sehr gut! Da ließ sich alles flüssig lesen, mir sind keine unschönen Wortwiederholungen aufgefallen, und du bringst originelle aber passende Vergleiche.
Allerdings fand ich ihn etwas verwirrend (also den Anfang) wegen der Betrachtung aus dem Spiegel herraus (hab mich die ganze Zeit gefragt, warum dreht der sich nicht um, auch wenn er so 'nen Schiss hat).

Die Art, wie die Rache Gottes schließlich über die Besucher einbricht finde ich grandios gelöst. Wirklich surrealistisch, wie die Münder zerfließen, etc. und viel wirkungsvoller als würden die Gäste einfach in Stücke gehauen oder Vergleichbares. Klasse!

Jetzt aber zu meinem einzigen Negativpunkt: Mir fehlt eine Erklärung, warum dein Prot. eigentlich von Gott verschont wird. Das wäre mir wichtig. Lot wird gerettet, weil er ein gottgefälliges Leben führt, Hinweise darauf finde ich bei den kurzen Erinnerungsfetzen deines Prots. keine.

So, dass war's von meiner Seite. Werde mich ab jetzt jedenfalls darüber freuen, wenn ich in der Horrorabteilung eine neue Geschichte finde, deren Urheber Salem ist!

 

Hallo Anteron.

Ja, da bin ich ja schon fast sprachlos bei diesem Kommentar. Vielen, vielen Dank!

Dein Kritikpunkt wurde ja bereits schon einmal angemerkt, ich werde ihn bei meiner Überarbeitung berücksichtigen. Don Jorgo nannte es fehlende Charakterisierung.
Für mich überlebte der Prot, weil er Gott eben nicht angesehen hat. Aber selbstverständlich sollte das auch raus kommen, da hast du Recht.

Werde mich ab jetzt jedenfalls darüber freuen, wenn ich in der Horrorabteilung eine neue Geschichte finde, deren Urheber Salem ist!
:D Freue mich, einen neuen Fan gewonnen zu haben ...

Danke nochmals für deine Mühe, die du dir mit deinem Kommentar gemacht hast.

Gruß! Salem

 

Mein lieber Salem,

was soll ich sagen? Du hattest schon bessere Geschichten, aber das diese gut ist, bleibt außer Zweifel. Ich liebe deine Geschichten, dein Stil ist immer gut.
Ich frag mich nur, warum der Kerl nicht richtig sehen kann? Ist er so besoffen, oder was?

Liebe Grüße,
Angelika

 

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